Hier kann zu den Seiten 011 - 114 (Kapitel 01 - 07)) geschrieben werden.
'Ein neuer Horizont' - Seiten 001 - 114
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Guten Morgen in die Runde. Ich habe heute genau das gemacht, worauf ich mich schon die ganze Woche freue.
Aufgestanden, Kaffee gekocht und dann ab in den Lesesessel und in einem Rutsch den ersten Abschnitt genossen.
Und es war genauso, wie ich es erhofft hatte. Abgetaucht in eine andere Welt. Mit Nellie.
Woah - wie die Zwillinge sagen würden. Was für ein tolle Geschichte. Ich weiß gar nicht, wo ich mit dem Schwärmen anfangen solle. Eine wundervolle Sprache - wie erwartet. (Ein japanisches Meer lange schwiegen sie...) Das kann Maiken einfach sooo gut. Intensiv - das liegt sowohl an den dramatischen Kriegserlebnissen, als auch an der Lebens- und Liebesgeschichte um Nellie. Und ich habe noch nie ein Buch über den Koreakrieg gelesen. Erst kürzlich haben ich "Good morning, Vietnam" gesehen und das vermischt sich in meinem Kopf jetzt ein wenig mit den Kriegsgeschehnissen und vor allem mit den Szenen, die mit Koreanern spielen.
Das Nellie für ihre Schwester Kriegsjournalistin ist, ist ja schnell klar. Aber was ist mit Laura? Glaubt Nellie, sie wäre tot? Ist sie es wirklich? Der Reporter, der sie mit einer Frau aus Moskau verwechselt? Hat der in Wirklichkeit Laura gesehen? Sie reagiert ja nicht drauf, da sie so mit ihrer Reportage beschäftigt ist. Aber ich höre hier die Nachtigall trapsen - sozusagen.
Sehr schön sind die Zwilling-Szenen, wie die beiden Mädels ticken. Ihre Geheimsprache, ihre Verbundenheit. Die wurde auf dem Schiff natürlich noch intensiver, da es ja keine anderen Kinder gab. Der Verlust der Schwester - ob tot oder nicht - wiegt auf jeden Fall sehr schwer.
Und wo ist denn der Vater abgeblieben? Auch tot? Da die Mutter alleine in Berlin lebt, gehe ich mal davon aus. Hanna finde ich auch eine tolle Frau. Ist mir ja altersmäßig näher als Nellie und ich mag ihre Art sofort. Die Gespräche mit der jungen Nachbarin sind sehr lustig. Da musste ich wirklich ein paar Mal ganz "laut schmunzeln".
Und dann die Liebe. Das geht gleich so schön unter die Haut mit Jake und Nellie. Und macht mir große Sorgen, weil ich nicht möchte, dass einem von beiden etwas passiert. Ich war schon so entsetzt ob des Todes des Hünen-Reporters. Der Tod kam so schnell und irgendwie doch unerwartet. Nellie ist ja ziemlich mutig und hat ihre Angst sehr gut im Griff. Vielleicht, weil sie so auf ihren Job fixiert ist und darauf zu berichten. Ich habe ein wenig den Eindruck, sie glaubt, sie muss besser als ihre männlichen Kollegen sein, um sich zu behaupten. (Das war wahrscheinlich auch so. Es war ja sogar von McArthur verboten, dass Frauen als Reporter in Korea waren. Hmm.) Wenn sie nur nicht todesmutig wird und leichtsinnig, um es sich und den anderen zu beweisen.
Mir war gar nicht bewusst, dass so viele Länder sich mit am Krieg in Korea beteiligt haben und es tatsäclich eine Art Weltkrieg war. Damals kochte ja der Kalte Krieg hoch und es schwebte immer die Gefahr im Raum, dass die Russen und die USA gegeneinander in den Krieg ziehen. Immerhin wenigstens EIN Krieg, den die Nationen bis heute vermieden haben.
Jetzt lass ich das Gelesene mal in Ruhe sacken. Ich werde sicherlich heute nicht weiterlesen, weil dann bin ich in 2, 3 Tagen durch. Ich möchte das Buch unbedingt noch ein wenig länger mit mir rumtragen und seine Geschichte genießen.
