Revolver Christi – Anna Albinus

  • Edition.fotoTAPETA Berlin, 2021


    Kurzbeschreibung:

    Im Sommer 2018 zieht die alle zehn Jahre stattfindende Wallfahrt zum Revolver Christi so viele Besucher an wie nie zuvor. Ausgestellt ist neben der Reliquie in der Kathedrale auch eine der drei erhaltenen Ikonen des Christus an der Waffe. 110 Jahre nach dem Tod eines Elektrikerlehrlings, den man mit einem Kopfschuss aus dem Revolver Christi getötet auf den Stufen des Chorraums auffand, fällt in der Kathedrale erneut ein Schuss...


    Über die Autorin:

    Anna Albinus, 1986 in Mainz geboren, studierte Katholische Theologie, Judaistik und Kunstgeschichte in Freiburg i. Br. und Jerusalem. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien. Revolver Christi ist ihre erste Buchveröffentlichung.


    Mein Eindruck:

    Mit nur 80 Seiten ist Revolver Christi ein kurzes Buch, aber es ist ganz schön komplex und Ideenlastig. Ich bin nur auf das Buch gekommen, weil es auf der Short List Debüt des Österreichischen Buchpreis steht.

    Die Handlung ist mit einem Kommissar als Icherzähler ein wenig in einen Krimiplot gekleidet und es gibt sogar ein paar im Jahr 1908 historisch angelegte Passagen. Das ist raffiniert gemacht.

    Die Novelle schafft es zu überraschen. Die These der Reliquienverehrung samt Wallfahrt zum Revolver Christi und einer Sekte der Bewaffneten Christi aus dem Jahr 637 erscheint absurd. Man denkt aber spontan an die Fundamentalisten, die in der heutigen Zeit umtriebig sind und vermutlich zielt die Autorin auch ein wenig darauf ab.

    Der Hauptteil der Handlung ist 2018 angesiedelt und es gibt einige rätselhafte Morde und Mysteryanklänge.


    Manchmal war es mir etwas viel an rätselhaften, aber die gute Erzählart gleicht das aus. Mein Gesamteindruck ist das Bild einer wilden, originellen Novelle.



    ASIN/ISBN: 3949262024