'Das Geheimnis des blauen Skarabäus' - Seiten 205 - 291

  • Aber es lässt einen doch nicht kalt, wenn jemand stirbt den man gekannt hat? Also wenn ich mir vorstelle, bei unserer Reisgruppe damals wäre einer während der Reise verstorben, hätte mich das schon sehr bedrückt. Ich hätte nicht zur Tagesordnung übergehen können. Meine persönliche Meinung, aber vielleicht bin ich auch zu empathisch. :frieden

    Ich denke, das hat weniger mit fehlender Empathie zu tun als viel mehr mit dem Zweckbündnis, das die beiden eingegangen sind. Cleo war nicht verliebt in Victor. Klar ist sie bedrückt. Aber warum soll sie ihren Traum von einer Ägyptenreise nun aufgeben? So nahe standen die beiden sich dann doch nicht. Da war die Suche nach ihrem Vater sicherlich eher im Fokus.

    Und mal ganz nebenbei: Wir wissen ja auch gar nicht, ob Victor wirklich tot ist...


    Väterlich? Für so alt hatte ich Victor gar nicht gehalten. Die Gefühle waren doch deutlich geschildert. Sie fühlte sich bei ihm gut aufgehoben, geborgen, anerkannt. Was sich daraus hätte entwicklen können wissen wir nicht. Hat Victor nicht immer mal erwähnt, oder gehofft, es könnte mehr daraus entstehen? Mein Hirn ist etwas überlastet heute.

    Ja, das hat er. Aber wenn ich das richtig im Kopf habe, ist Cleo gerade mal 20 und Victor müsste m.E. schon 30 sein. Da passt das "väterlich" schon ganz gut. Wobei auch die von dir aufgeworfenen Assoziationen ("aufgehoben, geborgen, anerkannt") dazu passen. ;)

    Aus Cleos Sicht hätte sich nie mehr als eine Freundschaft ergeben können.

  • Und ich denk schon, du fliegst nur so durch das Buch. :lache


    Aber ich könnte es verstehen - ich finde, in diese Geschichte kann man richtig eintauchen. Sie ist auf eine Art spannend, gleichzeitig aber auch irgendwie gemütlich. Gefällt mir.

    Ich wäre bestimmt auch schon durch die ganze Geschichte geflogen, wenn einem nicht immer der Alltag in die Quere käme. Und dann war ich leider noch zwei Tage krank... **grummel** Aber so bleibt mir noch ein gutes Stück dieses tollen Buches. Denn ich sehe es genauso wie du: ich mag die Geschichte sehr, sehr gerne und ich kann beim Lesen um mich herum alles vergessen. Es ist unaufgeregt, aber gleichzeitig spannend und ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. :-]


    Besonders gut gefällt mir, dass die Geschichte zum Spekulieren einlädt. Und wenn man dann eine Idee hat, kommt doch alles anders. In diesem Genre sind die Geschichten oft vorhersehbar - hier ist das aber überhaupt nicht der Fall.

    Ich denke, dass hier jemand anderes hinter Cleo her ist. Vielleicht doch der nicht so ganz tote Victor?

    Der Gedanke, dass Cleo von Victor beobachtet wird, kam mir auch. Es fehlt ja der definitive Beweis, dass er tot ist. Und das würde auch zu unserem Misstrauen ihm gegenüber passen.


    Ich merke, dass ich mittlerweile fast allen misstraue... :chen Ich habe mich nämlich auch gefragt, wie ehrlich es der Museums-Kurator mit Cleo meint. Für mich passt es nicht ganz zusammen, dass er an die Legende des Tutenchamun glaubt, aber die an die Legende von Sestoris nicht. Möchte er vielleicht Cleo davon abhalten, dazu Nachforschungen anzustellen?


    Um Miranda mache ich mir große Sorgen. Sie ist wohl in falsche Gesellschaft geraten, die ihr alles andere als gut tut. Ich hoffe, dass sie da noch heil raus kommt.