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Ich wollte gestern Abend nur mal kurz in das Buch reinlesen und bin sofort hängen geblieben und konnte gar nicht mehr aufhören zu Lesen. Die Geschichte um Nellie hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Ich mag das ja eh total gerne, wenn ich als Leser gleich richtig ins Geschehen gestoßen werde und es keine langen Vorreden gibt. Und hier war ich sofort drinnen in der super spannenden Geschichte.
Nellie ist so eine mutige und starke Frau, das ist echt der Wahnsinn. Was sie als Reporterin in Korea gleich miterlebt ist ja ganz schön heftig: ohne eine Schulung gemacht zu haben springt sie mit einem Fallschirm aus einem brennenden Flugzeug, landet in einem Fluss und rettet dann auch noch Jake das Leben. Und dann packt sie auf dem Lazarett Schiff einfach mit an, ohne Erfahrung damit zu haben und kümmert sich um seine Wunde. Als dann auch noch ihr Reporter-Kollege stirbt, habe ich schon ganz schön schlucken müssen. Die Beschreibungen der Kriegs-Szenen gehen mir wirklich unter die Haut.
Und Nellie möchte trotzdem in diesem gefährlichen Gebiet bleiben, da kommt sie mir so unheimlich stark und tough vor. Wo nimmt sie nur den ganzen Mut her, um dort zu bleiben uns sich noch gegen die Anfeindungen von den Kollegen und den Leuten vom Militär zu wehren?
Besonders gut gefallen mir immer die kurzen Rückblenden in Nellies Vergangenheit. Es ist so schön zu lesen, wie die beiden Zwillingen in ihrer ganz eigenen Welt auf dem Schiff aufwachsen und wie sie ihre eigen Sprache entwickeln, bzw. eigentlich gar keine Sprache brauchen um sich zu verständigen.
Diese Abschnitte lese ich total gerne. Und ich frage mich dabei natürlich auch immer, was wohl mit ihrer Schwester geschehen ist und auch warum ihre Eltern sich getrennt haben und ob ihr Vater eigentlich noch lebt? Ich vermute ja genauso wie hollyhollunder , dass der eine Reporter die beiden Zwillinge miteinander verwechselt hat und Laura in Moskau gesehen hat.
Ich mochte auch die Mutter Hanna gleich auf Anhieb total gerne. Anscheinend hat Nellie aber auch nicht viel Kontakt mit ihr. Sie ist ja selbst noch nie in Berlin gewesen um ihre Mutter zu besuchen. Ich würde mich freuen, mehr von dem Leben der Mutter in Berlin zu lesen.
Ich bin auf jeden Fall super gespannt, wie die Geschichte weitergeht und was es mit den ganzen Geheimnissen auf sich hat.
Ich muss mich auch bremsen, nicht das ganze Buch in einem Rutsch durch zu lesen, so gut gefällt es mir bisher.
Und ich habe noch nie ein Buch über den Koreakrieg gelesen
Ich habe auch noch nie ein Buch über diesen Krieg gelesen und ich kenne mich mit dem Korea-Krieg auch nicht sonderlich aus. Aber ich freue mich immer, wenn ich durch Romane noch etwas dazu lernen kann und hier durch die Geschichte hoffentlich noch einiges über den Krieg erfahren werde.
Besonders aufgefallen ist mir übrigens noch das Zitat ganz am Anfang von dem Buch "Kriegszonen sind keine Plätze für Frauen.....". Das Zitat hat mich sehr berührt und ich finde es ja wirklich mehr als treffend für Nellies Geschichte.
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Besonders aufgefallen ist mir übrigens noch das Zitat ganz am Anfang von dem Buch "Kriegszonen sind keine Plätze für Frauen.....". Das Zitat hat mich sehr berührt und ich finde es ja wirklich mehr als treffend für Nellies Geschichte.
Stimmt, das hat mich gleich sehr gut eingestimmt auf diese Geschichte.
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Kurzer Zwischenstand: ich habe die ersten drei Kapitel gelesen und bin total angetan. So wunderschön geschrieben. Ich berichte, sobald ich den ersten Abschnitt komplett gelesen hab.
