Kinderklinik Weißensee-Jahre der Hoffnung - Antonia Blum

  • Über die Autorin (Amazon)

    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch; 1. Edition (24. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 512 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 354806406X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548064062


    Klasse Fortsetzung

    Marlene Lindow ist nach ihrem Medizinstudium als Medizinalpraktikantin an die Kinderklinik zurückgekehrt. Es ist Krieg und die meisten Ärzte mussten in den Lazaretten Dienst tun. Und Marlene muss oft die kleinen Patienten allein behandeln. Nachdem Maximilian vollkommen verändert aus dem Krieg zurück kam, muss sie nicht nur gegen die #spanische Grippe, sondern auch um ihn kämpfen. Da erkrankt Emmas Sohn Theo ebenfalls und überraschend taucht auch noch dessen Vater auf. Er will Emma mit in seine Heimat nehmen, wo Theo unbeschwert aufwachsen kann. Allerdings kann sich Marlene ein Leben ohne ihre Schwester nicht vorstellen. Und auch die Kinder in der Klinik brauchen sie. Was wird Emma tun?


    Meine Meinung

    Ich habe den ersten Band dieser Reihe mit Begeisterung gelesen. Eine Frau, die Ärztin werden will, das war für mich sehr interessant, denn damals absolut noch nicht üblich. Im Gegenteil war es sehr, sehr selten. Und so hatte ich auch große Erwartungen an diesen zweiten, mittleren Band der Trilogie. Ich wurde nicht enttäuscht. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Mein Lesefluss wurde, dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin, nicht durch Unklarheiten im Text gestört. In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Dass es Marlene, und das eben auch noch ohne ihren Maximilian, der ja im Krieg in den Lazaretten war, schwer haben würde, das war mir klar. Aber da gab es eben auch einen besonders boshaften Arzt, doch darüber möchte ich nicht mehr sagen, das muss der geneigte Leser bitte selbst lesen. Und es gab auch noch Maximilians Mutter, die mit Marlene als Schwiegertochter, wie ja bereits aus dem ersten Band bekannt, absolut nicht ein verstanden war. Der besagte Arzt machte ihr das Leben gegen Ende des Buches noch besonders schwer, aber man sollte sich eben nicht zu früh freuen. Gehässigkeit zahlt sich nicht aus. Und dann gab es noch eine Überraschung für Marlene, doch welche, auch das muss der Leser selbst lesen. Das Buch war wieder sehr interessant, spannend und fesselnd geschrieben. Es gibt Einblicke in die damalige Zeit und hat mich wieder begeistert. Daher eine Leseempfehlung und die volle Bewertungszahl von mir.

