ZitatOriginal von Sinela
Ist es moralischer ein Tier zu ermorden als einen todkranken, leidenden Menschen zu erlösen? Und das nur, um sich mit etwas zu ernähren, ohne das man sehr gut leben kann?
Was sind das denn für blöde Vergleiche.
ZitatOriginal von Sinela
Ist es moralischer ein Tier zu ermorden als einen todkranken, leidenden Menschen zu erlösen? Und das nur, um sich mit etwas zu ernähren, ohne das man sehr gut leben kann?
Was sind das denn für blöde Vergleiche.
Hi Tonio,
schön dich zu lesen.
Tut mir leid mit deiner Großmutter.
Gruß
ZitatMan kann sehr wohl ohne Nahrungsmittel von toten Tieren leben... obwohl die Fleischindustrie natürlich dagegen trommelt
Mir isses egal, wer dafür oder dagegen trommelt. Das lecker Filetsteak (medium), das ich gestern Abend gefuttert habe, hätte ich so oder so gefuttert. Menschen sind Omnivoren, und der Verzehr von toten (oder auch lebenden) Tieren hat nichts mit den moralischen Aspekten des Mordes oder mit dieser Diskussion hier zu tun. Dafür gibt's eigene Threads, in denen sich die Körnerschlucker gerne über die Blutschlürfer echauffieren können.
ZitatOriginal von tonio_treschi
Ja, ich bin für aktive Sterbehilfe. In Einzelfällen, sofern der Patient - so lange er kein Patient war - diese festgelegt hat.
Lieber Tonio, das wäre in diesem Falle keine aktive Hilfe, sondern passive, man müsste nur die Ernährung einstellen...hat sie es festgelegt? Schriftlich? und selbst unterschrieben?
Für die Angehörigen ist es tatschlich meist schwieriger auszuhalten, als für den Betroffenen.. Zuzuschauen ist grausam.
ZitatOriginal von Doc als Gast
Bei Kindern und Heranwachsenden allerdings soll eine rein vegetarische Ernährung schon negative Auswirkungen auf die Entwicklung haben. Angeblich lässt sich das auch wissenschaftlich belegen, was natürlich jeder auslegen kann und darf, wie er meint.
Doc
Soviel ich weiss bezieht sich diese Aussage auf die vegane Ernährung von Kleinkindern.........
Das wars aber auch schon OT :grin.
Ich finde es moralisch genauso verwerflich, ein Tier zu ermorden (und schlachten ist Mord, schließlich sind diese Tiere kerngesund, sonst würden die Menschen sie nicht essen wollen) wie auch einen Menschen. Ich für meinen Teil möchte persönlich niemanden töten, aber auch nicht für den Tod von jemanden schuld sein - egal ob Mensch oder Tier. Ich denke, wenn die Leute die Tiere selber töten müssten, dann würde es sehr viel mehr Vegatierer in diesem Land geben.
Einige von euch haben sich beschwert, weil ich das töten von Tieren hier mit reingebracht habe. Das war aus dem Grund, weil immer wieder die Frage nach der Moral in diesem Thread aufgetaucht ist. Es ist also moralisch zu verurteilen, einen Menschen zu töten, aber bei den Tieren, die auch Lebewesen sind und genauso wie wir Menschen an ihrem Leben hängen, ist es in Ordnung? Tut mir leid, aber das ist in meinen Augen eine Doppelmoral!
tonio_treschi : Ich hoffe sehr, dass deine Großmutter bald von deinen Leiden erlöst wird!
LG, Inge
ZitatIch finde es moralisch genauso verwerflich, ein Tier zu ermorden
Das sei Dir unbelassen, es gibt auch mehrere Threads zu dem Thema. Aber hier wird über Sterbehilfe bei schwerkranken Menschen geredet. Von dem Fall, da ein sterbenskrankes Hausschwein am Tropf hängt und seine Angehörigen diskutieren, ob die Apparate abzutrennen sind, habe ich bis dato noch nicht gehört.
OT: Daß sich "engagierte" Veganer und Vegetarier immer einer besonders drastischen Wortwahl und entsprechender moralischer Rundumschläge bedienen müssen, befremdet mich - und es macht sie auch um keinen Deut glaubwürdiger.
@ Sinela: Ganz einfach mal *unterschreib*
@Tonio: Ich fühle mit dir und kann dich voll und ganz verstehen
ZitatOriginal von Sinela
Ich finde es moralisch genauso verwerflich, ein Tier zu ermorden (und schlachten ist Mord, schließlich sind diese Tiere kerngesund, sonst würden die Menschen sie nicht essen wollen) wie auch einen Menschen.