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So, ich habe jetzt den ersten Abschnitt auch beendet. Nellie ist wirklich mutig, aber manchmal auch sehr leichtsinnig. Dass sie imnmer die Schreibmaschine mitschleift, wäre ihr bei dem Absturz ja fast zum Verhängnis geworden.
Ihr enges Verhältnis zu Laura muss wirklich ein ganz besonders sein, wenn sie sogar bereit ist für diese Schreibmaschine drauf zu gehen.
Ich habe ja selber Zwillingsmädels und bin ganz froh, dass die beiden nicht so eng miteinander sind wir Laura und Nellie. Das ist für Eltern sicher ziemlich hart, vor allem, wenn die Kinder so in ihrer eigennen Welt sind, dass nicht-Zwillinge da einfach aussen vor bleiben.
Tucker hat doch sicher Nellie mit Laura verwechselt, als er über die Frau in Moskau sprach. Da bin ich ja sehr gespannt, was hinter der Geschichte steckt, Nellie scheint ja davon auszugehen, dass Laura nicht mehr lebt und sie deshalb das alte Versprechen erfüllen muss, für sie mitzuleben.
Hanna war mir auch gleich symphatisch, ich hoffe doch sehr, dass sie ein Teil der Geschichte bleibt. Und wir noch mehr über sie und auch über ihren MAnn erfahren. Und warum sie wieder in Berlin ist und er nicht.
Über den Koreakrieg weiss ich tatsächlich auch gar nichts, das wird noch spannend. Und auch das Land noch näher kennenzulernen. Wen ich sehr spannend fand war Jim, der nordkoreanische Kalifornier. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, so abgeschirmt wie Nordkorea ja ist.
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Wen ich sehr spannend fand war Jim, der nordkoreanische Kalifornier. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, so abgeschirmt wie Nordkorea ja ist.
Absolut, das kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen! Aber Korea war ja bis Ende des 2. Weltkriegs von Japan besetzt (und brutal unterdrückt; koreanische Frauen wurden etwa zur Sexarbeit gezwungen und deportiert), so flüchteten viele Koreaner in den Osten Russlands oder in die USA, auch eben viele Nordkoreaner.
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Stimmt, das hat mich gleich sehr gut eingestimmt auf diese Geschichte.
Das ging mir auch so
Ich war gleich voll mitten drin und ich finde den Einstieg ins Buch sehr gelungen!
In welch einer krassen Welt ist Nellie da gelandet? Und ihr Chef dachte einfach, dass sie ja "nur" in Japan sein wird. Fallschirmtraining? Braucht das "Mädchen" doch nicht... Ich muss sagen, dass die Kriegsszenen mich schockiert haben, aber ich bin irgendwie auch dankbar für diese realistische Darstellung. Ich weiß auch nicht all zu viel über den Koreakrieg und ich war ebenfalls erschrocken, wie viele Länder daran verwickelt waren. Mir tut es sehr leid, dass ein Land so zum Spielball anderer Mächte wurde und dass die eigenen Landsleute sich bekriegt und gegenseitig umgebracht haben.
Die erste Begegnung mit ihren Kollegen verläuft ja auch nicht gerade freundlich. Ein Stück weit kann ich aber auch verstehen, dass es den Männern in dieser Männderdomäne nicht leicht fällt, sich vorzustellen, dass eine Frau das wollen könnte und dass sie zumindest am Anfang nicht für voll genommen wird.
Nellie kommt mir manchmal ein bisschen zu taff und unerschrocken vor. Auch wie sie in jeder Situation ihre Schreibmaschine rettet, finde ich etwas übertrieben... Wäre sie echt lieber gestorben beim Absprung aus dem Flugzeug, als die Schreibmaschine loszulassen??? Aber vielleicht ist auch einiges ihrer taffen Art ein bisschen gespielt, das scheint ja gegenüber all den Männern auch nötig zu sein.
Maiken : Gibt es eigentlich ein echtes historisches Vorbild für Nellie?
