Tokio von Mo Hayder

  • Inhalt:
    Ein unaussprechliches Geheimnis treibt die englische Studentin Grey nach Tokio: Hier hofft sie, den Schlüssel zu einer Tragödie zu finden, die sie seit Jahren verfolgt. Ein Filmausschnitt, der Gräueltaten japanischer Soldaten im chinesischen Nanking 1937 zeigt, soll die Lösung des Rätsels enthalten. Doch der Besitzer des Films, ein chinesischer Wissenschaftler, ist nur unter einer Bedingung bereit, ihr die Bilder zu zeigen: Grey soll ein geheimnisumwittertes Elixier...


    Autorin:
    Mo Hayder wurde in Essex geboren und verließ ihr Zuhause. um in London das Abenteuer zu suchen. Sie hat später viele Jahre im Ausland verbracht, unter anderem in Japan. Mit ihrem Romandebüt, dem Psychothriller *der Vogelmann* wurde sie über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Sie hat Creative Writing studiert und unterrichtet gelegentlich auch an ihrer alten Universität, der Bath Spa University. Mo Hayder lebt heute als freie Schriftstellerin mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in London. Sie arbeitet gegenwärtig an ihrem viertem Roman. Weiter Informationen zur Autorin und ihren Büchern unter www.mohayder.net.


    meine Meinung:
    Ich habe vorher schon die beiden Vorgänger gelesen, war vom *Vogelmann* begeistert, von *die Behandlung* eher gelangweilt.
    Als ich hörte, dass ihr neustes Buch kein Thriller ist, kaufte ich es auch nicht. Eher durch Zufall kam ich jetzt doch zu einem Exemplar und finde das Buch einfach unglaublich.


    Zuallererst: der Klappentext ist etwas nichtssagend und viel zu kurz. Wer Näheres wissen will, möge bitte dem Link zu amazon folgen...ich wollte das nicht alles hierher kopieren!


    Ich habe nicht den Eindruck, dass ekelerregende Szenen nur wegen der Verkaufszahlen geschrieben wurden, sondern einfach notwendig waren, um das Grauen darstellen zu können.
    Dazu kommt, dass sie Tokio der Jetztzeit schildert und man (ich!) hatte recht wenig Ahnung und Zugang zu der Mentalität der Asiaten. Erst in letzter Zeit werden japanische Schriftsteller auch im Westen häufiger verlegt.


    Viel wert wäre es mir, eure Meinung dazu zu hören, denn ich bin total fasziniert von diesem Buch und sicher nicht wegen der Grausamkeit. Ich finde die Entwicklungen und die sich langsam öffnende Vergangenheit der Protagonisten so interessant, dass ich es fast nicht aus der Hand legen konnte!


    lg Bea

    Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden.

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  • Also: ich fand es auch ganz gut, aber nicht soooo spannend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.


    Leider kann ich dir auch nicht genau sagen, an was es gelegen hat... aber anschließend habe ich versucht, mich über das Thema näher zu informieren... leider habe ich kein deutsches Buch, keine deutsche HP dazu gefunden...

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • http://www.chinapur.de/html/body_nanking.html



    ...aber du hast Recht, es gibt hier sehr wenig Literatur über dieses Massaker. Ich wußte bislang überhaupt nichts davon, habe mich aber im internet schlau gemacht. Ich stelle keins dieser Fotos hier rein, denn sie sind fast nicht auszuhalten!

    Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden.

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  • Hi Bea,


    danke für den link - erschreckend, welche Dinge tagtäglich auf der Welt passieren...

