Wallstein, 2021
148 Seiten
Kurzbeschreibung:
Eine Geschichtenerfinderin wird beauftragt, ihre Fortsetzungsstory für ein Frauenmagazin in der nächsten Ausgabe zu Ende zu bringen. Fieberhaft entwirft sie ein Endszenario, vernichtet aber die Notizen - nicht, weil es misslungen wäre, sondern aus Furcht, es bewahrheite sich. Was, wenn sich das Geschriebene als biografisch erwiese - aber nicht rückwärtsgerichtet, nicht memoirenhaft aus dem Leben gegriffen, sondern wahrsagerisch, mitten ins Leben hinein? Existiert die Erzählerin nur in ihrer Geschichte? Gibt es daraus ein Entkommen?
Über die Autorin:
Anna Baar, geb. 1973 in Zagreb (ehem. Jugoslawien). Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac. Ihr Debütroman »Die Farbe des Granatapfels« stand drei Monate auf Platz 1 der ORF-Bestenliste. Für die Arbeit an »Als ob sie träumend gingen« erhielt sie den Theodor Körner Preis. Anna Baar lebt in Klagenfurt und Wien.
Mein Eindruck:
Was mir an diesen rätselhaften Roman gut gefällt, ist das Spiel mit dem literarischen Erzählen.
Es gibt mehrere Ebenen, die mit einander in Verbindung kommen.
Aber gibt es den Part um Sobek, der möglicherweise den Tod eines Mannes verursacht hat? Oder ist er eine Kopfgeburt der Schriftstellerin, die für eine Zeitung Fortsetzungsgeschichten schreibt? Was ist real, was erfunden? Weitere Fragestellungen entstehen, je weiter man liest.
Dazu kommt, dass die beiden dann literarisch zusammenarbeiten. Auch eher verdächtig. Und es scheinen auch die Identitäten zu verschwimmen. Doch sie ringen um ein Ende der Geschichte, dass funktionieren kann.
Von dieser allgemeines Fragestellung abgesehen, hat der Roman immer wieder wirklich packend geschriebene, kraftvolle Passagen.
ASIN/ISBN: 3835339478 |