    Angwin hat mich mit dem Heiratsantrag sehr überrascht. Seine Entwicklung gefällt mir aber sehr gut und ich könnte mir vorstellen, dass er und Cleo doch noch ein Paar werden könnten. Gleichzeitig wird bestimmt auch Jason Dillon nochmals auftauchen und eine Rolle spielen. Jedenfalls wünsche ich Cleo das große Glück. :-]


    Ich bin dann Mal weg - ich muss jetzt unbedingt weiterlesen... :chen

  • Ich merke, dass ich mittlerweile fast allen misstraue... :chen Ich habe mich nämlich auch gefragt, wie ehrlich es der Museums-Kurator mit Cleo meint. Für mich passt es nicht ganz zusammen, dass er an die Legende des Tutenchamun glaubt, aber die an die Legende von Sestoris nicht. Möchte er vielleicht Cleo davon abhalten, dazu Nachforschungen anzustellen?

    Du bist wirklich ganz schön misstrauisch. Aber da geht mir auch oft so bei Krimis. Allerdings hätte ich den Kurator nicht verdächtigt. Aber jetzt wo Du es so sagst, das passt wirklich nicht so ganz.

  • Boah der Abschnitt hat es wirklich in sich! Nach zwei extrem ereignisreichen Kapiteln - so kurzweilig und spannend die auch waren - war ich froh, als uns und Cleo ein paar ruhigere Abschnitte in Kairo gegönnt waren. Irgendwann muss man sich nach der ganzen Dramatik ja erholen ;).


    Dass meine Frage vom letzten Abschnitt, mit wem denn Cleo am Ende glücklich werden wird, sich indirekt so schnell in Kapitel 10 beantwortet, hätte ich wirklich nicht gerechnet. Da musste ich wirklich lachen. Aber ich finde es passt, dass ihre jugendliche Schwärmerei für Angwin in Freundschaft, nicht aber in Liebe endet. Sehr couragiert von Cleo, dass sie ihm das dann auch so sagt und ihn nicht länger hinhält. Bahn frei jetzt für Dillon (auch wenn er momentan von der Bildfläche verschwunden ist). :love:


    Miranda aber interessiert es wenig, dass ihre Mutter eventuell nicht überlebt. Sie zeigt immer mehr ihre egoistische rücksichtslose Seite. ...


    Miranda ist wohl nicht in die beste Gesellschaft geraten, aber sie will auch nicht auf Cleo hören.

    Das fand ich auch sehr hartherzig von Miranda. Schließlich ist ihre Mutter schwer erkrankt, da erwarte ich schon, dass sie sich bemüht, sie (nochmal) zu sehen. Geht ja nicht nur um die Schäden am Haus. Schade, dass sie sich so negativ verändert hat. Klar kann ich verstehen, dass sie die Freiheit, die ihr unverhofft in Kairo geschenkt wurde, nicht so mir nichts dir nichts wieder aufgeben will. Ohne mütterliche strenge Aufsicht hat sie jetzt zum erstenmal in ihrem Leben die Gelegenheit, ihr Leben zu leben und es zu genießen. Und ihr ist wohl auch klar, dass diese Chance vielleicht nicht wiederkommt, kehrt sie nach Cornwell zurück. Aber trotzdem - etwas mehr Anstand und Liebe zur Mutter hätte ich dann doch erwartet.


    Vor allem ist Miranda ja trotzdem sehr abhängig vom Geld ihrer Familie. Was macht sie, wenn das ausbleibt???

    Es war sehr schade, dass Angwin so kurzfristig nach Cornwall zurück musste. Gern hätte ich Cleo und die Truppe noch ins Tal der Könige begleitet.

    Dass fand ich zunächst auch. Aber wahrscheinlich musste er einfach aus dem Weg, damit Cleo ihr Abenteuer alleine erleben kann ;). Und wie Rebecca mittlerweile verraten hat, dürfen wir trotzdem mit ins Tal der Könige. :thumbup:


    Ich glaube ja, dass bei dem Tod ihres Vaters jemand die Finger im Spiel hat.

