Droemer, 2021
352 Seiten
OT: A Good Neighborhood
Kurzbeschreibung:
In Oak Knoll, einem Vorort in North Carolina, ist das Leben noch in Ordnung: Die Nachbarschaft ist grün und der Zusammenhalt zwischen den Nachbarn eng. Hier zieht die alleinerziehende Forstwirtschaftlerin Valerie Alston-Holt ihren Sohn Xavier groß. Er ist ein Musiktalent und das College-Stipendium ist ihm so gut wie sicher. Dennoch hat er zu kämpfen, denn Valerie ist schwarz, Xaviers Vater weiß, und er selbst passt nirgends so richtig hin.
Als auf dem Grundstück nebenan die Whitmans mit ihren Töchtern einziehen, verändert sich langsam, aber stetig die Gemengelage in dem kleinen Vorort. Sie sind die scheinbar perfekte weiße Familie, die den amerikanischen Traum lebt. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn hinter der Fassade verbirgt sich manches Geheimnis. Manchmal braucht es nur noch eine sterbende Eiche und eine Teenager-Liebe, um eine hübsche Nachbarschaft von einer Katastrophe erschüttern zu lassen.
Über die Autorin:
Therese Anne Fowler, Jahrgang 1967, ist eine amerikanische Autorin. Sie hat Kulturwissenschaft und Kreatives Schreiben an der North Carolina State University studiert und ist Mitglied des Amerikanischen PEN-Zentrum. Sie lebt mit ihrer Familie in North Carolina.
Über die Übersetzerin:
Nicole Seifert, geboren 1972, studierte nach einer Ausbildung im S. Fischer Verlag Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften und Amerikanistik in Berlin. Seit ihrer Promotion lebt sie als freie Lektorin und Übersetzerin in Hamburg. Auf ihrem Blog »Nacht und Tag« bespricht sie vorwiegend Literatur von Autorinnen.
Mein Eindruck.
Gute Nachbarn ist ein gutes Stück US-Amerikanischer Gesellschaftsdarstellung. Es geht um 2 Familien in einer Kleinstadt in North Carolina. Die schwarze Valerie, jung verwitwet, selbstständig, auch umweltpolitisch engagiert. Sie hat einen Sohn, Xavier, der sehr selbstbewusst und begabt ist und bald studieren will.
Dann zieht eine neue Familie nebenan ein. Ein opportunistischer, konservativer Mann mit Frau und 2 Töchtern. Eine davon, die 17jährige Juniper. Xavier und Juniper verlieben sich, aber zwischen ihren Eltern bahnt sich ein Rechtsstreit an.
Ein Hauch von Jeffrey Eugenides ist zu spüren, wenn man die Erzählperspektive sieht. Es erzählt ein unsichtbares Kollektiv, vermutlich die Nachbarschaft der Stadt, die das kleine Drama betrachtet und werten.
Dazu kommt eine Prise des Film American Beauty, wenn Szenen kommen, in der der Familienvater, seine siebzehnjährige Stieftochter begehrt. Ein kleines, mieses Familiengeheimnis.
Kleine Kritikpunkte sollen nicht unerwähnt bleiben: Die Figurendarstellung ist nicht ganz ohne Klischees und einige Themen werden etwas zu plump angegangen.
Davon abgesehen mag ich am Buch, dass es einen Teil des amerikanische Alltags zeigt und man Einblick in die Umstände und Verhaltensweisen der Figuren bekommt. Und es wird gezeigt, wie eine Situation eskalieren kann.
Es ist ein gut lesbares, auch lesenswertes Buch für Leser, die amerikanische Familiendramen mögen.
ASIN/ISBN: 3426282518 |