Tom Hillenbrand - Goldenes Gift

  • Ich habe mich schon sehr auf Xavier Kieffer gefreut. Nach "Bitterer Schokolade" ist dies mein 2. Roman mit dem sehr sympathischen Antihelden. Doch es konnte mich nicht überzeugen, obwohl das Thema hochinteressant war und auch mein Held seine Rolle gut gespielt hat... Doch zur


    Geschichte: Pol Schneider ist Imker und hat seine Bienenstöcke in der gesamten Hauptstadt verteilt. Auf Firmendächern, in Klostergärten und überall wo die Bienen den Stadthonig erzeugen können. Als er eines Tages Tod und völlig zerstochen aufgefunden wird, kommt Xavier Kieffer ins Spiel, der ebenfalls Bienenstöcke bei Schneider deponiert hat und bei dem Schneider schon weit im Rückstand mit den Lieferungen war. Doch wo sind seine ganzen Bienenstöcke und warum wird ein Profi-Imker so zerstochen aufgefunden ? Zeitgleich macht seine Lebensgefährtin in den USA ebenfalls Ihre Erfahrungen mit Bienenstöcken und beobachtet aus Zufall wie scheinbar in der Nacht Bienenstöcke einfach gestohlen werden und verfolgt das Fahrzeug...


    Handlung und Personen: Hier fängt wahrscheinlich mein Hauptproblem an. Der Koch steht außer Frage, da er eine unnachahmliche Art hat, durch Neugier, Durchhaltevermögen und eine schöne Tappsigkeit zum Ziel zu gelangen. In diesem Buch steht ihm seine französische Lebensgefährtin leider mehr im Weg und ermittelt auf Ihre Art und bringt sich ein ums andere mal in große Gefahren. Xaviers Freund und permanent-Besucher seines Restaurants , der Finne Pekka ist dabei wie immer ein wunderbarer Zeitgenosse, mit dem die besten Gespräche stattfinden und der immer, wie er kann, auch hilfreich ist. Das Thema Honig , Bienen und die Zerstörung der Bienenvölker ist lehrreich und macht wahnsinnig Lust auf das Thema. Doch die Handlung ist oft sehr konstruiert und für mich leider nicht immer stimmig, da es einfach zu viele Zufälle gibt, die das ganze vorantreiben. Valerie , die Freundin kostet mich dabei einfach auch zu viele Nerven und stört mich richtig gehend. Dabei wäre ein Ersatz in Form von Kommissarin Lobato eine so viel bessere Alternative.


    Schreibstil : Wie immer große Klasse und ich halte Tom Hillenbrand für einen großartigen Schriftsteller, der aber bislang schon viel besseres geschrieben hat und ich das irgendwie nicht so ganz in Einklang bringe mit dem was ich bisher schon gelesen habe. Es unterhält, gar keine Frage und wer nicht so kritisch auf Logik Fragen steht, kommt wunderbar mit dem Roman klar, doch leider bin ich etwas anders gestrickt in der Beziehung.


    Fazit : Leider nicht das große Kino, das ich erwartet hatte und im Vergleich mit den Kriminalistischen Veröffentlichungen dieses Jahres eher im Mittelfeld angesiedelt und daher nur 3 Sterne an dieser Stelle von mir und eine Empfehlung an Freunde der Serie auf jeden Fall, allen anderen würde ich ein früheres Buch oder den ersten Teil eher als Einstieg empfehlen. Nach diesem Buch, wüsste ich nicht ob ich die Serie weiter verfolgen würde.:strahl:strahl:strahl


    ASIN/ISBN: 3462054643

  • Gross war die Vorfreude auf das neue Buch der Reihe rund um den Luxemburger Koch Xavier Kieffer. Ich hab sie alle gelesen, schön der Reihe nach, was sich ganz bestimmt lohnt und was ich auch sehr empfehle. Denn diese kulinarische Krimireihe lebt ganz klar von der Fortsetzung, der persönlichen Geschichte und Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten. Die Geschichte des und der Gabin, des trinkfesten Finnen Pekka, Xavier und sein Deux Eglises. Der Lokalkolorit Luxemburgs.


    (Hier sehe ich es genau gleich wie die Reihe rund um den Polizisten Bruno, von Martin Walker, ich muss dies anmerken).


    "Goldenes Gift" ist nun also der 7. Streich und führt uns in die Welt der Bienen, des Honigs. Natürlich wieder ein kulinarisches Thema. Sehr ausführlich, gut recherchiert und spannend.

    Klar, das Finale ist übertrieben, ohne Xavier geht nichts und Lobato nervt sich mal wieder fürchterlich und findet, der Koch gehört in seine Restaurantküche. Aber dies werte ich nicht als negativ. Ist nun mal so. War auch in den anderen Büchern der Reihe so und wird so bleiben.


    Ich hoffe ganz fest, dass Tom Hillenbrand auch für ein 8tes Buch, ein kulinarisches Thema findet welches Xavier Kieffer hinter seinen Kochtöpfen hervor lockt. Gerade wegen allem drum und dran!

  • Luxemburgs Stadtimker Pol Schneider wird getötet, und Koch Xavier Kieffer stellt fest, dass die Bienenstöcke, die Schneider für ihn betreut hatte, verschwunden sind.


    Gleichzeitig stößt Foodbloggerin Valérie Gabin, Kieffers Freundin, in Kalifornien auf gestohlene Bienenstöcke. Gibt es einen Zusammenhang? Zunächst unabhängig voneinander forschen beide nach.


    In Band 7 der Reihe geht es um Bienen und Honig, und man erfährt einiges darüber, z. B. auch über Forschungen an Bienen (wie kann man sie z. B. resistent(er) gegen Pestizide machen?) und Honigverschnitt und -fälschungen. Auch das Stadtimkern ist interessant, denn in einer Stadt können Bienen tatsächlich eine Menge Honig sammeln.


    Luxemburg, vor allem Luxemburg Stadt spielt ebenfalls eine Rolle, Sprache, Topographie, Essen und Trinken (immerhin ist Kieffer Koch), Sehenswürdigkeiten – es gibt viel Lokalkolorit. Valérie kommt ein bisschen mehr herum, über sie erfahren wir z. B. manches über Paris, wie den Großmarkt Rungis, der selbst eine kleine Stadt in der Stadt ist.


    Das Thema ist interessant und originell, der Roman lässt sich locker lesen, trotz (oder gerade wegen) hin und wieder wissenschaftlichem Input, aber dennoch konnte er mich nicht ganz abholen. Ich hatte leider so meine Probleme mit Valérie, die innovative Journalistin sein will, sich jedoch öfter als einmal etwas zu unbedacht in Gefahr bringt, außerdem ist sie mir nicht wirklich sympathisch. Kieffer dagegen mag ich, seine Szenen habe ich deutlich lieber gelesen.


    Der Showdown erschien mir etwas zu aufgesetzt, und konnte mich nicht recht packen, ich kann mit diesem „unbedingt Ingefahrkommenmüssen“ einfach immer weniger anfangen, es sei denn es wirkt originell oder passend, was für mich hier nicht der Fall ist. Die Auflösung ist keine Überraschung und wird ein bisschen arg zerredet.


    Nachdem ich Band 5 der Reihe sehr gemocht habe, konnte mich Band 7 leider nicht ebenso überzeugen. Xavier Kieffers Szenen haben mir deutlich besser gefallen als die seiner Freundin Valérie Gabin, und manches erscheint mir etwas aufgesetzt. Schön ist wieder das Lokalkolorit. Insgesamt kann ich dieses Mal nur 6 Punkte vergeben.