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • In meinem Urlaub habe ich letzte Woche Tokio gelesen.
    Nach dem Lesen bin ich noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Es ist ein spannender Roman, der verschiedene Ebenen mit einander vereint. Was geschah 1937? Was will der Professor? Was hat der Yakuza mit all dem zu tun? Und welches Geheimnis verbirgt sich hinter Greys eigenen eingestreuten Erinnerungen?
    Das alles ist recht kunstvoll verwoben und zu einer Geschichte zusammen gepackt.
    Spannend ist es, mitreißend auch. Aber es ist auch so eindringlich, daß es mich etwas ratlos und schockiert zurücklässt. Insgesamt ist es mir dann ein bißchen viel.
    Ich fürchte der Leser, der einen einfachen Thriller zur Unterhaltung lesen möchte, konnte manches ein wenig überfordern.
    Auf jeden Fall aber empfehlenswert - ein Thriller, der mehr ist als ein Thriller und nachdrücklich noch wirkt.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Hallo zusammen!


    Das Buch hat mir gut gefallen.
    Der Schreibstil der Autorin, die durch Hard-core-Thriller wie "Der Vogelmann" bekannt, ist wie eh und je Flüssig.
    Die Charakter sind sehr schillernd, da eine junge Studentin aus England einer, wie ihr Familie und Freunde denken, spinnigen Idee nach Tokio reist.
    Das Gesamtbild der Geschichte stimmt und auch die Schlacht um Nanking ist eine wahre Begebenheit.
    Das Buch wird mit zwei Handlungssträngen bis zum Ende geschrieben.
    Einmal die junge Studentin Grey, mit ihrer fixen Idee, das Geheimnis eines nicht veröffentlichten Films herauszubekommen und dann das Jahr 1937, in dessen Zeit der Ursprung des Geheimnis liegt uns aus Sicht des Soziologieprofessors, den Grey wegen dem Video aufsucht spielt.


    Die Auflösung ist wie zu erwarten war haarsträubend eklig und abartig, nicht fürs zarte Gemüter und empfindliche Mägen.


    Das Buch baut Seite um Seite Spannung auf, die sich zum Ende hin ins schirr Unerträgliche steigert.



    Gruß Janina

  • Ich fand es hervorragend, bin allerdings auch bekennender Mo Hayder Fan


    Ihre Recherche war wirklich gut, die Idee dies alles zu
    einem Thriller zu verarbeiten, ausgezeichnet und vor allem
    ungewöhnlich, da sie die weit verbreiteten Strukturen von
    Tat, Ermittler, Fassen des Täters kompett aufbricht.


    Man ist an einigen Stellen und zu einigen Zeitpunkten geneigt, der
    jungen Studentin glauben zu schenken :gruebel


    Nur wenig später glaubt man ihr kein Wort, zu überzeugend stellen
    sich die Argumente der anderen dar...


    Ein lesenswerter, durch und durch ungewöhnlicher Thriller.



    begeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • „Tokio“ kann nicht in einer Reihe mit „Der Vogelmann“ oder „Die Behandlung“ genannt werden. Dieser Roman unterscheidet sich grundsätzlich von seinen Vorgängern. War man bei den beiden anderen Thrillern sofort mitten im Geschehen, so beginnt „Tokio“ recht gemächlich bis der Spannungsbogen aufgebaut ist und sich so steigert, dass man nur noch wissen möchte, wie das Finale des Buches sein wird. Leider beginnt die Spannung erst in der zweiten Hälfte des Buches richtig zu wirken. Ein gewisses Durchhaltevermögen ist auf den ersten 200 Seiten schon von Nöten, obwohl der Roman flüssig zu lesen ist und der bekannte Hayder-Erzählstil besonders zum Ende hin sichtbar wird.


    Gern hätte ich noch mehr über Grey’s Vergangenheit erfahren, dadurch wären vielleicht ihre Handlungen und Beweggründe besser nachvollziehbar gewesen. Auch die Charaktere waren bei weitem nicht so brillant gezeichnet, wie ich es von der Autorin kenne. Manche Handlungen fand ich etwas zu konstruiert, so zieht z. B. die junge Engländerin, die über keinerlei Erfahrungen als Hostess verfügt, sofort die Aufmerksamkeit des japanischen Mafiabosses Fuyuka auf sich. Ohne diese Entwicklung würde es zu keiner Auflösung der Romanhandlung kommen.