    Das glaube ich - zumindest momentan - eher nicht. Sonst hätte derjenige doch auch den Reif an sich genommen und nicht einfach liegengelassen. Für mich ist er eher an Erschöpfung oder Flüssigkeitsmangel in der Wüste gestorben. Sein Führer war ja weg - wie hätte er zurückkommen sollen, wahrscheinlich auch ohne Kamele Dromedare? Interessant aber, dass er wohl das gesuchte Grab vor seinem Tod gefunden hat, das wurde noch gar nicht thematisiert. Wahrscheinlich hat da auch Cleo noch nicht darüber nachgedacht.


    Aber es lässt einen doch nicht kalt, wenn jemand stirbt den man gekannt hat? Also wenn ich mir vorstelle, bei unserer Reisgruppe damals wäre einer während der Reise verstorben, hätte mich das schon sehr bedrückt. Ich hätte nicht zur Tagesordnung übergehen können. Meine persönliche Meinung, aber vielleicht bin ich auch zu empathisch. :frieden

    Für mich hat es Cleo durchaus auch bedrückt. Doch was soll sie schon großartig machen? Ohne Geld, ohne Kontakte, ohne Sprach- und Ortskentnisse und ohne Kontakte? Noch dazu als Frau, die damals ja sowieso nicht wirklich ernst genommen wurden? Sie kann weder eine Suchaktion starten noch selber an den Ort des Geschehens (wenn der überhaupt feststellbar ist) zurückkehren. Und die Suche nach ihrem verschwundenen Vater abbrechen? Zu welchem Zweck? Da hätte weder sie, noch Victor noch irgendjemand anders was davon. Dann besser durchziehen.


    Ja, sie trauert nicht ständig um ihn, das liegt meiner Meinung nach aber auch daran, dass sich zu viele andere Dinge in den Vordergrund drängen. Und sie denkt ja durchaus immer wieder an Victor z. B. in Kairo, als sie alleine durch die Straßen geht, dem Kurator von ihrer Witwenschaft erzählt ...


    Von Ägypten aus kann Cleo wegen eines evt. Erbes nichts unternehmen, sie muss persönlich in England erscheinen (oder ein Vertreter von Cleo). Ein Testament von Victor liegt offensichtlich nicht vor. Ich habe recherchiert, wie das damals gehandhabt wurde. Daher ist sie im Moment noch ziemlich mittellos und auf Angwins Geld angewiesen, was Cleo ja so gar nicht passt.

    Kannst du darüber vielleicht noch etwas mehr erzählen? Die Frage zum Erbe ist mir nämlich auch sehr bald gekommen. Weißt du, wer damals erbte, wenn es kein Testament gab? Alles die Ehefrau oder auch noch andere Verwandte/Stellen? Auch wenn es momentan an der Situation sicher nichts ändert, denn dass es (viel) Zeit kostet, bis ein Vermisstenfall in Ägyten in England zur Erbschaft führt, kann ich mir gut vorstellen. Cleos spontane Idee, das Erbe gar nicht zu wollen, ist zwar ehrenwert, aber ziemlich unüberlegt. Es bietet ihr (wahrscheinlich) die Möglichkeit, ohne finanzielle Sorgen ihre Träume zu erfüllen - so etwas schlägt sie hoffentlich nicht aus, wenn es soweit ist!


    Ansonsten finde ich auch, dass es nicht nur allgemein ein schönes Buch mit einer perfekten Mischung aus Abenteuer, Historie und Liebe ist, sondern sich auch wunderbar für eine gemeinsame Leserunde eignet. :thumbup:Wie Ayasha schrieb: es gibt sooooo viel zu spekulieren! :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Es war sehr schade, dass Angwin so kurzfristig nach Cornwall zurück musste. Gern hätte ich Cleo und die Truppe noch ins Tal der Könige begleitet. Außedem bin ich doch sehr gespannt, ob Cleo jemals auf Howard Carter treffen wird. Vielleicht passiert das ja noch?

