- Herausgeber : Hannibal Verlag; 1. Edition (4. Oktober 2021)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 528 Seiten
- ISBN-10 : 3854457154
- ISBN-13 : 978-3854457152
- Originaltitel : Unrequited Infatuations
ASIN/ISBN: 3854457154 |
Über den Autor:
Der Gitarrist, Sänger und Songwriter Steven Van Zandt wurde am 22. November 1950 in Massachusetts geboren und lebt in New Jersey. Neben seiner Tätigkeit als Musiker und Radiomoderator spielte er in der Serie »The Sopranos« und mehreren prestigeträchtigen Filmen. Zur Unterstützung von jungen Musikern gründete er die Rock and Roll Foundation. Van Zandt ist mit der Schauspielerin Maureen Santoro verheiratet.
Inhaltsangabe:
An der Seite vom Boss Bruce Springsteens rechte Hand erzählt Steven Van Zandt gehört zu den letzten wahren Rock’n’Rollern. Mit seinem Kopftuch, den schweren Stiefeln und der Gitarre in Hüfthöhe symbolisiert er den Rebellen und zugleich den Romantiker der endlosen Highways der USA. Als Mitglied von Springsteens E Street Band spielte Van Zandt auf Megaerfolgen wie »Darkness On The Edge Of Town«, »The River« oder »Born In The U.S.A.«, und während seiner Aktivitäten als Solokünstler schrieb er Songs für Meat Loaf, Pearl Jam sowie Jackson Browne. In den Achtzigern sorgte der auch Little Steven genannte Ausnahmemusiker für viel Aufsehen, da er im Rahmen des Ensembles Artists United Against Apartheid mit dem Album »Sun City« gegen das südafrikanische Regime opponierte. Seinem Ruf folgten Künstler wie Bob Dylan, Pete Townshend, Miles Davis, Lou Reed und Peter Gabriel. Van Zandt erzählt in seiner Autobiografie von der harten Jugend in New Jersey, dem Ruf des Rock’n’Roll und der immens erfolgreichen Zusammenarbeit mit Bruce Springsteen, der er viel Raum widmet. Doch auch Themen wie die Schauspielerei, das Wirken als Philanthrop und das Engagement für sozial schlechtergestellte Jugendliche kommen zur Geltung. Sein einnehmender Erzählton offenbart einen Träumer, einen modernen amerikanischen Rosenkavalier, der die Welt der hart arbeitenden Menschen, der unerfüllten Wünsche und der Sehnsucht nach der wahren Liebe beschwört.
Meine Kritik:
Die meisten Leute kennen Little Steven nur als Gitarrist von Bruce Springsteens E-Street-Band. Dabei ist das viel zu kurz gegriffen. Miami Steven arbeitete anfangs gar nicht mit seinem Kumpel Bruce zusammen, sondern besaß mit Southside Johnny eine eigene Band. Von 1975 bis Anfang der Achtziger war Stevie dann maßgeblich an der Entstehung von Springsteens besten Alben beteiligt, bevor er sich als Solo-Künstler etablieren wollte. Was folgte, ist äußerst bemerkenswert. Nicht nur, dass er sechs eigene Alben veröffentlichte, er produziert unzählige Künstler, kreiert Musical-Shows und ist politisch äußerst engagiert. Er reiste nach Südafrika und nach Südamerika, um sich dort mit den Menschen zu unterhalten und danach auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Er organisierte Artists United Against Apartheid und brachte damit ein ganzes rassistisches Regime zu Fall. Ende der 90er spielte er in der legendären Mafia-Serie „Die Sopranos“ mit, bevor er in Norwegen mit „Lillyhammer“ seine eigene höchst erfolgreiche Serie bekam. Seit der Jahrtausendwende ist er zudem wieder mit Springsteen auf Tour und im Studio unterwegs. Man könnte durchaus sagen, dass Steve Van Zandt ziemlich beschäftigt ist. Wie das alles zusammenhängt, wen er in seinem Leben schon alles getroffen hat und wieso selbst der amerikanische Lehrerverband ein großer Fan ist, erzählt er in seiner Autobiografie „Soulfire“.
Auf den mehr als 500 Seiten schaut Stevie humorvoll auf sein Leben zurück und nimmt auch bezüglich eigener Fehler kein Blatt vor den Mund. Der Mann scheint einfach grundsympathisch zu sein, sodass mir das Lesen seiner Bio großen Spaß bereit hat. Sehr informativ und sehr lesenswert. Auch als Fan erfährt man einiges Neues. Als Springsteen-Fan fand ich es zwar etwas schade, dass der Boss zwar im ersten Drittel eine größere Rolle spielt, es danach jedoch fast nur noch Randbemerkungen über bzw. zu ihm gibt. Aber da dies kein Springsteen- sondern ein Van-Zandt-Buch ist, ist das durchaus vertretbar. Außerdem ist es ja nicht so, als hätte Stevie nicht auch so genug zu erzählen. Ich fand es höchst bemerkenswert, was er bisher schon alles erreicht und erlebt hat.