'Das Geheimnis des blauen Skarabäus' - Seiten 001 - 092

  • . Ob es jetzt eine Freundschaft aus Zuneigung oder aus Zweck ist - Cleo und Miranda haben beide ihre Vorteile damit. Cleo ein Leben, das ansonsten wesentlich schwieriger geworden wäre und Miranda eine treue Verbündete, auf die sich sich (siehe nächtliche Fluchten aus dem Internat) verlassen konnte.

    Nur nützt es Miranda weidlich aus und schmiert es Cleo bei Bedarf aufs Butterbrot, oft auch um sie damit zu erpressen. Kein feiner Zug der "Dame".

  • Nur nützt es Miranda weidlich aus und schmiert es Cleo bei Bedarf aufs Butterbrot, oft auch um sie damit zu erpressen. Kein feiner Zug der "Dame".

    Das dachte ich auch - das hätte sie sich schenken können.

    Aber ich vermute, als verwöhntes gutsituiertes Mädel, ist sie es nicht anders gewöhnt, als daß ihre Wünsche durchgesetzt werden. Auch wenn das halt mit einer Art Erpressung passieren muß.

    Miranda kennt halt nur sich an erster Stelle.

  • Nur nützt es Miranda weidlich aus und schmiert es Cleo bei Bedarf aufs Butterbrot, oft auch um sie damit zu erpressen. Kein feiner Zug der "Dame".

    Da habt ihr beiden natürlich recht, nur ist niemand perfekt und Cleo hat sehr viele Vorteile durch Miranda, so dass es wohl nur menschlich ist, dass sie ihre "Macht" auch einmal ausnutzt. Mir kommt es nicht so vor, als würde es neben den beschriebenen Szenen dauernd passieren und/oder Cleo bedrücken. Es ist halt ein Geben und Nehmen und Miranda fordert das sehr deutlich ein.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Da habt ihr beiden natürlich recht, nur ist niemand perfekt und Cleo hat sehr viele Vorteile durch Miranda, so dass es wohl nur menschlich ist, dass sie ihre "Macht" auch einmal ausnutzt. Mir kommt es nicht so vor, als würde es neben den beschriebenen Szenen dauernd passieren und/oder Cleo bedrücken. Es ist halt ein Geben und Nehmen und Miranda fordert das sehr deutlich ein.

    Das ist sicher so. Und Cleo ist so klug, es dabei zu belassen. Sie weiß, dass sie davon profitiert und akzeptiert Mirandas Eigenheiten.

  • Miranda wird als Tochter aus höherem Haus zum schönen Aushängeschild ohne eigene Meinung erzogen, wobei Cleo ihr Leben selbst in die Hand nehmen muss - aber auch kann und darf.

    Na ja, Cleo ist ja auch nicht wirklich frei in ihren Entscheidungen. Erst musste sie auf die Tante hören und nun lebt sie bei den Tredennicks und die Lady bestimmt nun.

    Gewundert habe ich mich nur, als Miranda plötzlich so schwer verliebt war und ihr vorgezeichnetes und von ihr auch gewolltes Leben zugunsten eines Wildhüters aufgeben wollte.

    Miranda langweilt sich in der Schule und nutzt die Gelgenheit auszubüxen und genießt die damit verbundene Freiheit. Ich denke auch, dass sie den Burschen ganz schnell hätte fallen lassen, wenn sie auf die Annehmlichkeiten, welche die Familie ihr bietet, verzichten müsste.

  • Ich bin gespannt, ob Angwin sich noch mehr für Cleo interessieren wird im Verlauf der Geschichte.

    Ob sich da was entwickeln wird...?

    Das kann ich mir nicht vorstellen.


    Ich denke schon, dass sie Cleo als wahre Freundin sieht. Aber ihre Erziehung und ihre entsprechende Einstellung stehen da manchmal etwas im Weg.

    Miranda hat ja auch keine Alternative. Besser Cleo, als gar keine Freundin.