    Alles in allem ist „Tokio“ ein durchschnittlicher Thriller, der zwar recht unterhaltsam war, aber bei mir, bis auf die Tagebuchaufzeichnungen, keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

  • Tokio ist das erste Buch, dass ich von Mo Hayder gelesen habe.
    Zunächst einmal - ihr flüssiger Schreibstil gefällt mir sehr gut. Auch fand ich es sehr invormativ in Bezug auf die Mentälität der Asiaten und die dort geschehenen Massaker. Die Geschichte fängt recht interessant an, zieht sich dann etwas in die Länge, wird in letztem Drittel aber wahnsinnig spannend.
    Dieses Buch musste ich erst einmal "verdauen". Ein guter Thriller, jedoch wirklich nicht´s für zarte Seelen.

  • Zitat

    Original von Janina
    Die Auflösung ist wie zu erwarten war haarsträubend eklig und abartig, nicht fürs zarte Gemüter und empfindliche Mägen.


    Das Buch baut Seite um Seite Spannung auf, die sich zum Ende hin ins schirr Unerträgliche steigert.


    Für mich war es deshalb das erste und gleichzeitig letzte Buch von Mo Hayder.


    In der ersten Hälfte war die Handlung eher verwirrend statt spannend. Die geschichtlichen Hintergründe kannte ich zum Glück schon. Einiges war vorhersehbar, anderes dann wirklich haarsträubend ekelhaft.


    Allerdings habe ich nur das Hörbuch gehört, das stark gekürzt sein soll. Gerade in der ersten Hälfte hätte ich manches gerne im Buch nachgeschaut.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Gib doch vielleicht dem "Vogelmann" noch eine Chance.
    Das fand ich wirklich gut, und es hat klassischere Strukturen will sagen Täter und Ermittler.


    hinweisgrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Tokyo


    von Mo Hayder


    Produktbeschreibung


    Grey, die jahrelang in einer Klinik behandelt wurde, weil man sie für verrückt erklärte (sie hatte u. a. als 13-jährige freiwillig Sex mit fünf Jungen), ist besessen von den Greueltaten der Japaner, die diese den Chinesen 1937 vor allem in der Stadt Nanking antaten. Hierüber hat sie in einem Buch im Hause ihrer Eltern gelesen, doch als sie dieses Buch in der Klinik von ihren Eltern fordert, leugnen ihre Eltern die Existenz des Buches. Um sich und allen anderen zu beweisen, dass sie nicht verrückt ist bzw. sich nicht alles nur eingebildet habe, versucht sie die Geschehnisse in Nanking aufzuklären.


    Als sie später Jura studiert stößt sie bei ihren Recherchen auf zwei Filme, die die Massaker der Japaner angeblich dokumentieren. Doch nur ein Film, der sich im Besitz von Shi Chongming befindet, einem Zeitzeugen der mittlerweile als Professor in Tokio tätig ist, zeigt die tatsächlichen Vorfälle.
    Grey bricht ihr Studium ab und verkauft ihren gesamten Besitz um nach Tokio zu fliegen und dort den ominösen Film zu sehen. Prof. Chongming streitet zunächst die Existenz des Filmes ab und so muss Grey notgedrungen länger als geplant in der Stadt bleiben.


    Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen nimmt sie eine Stelle als Hostess in einem bekannten Nachtklub an und macht dort alsbald Bekanntschaft mit Fuyuki, einem der mächtigsten Yakuza-Bosse Tokios. Dieser soll sich im Besitz eines Elexiers befinden welches zur Unsterblichkeit verhilft und plötzlich bietet sich Grey eine Chance, an den Film Chongmings zu kommen.
    Dieser bietet ihr nämlich einen Deal an: Den Film gegen das Elexier.