Ich bin sehr gespannt, wie die Liebesgeschichte zwischen Jake und Nellie weitergeht Was ist da bloß los mit den beiden, dass sie im Moment noch kein Paar sind? Bei ihrer letzen Begegnung keines geworden sind? Was ist das für eine Geschichte, die Jake in Deutschland umtreibt? Fragen über Fragen...
Auch was mit Hanna und ihrem Kapitän wurde, interessiert mich! Ich glaube, dass sie einmal von sich selber sagt, dass die Leute sie als geschiedene Mutter einer Tochter kennen. Die Leute wissen also nichts von der Zwillingsschwester, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das mt dem geschieden stimmt.
Der Absturz! Das sind so intensive Szenen! Ich dachte noch, ach was Fallschirm, das wird schon nicht so schlimm werden... Mir hat es sehr leid getan, wie Mister Featherston gestorben ist und auch so "hautnah" mitzuerleben, wie schwer die Leute verwundet wurden und wie hilflos alle dabei waren. Mr William scheint ja auch nicht unbedingt eine Koryphäe auf seinem Gebiet zu sein
Das Buch gefällt mir bisher sehr gut und ich bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt Ich muss gleich mal weiterlesen, wie es Jake in Berlin ergeht
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ich muss auch sagen, ich habe die Szenen in Korea direkt vor Augen. Das ist alles so gut beschrieben, dass ich da echt einen Film vor Augen habe.
Und irgendwie kommen mir die Namen der Städte alle so bekannt vor. Ich fürchte meine Firma hat zuviele Kraftwerke in Korea gebaut und mir kommen die Namen deshalb bekannt vor 😂
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Und irgendwie kommen mir die Namen der Städte alle so bekannt vor.
Da hast Du mir eindeutig etwas voraus.
Mir sagen leider die meisten Namen der Städte gar nichts. Ich habe jetzt schon mal nach einer Landkarte von Korea gegoogelt, um ungefähr einschätzen zu können, wo sich Nellie gerade aufhält.
Ich muss sagen, dass die Kriegsszenen mich schockiert haben, aber ich bin irgendwie auch dankbar für diese realistische Darstellung.
Mir geht es da genauso. In diesem ersten Abschnitt waren einige Szenen, bei denen ich mich fast überwinden musste sie zu lesen. Wenn die blutjungen Soldaten in den Krieg geschickt werden und dann alle der Reihe nach sterben. Das ist so traurig und schrecklich. Und auch bei den Beschreibungen der Flüchtlingsströme in Korea ist es mir ganz anders geworden. Aber ich finde es auch gut, dass die Ereignisse hier so realistisch und ungeschönt beschrieben werden. Dadurch kann ich hier wirklich mit Nellie mitffühlen. Und ich finde es toll, hier mehr über den Korea-Krieg zu erfahren.
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Ich bin jetzt auch mit diesem Abschnitt durch.
Die Geschichte spielt in mehreren Orten (Korea und Berlin) und mit Rückblenden in die 30er Jahre, wo wir mehr über Nellies Kindheit und Familie erfahren.Ich hatte zu Beginn des ersten Kapitels ein wenig Probleme, diese ganzen Männer zu unterscheiden, wer ist der Hüne, wer der Trenchcoat-Mann und wer der gutaussehende, aber ich dachte mir „Mut zur Lücke“, das wird schon.
Nellie gefällt mir richtig gut. Die Situation im Flieger, als sie so selbstbewusst gekontert hat, von wegen „Wie alt sind Sie denn“. Sie lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen, erreicht dadurch ihr Ziel und erwirbt sich den Respekt der Kollegen.
