Anthologie, 157 Seiten
Insel-Verlag, 1997
Mein Eindruck:
Diese Ausgabe von Lektüre zwischen den Jahren widmet sich dem Thema Würde des Menschen. Ein problematisches Thema, dem sich aber doch viele Autoren gewidmet haben. Ausgewählt wurden Gedichte wie Prosatexte.
Im ersten Drittel des Buches hatte Probleme, für mich zugängliche Texte zu finden, da so viel altes präsentiert wird: Goethe, Schiller, Cicero, Aristoteles, Nietzsche, dann Heine, Keller, Hölderlin, Hesse. Da habe ich das meiste überschlagen oder nur kurz gestreift.
Erst später im Buch finde ich zeitgenössisches wie z.B. Martin Walser und Peter Handke, denen es nicht schwer fällt mit ihrer oft gekränkten Art von verletzter Würde zu sprechen. Wobei ich den kurzen Text von Peter Handke gut gemacht finde. Es ist ein Auszug aus seinem Stück Das Spiel vom Fragen oder die Reise zum Sonoren Land.
Thomas Mann ist mit einem Vortrag enthalten, den er kurz nach seiner Rückkehr aus Amerika vor Hamburger Studenten hielt.
Paul Valery schreibt über das seltsame deutsche Volk.
Von den Gedichten blieben bei mir die von Hans Carossa , Ingeborg Bachmann, Elisabeth Borchers und Marie Luise Kaschnitz (Gesang vom Menschenleben) hängen.
Singe das Lied vom Menschenleben,
Es gibt keinen andern Gesang.
Keinen der weiter im Irdischen greift,
Keinen, der kühner gen Himmel schweift
Als das alte, vergängliche Wort
Von des Menschen Hier und Dort,
Von seinem Kommen und Gehen
Unter des Windes Wehen,
Unter der Sonne Licht.
Abgeschlossen
wird das Buch durch ein Nachwort, das sich dem Würdebegriff widmet,
insbesondere wie er sich im Laufe der Zeit wandelte.
ASIN/ISBN: B006FF83YY |