Jenny Bayliss - Ein Winter voller Liebe

  • Verlag: Goldmann Verlag

    Erscheinungsdatum: 20.09.2021

    Seitenanzahl: 529


    Über die Autorin:

    Jenny Bayliss lebt mit ihrem Mann in einem kleinen englischen Küstenstädtchen. Sie backt für ein Café, liebt lange Spaziergänge und Schreibwarenläden. Sie glaubt nicht daran, dass man gute Dinge für einen besonderen Anlass aufheben muss, und geht in Paillettenkleidern in den Supermarkt.

    Meine Meinung:

    * Nette Geschichte zur Einstimmung auf Weihnachten *


    "Ein Winter voller Liebe" von Jenny Bayliss (Goldmann, September 2021) war mein erster Roman der literarischen Vorweihnachtssaison 2021 (- als Weihnachtsfan schwelge ich schließlich das ganze Jahr über gerne im Zauber dieser besonderen Zeit, der Herbst bildet da keine Ausnahme -) und hat bis auf ein kleines Manko meine genrespezifischen Erwartungen voll und ganz erfüllt: eine süße Love Story um eine sympathische Protagonistin und ein idyllisches Setting mit winterlichem Flair, verpackt in einem angenehmen Schreibstil.


    Kate Turner hat sich bequem mit ihrem Status als Single arrangiert, sehr zum Verdruss ihrer besten Freundin Laura und ihres Vaters Mac – beide finden, die hübsche junge Mittdreißigerin sollte sich nicht wie eine Eremitin einigeln, sondern das Leben genießen. Nachdem sie einige Jahre auf Weltreise gewesen war, hatte Kate dem hektischen London den Rücken gekehrt, um sich um ihren Vater zu kümmern, der nach der Trennung von Kates rastloser, exzentrischer Mutter schwer angeschlagen war. Nur ungern kehrte sie in ihren Heimatort Blexford zurück; inzwischen fühlt sie sich allerdings wieder pudelwohl dort, denn mit ihrem einst zerstrittenen Freund aus Kindestagen, Matt, hat sie sich versöhnt und ihrem Job als Stoffdesignerin für das renommierte Kaufhaus Liberty kann sie auch freiberuflich nachgehen. Ihre Tage bestehen aus Zeichnen, Backen und gemütlichen Abenden auf dem Sofa. "Kate war selbst zu ihrem besten Date geworden." Aber kann das wirklich alles sein, wo sie sich doch Kinder wünscht? Amüsiert gibt sie Lauras Drängen nach und nimmt an einer lokalen Dating-Aktion teil, bei der sie sich noch vor Weihnachten mit zwölf Männer verabreden soll. Klar, dass ihr auf der Suche nach Prinz Charming auch einige Frösche begegnen werden. Und während ein, zwei Kandidaten durchaus vielversprechend erscheinen, muss Kate sich fragen, ob ihr das große Glück nicht schon längst begegnet ist.


    Das mit Glitzerpartikeln verzierte Cover mutet herrlich winterlich an und passt perfekt zur Geschichte. Was den Buchtitel betrifft, hätte ich die englische Originalversion (The Twelve Dates of Christmas) aussagekräftiger gefunden, aber das ist natürlich Geschmackssache.


    Die Autorin beschreibt einen Großteil der Szenen sehr, sehr bildreich und verliert sich dabei in Details. Bei Landschaftsbeschreibungen drücke ich diesbezüglich gerne ein Auge zu, vor allem wenn man dabei in eine so malerische Gegend wie Kent entführt wird. Bei Beschreibungen von Innendekoration, Essensgerichten und – wie im Fall von Kates Job – der ausgewählten Farben & Co. für Zeichenskizzen, wirkt dies hingegen einen Tick zu ausschweifend und lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Gerade im Mittelteil des immerhin rund 530 Seiten starken Werkes gab es einige Längen, die meinen Lesefluss ausgebremst haben. Kurzum: Die Geschichte hätte locker um die Hälfte der Seitenzahl gekürzt werden können; meiner Meinung nach hätte das den Fokus noch mehr auf Kate gerückt und die kreativen und humorvollen Elemente der Story besser zur Geltung gebracht, wie beispielsweise die Gespräche zwischen ihr und ihrer lebenslustigen besten Freundin Laura, die Eigenheiten der anderen Dorfbewohner oder die zwölf Dates. Die Events waren nämlich durchaus bunt gemischt – von einem durchtanzten Salsa-Abend über Go-Kart-Fahren bis hin zu einer Weinverkostung – und während die Szenerie stets wortreich beschrieben wurde, traten die Männerbekanntschaften selbst ein wenig in den Hintergrund.