    Hmm, da der gute Tutanchamun ja erst noch entdeckt werden muß, denke ich, daß es eine Möglichkeit geben mußte, daß sie alle so lange in Ägypten bleiben.


    Wären sie jetzt - also im November 21 (wie passend, merke ich gerade - jetzt in echt haben wir auch gerade November 21 :grin)

    Also - wären sie dann ins Tal der Könige gekommen, hätten sie Howard Carter ja genau um ein Jahr verpaßt, bzw. wären ein Jahr zu früh dort.

    So - kann ich mir vorstellen - sollen sie noch bis November 22 dort bleiben und vielleicht sogar die Entdeckung miterleben.

    Wär schon richtig spannend, das sozusagen "live" mitzuerleben.



    Bei Angwin bin ich mir mal wieder nicht so sicher.

    Entweder war er tatsächlich schon länger in Cleo verliebt und war daher so sehr überrascht, daß sie auf einmal Victor heiraten wollte - oder - das glaube ich ja mißtrauischerweise eher - er hat etwas ganz anderes im Sinn.

    Vielleicht ist Cleo doch eine reiche Erbin und weiß nix davon (vielleicht hat ihr Vater doch etwas entdeckt und veranlaßt, daß dies nur an Cleo gehen kann und Angwin weiß davon) - er braucht Geld, weil Tredennick pleite ist und er eine reiche Erbin braucht :grin

    Ok, sehr hergeholt. Aber mein Lieblingsheiratskandidat ist Answin eben nicht.


    Was nun mit Victor ist, würde mich ja auch sehr interessieren.

    Daß er der Verfolger ist, glaube ich nicht unbedingt.


    Mir schwebt da eher Jason vor, der unauffällig hinterhergereist ist und das Gefühl hat, auf Cleo aufpassen zu müssen.

    Das würde dann wieder zu meiner These passen, daß Angwin nicht der ganz astreine Gentleman ist und Jason das bemerkt hat und Cleo beschützen möchte.


    Ok, nun aber genug phantasiert, ein paar Seiten will ich jetzt noch lesen :grin



    P.S.

    Problem Miranda hab ich ganz vergessen.

    Man kann fast den Eindruck bekommen, seit sie den Armreif hatte, ist sie mit einem Fluch belegt und hat sich verändert.

    Aber irgendetwas muß ja in der Zeit, als sie alleine in Kairo war passiert sein.

  • Du bist wirklich ganz schön misstrauisch. Aber da geht mir auch oft so bei Krimis. Allerdings hätte ich den Kurator nicht verdächtigt. Aber jetzt wo Du es so sagst, das passt wirklich nicht so ganz.

    Im Grunde bin ich absolut kein misstrauischer Mensch. Aber bei Geschichten, die einem zum Spekulieren einladen läuft meine Phantasie auf Hochtouren. :chen Zugegeben: Manchmal sind meine Ideen dann doch recht weit her geholt. Ich bin gespannt, ob Henry Morgan noch eine Rolle spielen wird.

  • Ich glaube, der liebe Henry ist harmlos.

    Das ist natürlich genauso gut möglich. Trotzdem finde ich es schade, dass er Sesostris' Legende so wenig Interesse entgegen bringt. Ich mag diese Geschichte nämlich sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass es sich raus stellt, dass Cleos Vater nicht verrückt war. :schuechtern

  • Das ist natürlich genauso gut möglich. Trotzdem finde ich es schade, dass er Sesostris' Legende so wenig Interesse entgegen bringt. Ich mag diese Geschichte nämlich sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass es sich raus stellt, dass Cleos Vater nicht verrückt war. :schuechtern

    Ich glaube auch nicht, dass Cleos Vater verrückt war. Das wurde nur in Umlauf gebracht um die Interessen mancher Leute abzulenken. Vermute ich mal.

