'Das Geheimnis des blauen Skarabäus' - Seiten 349 - Ende

  • Anfangs dachte ich nur "oh, ne Cleo, nun fahr da doch nicht alleine in die Wüste, das kann ja nicht gut gehen".

    Ich gestehe, daß ich mir dachte, daß es Viktor ist, auf den sie da treffen wird. Der Mann war mir von Anfang an suspekt. Schon sein Heiratsantrag, damit sie mit nach Ägyoten kann, war sehr dubios.

    Aber so mag ich das, wenn ich nicht vollkommen falsch liege :grin

    In dem Moment hat Cleo niemanden mehr, dem sie vertrauen kann. Auf die Polizei kann sie nicht setzen, mit ihr hat sie ja schon einmal eher schlechte Erfahrungen gemacht, was Hife angeht (nach Mirandas Tod). Cleo spürt, dass sie JETZT handeln muss, und da sie denkt, es sei Jason, der hinter allen steckt, hat sie nicht wirklich Furcht vor ihm. Sie ist schrecklich wütend und enttäuscht, weil sie ja schon Gefühle für Jason hegt. Von der Liebe enttäuschte Frauen sind zu viel fähig ;)

  • Was mir aber noch nicht ganz klar ist: Victor wusste ja schon im Prolog von dem Reif. War es dann ein riesengroßer Zufall, dass es ihn nach dem Krieg ausgerechnet in die Nähe Cleos verschlug oder war da doch Absicht und Berechnung dahinter????

    Victor wusste nicht, dass Miller (am Anfang) den Reif Alexander Vanson verkauft hat, aber er wusste, dass Vanson auf der Suche nach irgendetwas Großem war. Was Victor Cleo später erzählt, er habe ihren Vater getroffen und so, entspricht der Wahrheit, auch wenn ich das nicht explizit erwähnte habe. Als Angwin Victor nach Tredennick einlädt, erwähnt er Cleos Namen, und so ist Victors Interesse geweckt, die Tochter des Archäologens kennenzulernen, obwohl er keine Ahnung hat, dass Cleo im Besitz eines Teiles des großen Geheimnisses ist. Ja, einige Zufälle spielen eine Rolle, in Unterhaltungsromanen kommen wir Autor:innen aber kaum ganz ohne Zufälle aus ;)

  • Wahrscheinlich wisst Ihr, dass wir Verlagsautor:innen uns auch nach den Vorgaben der Verlage richten müssen. Je dicker ein Buch, desto aufwändiger in der Herrstellung, daher im Verkauf auch teurer. Daher, wie bei diesem Roman, gibt es in der Regel eine Vorgabe für die Seitenzahlen. Im Selbstpublishing können das die Autor:innen natürlich selbst entscheiden.

    Gerade im selfpublishing würde eine Kürzung oft sehr gut tun. Ich hasse diese ausschweifenden, sich oft noch wiederholenden Erklärungen und Schilderungen. Von daher, sicher hätte man an manchen Stellen länger verweilen können, aber man kann sich die eine oder andere Szene auch selbst ausmalen oder ergänzen.

  • Gerade im selfpublishing würde eine Kürzung oft sehr gut tun. Ich hasse diese ausschweifenden, sich oft noch wiederholenden Erklärungen und Schilderungen. Von daher, sicher hätte man an manchen Stellen länger verweilen können, aber man kann sich die eine oder andere Szene auch selbst ausmalen oder ergänzen.

    Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen mit den Verlagen sprechen (die sich im Austausch mit Kolleg:innen aber oft decken). Manchmal wurden meine Manuskripte durch die Lektor:innen gekürzt und/oder ich musste ganze Szenen löschen. Nicht nur, weil der gesamte Text zu lang war, sondern der Verlag meinte, es sei zäh. Das tut manchmal natürlich weh - im Fachjargon nennen wir das "Kill your darlings", im Endeffekt haben die Kürzungen den Geschichten aber immer gut getan.

    Da ich selbst lieber Romane lese, bei denen ich auch nicht immer wieder vorherige Geschehnisse immer wieder erklärt bekommen, versuche ich, auch so zu schreiben.

  • Also mir hat das Buch so wie es war gut gefallen. Ich bin gut reingekommen und habe auch keine ausschweifende oder mehr erklärende zusätzliche Geschichten zu den Personen vermisst.

  • Ich habe das Buch heute in der Mittagspause beendet. Es hat mich gut unterhalten, aber ein kleines wenig war ich auch enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Anhand des Klappentextes hatte ich erwartet, dass sich eine richtige Gruppe bildet aus Cleo und den Tredennick-Geschwistern. So, wie man das aus Jugendbüchern kennt, oder wie das Ehepaar mit dem Bruder in den Mumienfilmen. Aber es geht eigentlich immer nur um Cleo.


