Fischer Taschenbuch, 2011
224 Seiten
Kurzbeschreibung:
Shanghai, Kulturrevolution 1969: Wilder Ingwer, ein rebellisches, bildschönes Mädchen mit ungewöhnlich gelbgrünen Augen, hat es wegen seines fremdländischen Aussehens schwer. Die chinesische Regierung unter der grausamen Herrschaft Maos duldet keine Ausländer.
Über die Autorin:
Anchee Min, geboren 1957 in Shanghai, wuchs mit den Lehren Maos auf und wurde mit siebzehn in ein Arbeitslager geschickt. In Madame Maos Filmstudio wurde sie zur Schauspielerin ausgebildet. 1984 ging sie in die USA und studierte in Chicago. Ihre Autobiographie ›Rote Azalee‹ war ein internationaler Bestseller. Anchee Min lebt heute als freie Autorin mit ihrer Familie in Kalifornien.
Mein Eindruck:
Wilder Ingwer ist ein Roman, der in China ab1969 spielt. Es ist die Zeit der Kulturrevolution.
Der Roman lebt von seiner einnehmenden Erzählperspektive. Die Icherzählerin heißt Ahorn und berichtet von ihrer Freundschaft mit einem Mädchen namens Wilder Ingwer. Sie sind anfangs ungefähr 14 Jahre alt, die Handlung erstreckt sich über einige Jahre.
Aufgrund ihrer Herkunft sind beide ausgegrenzt. Ahorns Eltern waren Lehrer, also Intellektuelle. Wilder Ingwers Vater zur Hälfte Franzose, für die meisten zwangsläufig ein Spion.
Ahorn ist fasziniert vom Mut von Wilder Ingwer, die sich gegen Schikanen wehrt. Und Ingwer ist nicht bereit, ihre niedrige Stellung zu akzeptieren und wird glühende Maoistin.
Anchee Min wählt dann ein weiteres Element und lässt eine leicht pathetisch geschilderte Liebesgeschichte einfließen. Die Freundschaft wird auf eine schwere Probe gestellt.
Vom leichten Kitschfaktor abgesehen war es interessant zu lesen, wie das Aufwachsen in den Zeiten der Kulturrevolution war und was das für Zwänge bedeutete.
Man sollte aber bereit sein, dafür eine sehr melodramatische Geschichte mit Mitteln des Coming of Age-Genres in Kauf zu nehmen. Es ist flüssig zu lesen.
Für mich war es ein spannender Roman.
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ASIN/ISBN: 3596190118 |