78° Tödliche Breite - Hanne H. Kvandal

  • Hanne H. Kvandal - 78° Tödliche Breite


    Kurzbeschreibung von Amazon:

    Die Polarnacht bringt den Tod

    Kurz nach Weihnachten reist der frisch pensionierte norwegische Ex-Kommissar Trond Lie nach Spitzbergen, wo er sich längere Zeit um seinen vierjährigen Enkel Bjarne kümmern muss. Doch das Leben in dem kleinen Ort Longyearbyen und vor allem die arktische Kälte und Dauerdunkelheit der langen Polarnacht am fast nördlichsten Punkt der Welt sind gewöhnungsbedürftig. Als die junge Hundeschlittenführerin Frida van Namen plötzlich einen Toten im Schnee entdeckt, die Polizei vom Festland aber nicht anreisen kann, übernimmt Trond nur zu gerne die Ermittlung. Bald ahnt er, dass er einem Verbrechen von großem politischem Ausmaß auf der Spur ist. Aber in der arktischen Nacht lauert nicht nur ein gefährlicher Mörder, sondern auch ein hungriger Eisbär.


    Meine Meinung:

    Wow, mich hatte man nach der ersten halben Seite Leseprobe schon am Haken, als Trond Lie, der pensionierte Kommissar, von einer Art arktischer Beklopptheit für das "Svalbard-Virus" zum Leser sprach. Als Skandinavien-Fan war es interessant, den Ausflug nach Spitzbergen zu unternehmen. Leider habe ich das bislang selbst noch nie geschafft, das Buch - das vollständig in der Polarnacht spielt, also in absoluter Dunkelheit - hat es aber geschafft, mein Interesse weiter zu steigern.


    Spitzbergen kennt man vielleicht ja auch so bereits für die "Samensammlung", die dort bevorratet wird - dass dort auch ein norwegisch-russischer "Grubenkampf" herrschte und es so einige Bodenschätze gibt, auf die Anrainer-Staaten Anspruch erheben, lehrt das Buch dabei auch so nebenbei und verwebt es in einer Kriminalgeschichte, die über das kleine Spitzbergen hinaus bis zu weltweiten Geheimdienstoperationen reicht und mich daher so richtig begeistern konnte.


    Es handelt sich bei diesem Buch um den ersten Band einer mehrteiligen Reihe um Trond Lie, den Ex-Kommissar. Mit Trond bin ich sofort warm geworden, er ist tapsig, aber sehr liebevoll im Umgang mit seinem Enkel und ich mochte auch seine menschliche Art bei den Ermittlungen. Daneben wird "Frida" seine "Partnerin" in den Ermittlungen, im Gegensatz zu Trond kennt sich die Musherin wie blind auf Spitzbergen aus und dient ihm daher als wertvolle Ergänzung. Die Dynamik der beiden hat mir auch gut gefallen, ausnahmslos alle Nebenfiguren fand ich auch interessant, obwohl manche natürlich bedingt durch die Länge des Buchs eher blass bleiben, wohingegen ich mir andere richtig gut vorstellen konnte.


    Lehrreich, immer interessant und tolle Figuren - begeisterte 9 Punkte, ich ziehe einen Punkt nur dafür ab, dass bei einzelnen Kapitelübergängen für meinen Geschmack zu viele "Sprünge" in der Geschichte waren und das Ende zu abrupt für mich kam.


    ASIN/ISBN: 3423219734