    Dann war Miranda zwar ab und an ein ganz schön egoistisches Biest, aber ich mochte sie. Sie war ein wunderbarer Gegenpart zur fleißigen, sittsamen, anständigen Cleo. Ach wenn Cleo abenteuerlustig war - ich fand sie in ihrem Charakter eher langweilig. Abenteuer, ja bitte, aber im legalen Rahmen und ohne gesellschaftlich aufzufallen. Die Hose hat sie ja nicht selbst gekauft und die kurzen Haare auch erst deutlich nach Miranda ausprobiert. Mit Miranda konnte man Spaß haben, Cleo war eher der Typ Anstandsdame. Deshalb hat mich Mirandas Tod geschockt und die späteren Enthüllungen über sie haben mich zugegeben auch etwas geärgert. ja, sie trank Alkohol, hatte Sex und hat sich amüsiert. Aber das Ende hat so ein klein wenig von "das anständige Mädchen kriegt den guten Kerl und das wilde Mädchen ihre Strafe".


    Und dann die Liebesgeschichte zwischen Dillon und Cleo: Das ging mir zu schnell. Eben noch konnte sie ihn nicht wirklich leiden und hat ihm misstraut, und nach zwei Küssen ist sie bereit mit ihm in die Ferne zu reisen? Wieviel Zeit hat sie insgesamt mit ihm verbracht, vielleicht zwei Wochen? Jedenfalls auch nicht mehr als mit Victor scheint mir.


    Victor als "der Böse" hat ganz gut gepasst, auch wenn es mir leid tut weil ich ihn mochte. Bis zu dem Überfall hatte er sich Cleo gegenüber wirklich anständig verhalten, war nett, nicht zudringlich und hat mit ihr wie mit einem gleichberechtigten Menschen geredet. Ob er jetzt wirklich tot ist? Ein offener Bruch ist zumindest übel, und die Wüste gefährlich...


    Wie gesagt, unterhalten wurde ich gut, aber eine Fortsetzung brauche ich nicht, obwohl es sich anbietet.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Du legst den Finger in die Wunde Breumel . Jetzt weiß ich, was mich die ganze Zeit beschäftigt hat, ich aber nicht so gut beschreiben konnte. Vielmehr, es wurde mir nicht richtig bewusst. Aber gut, ich bin auch medikamentös gerade ziemlich ruhig gestellt, da bleibt vieles im Dunkeln. Was ja gewollt ist.

  • Dann war Miranda zwar ab und an ein ganz schön egoistisches Biest, aber ich mochte sie. Sie war ein wunderbarer Gegenpart zur fleißigen, sittsamen, anständigen Cleo. Ach wenn Cleo abenteuerlustig war - ich fand sie in ihrem Charakter eher langweilig. Abenteuer, ja bitte, aber im legalen Rahmen und ohne gesellschaftlich aufzufallen. Die Hose hat sie ja nicht selbst gekauft und die kurzen Haare auch erst deutlich nach Miranda ausprobiert. Mit Miranda konnte man Spaß haben, Cleo war eher der Typ Anstandsdame. Deshalb hat mich Mirandas Tod geschockt und die späteren Enthüllungen über sie haben mich zugegeben auch etwas geärgert. ja, sie trank Alkohol, hatte Sex und hat sich amüsiert. Aber das Ende hat so ein klein wenig von "das anständige Mädchen kriegt den guten Kerl und das wilde Mädchen ihre Strafe".

    Ich kann gut nachvollziehen wie du auf diese Gedanken kommst. Da ich selbst das ganz anders empfunden habe, habe ich es noch gar nicht von der Seite her gesehen. Ich finde es auch gut, dass du das so ansprichst. Das macht doch eine Leserunde gerade spannend... :-]


    Dennoch sehe ich in Miranda viel mehr als tragische Figur, gar ein Opfer (da Victor sie auch ausgenützt hat und sie mit dem Leben bezahlen musste), als ein böses Mädchen, das eine Strafe bekommt. Richtig glücklich erschien sie mir trotz dem "Spaß" den sie hatte nicht. Ich denke, das Versteckspiel hat ihr schon zugesetzt. Ich hätte ihr auf jeden Fall genauso viel Glück wie Cleo und Angwin gegönnt.


    Miranda als auch Cleo waren in meinen Augen gefangen in ihrer Zeit. Die Lebenswege, die für die beiden von der Gesellschaft aus vorgesehen waren, haben beide erdrückt und sie haben versucht auszubrechen - jede auf ihre eigene Weise und nach ihren Möglichkeiten.