Dann gilt das aber auch für Tiere! Alle Löwen einsperren! Sofort! (Wegsperren für immer - unheilbare Triebtäter!)
@ Rabarat: Der Vergleich hinkt, oder war er als Joke gemeint ?
Raubtiere ernähren sich hauptsächlich bzw. nur von Fleisch, wo hingegen der Mensch ein Lebewesen ist, dass sich sowohl von Pflanzen als auch von Fleisch ernähren kann. Wir haben also den freien Willen dazu...
@ all: Stimmt, das alles hat mit Sterbehilfe nichts mehr zu tun. Wollen wir zurück zum Thema kommen?
Ich glaube, man kann nur über Sterbehilfe mitdiskutieren, wenn man einen Angehörigen hat leiden gesehen. Ihr, die ihr von Sterbehilfe - egal ob aktiv oder passiv - nichts haltet: ward ihr schon dabei, wenn jemand trotz Morphium Tag und Nacht schreit und um seinen Tod bettelt????????
Wie gesagt, bei der aktiven Sterbehilfe muss man sicher auch andere Dinge berücksichtigen, die hier genannt wurden, und sei es nur Habgier aufs Erbe... aber an der passiven Sterbehilfe kann ich nichts Schlimmes finden, so lange das Einverständnis des Betroffenen vorliegt.
ZitatOriginal von Hazel
@ Rabarat: Der Vergleich hinkt, oder war er als Joke gemeint ?
Wenn Sinelas Satz ein Joke war, dann meiner auch!
ZitatWenn Sinelas Satz ein Joke war, dann meiner auch!
Natürlich war es kein Joke! Aber wie Hazel auch finde ich, dass dieser Vergleich ziemlich hinkt, aber Hazel hat ja schon alles nötige dazu geschrieben. Im übrigen sehe ich mich nicht als engagierten Vegetarier, der alle anderen auch dazu bekehren will. Ich wollte nur mal auf die Frage der Moral eingehen....
Aber zurück zum Thema: Wenn ich einen todkranken, vor Schmerzen schreienden Angehörigen oder Freund, irgend einen Menschen, den ich liebe, hätte und er würde mich darum bitten, ihn zu erlösen, dann würde ich das tun. Ohne damit einen Vorteil für mich selbst ziehen zu wollen! Denn niemand, der liebt, lässt den geliebten Menschen gerne gehen - für immer. Aber noch weniger will man ihn noch monatelang leiden sehen, bevor er gehen muss! Oder sehe ich das falsch?
LG, Inge
Ich zumindest sehe es wie du, Sinela. Allerdings würde ich erst mal alles versuchen, was wirklich legal ist, also passive Sterbehilfe... und was ich sonst noch wirklich tun würde, steht in den Sternen...
Das ist ein sehr heikles Thema, denn eigentlich sollte sich keiner anmaßen, über den Tod eines anderen zu entscheiden. Eigentlich.
Im Idealfall sollte jeder für sich selbst rechtsverbindliche Vorsorge getroffen haben mit exakten Definitionen, was getan und was unterlassen werden soll. Ich gebe aber ehrlich zu: ich habe mich darüber zwar selbst schon informiert, aber noch keine entsprechende Regelungen getroffen.
Andererseits sollte aber niemand gezwungen sein, als geist-, hilf- und willenloses Bündel über Jahre dahin zu vegetieren, nur weil man eben keine entsprechende Regelung getroffen hat.
Ich möchte aber auch nicht in der Haut der Angehörigen stecken, die in dem Fall diese Entscheidung treffen müssten. Auch ist, wie gesagt, die Gefahr des Mißbrauchs schon auch gegeben. Sei es, weil man sich eines unliebsamen Angehörigen entledigen möchte oder auf sein Erbe spekuliert.
Es gilt eben, verschiedene Faktoren abzuwägen: wielange besteht diese Situation schon? Gab es Besserung? Gibt es überhaupt eine Chance auf Besserung? Es sollten auf jeden Fall auch mehrere Ärzte zu Rate gezogen werden - um wirklich eine neutrale Entscheidung treffen zu können.
Dies beziehe ich auf passive Sterbehilfe. Was aktive Sterbehilfe betrifft, ist die Angelegenheit noch viel, viel schwieriger. Hier geht wohl ohne eindeutige Regelung seitens des Betroffenen gar nichts.
Ich hoffe und wünsche mir nur, daß weder ich noch einer meiner engsten Angehörigen je in die Situation kommt, eine derartige Entscheidung treffen zu müssen. Ein frommer Wunsch vermutlich.