  • Deine Ideen finde ich sehr interessant! Könnte auch was dran sein. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten! :/


    Dass wir uns genau 100 Jahre nach dem Geschehnissen im Buch befinden, ist mir gar nicht aufgefallen 8|Ist aber eine schöne Verbindung! Und Carters Entdeckung hätte ich zeitlich bei Weitem nicht so genau bestimmen können - aber du hast natürlich recht, da müssten sie zu lang im Tal der Könige bleiben.


    Ich bin gespannt, ob Henry Morgan noch eine Rolle spielen wird.

    Jetzt musste ich tatsächlich eine Zeitlang überlegen, wer denn bitte Henry Morgan ist. :wow Ihr merkt, für mich ist der Kurator so unwichtig, dass ich mir nicht mal seinen Namen gemerkt habe ;). Von daher denke ich auch, dass er harmlos ist und für Sesostris Legende einfach zu wenig Romantik und Phantasie besitzt. Für das Grab Tutenchamuns gibt es doch sicher deutlich mehr Hinweise und "handfeste" Beweise.

    mag diese Geschichte nämlich sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass es sich raus stellt, dass Cleos Vater nicht verrückt war. :schuechtern

    Was heißt schon "verrückt"? In den Augen mancher Zeitgenossen/innen ist jemand verrückt, der anders als die Mehrheit denkt und handelt. Cleos Vater hatte eine Idee im Kopf, die er unbedingt verfolgen wollte, aus Sicherheitsgründen erzählte er aber niemanden davon. Das daraus folgende Verhalten konnten manche sicher nicht nachvollziehen (woher auch, wenn sie die Hintergründe nicht kennen) und schon ist er als "verrückt" abgestempelt. Das würde ich nicht zu dramatisieren.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Was heißt schon "verrückt"? In den Augen mancher Zeitgenossen/innen ist jemand verrückt, der anders als die Mehrheit denkt und handelt. Cleos Vater hatte eine Idee im Kopf, die er unbedingt verfolgen wollte, aus Sicherheitsgründen erzählte er aber niemanden davon. Das daraus folgende Verhalten konnten manche sicher nicht nachvollziehen (woher auch, wenn sie die Hintergründe nicht kennen) und schon ist er als "verrückt" abgestempelt. Das würde ich nicht zu dramatisieren.

    Ich habe mich hier missverständlich ausgedrückt und Anführungszeichen hätten bei "verrückt" geholfen. :zwinker Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass er tatsächlich den Verstand verloren hatte. Da man Cleo aber berichtete, dass ihr Vater verwirrt gewesen sei, würde ich mich freuen - insbesondere für Cleo selbst - wenn sich herausstellen würde, dass ihr Vater recht hatte.

  • Ich mag diese Geschichte nämlich sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass es sich raus stellt, dass Cleos Vater nicht verrückt war. :schuechtern

    Dass Alexander Vanson verwirrt war, geht aus dem Brief an Cleo hervor, den er Victor mitgegeben hat. Darin verwechselt der Vater die Zeiten und denkt, Cleo sei immer noch ein kleines Mädchen. Cleo weiß ja selbst, dass sie seine Worte bzgl. eines großen Fundes nicht allzu ernst nehmen sollte.

    Richtig verrückt war er sicher nicht, von anderen kann man aber schnell dafür gehalten werden, wenn man "etwas seltsam" spricht und handelt.

  • Dass wir uns genau 100 Jahre nach dem Geschehnissen im Buch befinden, ist mir gar nicht aufgefallen 8|Ist aber eine schöne Verbindung!

    Die Verbindung ist nicht ganz zufällig ;-). Schon lange hatte ich die Geschichte im Kopf und entwickelt, der Verlag und ich fanden es aber sinnvoll, sie jetzt zu veröffentlichen. Im nächsten November jährt sich die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun zum 100. Mal. Das ist dann auch guter Aufhänger für die Werbung.

  • Kannst du darüber vielleicht noch etwas mehr erzählen? Die Frage zum Erbe ist mir nämlich auch sehr bald gekommen. Weißt du, wer damals erbte, wenn es kein Testament gab? Alles die Ehefrau oder auch noch andere Verwandte/Stellen?

    Das englische Erbrecht war und ist etwas kompliziert und unterscheidet sich wesentlich von dem in Deutschland. In Schottland, Wales und Nordirland ist es dann auch schon wieder anders.

    Hier in Deutschland haben direkte Angehörige (Ehepartner, Kinder, Eltern - wenn es diese nicht gibt Geschwister) auf jeden Fall einen Anspruch auf einen Pflichtteil, auch wenn der Verstorbene in seinem Testament seine ganze Hinterlassenschaft jemand anderen (oder einem Tierheim) vermacht hat. Vom dem gesetzliche Pflichtteil kann man nur ausgeschlossen werden, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, z.B. der Erbberechtige nachweislich kriminell und/oder drogensüchtig ist, und das Erbe deswegen "durchbringen" würde, Das ist ein langer und schwieriger Prozess.

    In England ist das anders, auch schon vor 100 Jahren. Es gibt keinen Anspruch auf einen Pflichtteil, ein Testament ist bindend, ohne wenn und aber. Du hast sicher schon davon gehört, dass Personen ihr Vermögen einem Haustier hinterlassen und für das einen "Betreuer/Treuhänder" ernannt haben.

    Gibt es kein Testament wird nach einem Erbberechtigen gesucht, in der Reihenfolge der Verwandtschaftsgrade: Ehepartner - das älteste Kind - Eltern - Geschwister.

    Das kann lange dauern und durchaus eine Person ausfindig gemacht werden, die über sieben Ecken mit dem Verstorbenen verwandt war und der niemals begegnet ist. Wird ein Erbe gefunden, muss dieser dann für die Kosten der Suche aufkommen.

    Sollte nach einer gewissen Zeit (ich glaube, heute sind es drei Jahre) niemand gefunden werden, fällt das Erbe dem Staat zu.

  • Das heißt, man kann eine Erbe nicht ablehnen, wie das hier möglich ist?

  • Das war meine Frage im nächsten Abschnitt. Vielleicht magst Du da mal gucken. Ich glaube, mit England weiß Rebecca Michéle das nicht, zumindest sah die Antwort danach aus.

    Es ist in England zwar möglich, aber nicht üblich, da nicht notwendig. Neben anderen Quellen - und auch die Frage an meine englischen Freunde - war u.s. Seite eine Informationsquelle für mich. Da ich es aber in einem Unterhaltungsroman nicht so ausführlich die rechtlichen Hintergründe ausführen wollte (es erschien mir nicht passend) habe ich mich dafür entschieden, dass Angwin es übernimmt. Victor war schließlich ein langjähriger Freund.

    https://www.cross-channel-lawy…nnvoll-uberhaupt-moglich/

  • Das englische Erbrecht war und ist etwas kompliziert und unterscheidet sich wesentlich von dem in Deutschland....

    Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! :knuddel1Also durchaus Chancen für Cleo, wenn es etwas zu erben gibt, aber sicher keine Lösung ihrer kurzfristigen (finanziellen) Probleme. Ich finde es sehr interesant, wie unterschiedlich dieses Thema gehandhabt wird.



    Die Verbindung ist nicht ganz zufällig ;-). Schon lange hatte ich die Geschichte im Kopf und entwickelt, der Verlag und ich fanden es aber sinnvoll, sie jetzt zu veröffentlichen. Im nächsten November jährt sich die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun zum 100. Mal. Das ist dann auch guter Aufhänger für die Werbung.

    :thumbup:Oh, das auf alle Fälle! Schön zu wissen, dass wir im nächsten Jahr dann die 100-jährige Grabentdeckung feiern dürfen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021