Der Sucher - Tana French

  • Über die Autorin (Amazon)

    »Pflichtlektüre für alle, die unnachgiebige Intelligenz und raffinierte Plots zu schätzen wissen«, sagt die New York Times über Tana French. Die irische Autorin wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet; ihre Romane und ihre Kriminalliteratur stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Tana French wuchs in Irland, Italien und Malawi auf. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. Mit ihrer eindrücklichen Sprache zeichnet sie markante Porträts der irischen Gesellschaft und schaut tief in die Seelen von Tätern, Opfern, Ermittlern. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B08VS1H96W

    Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER E-Books; 1. Edition (29. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Word Wise ‏ : ‎ Nicht aktiviert

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 496 Seiten


    Leider etwas enttäuscht

    Cal Hooper war einst ein Cop aus Chicago. Er hat sich in das westliche Irland geflüchtet, Es schein dort alles friedlich zu sein und im Dorf wird er freundlich aufgenommen. Doch dann merkt er, dass er beobachtet wird und es taucht immer wieder ein Kind bei ihm auf. Auf den Farmen um ihn herum werden immer wieder Tiere getötet. Cal gerät langsam in eine Sache, die ihn in tiefe Dunkelheit führt.


    Meine Meinung

    Ich habe von Tana French schon einmal, es ist schon einige Zeit her, ein Buch gelesen und wollte eigentlich keines mehr von ihr lesen. Doch dann ist mir dieses hier vor die Nase gekommen, der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich dachte, dass ich ihr noch eine Chance geben will. Ich möchte jetzt nicht unbedingt sage, dass es mir so gar nicht gefallen hätte. Aber es hat mir auch nicht besser gefallen, als das damalige Buch. Auch wenn ich in der Geschichte schnell drinnen war und mich auch, bedingt durch den unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheit im Text zuließ, nicht in meinem Lesefluss störte, so fand ich dieses Buch nur mäßig spannend. Ich konnte mich dennoch in die Protagonisten hineinversetzen und verstand, dass Cal als ehemaliger Cop nicht umhin konnte, den Verschwundenen zu suchen. Sin Instinkt wurde einfach geweckt, auch wenn er das gar nicht wollte. Wer da verschwunden ist, muss der Leser selbst lesen. Wie gesagt war dieses Buch nur mäßig spannend, mich interessierte nur. ob er wohl die verschwundene Person finden würde und auch wie. Auch zog es sich schon ein bisschen und es gab auch hie und da etwas langweilige Stellen. Ich möchte sagen, man kann dieses Buch lesen muss es aber nicht. Denn gefesselt hat es mich nicht, vielleicht leicht etwas unterhalten aber letztendlich war ich froh, als ich damit durch war. Daher bin ich etwas enttäuscht und werde der Autorin keine dritte Chance geben. Auch wenn ihre Bücher so gehypt werden, von mir jedenfalls nicht. Keine Leseempfehlung und drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

    ASIN/ISBN: B08VS1H96W

  • Den Beruf als Cop in Chicago hat Cal Hooper an den Nagel gehängt und auf der Suche nach Ruhe und echtem Landleben, zieht er in ein kleines irisches Dorf. Hier will er seine Scheidung und den Stress der letzten Jahre hinter sich lassen, doch schon bei den Arbeiten an dem kleinen renovierungsbedürftigen Häuschen, das er sich gekauft hat, hat er das Gefühl, dass er nicht allein ist. Bald geschehen Dinge in seiner Umgebung, die bei ihm alle Alarmsignale schrillen lassen; Schafe werden nachts auf den Weiden getötet und jemand scheint ihn zu beobachten. Langsam beginnt er, sich trotzdem in die Dorfgemeinschaft einzuleben, bis sich ein Kind an ihn wendet und ihn bittet, den vermissten Bruder zu finden. Cal, der nicht aus seiner Haut kann, beginnt mit den Ermittlungen und stößt dabei auf Dinge, die besser in der Vergangenheit geblieben wären…


    Tana French ist für mich eine Autorin, die es immer wieder schafft, mich mit ihrer ruhigen und dennoch spannenden Erzählweise schon nach kurzer Zeit in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen. Sie beherrscht es meisterhaft, ihre Figuren und ihre Plots so authentisch zu zeichnen, dass man beim Lesen sofort die Schauplätze der Handlung vor Augen sieht. Es braucht keine detaillierten Schilderungen grausiger Bluttaten, um Spannung aufzubauen, die Autorin schafft das nur mit Beschreibungen von Landschaften, Wetter und Stimmungen der Menschen.