So unvermittelt in den Krieg geschickt zu werden, ist echt hart, mich haben die Schilderungen sehr mitgenommen, wie ausweglos die Situation oft gewesen sein muss. Aus dem Flieger springen mit Schreibmaschine ohne Training am Fallschirm, puh…
Herausragend finde ich, wie gut sie informiert ist, als es darum geht, welche Panzer stärker sind oder als sie aus Fragmenten aus einem Brief die Vermutung äußert, dass es sich um den 38. Breitengrad handelt, und damit auch noch ins Schwarze trifft
Mir gefällt die Intention der Reporter, so wie Cressmann es aagt: „Ich will es beschreiben, weil ich daran glaube, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat zu wissen, was in der Welt los ist.“ S.26 oder später Nellie: „ aber es ist auch, weil Menschen im Konflikt die Wahrheit zu ihren Gunsten verdrehen, und weil jemand dabei sein muss, der sagt, nein, ich habe aber etwas anderes beobachtet.“ S.109
Sehr wahr ist auch dieser Satz: „Krieg ist für mich die größte Niederlage des menschlichen Geistes.“ S.109
Der Koreakrieg ist für mich Neuland, ich habe mich nie damit beschäftigt. Ich finde es erschreckend, dass damals so viele Nationen am Krieg beteiligt waren, fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Die Liebesgeschichte zwischen Jake und Nellie lockert das ernste Thema des Krieges auf, das gefällt mir auch sehr gut. Die beiden scheinen für einander geschaffen zu sein. Ich hoffe, dass diese Liebe den Krieg überleben kann.
Auch der Abschnitt, in dem wir Hanna begegnen, lockert die Kriegsstimmung auf. Hanna lebt in Berlin, das Land ihrer Eltern, und kämpft ums Überleben. Von wem wohl die geheimnisvollen Päckchen sind? Der Brief, den sie von Nellie bekommt, wirft weitere Fragen auf. Was ist vor sieben Jahren passiert, als Nellie sie zum letzten Mal Manam genannt hat?Mir gefällt das Buch bis hierher richtig gut.
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Ich bin sehr froh, dass euch die Kriegsszenen nicht abschrecken!! Beim Recherchieren und Schreiben war ich oft so traurig. Aber ich wollte, dass es realistisch ist, und ich wollte mich damit auseinandersetzen, weil Kriege schon immer Teil des Lebens auf unserem Planeten waren, und es immer noch sind.
Königstochter : reales historisches Vorbild für Nellie ist die Kriegsreporterin Marguerite Higgins. Sie hat als einzige Frau von den ersten Monaten des Koreakriegs berichtet. In ihren Erinnerungen beschreibt sie die Situation mit ihren männlichen Kollegen und den Presseoffizieren als sehr anstrengend.
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Ich bin sehr froh, dass euch die Kriegsszenen nicht abschrecken!! Beim Recherchieren und Schreiben war ich oft so traurig. Aber ich wollte, dass es realistisch ist, und ich wollte mich damit auseinandersetzen, weil Kriege schon immer Teil des Lebens auf unserem Planeten waren, und es immer noch sind.
Es wäre ja auch seltsam, wenn der Krieg mit all seinen Schrecken beim Thema Kriegsreportage außen vor wäre. Ich habe also schon damit gerechnet und finde es tatsächlich "gut und richtig", dass du in den Szenen die Dinge auch beim Namen nennst - Angst, Gestank, abgetrennte Gliedmaßen, Tod.
Für mich passen sie vor allem deswegen so gut, weil nie der Mensch als empathisches leidendes Wesen vergessen wird. Jeder Tote ist ein Verlust und auch eine Mahnung an die anderen, dass es einer zu viel ist, da seine Eigenheiten und sein Wesen verloren für alle Menschen sind. (Kann es nicht besser ausdrücken.)
Erschreckend ist die Geschwindigkeit, in der es passiert. Also gerade noch pfeifend oder Witze reißend und in der nächsten Sekunde (auf der nächsten Buchseite) tot.
So ganz kann ich es nicht nachvollziehen, was Kriegsreporter antreibt. In der Regel haben sie ja keine persönlichen Beziehungen zu den Krisen- und Kriegsgebieten. Ich stelle mir die Beweggründe - auch die von Nellie - schon ein wenig wie ein Konglomerat vor. Die Angst und das Adrenalin sind sicherlich ein Kick, den man nicht unterschätzen darf. Die Welt über die Wahrheit zu informieren ist "ehrenhaft" und wichtig aber für mich nicht das Hauptaugenmerk. Ich finde es sehr spannend, das zu ergründen und habe den Eindruck, dass jeder der Reporter und Fotografen ein wenig anders tickt aber irgendwie oft auch ähnliche Strukturen haben.