    Positiv zu erwähnen sind die überraschenden Wendungen, mit denen die Autorin mehrfach aufwartet, Kates bodenständiger und aufrichtiger Charakter sowie die tollen Nebenfiguren Evelyn, Matt, Laura und Sarah, von denen ich gerne noch mehr gelesen hätte. Das im Innencover abgedruckte Rezept für Haselnuss-Brownies fand ich im wahrsten Sinne des Wortes eine süße Idee.


    Fazit: Das Debüt von Jenny Bayliss ist netter Winterroman, der sich – abgesehen von ein paar Längen – wunderbar für die Einstimmung auf die kalte Jahreszeit eignet.


    ASIN/ISBN: 3442490871



  • Die Autorin beschreibt einen Großteil der Szenen sehr, sehr bildreich und verliert sich dabei in Details. Bei Landschaftsbeschreibungen drücke ich diesbezüglich gerne ein Auge zu, vor allem wenn man dabei in eine so malerische Gegend wie Kent entführt wird. Bei Beschreibungen von Innendekoration, Essensgerichten und – wie im Fall von Kates Job – der ausgewählten Farben & Co. für Zeichenskizzen, wirkt dies hingegen einen Tick zu ausschweifend und lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Gerade im Mittelteil des immerhin rund 530 Seiten starken Werkes gab es einige Längen, die meinen Lesefluss ausgebremst haben. Kurzum: Die Geschichte hätte locker um die Hälfte der Seitenzahl gekürzt werden können; meiner Meinung nach hätte das den Fokus noch mehr auf Kate gerückt und die kreativen und humorvollen Elemente der Story besser zur Geltung gebracht, wie beispielsweise die Gespräche zwischen ihr und ihrer lebenslustigen besten Freundin Laura, die Eigenheiten der anderen Dorfbewohner oder die zwölf Dates. Die Events waren nämlich durchaus bunt gemischt – von einem durchtanzten Salsa-Abend über Go-Kart-Fahren bis hin zu einer Weinverkostung – und während die Szenerie stets wortreich beschrieben wurde, traten die Männerbekanntschaften selbst ein wenig in den Hintergrund.

    :write

    Leider hat mich das zunehmend mehr an dem Buch gestört, da ich mir auch gewünscht hätte, es würde mehr Fokus auf den Figuren liegen.


    Mein Highlight ist und bleibt Petula, eine tolle Frau, ich hoffe, ich werde auch so, wenn ich älter bin. :grin


    Ansonsten konnte ich weder mit der Landschaft noch Kates Job so viel anfangen, als dass es mich davor bewahrt hätte nach einer Weile nur noch quer zu lesen.


    Kate, Matt, Evelyn, Laura, Mac und die ganzen Dates konnten mich in den Dialogen allerdings immer wieder ein wenig ausbremsen und ich habe diese Stellen genossen.


    Dennoch bin ich im Großen und Ganzen eher enttäuscht, die Idee ist zwar nett, aber die Umsetzung hatte eher etwas von einem fliehenden Pferd und dennoch viel zu viele Längen in der Geschichte; die Nebengeschichten hätte ich auch nicht allesamt gebraucht (bspw. die der Mutter) und daher enttäuschte


    6 Punkte.

  • Ich habe das Buch ganz anders empfunden, als meine Vorschreiberinnen. Ich mag ausschweifende Bücher. Die ganzen Landschaftsbeschreibungen, wenn Kate zum fotografieren losgezogen ist, habe ich genossen mit regelrechtem Kopfkino. Auch Kates Job fand ich nicht uninteressant. Liegt vielleicht daran, das ich alles Kreative selbst sehr gerne mag.

    Die Figuren sind mir allerdings teilweise auch etwas zu kurz gekommen und auch das ein oder andere Date hätte etwas detaillierter erzählt werden können. Grade einigen Nebenfiguren hätte die Autorin mehr Raum geben können, wobei Kates überdrehte Mutter gar nicht hätte vorkommen müssen.


    Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn von Anfang an klar war, in
    welche Richtung das führen wird. Die Umsetzung hat sicher ein paar Schwächen, aber alles in allem hat mir das Buch einige schöne Lesestunden beschert, und hinterlässt ein wohliges Gefühl in mir.


    8 Punkte.