    Es ist eine schmale Gratwanderung zwischen ruhiger Erzählung und Langeweile, doch niemals kippt die Atmosphäre in die falsche Richtung. Das ist auch in diesem Buch so. Man nimmt die Schönheit der irischen Landschaft in sich auf, atmet die frische Luft, genießt goldene Sonnenuntergänge und spürt die ganze Zeit mit Cal, dass es das nicht umsonst gibt, dass alles seinen Preis hat. Inmitten der stimmungsvollen Umgebung, die wunderbar, ja fast poetisch geschildert wird, lauert beinahe greifbar das Böse; bereit, jederzeit aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Genau dieses Lesegefühl ist es, das ich an den Büchern von Tana French so liebe und das auch hier wieder zu finden ist.


    Mein Fazit: Tana French in Hochform; stimmungsvoll, atmosphärisch und spannend. Ein Leckerbissen für alle, die literarische Thriller lieben. Daumen hoch und eine begeisterte Leseempfehlung.

  • Cal Hooper war lange ein Cop in Chicago. Nun ist er nach Irland gekommen und kauft sich ein heruntergekommenes Haus in einem kleinen Dorf. Eigentlich ist alles in Ordnung – bis zu dem Moment, als er sich beobachtet fühlt. Dann taucht immer wieder ein Junge bei ihm auf, der in schließlich um Hilfe bittet. Er will seinen verschwundenen Bruder finden. Im Innersten ist Cal immer noch ein Cop und so beginnt er zu recherchieren. Aber damit macht er sich keine Freunde.

    Obwohl die Autorin Tana French schon eine Reihe Bücher geschrieben hat, kannte ich bisher nur „Der Dunkle Garten“. Mir hat der bildhafte Schreibstil gut gefallen, denn ich konnte mir die Umgebung dadurch vorstellen. Allerdings wurde alles sehr ausführlich geschildert, so dass es Längen gab.

    Gut dargestellt sind allerdings die außergewöhnlichen Charaktere, auch wenn mir kaum jemand sympathisch war. Die Dörfler nehmen Cal zunächst freundlich auf, doch als er versucht herauszufinden, was geschehen ist, finden sie das nicht so gut. Zunehmend wird die Geschichte düsterer, dazu tragen auch die getöteten Schafe auf den umliegenden Höfen bei. Je mehr Cal nachforscht, umso mehr Abgründiges taucht auf, das viele am liebsten im Dunkeln gelassen hätten.

    Es ist eine düstere und etwas langatmige Geschichte, der meiner Meinung nach Spannung fehlt.


    7/10

  • Ein sehr interessanter Roman, ich möchte an dieser Stelle das Genre abgrenzen, denn dies ist kein Krimi und auch kein Thriller, obwohl mit Krimielementen. Es ist eher ein Drama.


    Die Geschichte beginnt bedächtig und langsam. Dennoch interessant: der Hauptcharakter des Romans, ein ehemaliger Cop, zieht aufs Land. Nach der Trennung, nach der Pension möchte er das Leben auf dem Land genießen, in einem kleinen Ort nahe Dublin, wo nicht viel passiert. Nach dem schnellen und aufregendem Leben in Chicago, ist er froh, einen Gang runter zu schalten. Gut ein Viertel des Romans nimmt die Einführung ein. Der Hauptcharakter Cal lebt sich in dem Dorf ein, renoviert sein neues Zuhause und macht sich nach und nach mit den Dorfbewohnern bekannt. Alles geschieht bedächtig, unaufgeregt und langsam. Erst als der Junge aus der Nachbarschaft Trey dazu kommt, bekommt die Geschichte etwas mehr Tempo. Der Cal soll dem Jungen helfen, seinen Bruder zu finden. Und auch wenn er erst von der Idee nicht begeistert ist, mag er den Nachbarsjungen sehr gerne und möchte ihm helfen. Seine Polizisten Instinkte gewinnen bei der Überlegung und er macht sich auf die Suche...


    Was mir hervorragend gefallen hat, ist die Fähigkeit der Autorin ihre Charaktere darzustellen. Bildhaft, lebendig, plastisch. Man muss sich in die Beschreibungen des Einzelnen verlieben, denn die sind mit so einem Gefühl für die Feinheiten ausgestattet, dass man staunt. Die Handlungen sind gut nachvollziehbar und interessant zu verfolgen.

    Auch die Atmosphäre des Romans ist des Lobes wert. Lebendig und eindrucksvoll stellte die Autorin das Leben in diesem kleinen Ort in Irland vor. Die Beschreibungen der Natur waren für die Geschichte passend und trugen dazu bei, dass man sich als Leser in Irland versetzt fühlt. Landschaft, Mentalität, das Wetter - all das kommt zur Sprache. Sehr gut gelungen.


    Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Romans ist Tempo der Erzählung. Die Geschichte entwickelt sich sehr bedächtig, ausgesprochen langsam und völlig unaufgeregt. Für mich war es definitiv zu ruhig. Stellenweise empfand ich die Entwicklungen als zu langatmig.


    Von mir gibt es für diese Geschichte 3,5 Sterne. Allerdings würde ich gerne noch weitere Romane von Tana French lesen. Ihre Erzählkunst ist doch lobenswert.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume