Preispolitik von Verlagen

  • Hallo Eulen,


    ich diskutiere gerade mit Trugbild im NECROSCOPE Thread über die doch recht hohen Preise dieser Bücher.


    Die Bücher sind etwa um die 200 Seiten dick und kosten 10 EUR.... ein happiger Preis, der sich meiner Meinung nach aber (aufgrund der Thematik Kleinverlag mit geringer Auflage) durchaus rechtfertigt.


    Bevor ich aber weiter Behauptungen aufstelle, die ich nicht belegen kann, möchte ich gerne mal in die Runde fragen.... könnt ihr was zu der Thematik beisteuern ?

  • Also kleine Verlage nehmen meisten für 180 - 200 Seiten 10,00 Euro pro Buch.


    Wenn jemand sein Werk über BoD herausbringt, wird es noch teurer. 66 Seiten 6,90 Euro - oder 112 Seiten 9,90 Euro.


    Auch aus dem Paranus Verlag hatte ich in diesen Tagen ein Buch. 158 Seiten - 14,80 Euro.


    Das ist oftmals sehr happig, und besonders ärglich, wenn der Inhalt dann nichts taugt.


    Mit der Umstellung von DM auf Euro haben sich in meinen Augen ohnehin die Buchpreise verdoppelt und Lesen könnte man auch als Luxus bezeichnen. Ich kann mich nicht daran erinnern vor der Umstellung für einen gebundenen Roman 36,00 DM (18,00 Euro) bezahlt zu haben.


    LG
    Caren

  • Moment! Der springende Punkt bei der Necroscope-Reihe ist ja in erster Linie nicht der Preis von 10 Euro pro Band, sondern dass der Verlag die einzelnen Teile gespalten hat!
    So muss man sich in deutscher Sprache ZWEI Bücher kaufen, um den ersten Band komplett zu haben!
    Abgesehen davon, dass man daraus auf die Preispolitik des Verlags schliessen könnte geht es doch auch darum, dass das Werk in einer Art und Weise geteilt worden ist, wie es der Autor nicht gedacht hat und wie es in der Originalausgabe nicht praktiziert worden ist!


    Was wäre, wenn man aus den 7 Harry Potter-Bücher einfach mal kurz 14 deutsche Bände machen würde! Ich find sowas definitiv nicht in Ordnung.

  • Mal ein Einwurf:



    Die Tatsache, daß englischsprachige Bücher in der deutschen Übersetzung aufgeteilt werden ist doch nicht neu... das ist (zumindest bei den vielen Fantasybüchern) allgemeine Praxis.



    Mir geht es doch auch nihct um die Frage, wie das Großverlage machen.



    Der Punkt ist für mich: Ist es eine Unverschämtheit von einem Kleinverlag 10 EUR für 200 Seiten Buch zu nehmen, oder liegen die da nicht eh am Limit und müssen knallhart kalkulieren, damit wenigstens ein kleiner Gewinn rausspringt ?

  • Zitat

    leseratte007
    Caren was du sagst ist mir neu , kenne das so nicht wie schon gesagt , würde ich auch nicht zahlen


    Dann liest Du sicher nur Bücher aus den großen Verlagen. Knaur, Heyne, btb, Goldmann. Hier bekommst Du Bücher vonn über 400 Seiten für 7,95 Euro.


    Aber in kleineren Verlagen, man könnte sie auch Regionalverlage nennen, werden diese Stückzahlen wohl nicht erreicht und somit gibt es eine andere Preisgestaltung. Ob man sich aus diesen Verlagen mit Büchern eindeckt, dürfte jedem selbst überlassen sein.


    LG
    Caren
    :wave

  • Zitat

    Original von GastRedner
    Der Punkt ist für mich: Ist es eine Unverschämtheit von einem Kleinverlag 10 EUR für 200 Seiten Buch zu nehmen, oder liegen die da nicht eh am Limit und müssen knallhart kalkulieren, damit wenigstens ein kleiner Gewinn rausspringt ?


    In diesem Fall stellt sich mir aber die Frage: muss ein Verlag für 1 Band (TASCHENBUCH!) mit 400 Seiten 20 Euro verlangen? Ist DAS knallhart kalkuliert?
    Wohl kaum.


    Den einzigen Grund in diese Aufsplittung sehe ich in einem finanziellen Vorteil. Dafür das Werk eines Autors zu Zerstückeln ist schon ganz schön dreist!


    Die Sache mit "vielleicht wollten sie keine Leser abschrecken, die nicht 17 Euro für ein 400 Seiten-Buch ausgeben wollen" zieht bei mir auch nicht: denn solche Leute geben wohl auch kaum 10 Euro für ein 200 Seiten-Taschenbuch aus. Ausserdem schätze ich, dass auch ein kleiner Verlag ein 400 Seiten-Buch für 15 Euro veröffentlichen kann.


    Was erwarten die? Dass ich alle Bücher für je 10 Euro kaufe? Wieviele sind es? 18? 180 Euro?


    Ausserdem frage ich mich, wie es einem so kleinen, finanziell gestrauchelten Verlag möglich ist, die erfolgreichste Vampir-Serie zu lizenzieren.

  • Zitat

    Original von Trugbild
    In diesem Fall stellt sich mir aber die Frage: muss ein Verlag für 1 Band (TASCHENBUCH!) mit 400 Seiten 20 Euro verlangen? Ist DAS knallhart kalkuliert?
    Wohl kaum.


    Hm, das kommt nun mal sehr auf die tatsächliche "Größe" des Verlags an. Kleine Verlage, die solche Bücher an den Mann bringen wollen, fahren mitunter nun mal besser, wenn sie solche "unsicheren" Kandidaten erstmal geteilt und für (optisch gesehen) weniger Geld auf den Markt bringen, als gleich einen 400-Seiten-Apparat für "viel" Geld zu präsentieren.


    Gruss,


    Doc

  • Dieser klitzekleine Verlag, der sich mal kurz die erfolgreichste Vampir-Serie lizenziert hat, bietet den Lesern also lieber ein Gesamtwerk für 180 Euro an?


    Ich habe mir die ersten 3 Bände für 30 Euro gekauft. Und als ich festgestellt habe, dass ich mir damit nur 1.5 Bücher gekauft habe, war die Sache für mich gestorben. Wenn, dann lese ich es auf Englisch.


    Übrigens kosten die Bücher ab Band 11 ELF Euro.
    Haben sie plötzlich gemerkt, dass ihre knallharte Kalkulation nicht aufgeht?

  • Zitat

    Original von Trugbild
    Dieser klitzekleine Verlag, der sich mal kurz die erfolgreichste Vampir-Serie lizenziert hat, bietet den Lesern also lieber ein Gesamtwerk für 180 Euro an?


    Festa ist ein kleiner Verlag, ein Nischen-Verlag (erst 2001 gegründet), der ausschließlich im Bereich Phantastik veröffentlicht. Gerade die Genres Horror und Sci-Fi sind seit Ende der 80er Jahre in Europa mehr tot, als komatös zu nennen. Daher ist es eh schon verwunderlich genug, daß sich die Macher dieses Verlags mit einzig und allein so einem Programm auf den Markt trauen und das auch noch halbwegs erfolgreich durchhalten.


    Ob die angesprochene Serie nun tatsächlich zu der "erfolgreichsten" Vampirserie gehört sei nun mal dahingestellt. Erfolgreich in Bezug auf was? Woher hast Du denn diese Info?
    Wenn ich da an Anne Rice und ihre Vampir-Saga denke, werden da wohl ganz andere schwarze Zahlen unterm Strich rauskommen.


    Gruss,


    Doc

  • Trugbild
    Lies mal mein Posting eins weiter oben.
    Was Du da betreibst ist Polemik und wenig sachlich, sorry.


    Zitat

    Original von Trugbild
    Und noch eine Info von ihrer Verlagsseite:
    Festa ist der größte deutschsprachige Fantastik-Verlag.


    Klar, es ist der einzige deutschsprachige kommerzielle Verlag mit so einem Programm, da ist es selbst bei wenig Umsatz kaum verwunderlich, daß sie auch die größten sind, oder?


    Gruss,


    Doc

  • Ich bin bloss verärgert, dass so eine Verlagspolitik, mit der man offensichtlich den Wohlstand eines Unternehmers finanziert, als "knallhart kalkuliert" und "unbedingt erforderlich" dargestellt wird.


    Ein zwei interessante Zitate:
    Die Lovecraft-Reihe läuft sowieso sehr ordentlich, dank der festen Vorbestellungen und meines kleinen Kostenapparates wirft jeder Titel wenige Wochen nach Erscheinen bereits Gewinn ab.


    Noch heute, wenn ich die Absatzzahlen studiere, kann ich es oft noch nicht glauben, dass so viele Menschen Bücher aus meinem Verlag kaufen.

  • Zitat

    Original von Trugbild
    Ich bin bloss verärgert, dass so eine Verlagspolitik, mit der man offensichtlich den Wohlstand eines Unternehmers finanziert, als "knallhart kalkuliert" und "unbedingt erforderlich" dargestellt wird.



    Moooment mal !


    Ich habe das nicht als alleinig gültige Wahrheit propagiert, sondern lediglich eine Vermutung geäußert.



    Ist doch klar, daß der Festa Verlag Geld verdienen will... und zwar möglichst viel.



