Verlag: Czernin, 2021
240 Seiten
Kurzbeschreibung:
»Am Ende und am Anfang, da ist immer eines: Brennen. So auch jetzt. An diesem 30. Mai 1431.« Johanna wächst während des Hundertjährigen Krieges in einem kleinen französischen Dorf auf. Sie hat Visionen, die sie immer stärker prägen, bis sie dem Fanatismus verfällt. Mit zunehmendem Alter erkennt Johanna, dass sie für ihre Heimat und ihre Überzeugung kämpfen muss, und wird schließlich zur französischen Nationalheldin. Eine alte Prophezeiung besagt, dass eine Jungfrau die Welt retten würde. Und Johanna, ein von Visonen getriebenes Mädchen aus der französischen Provinz, weiß, dass sie diese Prophezeiung erfüllen wird. Doch sie gerät in einen Strudel aus Hinterlist und Verrat, dem sie nicht entkommen kann. Kurz vor ihrer Hinrichtung trifft sie im Verlies auf Nicolas Loyseleur, ihren vermeintlichen Beichtvater. Dieser soll ihr ein Geständnis entlocken, wird aber selbst immer tiefer in ihren Bann gezogen. Sophie Reyer erzählt meisterlich vom Erwachsenwerden und vom Niedergang Johannas – einer jungen Frau aus Orléans, die den konventionellen Erwartungen ihrer Zeit widerspricht und ihr Leben selbst bestimmt.
Über die Autorin:
Sophie Reyer, 1984 in Wien geboren, promovierte Philosophin, arbeitet am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte für Erwachsene und Kinder, zuletzt »Zwei Königskinder« und »Die Freiheit der Fische«. Diverse Preise und Stipendien, 2019 mit »Mutter brennt« auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises.
Mein Eindruck:
Sophie Reyer erzählt die Geschichte von Jeanne d‘Arc von Kindheit bis zur Verbrennung. Mit all ihren Visionen und damit verbundener Überzeugung wird Johanna dem Leser zur lebendigen Figur. Von ihren Überzeugungen geht sie auch im Gefängnis und bei den Verhören nicht ab.
Die Passagen, in denen Johanna in den Krieg zieht und dabei die Soldaten anführt sind auch sehr stark gemacht.
Ich sehe beii 1431 eine geistige Verbindungen zu Sophie Reyers früheren Roman Mutter brennt.
Auch 1431 ist durch Intensität und einen hohen Ton geprägt.
Manche Leser könnte sich daran stören, dass der Stoff allzu bekannt ist und schon oft erzählt wurde.
Das Buch ist für den Österreichischen Buchpreis nominiert und ich halte es nicht für unmöglich, das es gewinnt. Ich gebe 1431 eine gute Außenseiterchance.
ASIN/ISBN: 3707607267 |