    ASIN/ISBN: 354806406X

  • Neues aus der Kinderklinik Weißensee

    Kinderklinik Weißensee - Jahre der Hoffnung, historischer Roman von Antonia Blum, 497 Seiten erschienen im Ullstein-Verlag.
    Berlin 1918, der große Krieg ist zu Ende, die beiden Lindow Schwestern sind erwachsen geworden. Marlene leistet nach ihrem Pädiatrie-Studium ein 12-monatiges Praktikum an der Klinik Weißensee ab, doch nicht jeder kann sich damit abfinden, dass auch Frauen Ärztinnen werden dürfen, schon deshalb, und auch aus Missgunst werden ihr von vielen Seiten, Steine in den Weg gelegt. Ihr Verlobter Maximilian ist aus dem Krieg unverletzt heimgekehrt, doch er hat sich verändert. Beide kämpfen um ihr gemeinsames Glück. Emma lebt nur für ihren Sohn Theodor und ihre Arbeit als Kinderkrankenschwester, mit dem Nachbarn Kurt ist sie gut befreundet und auch Theo mag ihn, einer gemeinsamen Zukunft würde nichts im Wege stehen, wenn nicht eines Tages Tomasz der Vater von Theo vor der Tür stehen würde. Beide Schwestern müssen ihre Kräfte beweisen und unmenschliches leisten, als die schreckliche Spanische Grippe ausbricht und unzählige Opfer fordert.
    Zuallererst finde ich, dass mir der zweite Teil der Weißensee-Serie um die beiden Schwestern Lindow noch besser gefallen hat, als der Vorgängerband. Ich fühlte mich bestens unterhalten und konnte mich über Stunden im Roman verlieren. Die Autorin hat es geschafft mich von der ersten Seite an, ans Buch zu fesseln. Der auktoriale Schreibstil ist bildhaft und flüssig. Der Einstieg war leicht, Lesefluss hat sich unmittelbar eingestellt. Die liebgewonnenen Figuren aus dem ersten Teil, haben dies möglich gemacht. Allem voran hab ich mich über das Wiedersehen mit Willy Pinke und Jacki gefreut, der sympathische Pförtner ist diesmal richtig in das Geschehen miteinbezogen, das hat mir gefallen. Oberin Polsfuß, Doktor Richter und die ganze Belegschaft der Weißensee-Klinik waren mir vertraut, es war wie heimkommen. Die beiden Schwestern Marlene und Emma haben sich hervorragend weiterentwickelt, sie kämpfen um das was sie lieben, sei es beruflich oder privat und auch Max, Marlenes Verlobter war eine starke Figur im Roman, besonders seine Kriegserlebnisse waren sehr gefühlvoll beschrieben und seine posttraumatische Belastungsstörung gut dargestellt. Die Spanische Grippe, die im Buch thematisiert wird, oder auch das Krankheitsbild des Typhus sind glaubhaft beschrieben, auch die historischen Fakten sind bestens recherchiert. Ich habe mit den beiden Schwestern gehofft und gelitten, diesmal war mir Emma näher als Marlene, ihr Schicksal hat mich tiefer berührt. Auch die kleinen Patienten, allen voran Frieda, haben mich erreicht. Geärgert habe ich mich über Waldemar Buttermilch, seine verachtende Meinung über Frauen, seine Intrigen und seine politische Einstellung haben mich des Öfteren wütend werden lassen. Auch gehört Lenes Schwiegermutter, Gräfin von Weilert, nicht gerade zu meinen Lieblingen, wobei sich vielleicht auf den letzten Seiten eine Läuterung angezeigt hat?
    Ein absolutes Wohlfühlbuch, aufgeteilt in 42 gut lesbare Kapitel, gespickt mit lebhaften Dialogen zum Teil auch in Berliner Mundart. Die einzelnen Kapitel sind mit Datum und Uhrzeit überschrieben, somit ist der zeitliche Überblick für die Leserschaft gewährleistet. In der vorderen Klappe befinden sich zwei Scherenschnitt-Medaillons mit Informationen über die beiden Schwestern – eine hübsche Idee. Zu jeder Zeit war der Plot schlüssig und die Handlung der Figuren nachvollziehbar.
    Leider dauert es bis zum Abschlussband noch lange, der Roman endet mit einem unglaublich neugierig machenden Cliffhanger. Die Wartezeit bis zum letzten Teil wird mir wohl sehr lange werden. Das Buch kann als Einzelband gelesen werden, aber es wäre schade sich den Vorgängerband entgehen zu lassen.
    Eine Empfehlung an alle Leser die den ersten Band genossen haben und an die Fans von historischen Romanen die zwischen den beiden großen Kriegen spielen. Von mir, begeistert. 10 Punkte

  • Wie bereits der erste Teil, hat sich auch der zweite Teil gut gelesen. Ich fand es schön zu erfahren, wie es mit Emma und Marlene in der Zeit des Krieges weiterging. Emma durfte als freie Schwester, obwohl sie ein Kind hatte, an der Kinderklinik weiterarbeiten und hatte auch bald höhere und verantwortungsvollere Aufgaben.

    Marlene hat ihr Medizinstudium abgeschlossen und durfte als Praktikantin an der Kinderklinik arbeiten und hatte es in der Zeit der spanischen Grippe nicht leicht. Auch Dr. Buttermilch macht ihr das Leben nicht einfacher.

    Ich fand die Geschichte wieder gut geschrieben, man konnte ihr gut folgen und man hat mit den beiden Schwestern mit gefiebert. Doch, ich weiß auch nicht Recht warum, hat mich das zweite Buch nicht ganz so begeistert, wie das erste. Allerdings werde ich mir trotzdem auch das dritte Buch kaufen, ich muss ja wissen, wie es mit den beiden Schwestern weiter geht. ;-)

  • Schwere Zeiten für die beiden Schwestern Marlene und Emma


    Die Geschichte von Emma und Marlene geht weiter.