    Andererseits ist es so, daß mit Phantastik in Deutschland (abseits des Harry Potter und Herr der Ringe Wahns) nicht die Riesenknete zu machen ist. Oder was meinst Du, warum sonst die "größte Vampirserie" bei einem Kleinverlag gelandet ist ?




    10 EUR für 200 Seiten Buch ist viel, aber nicht unverschämt vom Verlag
    Eine Aufsplittung von Büchern ist nicht gerade dolle



    Ich finde es mutig von Kleinverlagen in solche Projekte zu investieren und von daher auch durchaus unterstützenswert.
    Ob der Verleger auf dem Foto gut genährt aussieht ist hier nicht relevant und sagt auch garnichts aus !

  • Die 10 Euro schrecken mich ja auch nicht ab.
    Die AUFSPLITTUNG tut es.
    Übrigens werden spätere Bände sogar in DREI Teile zerlegt, aber laut Festa konnte er nix dafür, da er alte Verträge übernommen habe.


    Ich glaube nicht, dass es sooo schlecht läuft. Und man muss ja nicht immer die RIESENknete machen. Ich glaube aber nicht, dass Herr Festa schlecht lebt.


    Das Bild habe ich mittlerweilen entfernt. Ich finde es aber schon speziell, wenn man sich auf diese Art und Weise der Öffentlichkeit präsentiert. Sagt meiner Meinung nach einiges aus.

  • Trugbild
    Mir ist nicht klar, was das Aussehen (noch dazu offensichtlich ein Pressebild, daß den Verleger im phantasikgemäßen Outfit präsentieren soll) eines Menschen zu tun haben soll, mit den Problemen die ein solcher Kleinverlag hat auf dem hart umkämpften Buchmarkt zu bestehen.


    Anstatt sich zu freuen das Festa zusammen mit LPL den totgeglaubten Phantastik-Markt belebt und bereichert (und man dafür halt mal ein bischen was ausgeben muß!), wird über zwei drei Euro mehr gemeckert. Ist für mich unverständlich.


    Gruss,


    Doc

  • Nochmal: Die Aufsplittung der Bücher ist nicht schön, aber nicht neu und vor allem keine Erfindung des "bösen" Festa Verlages. Außerdem glaube ich nach wie vor, daß sich die Bücher ansonsten nicht verkaufen lassen !





    ansonsten möchte ich das nochmal

    Zitat

    Original von Doc als Gast
    Anstatt sich zu freuen das Festa zusammen mit LPL den totgeglaubten Phantastik-Markt belebt und bereichert (und man dafür halt mal ein bischen was ausgeben muß!), wird über zwei drei Euro mehr gemeckert. Ist für mich unverständlich.


    :write

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Trugbild
    Mir ist nicht klar, was das Aussehen (noch dazu offensichtlich ein Pressebild, daß den Verleger im phantasikgemäßen Outfit präsentieren soll) eines Menschen zu tun haben soll, mit den Problemen die ein solcher Kleinverlag hat auf dem hart umkämpften Buchmarkt zu bestehen.


    Dieses phantasikmässige Outfit, wie Du es nennst, wirkt auf mich eher wie das Outfit eines reichen Prolls. Aber Du hast recht... das soll nicht das Thema sein.


    Aber der "hart umkämpfte Büchermarkt"? Wie hart ist denn dieser Kampf für den grössten und Deiner Aussage nach einzigen Verlag einer bestimmten Sparte?


    Zitat

    Anstatt sich zu freuen das Festa zusammen mit LPL den totgeglaubten Phantastik-Markt belebt und bereichert (und man dafür halt mal ein bischen was ausgeben muß!), wird über zwei drei Euro mehr gemeckert. Ist für mich unverständlich.


    2, 3 Euro? Wie kommst Du denn auf so einen niedrigen Betrag?
    Die ersten Bände wurden halbiert, dann wurde eine Zeitlang dreigeteilt, dann wieder halbiert.
    Auf englisch kostet Band 1 (512 Seiten) gerade mal 8 Euro!!!!
    Das wären dann mit Band 1 bereits zusätzliche 12 Euro!
    Wenn's dann zu den dreigeteiten Büchern geht, dürfte der Betrag bei etwa 18 Euro liegen (da auch die Originalausgaben etwas teurer sind - etwa 12 Euro).


    Nein.. hier geht es nicht um 2, 3 Euro - sondern schlussendlich um ca. 100!!! (und das nur bis zum Originalband 8 gerechnet!)


    Ich habe mich jedenfalls entschieden. Ich werd mir die Originalausgaben holen und damit den gepeinigten deutschen Büchermarkt weiter schädigen.


    (und wenn man die Kalkulation so durchführt, dass man eine deutsch übersetzte Ausgabe mit Originalumfang für 17 Euro nehmen würde - so würden sich die 3 Euro immer noch multiplizieren!)