Hmmm, es fällt mir schwer, meine Gedanken zu diesem Thema schriftlich und vor allem strukturiert darzulegen. Eigentlich ist das ein Thema, daß ich auch lieber Auge in Auge diskutiere, weil es doch sehr emotional behaftet ist.
@ all
Danke für eure guten Wünsche und euer Mitgefühl.
Zitattonio_treschi : Ich hoffe sehr, dass deine Großmutter bald von deinen Leiden erlöst wird!
Ich hoffe, du meinst ihre Leiden... Meine Leiden muss ich alleine tragen. (Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.)
@ Batcat
ZitatAndererseits sollte aber niemand gezwungen sein, als geist-, hilf- und willenloses Bündel über Jahre dahin zu vegetieren, nur weil man eben keine entsprechende Regelung getroffen hat.
Genau meine Meinung. Ob es sich dabei um aktive oder passive Sterbehilfe handelt, ist mir, ehrlich gesagt, herzlich egal. Ist es besser, meine Großmutter verhungern zu lassen, als ihr mit einer Spritze oder einem Medikament das Sterben zu ermöglichen? Wenn man wenigstens diesen Schrittmacher abstellen könnte... (Wäre das jetzt schon aktive Sterbehilfe?) Aber dann gibt es Ärzte, die den Angehörigen (in diesem Fall meinen Onkel, ihrem Sohn) noch gut zureden, damit die entstehende Lungenentzündung medikamentös behandelt wird.
Batcat, ich stimme dir voll und ganz zu. In dieser Situation zu sein, ist für die Angehörigen sehr, sehr schwierig. Es ist schrecklich anzusehen, wie dieser Körper am Leben erhalten wird, ohne Aussicht auf Besserung oder gar Heilung. Aber was da durch wie auch immer geartete Sterbehilfe getötet würde, ist nicht meine Großmutter, sondern ihr Körper - wie sagtest du noch? Ein geist-, hilf- und willenloses Bündel. Das, was meine Großmutter ausmachte, ist nicht mehr und wird nie wieder sein.
Ich für meinen Teil werde versuchen, eine möglichst umfassende Verfügung für den Fall, dass ich jemals so dahinsiechen muss, zu treffen. Auch wenn ich wohl niemanden bitten kann/darf, mir eine Tablette ins Essen zu mischen.
Zitat Tonio:
In dieser Situation zu sein, ist für die Angehörigen sehr, sehr schwierig.
Nicht nur das. Keiner kann wohl sagen, wie man selbst sich in so einer Situation fühlt. Ob man noch etwas von seiner Umwelt mitbekommt und wenn ja wieviel.
Mir geht es da aber noch mehr um mich selbst als um meine Angehörigen . ICH würde nicht jahrelang so ohne jede Hoffnung auf Besserung dahinsiechen wollen.
Tonio,
Deiner Oma wünsche ich das Beste - wie auch immer es aussehen möge.
ZitatOriginal von Sinela
Wenn ich einen todkranken, vor Schmerzen schreienden Angehörigen oder Freund, irgend einen Menschen, den ich liebe, hätte und er würde mich darum bitten, ihn zu erlösen, dann würde ich das tun.
Für mich hängt das schon sehr stark davon ab, wie es mit der Handlungsfähigkeit der Person aussieht. Wenn der - nachvollziehbare - Wunsch, zu sterben so groß ist, dann sollte die betreffende Person nicht unbedingt davon abgehalten werden, selbst seinem Leiden ein Ende zu setzen. Nur wenn das körperlich nicht möglich ist, wäre es - wenn überhaupt - akzeptabel, dies einem anderen Menschen zuzumuten.
Rabarat : Ich gebe dir völlig Recht: Wer körperlich dazu in der Lage ist, seinem Leiden selbst ein Ende zu setzen, der sollte das tun und niemand anders mit dieser immensen Bürde belasten. Sollte dies aber nicht der Fall sein, dann sollte man helfen dürfen, wenn der Kranke das aus ganzem Herzen wünscht.
LG, Inge
Bei diesen Fällen ist es wahrscheinlich noch vermeintlich eine tolerierbare Entscheidung, aber ungeheuer problematisch sind eben die Kranken, die sich nicht mehr in irgendeiner Form artikulieren können. Und wer will da schon entscheiden, was geschehen soll?
Gruss,
Doc
Wie man in dieser Situation merkt, gibt es so viele individuelle Fälle, so dass es verheerend wäre, ein einheitliches Gesetz zu bilden ...
Gruß