    Der erste Weltkrieg tobt und zugleich die Spanische Grippe. Während Maximilian in einem Militärzug die zahlreichen Verwundeten versorgt, kämpft die angehende Ärztin Marlene in der Kinderklinik um ihr Ansehen und die Gesundheit ihrer Patienten. Immer wieder legen ihr die männlichen Kollegen Steine in den Weg.

    Emmas Sohn erkrankt schwer und als der verschollene Kindsvater auftaucht und ihr ein Leben auf dem Land bei seiner Familie anbietet, ist sie hin- und hergerissen zwischen dem Wohl ihres Sohnes und ihrer Verantwortung der Klinik gegenüber.


    Meine Meinung:

    Ich habe mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Auch im zweiten Teil der Saga um die beiden Schwestern Marlene und Emma verwebt Antonia Blum sehr gekonnt Fiktion mit den tatsächlichen Ereignissen der damaligen Zeit.

    Ich litt mit Marlene mit, die einen schweren Stand hat in der Kinderklinik, da ihr der Oberarzt Dr. Buttermilch nicht wohlgesonnen ist („Frauen als Ärzte, das geht gar nicht“) und sie unbedingt zu Fall bringen möchte. Auch ist ihr Verlobter Maximilian ihr keine Stütze, da er unter psychischen Problemen aufgrund des Kriegsgeschehens leidet.

    Emma lehrt nun Kinderkrankenpflege an der Kinderklinik. Als ihr Sohn schwer erkrankt, erwägt sie mit Tomasz aufs Land zu ziehen.

    Was mir ein bisschen gefehlt hat, ist die Reaktion von Karl auf das Auftauchen des Kindsvater Tomasz. Eigentlich erfährt man gar nichts darüber, wie Karl das findet und auch Emma ist mir zu wenig hin- und hergerissen in diesem Fall.


    Ansonsten ist der zweite Teil genauso anschaulich und lebendig umgesetzt wie Teil 1. Ich konnte mich gut in die Zeit hineinversetzen und die Seiten flogen nur so dahin.

    Derweil beginnt jetzt das Warten auf den dritten Teil der Reihe, der leider erst im September 2022 erscheint.

  • Nachdem ich zuvor bereits den ersten Band dieser Reihe „Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder“ gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht.

    Es sind ein paar Jahre vergangen und die Schwestern Emma und Marlene Lindow arbeiten beide wieder an der Kinderklinik. Marlene ist inzwischen Ärztin und sie liebt ihre Arbeit. Dann kommt Maximilian aus dem Krieg zurück, doch er ist völlig verändert. Dann breitet sich auch noch die Spanische Grippe in Berlin aus und Emmas Sohn erkrankt ebenfalls. Als der Vater des Jungen Emma anbietet, zu ihm zu kommen, klingt das für Emma verlockend, weil sie nur das Beste für ihr Kind will. Aber sie liebt auch ihren Beruf als Krankenschwester und Marlene benötigt sie in der Klinik für die Pflege der Kinder. Wie wird sie sich entscheiden.

    Der Schreibstil der Autorin Antonia Blum lässt sich angenehm und flüssig lesen.

    Nachdem die Schwestern schon im vorigen Band mit Höhen und Tiefen kämpfen mussten, geht es auch jetzt nicht ohne Probleme weiter. Denn Frauen, die beruflich erfolgreich sind, wird das Leben von männlichen Kollegen schwer gemacht. Das bekommt Marlene auch zu spüren. Sie ist froh, als Maximilian zurückkommt, doch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und er zieht sich immer mehr zurück. Emma muss eine Entscheidung treffen, als der Vater ihres Sohnes Tomasz sie aus Berlin wegholen will. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.

    Auch wenn es einige Schwierigkeiten zu meistern gibt, so hätte es für mich ruhig noch ein wenig tiefgründiger werden dürfen. Trotzdem hat mir auch dieser Roman wieder gefallen.


    8/10