Novembersturm - Ulrike Schweikert

  • Über die Autorin (Amazon)

    Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt "Die Tochter des Salzsieders" ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Zuletzt begeisterte sie Hörer und Leser mit "Die Charité". Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 2. Edition (14. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 512 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3499000083

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499000089

    Abmessungen ‏ : ‎ 13.4 x 3.73 x 21 cm


    Schön und traurig zugleich

    Der junge Architekt Robert erhält den Auftrag am Neubau bzw. Umbau, des Bahnhofs Friedrichstraße in Berlin mitzuarbeiten. Er ist darüber überglücklich, denn endlich kann er seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch ist sein Glück nicht ungetrübt. Denn seit dem großen Krieg ist Johannes, Roberts bester Freund verschollen. Er war zudem Luises erste Liebe. Doch sie glaubt, er sei tot und fand bei Robert Trost. Doch ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag taucht Johannes auf, kriegsversehrt daher sicher, Luise keine Zukunft bieten zu können.


    Meine Meinung

    Ich habe schon ein paar Bücher von Ulrike Schweikert gelesen weshalb ich mir sicher war, dass ihr unkomplizierter Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text zuließ mir zusagt. Dadurch wurde auch mein Lesefluss nicht gestört und ich konnte das Buch leicht und flüssig lesen. In der Geschichtge war ich schnell drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Ich Luise, die ihren Trost bei Robert fand, als sie annehmen musste, dass Johannes gefallen sei, auch wenn er nur als verschollen galt. In Robert, der zwar um seinen Freund trauerte, aber dadurch Luise heiraten konnte. In die selbstbewusste Ilse, die ältere Schwester von Johannes. Und dann gab es da noch Ella, die als Kind mit Luise, Johannes und Robert immer zur Schule gelaufen war. Das Buch beginnt mit dem Prolog der im Jahr 1892 spielt, als der Bahnhof gebaut worden war. Und sie endet mit einem Ereignis im Jahr 1933 für das ich einem gewissen Dr noch an den Hals springen könnte. Wer damals an der Macht war weiß wohl jeder, und daher auch wen ich meine. Ich habe schon öfter Bücher aus dieser Zeit gelesen, weiße also, was diese SA-Schläger alles angerichtet haben. Das Buch ist sehr gut recherchiert, Zwar hat es keine Personenregister, was ich sehr schade finde, und was eigentlich auch dazugehört, aber in diesem Buch ist bei jeder Person klar, wer sie ist. Wenn ich Namen lese wie Rathenau, Erzberger, Stresemann oder Hitler, dann weiß ich wer das ist, weshalb ich hier das Personenregister nicht so sehr vermisse. Es wäre mir eigentlich daher einen halben Stern weniger wert, aber halbe kann man nicht überall abziehen und vier sind mir für dieses wirklich schöne und informative Buch zu wenig. Ich bin sehr gespannt, wie diese Geschichte weitergeht, zumal es am Schluss ein Ereignis gibt, das mich kopfschüttelnd traurig gemacht hat. Ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe daher die volle Bewertungszahl.

    Der zweite Band trägt den Titel Tränenpalast Berlin Friedrichstraße und soll am 17. Mai 2022 erscheinen.

    ASIN/ISBN: 3499000083

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Im Titel hast Du "Ulrike Renk" als Autorin genannt, Lerchie. ;)

    Danke für den Hinweis, habs berichtigt.


    Ich habe aber auch bemerkt, dass es das Thama schon gab, kein Wunder dass ich ihn bei der falschen Namensangabe nicht gefunden hatte. Kann das jemand zusammenfügen? Danke und entschuldigt die unnötige Arbeit.

    Gruß


    Lerchie


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lerchie ()

  • Du hast in der (wirklich guten) Rezension aber auch von Ulrike Renk geschrieben, Lerchie.

    Ich habs bemerkt und inzwischen berichtigt, Das ist mir richtig peinlich, dürfte einfach nicht passieren. Aber ich finde es nett, dass Du diese Rezi gut findest. Danke!

  • Bemerkenswerter historischer Berlin-Roman

    Der historische Roman von Ulrike Schweikert erzählt die faszinierende Geschichte von drei wohlhabenden Familien und einer armen Familie, die im gleichen Haus (Vorderhaus bzw. Hinterhaus) wohnen und deren Kinder (Ende des 19.Jahrhunderts) fast im gleichen Alter sind. Die Hauptpersonen dieses Romans sind diese Kinder, die während der Weimarer Republik inzwischen erwachsen geworden sind. In diesen chaotischen Zeiten, gibt es politisch keine Beständigkeit, nur diese inzwischen erwachsene Personen sind weiterhin (mehr oder weniger) miteinander verbunden.

    Ulrike Schweikert versteht es den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen.

    Die Autorin schafft es geschickt, berühmte Persönlichkeiten, die ebenfalls in Berlin lebten in die Geschichte mit einzubeziehen. Super finde ich auch, dass man im Nachwort die Quellen der verwendeten Literatur und auch die berühmten Filme dieser Zeit nachlesen kann. Begeistert war ich auch von dem historischen Stadtplan von Berlin (1920) in der Innenseite des Buches.

    Ich bin mir sicher, dass ihr damit ein Bestseller gelungen ist und ich bin schon auf Teil 2 gespannt.