Klappentext
Seit ihrer Kindheit träumt Anouk davon, eigene Parfüms zu entwickeln. Doch 1950 wird das Geschäft mit Düften von wenigen mächtigen Familien dominiert. Ein Zufall bringt Anouk an den einzigen Ort, wo sie das Handwerk lernen kann. In Grasse, der alten französischen Parfümstadt, nimmt die Familie Girard sie bei sich auf. Der Geruch von wilden Kräutern und eine alte Erinnerung an einen Augenblick des Glücks inspirieren Anouk zu neuen Kompositionen. Ohne es zu wissen, folgt sie damit dem Weg der Florence Girard, die als arme Lavendelpflückerin begann und eine Duft-Dynastie begründete. Schon damals setzte eine rivalisierende Familie alles daran, den Girards zu schaden. Anouk erlebt Liebe und Verlust, Erfolge und Niederlagen. Aber an ihren Träumen hält sie immer fest.
Über die Autorin
Pauline Lambert ist das Pseudonym einer Bestsellerautorin, die mit diesem Roman der Stadt Grasse und der Welt der Parfüms ein Denkmal setzt. Sie wohnt mit ihrem Lebensgefährten in der Nähe von Köln. Ihre Recherchereise hat sie nach Berlin, Paris, in die Provence und an die französische Mittelmeerküste geführt. Mitgebracht hat sie ein Paket an historischen und aktuellen Geschichten rund um die Luxusindustrie sowie den unverwechselbaren Duft der Erinnerung.
Mein persönliches Fazit
"Das Haus der Düfte" ist die Geschichte über die junge angehende Parfümeurin Anouk, die schon als junge Frau ihr Talent für Düfte und Gerüche jeder Art erkennt. Sie hegt bereits sehr früh ihren Berufswunsch. Durch eine überraschende Begegnung eröffnet sich ihr dieser Weg bei einem bekannten Parfümhaus. Anouk lernt dort nicht nur das Handwerk, sondern auch mehr über ihre Familiengeschichte und sich selbst.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Die Autorin zeichnet die Geschichte zweier französischer Familien nach, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, die sich mit der Herstellung von Parfum beschäftigen. Ich empfinde den Schreibstil als sehr angenehm und auch mitreißend, das Buch las sich fast wie von selbst. Die Herkunft der beiden Familien und die Zusammenhänge in der Gegenwart werden mit Rückblicken genauer beleuchtet und runden das Gesamtbild ab. Die Rückblenden fand ich genauso interessant zu lesen wie die Gegenwart.
Figuren und Geschichte bleiben insgesamt leicht und unterhaltsam. Viel Raum nimmt die Fehde der beiden Familien untereinander ein. Dabei geht für meinen Geschmack Anouks eigene Geschichte manchmal fast schon ein wenig unter. Ich persönlich hätte den Fokus statt auf die Vergangenheit lieber mehr auf Anouks Leben gesehen. So fühlte es sich manchmal an, als würde die eigentliche Hauptfigur zur Nebensache degradiert. Die Figuren blieben leider alle so ziemlich gleich. Lediglich Horace Girard stach für mich als negativer Charakter heraus. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Vielschichtigkeit gewünscht, statt die eindeutige Zuordnung zu gut und böse und die Beibehaltung bis zum Schluss.
Nur einen Punkt finde ich sehr unglaubwürdig, und das ist das Verhalten Jean-Pauls Bonnett gegenüber seinem lange verschwundenen Vater. Seinem Verschwinden gingen wirkliche dramatische und lebensverändernde Ereignisse voraus. Und ich wage zu behaupten, dass kein Mensch so reagieren würde, wie hier im Roman geschildert. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist - das war mir an der Stelle einfach zu viel Harmoniebedürfnis und Zuckerguss.
ASIN/ISBN: 3471360409 |
ISBN: 978-3471360408