Asterix und der Greif - Jean-Yves Ferri und Didier Conrad

  • Das 39.Album


    OT: Astérix et le Griffon


    Kurzbeschreibung:

    Mit „Asterix und der Greif“ legt das Duo Jean-Yves Ferri und Didier Conrad sein fünftes gemeinsames Asterix-Album vor! Diesmal verschlägt es die Gallier ins Barbaricum, weit im wilden Osten. Nach einem verheißungsvollen Traum macht sich Miraculix mit Asterix, Obelix und Idefix auf die Reise ins Land der Sarmaten. Dort wohnt der Schamane Terrine mitsamt seinem Stamm und hat die Hilfe seines alten Freundes bitter nötig! Denn die Römer sind auf dem Vormarsch, um für Cäsar den sagenumwobenen Greif zu fangen, der in dieser Region hausen soll. Zu allem Übel ist in der eisigen Kälte der Taiga auch noch Miraculix‘ Zaubertrank gefroren und dadurch unbrauchbar geworden…


    Über den Autor und den Zeichner:

    Jean-Yves Ferri lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Südwestfrankreich, im Départment Ariège. Er lernte mit Comics das Lesen und zeichnete bereits im zarten Alter von 11 Jahren seinen ersten Comic-Strip. Erste Erfolge konnte er Mitte der 90er Jahre als Kinderbuchillustrator verbuchen. 1995 begann seine Zusammenarbeit mit dem in Frankreich sehr bekannten Zeichner Manu Larcenet, als dessen Co-Autor und Szenarist er bis heute wirkt. Albert Uderzos Entscheidung, Ferri als Szenaristen künftiger Asterix-Abenteuer aufzubauen, lag nicht zuletzt an dessen in Frankreich sehr populären Solo-Werk „De Gaulle à la plage“, das einen humoristischen Blick auf (fiktive) Abenteuer des großen Generals wirft.


    Didier Conrad wurde 1959 in Marseille geboren. Seine ersten Cartoons veröffentlichte er 1973 im Magazin „Spirou“. Seitdem hat sich Conrad zahlreicher Comic-Serien angenommen und gilt als einer der erfahrensten Comic-Zeichner aus französischen Landen, der unter anderem für Disney und Dreamworks arbeitete. Unter Pseudonym zeichnete er die Abenteuer des jungen Lucky Luke („Lucky Kid“) und ab 2011 den „Marsupilami“-Ableger „Marsu Kids“. Conrad lebt in Austin, Texas.


    Mein Eindruck:

    Das komplexeste Band der Reihe seit langen. Zum Teil gibt es überwältigende Zeichnungen in winterlichen Ambiente. Der vermutlich fiktive Schauplatz ist nicht einfach zu verorten. Die Mongolei fällt mir als erstes ein.


    Ein Traum führt Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix auf großer Reise, bei der es bald gilt, einen Schamanen aus den Fängen der Römer zu befreien. Die Römer suchen auf Geheiß des Cäsar nach dem Greif, dem legendären Fabeltier.

    Erstaunlich finde ich ja, dass Asterix und Obelix und selbst der in diesem Band erkältete Druide einigermaßen blass bleiben. Selbst der Zaubertrank ist gefroren und somit wirkungslos.

    Doch die Geschichte an sich hat soviel Kraft, dass sie das Band trägt.

    Es gibt viele Anspielungen auf historische wie aktuelle Geschehnisse, wobei ich einige vermutlich auch nicht erkenne. Auf die Figur, die Michel Houellebecq nachempfunden ist, auch hätte verzichten können. Kennzeichnend für die neueren Hefte gegenüber den Klassikern ist, dass sie meist überfrachtet sind.


    Für Leser meiner Genrration waren Albert Uderzo und Rene Goscinny Götter, aber diese Ära ist nun einmal vorbei und unwiederbringlich. Das dennoch etwas Gutes aus dem Vermächtnis entstehen kann, beweist dieses Heft, das genug für mehrmaliges Lesen bietet



    ASIN/ISBN: 3770424395

  • Ich habe ihn schon gelesen. Ja, es ist kein Uderzo/Goscinny, aber gerade an die Goscinny-Alben kam nach seinem Tod fast kein Band mehr ran. Dennoch gefällt mir "Der Greif" recht gut, auch wegen der römischen Antagonisten, die ein wenig "altes" Asterix-Feeling versprühen können, wenn Themen immer wieder als charmanter Running Gag aufgegriffen werden. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die beiden neuen Macher langsam in das Thema hineinwachsen. Anders als bei den letzten Uderzo-Bänden ("Gallien in Gefahr" :uebel) kaufe und lese ich die neuen Alben wieder gerne. Auch wenn die Frequenz der Lateinzitate stark abgenommen hat ;)

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Ich habe ihn auch schon gelesen und war begeistert. Mein persönliches Highlight: Der römische Legionär Fakenius, der überall Verschwörungen sieht. :grin

    Der Titel und die Buchbeschreibung ließen mich befürchten, dass die Handlung ähnlich phantastisch sein könnte wie "Gallien in Gefahr", die einzige Geschichte aus der Reihe, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Das Ziel der Suche nach dem Greif haben die neuen Autoren aber gut gelöst.

    Die Bemerkung von Heike zu den stark reduzierten Lateinzitaten ist zutreffend, wie mir gerade klar wird. Seltsamerweise ist mir das beim Lesen gar nicht aufgefallen.

    Persönlich finde ich jedenfalls, dass Ferri und Conrad sehr würdige Nachfolger sind.

  • Miraculix wird von seinem sarmatischen Kollegen gerufen und macht sich mit Asterix, Obelix und Idefix auf zu helfen. Gleichzeitig ist eine Expedition Römer mit einer sarmatischen Geisel unterwegs, um den sagenhaften Greif zu fangen.


    Band 39 der Asterix-Reihe führt nach Osteuropa, zu einem Stamm, der dem unserer Gallier gar nicht so unähnlich ist – mit einer Ausnahme: Die Frauen sind Amazonen und damit diejenigen, die kämpfen und die Familie verteidigen, während die Männer für Haushalt und Kinder zuständig sind. So werden unsere Freunde auch nicht so ganz ernst genommen, zumal der Zaubertrank wegen der Kälte auch noch ausfällt. Dafür fühlt Idefix sich richtig wohl und findet neue Freunde – und die Piraten haben einmal Urlaub.


    Schon mit den Vorgängerbänden haben Ferri und Conrad gezeigt, dass auch sie überzeugende Asterix-Comics schaffen können, und auch dieser hat mir wieder gut gefallen. Ich mag es, wenn Gallien auch einmal verlassen wird und neue Gegenden erkundet und mit ihren besonderen Eigenschaften dargestellt werden. Auch Band 39 bietet wieder einiges an Humor und auch Fake News fehlen – ganz aktuell – nicht.


    Mit Band 39 haben Ferri und Conrad erneut gezeigt, dass sie die Asterix-Comics gelungen fortführen und interessante neue Ideen einbringen können. Ich wurde wieder sehr gut unterhalten und bin schon gespannt auf den nächsten Band.