  • Ein wenig haben mir die Zeitsprünge zu schaffen gemacht, ich konnte mich teilweise nicht so gut in die Situation hineinfühlen, weil nach einem Kapitel direkt der nächste Sprung kam.


    Bei dieser Geschichte geht es ja wohl darum, was in Ägypten passiert. Die ersten Abschnitte dienen der Einführung und das Wesentlich ist damit abgedeckt.

    Aber diese großen Sprünge haben mich auch schon etwas irritiert.

  • Für eine junge Frau von "niedrigem" Stand in der damaligen Zeit hat es Cleo gut getroffen. Gerade in Cornwall arbeiteten viele in den Zinn- und Kupferminen. Das war eine sehr harte Arbeit, bei Wind und Wetter draußen, in der Regel 12-14 Stunden täglich. Oder sie arbeiteten in den Fischhallen. Darin war es zwar warm, sie standen aber knöcheltief in den Fischabfällen. Eine Anstellung in einem herrschaftlichen Haus war sozusagen als Glücksgriff.

    Ich habe damals in Cornwall so eine Mine besucht und fang es ziemlich schlimm dort unten.


  • Bei Angwin bin ich hin und her gerissen. Er lässt Cleo immer wieder spüren, wo sie hingehört. Gleichzeitig verbindet die Faszination für das alte Ägypten die beiden auf besondere Weise. Ob sich da was entwickeln wird...? :gruebel

    Könnte ich mir gut vorstellen, allerdings steht der Klassenunterschied zwischen beiden, den Cleo sicher eher ignorieren könnte als Angwin.

  • Rebecca Michéle Man merkt, dass du die Bücher auch sehr magst :lache. Was mich aber zur Frage bringt: Wie bist du auf dieses Genre gekommen, ich hab (leider) schon lange keine Neuerscheinung in diesem Bereich gesehen?

    Als ich zu schreiben begann war Victoria Holt und deren Romane ein großes Vorbild für mich - und sind es heute noch. Besonders mag ich es, eine fiktive Geschichte rund um historische Personen und Ereignisse realitätsgetreu zu gestalten. So erfahren Leser:innen unterhaltsam und quasi nebenbei etwas von der Historie, ohne das es wie ein Geschichtsbuch wirkt. Genau das haben die Romane von Victoria Holt bei mir bewirkt. Nachdem ich einige aus der Tudorzeit gelesen hatte, wünschte ich mir zu meinem 12. Geburtstag eine "richtige" Biografie über Heinrich VIII., um mehr über diesen König zu erfahren. Meine Mutter erfüllte mir den Wunsch. Natürlich war die Lektüre damals für mich zu schwer, es war aber ein Anfang zum Lesen über Romane hinaus über die britischen Herrscher und die Geschichte.

    Bewusst schreibe ich heute nicht in einem ähnlichen Genre wie Victoria Holt, das ist einfach mein Stil geworden, mit dem ich mich sehr wohlfühle. Niemals würde ich den historischen Hintergrund zugunsten einer fiktiven Geschichte beugen, ich mache es andersherum :-)

  • Ich habe damals in Cornwall so eine Mine besucht und fang es ziemlich schlimm dort unten.

    Oh, das ist ja toll! War es die Poldark oder die Greevor-Tin Miene?

    Als ich zum ersten Mal die Poldark-Mine besuchte (1990) war diese noch nicht so touristisch aufgemacht wie heute. Damals konnte man noch über 100 Meter in die Tiefe absteigen, teilweise über schmale, metallene Leitern, und es war sehr feucht und glitschig. Heute ist das aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Aber auch in der Greevor-Tin-Mine bekommt man einen guten Eindruck von den Verhältnissen und das Museum dort ist sehr gut.

    Früher arbeiteten Frauen nicht untertags in den Minen. Sie nahmen das Erz in Empfang, sortieren es und wuschen es aus. Bei Wind und Wetter unter freien Himmel. Und nicht nur Frauen - auch die Kinder arbeiteten mit, sobald sie Laufen konnten. Schule oder so gar es für die Kinder keine. Mit zwölf Jahren gingen die Jungen dann in den Untergrund.