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Mir gefällt die Intention der Reporter, so wie Cressmann es aagt: „Ich will es beschreiben, weil ich daran glaube, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat zu wissen, was in der Welt los ist.“ S.26 oder später Nellie: „ aber es ist auch, weil Menschen im Konflikt die Wahrheit zu ihren Gunsten verdrehen, und weil jemand dabei sein muss, der sagt, nein, ich habe aber etwas anderes beobachtet.“ S.109
Das ist der Teil, der einleuchtet und der die Reporter so ein bisschen in die heroische Ecke stellt. Aber da steckt sicherlich noch mehr dahinter bei vielen. Wenn ich gucke, warum Jake es macht, da steckt auch mehr, was wir noch nicht alles wissen.
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Die Liebesgeschichte zwischen Jake und Nellie lockert das ernste Thema des Krieges auf, das gefällt mir auch sehr gut. Die beiden scheinen für einander geschaffen zu sein
Ich bin überrascht, dass sie sich so lange nicht gesehen und gehört haben. Sie waren doch sehr verliebt und haben sich ein Widersehen versprochen. Aber dass es dann sooo lang gedauert hat und auch dass sie so nahtlos anknüpfen können, ist erstaunlich. Wobei... die Kriegssitutation konzentriert solche Gefühle sicherlich nochmal. Man weiß ja nicht, wie lang man noch lebt. Man hat keine Zeit lang rumzutun.
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Die erste Begegnung mit ihren Kollegen verläuft ja auch nicht gerade freundlich. Ein Stück weit kann ich aber auch verstehen, dass es den Männern in dieser Männderdomäne nicht leicht fällt, sich vorzustellen, dass eine Frau das wollen könnte und dass sie zumindest am Anfang nicht für voll genommen wird.
Das ist ja so wie die Maxime, wenn das Schiff untergeht, dann Frauen und Kinder zuerst. So ein Beschützerding. Und natürlich auch dieses "schwache Geschlecht" Ding. Und sie ist ja auch relativ "vorlaut", da kommt das Konkurrenzding noch obendrauf.
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Nur ganz kurz: Ich habe gestern Abend angefangen und bin schon völlig drin.
Das wird ein tolles Leseerlebnis.
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So ganz kann ich es nicht nachvollziehen, was Kriegsreporter antreibt.
Ich habe mich auch von Anfang an gefragt, warum diese Reporter alle Kriegsreporter geworden sind und warum sie ihr eigenes Leben für eine gute Story riskieren. Ich finde es natürlich sehr wichtig, dass es solche Leute gibt, die ihr eigenes Leben riskieren, um der Welt zu erzählen, was wirklich passiert. Aber ich kann es auch nicht so ganz begreifen, woher sie den Mut dazu nehmen und was ihr wirklicher Antrieb dazu ist. Aber das ist ein ganz spannendes Thema und ich finde es wirklich interessant darüber zu lesen.
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Die Frage, warum jemand Kriegsreporter oder -reporterin wird, hat mich bei der Recherche auch stark bewegt. Wie ihr zum Teil geschrieben habt, gibt es unterschiedliche Gründe dafür. In Lebenserinnerungen früherer Kriegsreporter wurde mir deutlich, dass es neben der Suche nach der Wahrheit auch die Abenteuerlust ist. In einigen Fällen auch eine Todessehnsucht, ausgelöst durch eigene Traumata. Manchmal ist es natürlich auch Zufall, wie ursprünglich bei Nellie, die ja eigentlich nur eine Auslandsvertretung in Tokio macht, ohne zu ahnen, dass in ihrem Berichtsgebiet (Japan und Korea) ein Krieg ausbricht.
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ich vermute, dass man, sowie Featherston auch „besser“ dran ist bei solch gefährlichen Einsätzen, wenn eben keine Famlie zuhause wartet. Dazu gehört auf jeden Fall ein wenig Draufgängertum. Bei Nellie wird es bestimmt damit zu tun haben, was die Zwillinge damals gesagt haben, wenn eine von beiden stirbt, dass die andere für sie mitleben muss, mit doppelt soviel Abenteuern und doppelt soviel Sturm, anscheinend ist Laura tot.