Kinzelbach Verlag
241 Seiten
OT: Le Désordre des choses
Aus dem Französischen von. Eva Moldenhauer
Kurzbeschreibung:
Eine Frau, die in den 1950er Jahren des Ehebruchs beschuldigt wurde, ein brutal entmannter Mann im Oktober 88; ein Schwarzfußkommunist, der während des Algerienkrieges guillotiniert wurde: Beschwörungs- und Zirkelgeschichte, deren Elemente von zwei Zwillingen widersprüchlich erlebt werden, die sich durch den Familiensumpf und die Wirren der Geschichte auseinanderreißen.
Mit seinem buschigen Schreibstil und seiner großartigen Lyrik
liest sich dieser Budjedra- Roman wie eine Klage, die sowohl persönlich als auch universell ist.
Über den Autor:
Rachid Boudjedra, geboren 1941 in Aïn Beïda (Ostalgerien), besuchte von 1952 bis 1959 das Collège Sadiki in Tunis, um unter anderem die arabische Sprache zu lernen, die in seiner Heimat verboten war. 1960 wurde er im algerischen Befreiungskrieg, an dem er aktiv teilnahm, verwundet. Später studierte er Mathematik und Philosophie in Algier, danach in Paris. Er lehrte an verschiedenen Universitäten Europas, Nordafrikas, Nordamerikas und des Nahen Ostens. Rachid Boudjedra lebt als freier Schriftsteller in Algier.
Über die Übersetzerin:
Eva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt/Main geboren, war seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte u.a. Claude Simon, Jorge Semprun, Agota Kristof, Jean Paul Sartre und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 1982 mit dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und 1991 mit dem "Celan-Preis". 2005 wurde sie für ihre Neu-Übersetzung von Claude Simons "Das Gras" für den "Preis der Leipziger Buchmesse" nominiert
Sie starb 2019.
Mein Eindruck:
Das ist ein Buch voller Sprachkraft von enormen Ausmaßen. Es erschien erstmals 1991 in Französischer Sprache.
Die Handlung setzt 1988 mit den Gedanken eines Arztes ein, der Verletzte der Unruhen in Algier behandelt. Eine Stadt im Chaos.
Es sind bittere Gedanken über Gewalt und Zerstörung.
Es gibt eine ganze Reihe von harten, verstörenden Passagen, die Gewalttaten beschreiben.
Die Gedanken gehen dann auch in die Vergangenheit zurück und beschreiben das Unrecht, dass seiner Mutter zugefügt wurde.
Der zweite Teil des Romans ist 1955, der dritte 1957 angesiedelt und bilden einen Teil Algerischer Realität ab.
Es wird so fiebrig und dicht erzählt, das manche Passagen noch intensiver als in Boudjedras anderen Romane wirken.
ASIN/ISBN: 3927069310 |