    Das ist jetzt aber ein völlig anderes Thema ;-), das ich auch schon in Romanen verwendet habe.

  • Bei dieser Geschichte geht es ja wohl darum, was in Ägypten passiert. Die ersten Abschnitte dienen der Einführung und das Wesentlich ist damit abgedeckt.

    Aber diese großen Sprünge haben mich auch schon etwas irritiert.

    An anderer Stelle schrieb ich schon, dass es für mich wichtig war, Cleos Kindheit und frühe Jugend und wie sich die Beziehung zu Miranda entwickelte, darzustellen. Daraus resultiert vieles, das später geschieht. Deswegen habe ich dann einige Jahre überspringen, bzw. nur kurz anreißen können, sonst wäre das Buch wohl doppelt so dick geworden. Damit wäre der Verlag aber nicht einverstanden gewesen ;-)

  • An anderer Stelle schrieb ich schon, dass es für mich wichtig war, Cleos Kindheit und frühe Jugend und wie sich die Beziehung zu Miranda entwickelte, darzustellen. Daraus resultiert vieles, das später geschieht. Deswegen habe ich dann einige Jahre überspringen, bzw. nur kurz anreißen können, sonst wäre das Buch wohl doppelt so dick geworden. Damit wäre der Verlag aber nicht einverstanden gewesen ;-)

    Ich fand das auch wichtig und Zeitsprünge stören mich in einem Buch nicht, es war ja datiert. Also ich hatte keinerlei Probleme mich in der Geschichte und der Zeit zurecht zu finden.


    Und ich finde es toll, dass Ihr dabei seid und so fleißig kommentiert und mich an Euren Gedanken teilhaben lasst :-)

    Das ist ja das schöne an den Leserunden, dass man sich über den Inhalt und die Figuren so prima austauschen kann. Wenn dann noch die Autorin mit an Bord ist und Fragen zeitnah beantworten kann, ist das noch ein größerer Gewinn. So macht lesen Spaß und bildet auch noch.

  • Ich habe noch keine alte Mine gesehen, in der ich hätte arbeiten wollen. Wir waren im Bayrischen Wald in einem Silberbergwerk und die Enge, teilweise aber auch die Höhen wären so gar nichts für mich gewesen. Und es war damals in den Minen auch sehr laut, viele Arbeiter waren am Ende ihres Lebens hörgeschädigt.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich habe noch keine alte Mine gesehen, in der ich hätte arbeiten wollen. Wir waren im Bayrischen Wald in einem Silberbergwerk und die Enge, teilweise aber auch die Höhen wären so gar nichts für mich gewesen. Und es war damals in den Minen auch sehr laut, viele Arbeiter waren am Ende ihres Lebens hörgeschädigt.

    Das hätte wohl niemand von uns gewollt. Leider kam das Ende der Minenarbeiter sehr früh, die meisten - zumindest in Cornwall und und Devon - wurden keine dreißig Jahre alt. Wenn sie nicht durch schreckliche Unfälle und Unglücke unter Tage starben, dann an der Staublunge.

  • So, ich bin auch endlich da. Zwei Seiten lang dachte ich, das wird nix mit dem Buch und mir und dann hat es mich doch gepackt.


    Ich finde Prologe wirklich fies. :lache Ich muss jetzt wissen wer Miller ist.


    Ich hätte ja niemals gedacht, dass Miranda zu etwas wie Freundschaft fähig ist. Es ginge zwar noch besser, ohne Erpressungen und Drohungen und vor allem Herabsetzungen vor anderen, aber zumindest steht Cleo nicht auf der Straße. Angwin ist mir sehr zuwider. Seine tolle Erziehung hätte ihm lehren sollen, dass man andere Menschen, vor allem wenn sie vor einem stehen, nicht als hässlich bezeichnen sollte. Ohne Viktor Millian wäre er nie drauf gekommen Cleos Vater zu suchen.


    Ich bin jetzt wirklich gespannt wie Cleo es schafft mit nach Ägypten zu fahren.