Hörbuch, 2021
Argon Verlag
Spieldauer: 2 Stunden und 33 Minuten
Kurzbeschreibung:
Go West!
Ein autobiografischer Blick auf eine Band, die mühelos und widerspruchsfrei ganz unterschiedliche Gruppen von Fans miteinander vereint: von Intellektuellen, die sie als ambitionierte Konzeptkünstler bewundern, über Familien bis hin zur schwulen Partyszene. Kristof Magnusson nahm zum ersten Mal Popmusik im späten Grundschulalter wahr – und da waren die Pet Shop Boys für ihn der Inbegriff der Popmusik schlechthin. Später prägten sie seine musikalische Sozialisation in den Teenagerjahren und begleiteten seine Anfänge als Autor während der Studienzeit. Die Rolle der Pet Shop Boys als queere Identifikationsfiguren hat sich zwar im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert, doch immer wieder war Magnusson beeindruckt davon, wie es der Band gelang, eingängige Charthits zu produzieren und dabei gleichzeitig clever und subversiv zu bleiben. So schließt sich ein Kreis, wenn Magnusson seinen Helden unvermittelt in der Berliner Eckkneipe »Oase« begegnet.
Über den Autor:
Kristof Magnusson, 1976 in Hamburg als Sohn deutsch-isländischer Eltern geboren. Ausbildung zum Kirchenmusiker, Zivildienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. in New York City in der Sozialarbeit mit Holocaustüberlebenden und Obdachlosen. Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und der Universität Reykjavík. Schreibt Bücher und Theaterstücke, wie zum Beispiel die Komödie »Männerhort« und den Roman »Das war ich nicht«. Übersetzt aus dem Isländischen. Engagiert sich für Literatur in Einfacher Sprache, unterrichtet gelegentlich an Unis und kuratiert Literaturveranstaltungen. Zuletzt erschien von ihm der Roman »Ein Mann der Kunst«, im Verlag Antje Kunstmann 2020.
Mein Eindruck:
Band 15 der KiWi-Musikbliothek, das der Autor selbst einliest.
Kristof Magnusson wirft zunächst einen Blick auf den Zeitgeist der Achtziger Jahre und darüber hinaus.
Bedeutender Pop sind für ihn die die britische Band Pet Shop Boys mit ihren Synthie-Sound (West End Girls, Its a Sin, Go West). Seinen Schwerpunkt legt er auf das queere Element der Band, dass sich in ihren Texten und Musikvideos enthüllte.
Das diente Magnusson als Jugendlicher seiner eigenen Positionierung.
Magnusson nennt viele Songs von Neil Tennant und Chris Lowe auch im Kontext mit den Texten und den Videos und bietet eine gute Analyse.
Zum Beispiel Its a Sin und das melancholische Stück Beeing Boring.
Go West wurde eine viel gespielte Hymne, sogar in Fußballstadien.
Das Gegenstück dazu ist der Song London.
Dann gibt es What have I done to deserve this, zusammen mit Dusty Springfield und Losing my Mind mit Liza Minelli sowie She´s Madonna mit Robbie Williams.
An die Pet Shop Boys habe ich vor Lesen dieses Buches lange nicht mehr gedacht, aber dann fiel mir doch auf, das ich viele Songs des Duos kannte.
Erstaunt haben mich die Technotracks, z.B. von Disco 3 und der Score zu Panzerkreuzer Potemkin sowie der Geheimtipp Brick England. Es gibt also doch einiges zu entdecken.
In der zweiten Buchhälfte erzählt Magnusson von seiner Zeit in Island und seinen ersten Schreibversuchen, bei denen er von den Texten der Pet Shop Boys beeinflusst wurde.
Insgesamt ein interessantes, witziges Buch, das sehr gut und gründlich gemacht ist.
ASIN/ISBN: B09FLWKYLF |