    Meine Meinung


    Ich finde dieses Buch einfach klasse und richtig spannend. Was mir mit am besten an diesem Buch gefällt ist die Erzählweise von zwei verschiedenen Zeiten. Einmal erinnert sich der Prof. Chongming an die Gräueltaten in Nanking und Grey erlebt ihr eigenes Grauen auf der Suche nach dem Elixier, sowie in ihrem Apartment in Tokyo.
    Am Anfang sieht es wirklich so aus als würde jede Erzählweise für sich stehen, aber zum Ende hin gehen sie aufeinander zu.


    Dies ist nicht gerade ein Buch für zarte Gemüter, denn die Verstümmelungen und Morde werden in fast allen Einzelheiten beschrieben.
    Für alle Thriller-Fans nur zu empfehlen!!!


    Hoffe diese Rezi besteht noch nicht (habe wirklich alles abgesucht und nichts gefunden)
    ansonsten viel Spaß beim lesen, bin auf eure Meinungen gespannt.


    LG Easy ;-)

    Bücher lassen uns mal für eine gewisse Zeit in andere Welten tauchen und
    uns alles andere für diese Zeit einfach vergessen. ;-)

  • Hallo Easy,
    doch es gibt schon eine Rezension zum Buch. Schau doch einfach vor dem Schreiben deiner Beiträge in den Rezensionsindex ;-)
    Ich hänge deinen Beitrag an den bereits bestehenden Thread.
    Bitte schreib in der Zukunft nur den Titel und den Autor in die Betrffzeile, keine Kommentar zum Buch. Danke :wave

  • Mein SUB verkleinert sich schön langsam, jetzt war endlich dieser Thriller an der Reihe.


    Nachdem ich "Die Sekte" (hat mir zwar gefallen, aber nicht aus den Socken gehauen) gelesen hatte, habe ich das TB als Preisreduziertes Mängelexemplar ergattert.
    Mir hat es gut gefallen. Ich kannte die historischen Hintergründe schon (History Channel sei Dank) und war von der Grausamkeit dieses Tatsachen nicht wirklich schockiert. Ich glaube nämlich, dass die Wirklichkeit alles noch übertrifft. Es hat mich aber die Verstrickung zwischen diesem englischen Mädchen und dem chinesischen Professor sehr interessiert und die Auflösung war sehr traurig.


    Ich gebe dem Buch 7 von 10 Punkten und bereue den Kauf überhaupt nicht.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Hallo,


    also ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen und war mehrfach versucht, es wegzulegen, denn es war mir zu brutal. Bei dem Vogelmann hatte mich das nicht so gestört, doch hier ging die Autorin meiner Meinung nach über das erträgliche Maß hinaus.


    Damit meine ich NICHT die Beschreibung des Massakers von Nanking, von dem ich bereits gehört hatte. Es stimmt, dass davon in Europa lange kaum geredet wurde, und daher halte ich es der Autorin zugute, dass sie dieses Thema aufgegriffen hat. Das war auch der einzige Grund, warum ich das Buch zu Ende las.


    Mich störten die anderen, meiner Meinung nach unnötigen Brutalitäten. Das ganze Buch war ein Sammelsurium an Perversionen: eine junge Frau, die...na ja, ich spoilere jetzt mal nicht, aber das war mir zu heftig und die Umstände hätten näher erläutert werden müssen. Dann ein junger Mann, der auf verstümmelte Frauen steht, und schließlich ein sadistisches Yakuza-Weib und was weiß ich noch alles. Also vielleicht bin ich zu zart beseitet, aber man hätte wesentlich subtiler andeuten können, dass es auch heute noch brutal in der Welt zugeht.


    Mir schien der Thriller bewusst brutal, um weitmöglichst zu schocken.
    So etwas mag ich leider nicht.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Nach den überwiegend positiven Meinungen wage ich kaum zu schreiben, dass ich das Buch abgebrochen habe. Der konstruierte Schreibstil hat mich nicht mehr als 30 Seiten durchhalten lassen, die Story konnte mich dann nicht mehr bei der Stange halten. Wohl ein klassischer Fall, wo Leser und Autor nicht zueinander finden.