  • Ayasha Dass Victor Miranda ausgenutzt hat sehe ich hier nicht so. ich habe schon den Eindruck, dass hier in gegenseitigem Einverständnis "benutzt" wurde. Und als Victor sie ausnutzen wollte und festgestellt hat, dass sie da nicht mitspielt, hat er sie umgebracht. Ein Opfer ist sie am Schluss auf jeden Fall, aber zuvor hat sie das Spiel mit dem Feuer genossen.

    Ihre arrogante Ader ist mir auch aufgestoßen, aber grundsätzlich mag ich Hauptfiguren die wie sie sind - wild und unkonventionell.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Breumel : Zu Beginn hat sie das "Spiel mit dem Feuer" auf jeden Fall genossen. Das denke ich auch. Aber warum wirkte sie dann mit der Zeit immer nervöser und fahriger. Da hatte ich den Eindruck, dass irgend etwas nicht stimmt und sie kam mir da nicht sehr glücklich vor. Vielleicht wäre es auch nicht zum Äußersten gekommen, wenn sie sich Cleo anvertraut hätte.


    Für mich müssen Hauptfiguren auch nicht den Konventionen entsprechen, damit ich sie mag. Auch wenn ich mich an einzelnen Charaktereigenschaften ein wenig störte, mochte ich auch Miranda gern. Auch Cleo hat nicht immer nach meinem Gusto gehandelt und ich hätte sie mehr als einmal gerne ein wenig in die "andere Richtung" geschubst". :zwinker Aber das macht ja die Figuren erst recht lebendig und nicht, wenn sie perfekt wären.

  • Ich hoffe ich war nicht zu hart, aber ich war schon häufiger "Hobby-Lektorin" und da wurden offene Worte geschätzt.

    Nein, im Gegenteil, ich schätze offene und ehrliche Worte. Wer sich als Autor:in einer Leserunde stellt, darf nicht erwarten von Lob überschüttet zu werden, sondern muss ich sich auch Kritik stellen. Wenn ich Deine Worte richtig interpretiere, dann hat Dich der Roman nicht in den Bann gezogen, weil er grundsätzlich schlecht ist, sondern Deine Erwartungshaltung an die Charaktere und der Story nicht erfüllt hat. Korrigiere mich bitte, wenn ich das falsch einschätze.

    Für ist ist das schöne an Leserunden, dass ich Euer direktes Feedback zu den einzelnen Abschnitten erhalte, bevor Ihr das Ende kennt, denn dann beurteilt man ein Buch ja anders, als während des Lesens.

    Ich lese ja auch sehr viel und oft geht es mir wir Dir, denn Geschmäcker sind eben verschieden. Das ist eben so und es wäre irgendwie langweilig, wenn alle Autor:innen gleich schreiben und alle Leser:innen das gleiche von einem Roman erwarten würden.

    Wobei ich unterscheide, ob es der Schreibstil, die Figuren oder der Inhalt allgemein ist, der mir dann nicht zusagt. Ich habe schon viele, hochgelobte und sehr gut rezensierte Bücher gelesen, die mich einfach nicht erreichen konnten, während ich andere las, die kaum bekannt sind, meiner Meinung nach aber einen Platz ganz oben auf den Bestsellerliste verdient hätten.

    Man hat eine Erwartungshaltung an ein Buch, ob diese erfüllt wird, merkt man dann halt erst beim Lesen. Es ist natürlich schade, dass Deine in diesem Fall nicht erfüllt wurden, ich jedoch wollte genau so einen Roman mit diesen Charakteren schreiben, wie er es geworden ist.

    Gerade bei der Figur Cleo versuchte ich, deren Entwicklung von einem jungen, ihrer Zeit angepassten, Mädchen zu einer Frau, die eigene Meinungen entwickelt und Entscheidungen gegen die Konventionen trifft, in kleinen Schritten zu schildern. Cleo ist zwar eine starke Frau, aber vor über einhundert Jahren gab es, besonders nicht in einer ländlichen Gegend wie Cornwall, für Frauen aus niedrigen Schichten ja längst nicht die Möglichkeiten, ihre eigenen Wünsche und Ziele zu verwirklichen, weil ihr Leben den Umständen angepasst war und sie ihren Lebensunterhalt verdienen mussten. Träume hatten sie natürlich, und Cleo verwirklicht ihre nach und nach. Für mich wäre die Figur unrealistisch geworden, wenn - bedenkt man die Umstände von Cleos Erziehung, ihre Kindheit und Jugend - wenn sie urplötzlich aus allem ausgebrochen wäre. Aber, wie gesagt, das ist Geschmackssache, man muss damit nicht unbedingt warm werden.

