Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
Sein letzter Fall
August 1961: Hauptmann Max Heller von der Dresdner Kriminalpolizei ist von seinem neuen Vorgesetzten in den Innendienst versetzt worden. Ein Affront für Heller, der kurz vor seinem Ruhestand steht. Als er eines Tages ein Paket mit Beweismaterial aus einem längst aufgeklärten Mordfall erhält, ist er alarmiert. Bald ist klar, der wahre Täter von damals ist zurück und fordert Heller zu einem perfiden Kampf um Leben und Tod heraus. Eine atemlose Mörderjagd beginnt, die Hellers Familie in größte Gefahr bringt. Auch die politische Lage in der DDR spitzt sich zu. Nahezu unbemerkt von der Welt wird der Bau der Berliner Mauer vorbereitet. Am 10. August 1961 müssen Karin und Max Heller eine dramatische Entscheidung treffen: gehen oder bleiben.
Autor (Quelle: Amazon)
Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Handwerksmeister und kam, neben seinem Beruf, schon früh zum Schreiben. Bei dtv veröffentlicht er seine erfolgreiche Krimireihe, die im Dresden zur Zeit des geteilten Deutschland spielt. Mit seinen Büchern landet er regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.
Allgemeines
Siebter und letzter Band der Reihe um Max Heller
Erschienen am 17. September 2021 bei dtv als broschiertes TB mit 416 Seiten
Gliederung: Zwei Teile, Kapitel jeweils mit Orts- und Zeitangaben betitelt
Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Oberkommissar Max Heller
Handlungsort und -zeit: Dresden, in den Jahren 1959 und 1961
Inhalt
Im Spätsommer 1959 geschehen sich in einem Waldgebiet bei Dresden grausame Verbrechen. Erst werden zwei befreundete Wanderer und ihr Hund mit Messerstichen bestialisch abgeschlachtet, kurz darauf wird ein seit einiger Zeit vermisstes junges Ehepaar mit ähnlichen Wunden im Wald vergraben aufgefunden. Der Fall scheint schnell gelöst, da ein Mitarbeiter eines Ausflugslokals, auf das sich die Ermittlungen konzentrieren, zugibt, das junge Paar begraben zu haben. Der Mann ist etwas „seltsam“, vermutlich ein Asperger-Autist, und wird für die Morde verurteilt.
Im Sommer 1961 werden Max Heller plötzlich Gegenstände zugeschickt, die den zwei Jahre zuvor Ermordeten gehört hatten und bisher als verschwunden galten. Der Oberkommissar ist davon überzeugt, dass seinerzeit ein Unschuldiger verurteilt wurde und will die Ermittlungen wieder aufnehmen. Bei seinen Vorgesetzten macht er sich damit nicht beliebt. Als Heller jedoch regelmäßig anonyme Anrufe erhält, in denen der wahre Mörder mit ihm ein Spiel spielen will, das weitere Menschen das Leben kostet, müssen auch Hellers Vorgesetzte einsehen, dass man mit Hochdruck daran arbeiten muss, den Serienmörder unschädlich zu machen.
Beurteilung
Der letzte Fall für Max Heller, der seiner Pensionierung entgegensieht, ist sehr verwickelt und komplex. Es gibt viele Verdächtige, in dem Klima des Misstrauens und der Bespitzelung, das in der DDR herrscht, ist es extrem schwierig, Freund und Feind zu unterscheiden. Der Mörder verfügt immer wieder über interne Informationen, sodass man fürchten muss, er habe Zugang zum Polizeifunk oder sonstige Kontakte in höchste Ermittlungskreise. Während der Roman im ersten Teil ein wenig behäbig daher kommt und die Handlung sich vornehmlich aus Verhören speist, überschlagen sich im zweiten Teil die Ereignisse: Mit mehreren spektakulären Morden und der anschaulichen Beschreibung düsterer, unheimlicher Situationen steigt die Spannungskurve steil an.
Wie in den Vorgängerbänden, die man nach Möglichkeit zuvor gelesen haben sollte, werden erneut auch das Leben der DDR-Bürger und im Speziellen das familiäre Schicksal von Max Heller thematisiert. Die Familie ist seit siebzehn Jahren zerrissen, der ältere Sohn Klaus ist überzeugter Sozialist und arbeitet im MfS, der jüngere Sohn Erwin lebt mit Frau und Kindern im Westen. Kurz vor dem Mauerbau müssen sich Max Heller, seine Frau Karin und ihre Adoptivtochter Anni entscheiden, ob sie einen Fluchtversuch wagen wollen – ihre Meinungen zu dieser Frage sind unterschiedlich.
Die Charakterisierung der Romanfiguren ist wieder sehr gut ausgearbeitet, besonders der Protagonist wirkt in seiner Persönlichkeit sehr realitätsnah, er macht Fehler, aber er ist ein integrer Mann, der Duckmäusertum ablehnt und Unrecht nicht toleriert. Es ist äußerst schade, dass man sich nach sieben Bänden von Max Heller, seiner Familie und seinen Kollegen verabschieden muss.
Fazit
Ein lesenswerter Abschlussband einer insgesamt gelungenen Reihe, die man idealerweise vollständig und in der richtigen Reihenfolge lesen sollte!
9 Punkte
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ASIN/ISBN: 3423263008 |