Karma Brown - Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau / Recipe for a Perfect Wife

  • Karma Brown, kanadische Journalistin und Autorin mehrerer Romane, ist begeisterte Köchin, was sie zu ihrem neuesten Roman »Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau« inspirierte. Das Buch wurde in Kanada unmittelbar zu einem Nr.-1-Bestseller und erhielt grandiose Kritiken. Karma Brown lebt mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einem Labradoodle in der Nähe von Toronto.


    Rezepte für die perfekte Hausfrau


    "Erwarten sie nicht, dass das Leben eitel Sonnenschein bereithält. Und ohne Wolken hätten sie keine Gelegenheit, ihrem Mann zu beweisen, was für eine gute Partnerin sie sein können." (Buchauszug)

    Das frisch verheiratete Ehepaar Alice und Nate haben in einen New Yorker Vorort ein altes Haus gekauft. Obwohl es an dem Haus viel zu tun gibt und es von Beginn an nicht ihre erste Wahl ist, freundet sich Alice immer mehr damit an. Im Keller findet sie ein altes Kochbuch aus den 50er-Jahren und auch über den Garten freut sie sich immer mehr. Sie beginnt sich immer häufiger in die Rolle von Nellie hineinzuversetzen. Was sicher an Nellies Briefen liegt, die sie von ihrer Nachbarin Sally bekommt, um ein Buch zu schreiben. In diesen offenbaren sich ihr allerdings nach und nach Nellies Geheimnisse.

    Meine Meinung:

    Das Cover einer Hausfrau aus den 50er-Jahren passt sehr gut zum Buch. Eindrucksvoll zieren außerdem vor jedem Kapitel alte Zitate, Sprüche oder Haushaltstipps und gelegentlich gibt es noch das Rezept aus dem Text dazu. Der Schreibstil ist lebendig und interessant, besonders da der Wechsel zwischen dem Leben von Alice und Nellie die Spannung aufrecht erhält. Ich habe dadurch immer wieder das Gefühl, demnächst müsste nun endlich etwas passieren. Allerdings fand ich Nellies Geschichte aus der Vergangenheit weitaus interessiert als die von Alice. Ihre Geschichte finde ich dagegen ein wenig überzogen, dadurch wirkt sie auf mich größtenteils unglaubwürdig. Auch mit den recht simplen Rezepten kann ich wenig anfangen. Sie passen zwar zu den 50ern, allerdings dass jemand davon satt werden soll, kann ich mir nicht vorstellen. Im Plot selbst geht es um das Leben von zwei Ehefrauen. Nellie, die Richard geheiratet hat und dadurch auf ein besseres Leben als Ehefrau hofft. Doch Richard entpuppt sich mehr und mehr zum Gewalttäter, der nicht davor zurückschreckt, seine Frau zu schlagen. Je tiefer wir in Nellies Leben eintauchen, desto mysteriöser und geheimnisvoller wird es. Dadurch, dass es in den 50er-Jahren spielt, wo die Männer noch das Sagen über ihre Ehefrauen haben, wird das Ganze für Nellie immer bedrohlicher. Alice dagegen ist die moderne Frau des 21. Jahrhunderts, die sich immer mehr in ihr eigenes Lügennetz verstrickt, was ich irgendwie so gar nicht verstanden habe. Den Nate ist ein wirklich sympathischer und netter Mann, dem sie durchaus alles anvertrauen kann. Zwar hat er auch ein paar Fehler, die man jedoch sicher mit Gesprächen hätte ausräumen können. Doch dazu ist Alice nicht in der Lage, sicher weil sie es nicht gewohnt ist zu versagen. Darum wirkt die Ehe auf mich zusehends angespannt und ich empfinde Alices Leben meist übertrieben und unglaubwürdig. Ansonsten sind die Charaktere gut durchdacht. Besonders die authentisch liebenswerte Nellie hat es mir angetan. Den despotischen, aggressiven Richard fand ich schrecklich, ebenso wie die intrigante Alice. Nate war zwar in einigen Punkten etwas übergriffig, doch ansonsten charmant und fürsorglich. Selbst wenn man im Laufe des Buchs erahnt, auf was die Geschichte hinausläuft, macht es die Autorin doch spannend. Das Ende des Buchs hätte ich irgendwie anders erwartet, deshalb gibt es von mir 3 1/2 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3328106618

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Schauplatz ist ein Haus in einem New Yorker Vorort. Hier hat in den 1950er Jahren Nellie mit ihrem Mann Richard gelebt und in der Gegenwart ist das frisch verheiratete Ehepaar Alice und Nate eingezogen.

    Die Kapitel wechseln zwischen Nellie und Alice. Nellie beschreibt ihren typischen Alltag als Hausfrau der fünfziger Jahre, sie kümmert sie um Haus und Garten, pflegt die Kontakte in der Nachbarschaft. kocht und bäckt - und versucht ihren Ehemann auszuhalten, der sich vom Charmeur zu einem gewalttätigen Ekel gewandelt hat. Immerhin hat sie etwas Unterstützung von ihrer Nachbarin.


    Alice war in New York in einer PR Agentur tätig und hadert mit dem ruhigen Vorort und ihrer Rolle als Ehefrau. Das Haus muss renoviert werden, der Garten gerichtet, aber das liegt ihr alles nicht so wirklich. Ihr Mann möchte Nachwuchs, Alice nicht. Alice will einen Roman schreiben, weitere Details weiß sie aber nicht. Warum Alice so schrecklich unzufrieden mich sich und ihrem Leben ist, bleibt leider völlig unklar. Ihr Mann wirkt sympathisch und offen, warum sie von Anfang an nicht offen mit ihm spricht, habe ich nicht verstanden und so ging mir Alice eigentlich nur auf die Nerven.


    Nellies Teil habe ich recht gern gelesen, wenn er auch lange vor sich hinplätschert.

    Die Auflösung war genauso so, wie man sie sich bei dem Klappentext "Zwei enttäuschte Ehefrauen, ein Kochbuch aus den 1950er Jahren und ein bitterböser Plan... " nun mal vorstellt. Wenig überraschend.


    Garniert wurden die Kapitel mit Zitaten aus alten Büchern mit Tipps für gute Ehefrauen. Zusätzlich gab es viele alte Rezepte aus Nellies Kochbuch, die leider überhaupt nicht ansprechend waren.


    Eigentlich breche ich Bücher oft ab und ich war auch hier ein paar Mal kurz davor, aber irgendwie hat mich Nellie dann doch bei der Stange gehalten. Doch insgesamt bin ich enttäuscht, hatte von einem kanadischen Nr. 1 Bestseller mit grandiosen Kritiken mehr erwartet.

  • Mir ging es ähnlich. Ich mochte die Art, wie das Buch aufgemacht ist, das Cover ist sehr stimmig, die Zitate und Rezepte fand ich auch eine gelungene Ergänzung.


    Die Protagonisten dagegen - Nelllies Geschichte habe ich auch gern gelesen, allerdings fand ich ihren Ehemann sehr klischeehaft gezeichnet und die ganze Handlung eher vorhersehbar. Alice dagegen fand ich furchtbar - sie suhlt sich in ihrer Opferrolle, obwohl sie selbst ihren Mann belügt, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Pläne nicht kommuniziert. Sowohl sie als auch ihr Mann schaffen es nicht, miteinander zu kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen für ihr Leben zu treffen.


    Auch ich stand mehr als einmal kurz davor, das Buch abzubrechen und würde es definitiv nicht empfehlen.