  • Rebecca Michéle Gefallen hat mir das Buch, es ist auf keinen Fall schlecht! Nur ist es halt immer ungünstig, wenn man andere Erwartungen an ein Buch hat. Und wenn man eine Nebenfigur die auch noch stirbt interessanter findet als die Hauptperson... Ich überlege schon ob es etwas für meine Jüngere ist, die liest gerne historische Romane. Könnte allerdings zu wenig "Schmalz" für eine 15jährige sein... ^^


    Auf jeden Fall vielen Dank für das spannende Lesevergnügen! Und für das aktive begleiten der Leserunde.


    :danke

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Also mir hat das Buch so wie es war gut gefallen. Ich bin gut reingekommen und habe auch keine ausschweifende oder mehr erklärende zusätzliche Geschichten zu den Personen vermisst.

    So ging es mir auch.

    Grundsätzlich mag ich es sehr, wenn die Charaktere sehr ausführlich beschrieben werden und man als Leser richtig viel Zeit mit denen verbringen kann.

    Wiederholungen mag ich dagegen nicht so wirklich. Ich habe ja schon gelesen was da passiert ist, da muss ich nicht in Kapitel 17 noch mal daran erinnert werden.

  • Welche Szene fandest Du schmalzig? Die der Rettung Cleos durch Jason in der Wüste oder die letzten Seiten, wenn sie sich entschließt, mit ihm nach Mittel-/Südamerika zu gehen? Mich interessiert das sehr, da ich selbst den Eindruck hatte, diese Szenen zwar mit etwas Romantik zu versehen, aber nicht "schmachtend", denn das würde zu den Charakteren nicht passen. Cleo und Jason sind ja beide sehr bodenständige Personen.

    Die letzten Seiten. Klar ist es wichtig, auch diesen Strang sauber abzuschließen und den beiden den Ausblick auf ein neues Abenteuer zu ermöglichen. Aber da gings mir zu schnell und vielleicht entstand deswegen auch das "schmalzige" Gefühl.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Die letzten Seiten. Klar ist es wichtig, auch diesen Strang sauber abzuschließen und den beiden den Ausblick auf ein neues Abenteuer zu ermöglichen. Aber da gings mir zu schnell und vielleicht entstand deswegen auch das "schmalzige" Gefühl.

    Das kann ich sogar nachempfinden. Vielleicht hätten Cleo und Jason noch etwas gemeinsam erleben müssen, bevor sie ihm so bereitwillig folgt, aber meine "Seitenanzahl" war da bereits voll ;-). Andererseits entwickelte Cleo bereits zuvor Gefühle für Jason, und als er ihr dann das Leben rettete ...

  • Mir hat das Buch rundum gut gefallen. Die Geschichte war durchaus spannend und ein bisschen Romantik war auch dabei. Allerdings war sie mir im letzten Abschnitt schon fast zu viel. Dennoch finde ich die Auflösung am Schluss insgesamt logisch, vielleicht ein bisschen zu viel des Zufalls (Dillons Elternhaus zum Beispiel).


    Victors Verstrickung und die Rolle, die er in dem Ganzen spielt, ist schon abenteuerlich. Und eine große Überraschung, dass er doch noch auftaucht. Und ohne Showdown kein Happy End... Die Ereignisse überschlagen sich am Ende und ich hätte mir hier vielleicht ein "Weniger" gewünscht. Aber darüber kann ich auch gut hinwegsehen.


    Es ist schon schade, dass ich Cleo und Co. nun schon wieder verlassen muss. Aber offenbar dürfen wir ja auf eine Fortsetzung hoffen. ;)


    Eure Kommentare habe ich heute nur etwas überflogen, da werde ich demnächst noch einmal etwas ausführlicher lesen.


    Rebecca Michéle Vielen, vielen Dank für deine engagierte Begleitung dieser Leserunde! Es hat echt Spaß gemacht, dieses Buch gemeinsam zu lesen.

  • Rebecca Michéle Vielen, vielen Dank für deine engagierte Begleitung dieser Leserunde! Es hat echt Spaß gemacht, dieses Buch gemeinsam zu lesen.

    Ich danke Dir herzlich fürs Mitlesen und Deine Anmerkungen und Kommentare. Es ist völlig in Ordnung, dass Dir gegen Ende die Handlung nicht ganz so gut gefällt, ich bin immer dankbar, offene und ehrliche Meinungen zu erfahren.