Der dunkle Schwarm - Marie Graßhoff

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Lübbe; 2. Aufl. 2021 Edition (30. Juli 2021)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3404209737
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3404209736
    • ASIN ‏ : ‎ B08LZPNXT7
    • Lesealter ‏ : ‎ 16 Jahre und älter


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten „Hive-Minds“. Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive – eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein – und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern …

    Zur Autorin (Verlag):

    Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt/Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur, mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Mit ihrem Fantasy-Epos Kernstaub stand sie auf der Shortlist des SERAPH Literaturpreises 2016 in der Kategorie „Bester Independent-Autor“.

    Meine Meinung:

    Im Jahr 2100 kommunizieren die Menschen über sogenannte Hives miteinander, sie verbinden sich über ihre Interessen, den Beruf und andre Dinge. Atlas ist Programmiererin beim größten Hive-Entwickler und nachts verkauft sie Erinnerungen, die sie aus den Hives sammelt. Eines Abends bekommt sie den Auftrag herauszufinden, warum die Mitglieder eines Hives ermordet wurden, eigentlich etwas, was technisch nicht möglich ist. Gemeinsam mit Noah und ihrem Androiden und Vertrauten Julien taucht sie ein in ein Geflecht von Spionage, Umweltterrorismus und Intrigen.


    Marie Graßhoff zeichnet eine Gesellschaft, deren Zusammenleben auch sehr durch die Zerstörung des Planeten gekennzeichnet ist. Wer in der Unterschicht lebt, hat keine Möglichkeit sein Leben zu verbessern und muss versuchen sich durchzuschlagen. Bildung gibt es nur für Menschen, die aus höheren Schichten kommen. Atlas hat es sich in ihrem Leben gut eingerichtet, mit ihren nächtlichen Transaktionen verdient sie genug, um über die Runden zu kommen. Als Noah mit seinem Auftrag an sie herantritt, will sie eigentlich absagen, doch treibt sie die Neugier. Die Menschen, die mit dem Hive gestorben sind, sind auch aus dem Gedächtnis all derer verschwunden, die sie gekannt haben. Technisch ist das nicht möglich und das kann Atlas nicht verstehen.


    Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Atlas erzählt, da sie aber die Gedanken aller Menschen einsehen kann, kommt auch noch die Perspektive einer Polizistin dazu, die Ermittlungen zu den Mordfällen leitet. So bekommt der Leser einen umfassenderen Überblick über das Ganze. Ich fand das Buch sehr spannend geschrieben und mir hat die Story gut gefallen. Nach und nach lösen sich die Geheimnisse und am Ende gibt es noch einen dramatischen Showdown. Die Entwicklung der Figuren war für mich glaubwürdig. Gerade Atlas muss ihr ganzes Leben in Frage stellen und einige Verluste ertragen. Aber auch Noah hat mir gut gefallen, auch wenn er eigentlich zu gut für diese Welt ist.


    Alles in allem kann ich diese Dystopie nur empfehlen. Die Geschichte ist spannend und in sich schlüssig. Ich bin hier sehr gut unterhalten worden.


    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3404209737

  • tolle Dystopie

    In einem überaus packenden und mitreisenden Erzählstil entführt die Autorin, den Leser in eine dystopische Welt von Morgen, in der die Schwere zwischen Arm und Reich so weit auseinander klafft, das die Armen ohne jegliche Hoffnung leben, jemals aus der Armut heraus zukommen. Die Reichen jedoch im Luxus schwelgen.


    Mich als Leser in dieser dystopischen Welt zurechtzufinden hat doch etwas gedauert, da ich anfangs doch recht verwirrt von den Begriffen und den technischen als auch gesellschaftlichen Zusammenhängen war. Ein Implantat, das ermöglicht sich mit anderen Menschen auszutauschen, ja eine interessante Idee. Doch im Verlaufe der Handlung wird dem Leser auch die massive Schwachstelle vor Augen geführt. Ich fand die Story wirklich gelungen und spannend bis zum Schluss. Langeweile kam bei mir nicht auf. Das die Story in mehrere Teile hier Folgen unterteilt waren, die wiederum in kurze Kapitel gegliedert waren fand ich sehr schön, nicht nur weil es sich so leichter lesen lies, sondern weil es mir sehr angenehm war. Zumal die Schriftgröße doch eher klein war, eine Nummer größer hätte das Lesevergnügen dann doch etwas erhöht.


    Die Figuren, insbesondere die der Hauptfigur Atlas, ist mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. War sie zu Beginn nur eine Hackerin, die ihren Lebensunterhalt, mit dem illegalen Erwerb von Erinnerungen bestritt und eine sehr dubiose Vergangenheit hat. Durchläuft sie im Laufe der Handlung eine Entwicklung. Wird weniger egoistisch und um einiges sozialer. Auch ihr Androide Julien, der ihr seit Jahrzehnten nicht von der Seite gewichen ist, ist ein echtes Goldstück. Und Noah ja, der ist schon besonders. Ein naiver junger Mann, der eigentlich nur den Tod seiner Schwester aufklären möchte löst Ereignisse aus, die in mit voller Wucht selbst treffen werden und sein Leben auf den Kopf stellen werden.


    Das Cover passt perfekt zum Buch.


    Fazit: Eine wirklich gelungene Dystopie, die mich richtig gut unterhalten hat. Nicht nur einen kritischen Blick auf die Gesellschaft, sondern auch die Technikabhängigkeit wirft und dabei auch noch das Thema Umweltschutz im Auge behält. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    ASIN/ISBN: 3404209737