Gestern habe ich mich so auf einen richtig faulen Lesesonntag
gefreut, aber dann hat mir leider meine bucklige
Verwandtschaft liebe Familie einen Strich durch
die Rechnung gemacht. Lesen konnte ich abends zwar noch ein bisschen, aber zum Posten
von irgendwas bin ich dann einfach nicht mehr gekommen.
Gelesen habe ich die
Kapitel 7 bis 16
Inzwischen gefällt mir das Buch immer besser, und es macht total Spaß, Abigail bei ihren Abenteuern zu folgen, die ist einfach richtig cool. Aber die eigentlichen Stars des Buchs sind für mich eindeutig die Füchse, vor allem Indigo. Jetzt weiß ich auch endlich, was ihr gemeint habt – die sind ja sowas von niedlich und knuffig. Beim Lesen dieser Szenen hatte ich ständig eine Wolke roter Herzchen über dem Kopf schweben ... „Krauldings bitte!“
Über diesen ganzen Füchse-Spionagekram könnte ich mich kringeln … die könnten in jedem James Bond Film auftreten. Beschattung, Decknamen, geheime Codes für die verschiedenen Hunderassen, und eine mysteriöse „Control“, die ihnen Anweisungen gibt (Indigo sagte zwar, sie nähmen von Katzen keine Befehle entgegen, aber möglicherweise vielleicht von einer Katzenlady? Einen klitzekleinen Moment habe ich überlegt, ob die vielleicht hinter dieser geheimnisvollen Control stecken könnte. Es ist ja nicht gesagt, dass das auch ein Fuchs ist )
Abgesehen davon, dass ich die Füchse echt absolut putzig finde, gefällt mir auch der Fall immer mehr, das wird richtig allmählich richtig fesselnd. Auf die Lösung bin ich ja sehr gespannt, vor allem darauf, was mit diesen Kindern während ihres Verschwindens passiert. Da gibt es noch keine plausible Erklärung, aber ich hätte da schon einige Theorien … ich denke, sie werden in jedem Fall auf irgendeine Art und Weise für etwas „benutzt“, was auch immer das sein könnte. Irgendeinen Zweck oder eine Aufgabe müssen sie wohl in dieser Zeit erfüllen. Nach dem, was ich bis jetzt herausgelesen habe, kommen sie ja völlig unversehrt nach Hause zurück, zumindest körperlich. Aber ihr Geist scheint irgendwie beeinflusst worden zu sein, ihre Erinnerungen an diese Tage werden komplett gelöscht, und zwar nicht erst vom Zeitpunkt ihres Verschwindens an, sondern schon vorher, denn sie wissen ja offenbar auch nichts mehr davon, dass sie andere Kinder zu nicht stattfindenden Treffen eingeladen haben, sie also Lockvogel gespielt haben. Nur für wen?
Und sie mögen keinerlei Erinnerung mehr haben, aber was mich jetzt interessieren würde, das wäre, ob sie sich irgendwie anders fühlen, seit sie wieder zuhause sind, ob sie Veränderungen in ihren Gewohnheiten, ihren Gefühlen, ihrer Psyche bemerken. Vielleicht könnte man dadurch Hinweise auf ihren Aufenthaltsort bekommen, oder darauf, was mit ihnen passiert ist. Vielleicht sind sie irgendwie magisch begabt, ohne es zu wissen, und jemand saugt ihnen die Magie ab. Obwohl das bei der Menge an Kindern, die verschwunden sind, wohl eher unwahrscheinlich ist, das wären schon recht viele unerkannte Magiebegabte. Aber irgendwas in diese Richtung würde ich vermuten.
Ich habe mich auch gefragt, ob dieser „Rattenfänger“ möglicherweise etwas mit den Schaustellern im Vale of Health zu tun hat. Die Katzenlady beschreibt ihn als Typ mit Flöte, in rot und gelb, mit tänzelnden Füßen. Das hat mich sehr an einen mittelalterlichen Gaukler erinnert (okay, das kann auch gut ein Feuerwehrmann mit Trillerpfeife sein ), vielleicht hat sich da jemand incognito und gut getarnt den Schaustellern angeschlossen und reist so unerkannt durch die Lande, um Kindern wer weiß was anzutun. Und in diesem Vale of Health, wo die Schausteller einen Lagerplatz haben, ist auch dieses Goth Girl mitsamt dem Nerdjungen vorübergehend verschwunden. Könnte ja ein Zusammenhang sein. Naja, mal sehen, wie immer bin ich wohl auf der komplett falschen Fährte
Wen ich auch ein bisschen merkwürdig finde, ist Simons Mum. Ich würde zu gern wissen, was die beruflich so macht, das kam noch gar nicht zur Sprache, wenn ich es nicht überlesen habe. Abigail ist beim Heimfahren in ihrem Auto ja ein Airwave Funkgerät aufgefallen, das nur Polizei, Feuerwehr und ähnliche Einsatzkräfte haben, also müsste sie ja auch in diesem Bereich tätig sein. Vielleicht spielt das irgendwann im Lauf der Geschichte noch eine Rolle. Und ich glaube allmählich auch, dass Simons tollkühne Turnaktionen und seine Baumklettereien noch eine Rolle spielen werden, sonst würde der Autor wahrscheinlich nicht gar so darauf herumreiten.
Diese Andeutungen in der Szene mit Fleet und Distel und dem Picknick habe ich auch nicht so ganz verstanden, erst ein Meteorologievortrag und dann kryptische Hinweise … wenigstens hat Abigail etwas davon kapiert oder zumindest haben die Hinweise bei ihr neue Ideen ausgelöst. Mal sehen, was sie als nächstes tut. Bin mittlerweile echt total gespannt darauf, wie sich das alles entwickelt.
Ich bin jetzt zwar erst knapp vor der Mitte des Buches, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es für mich der bislang beste der vier Einzel- oder Zusatzbände ist. Die anderen drei (Oktobermann, Metropolitan Line, British Library) waren auch gut, aber bei weitem nicht so fesselnd und gleichzeitig lustig wie der hier. Ich finde auch, dass man hier spürt, wie viel Spaß der Autor wieder beim Ausdenken und Schreiben hatte, das habe ich in den anderen drei Bänden ein wenig vermisst. Diesmal hat er es aber wieder richtig gut hingekriegt