Der Uhrmacher in der Filigree Street - Natasha Pulley

  • Über die Autorin (Amazon)

    Natasha Pulley studierte in Oxford Englische Literatur. Nach Stationen im Buchhandel und bei der Cambridge University Press in den Bereichen Astronomie und Mathematik setzte sie ihre Studien in Tokyo fort. Sie erhielt ein Stipendium der Gladsone’s Library als Writer in Residence. Gegenwärtig hat sie Lehraufträge an den Universitäten von Bath und Cambridge. Ihr Debüt »The Watchmaker of Filigree Street« gewann den Betty Trask Award und wurde ein internationale Bestseller. Natasha Pulley lebt in Bath.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Klett-Cotta; 1. Aufl. 2021 Edition (18. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3608984755

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3608984750

    Originaltitel ‏ : ‎ The Watchmaker of Filigree Street


    Eine verrückte Geschichte

    Bis er dem Uhrmacher begegnete, lief sein Leben wie ein Uhrwerk. Dies ist eine phantastische Geschichte in welcher es um eine rätselhafte Uhr geht und einen unmöglih aufzukörenden Bobenanschlag auf Scotland Yard. Der Leser wird auf eine Reise durch das viiktorianische Englang mitefenommen ebenso das Japan des 19. Jahrhundets. Außerdem öffnet es Türen in eine magische Vergangenheit.

    Es passiert in London im Oktober 1883. Eines Abends findet Thaniel Steeploeton, Angesstellter im Innenministerium, auf seinem Kopfkissten bei der Heimkehr eine goldene Tachenuhr. Wie sie dorthin gekommen ist und wozu ist ihm unklar. Dann eplodiert sechs Monate später eine Bombe in Scotland Yard. Thaniel wurde gerade rechtzeitig gewarnt, durch die ominöse Taschenuhr. Er geht auf die Suche nach dem Uhrmacher und begegnet Keite Mori. Der ist alt, freundlich und aus Japan. Doch er scheint etwas zu verbergen zu haben, denn die folgendne Ereignisse deuten darauf hin.


    Meine Meinung

    Ich muss sagen, dieses Buch ließ sich nicht ganz so einfach weglesen. Es hat auch sehr lange gedauert, bis ich einigermaßen verstand, worum es in diesem Buch ging. Gut um einen Bombenanschlag in Scotland Yard, das war mir schon klar. Aber wie die handelnden Personen, damit zusammen hingen, das war mir zunächst ein Rätsel. Auch hat es mich zu Anfang doch sehr verwirrt. Auch muss ich sagen, dass ich mit keinem der Protagonisten:Innnen wirklich warm geworden wäre. Thaniel war mir zwar nicht ganz unsympathisch, aber sein Platz in diesem Rätsel war mir doch etwas unklar. Auch hat es mich nicht wirklich überzeugt. Nun es war wohl einfach nicht mein Fall. Es ist nicht so, dass ich es richtig schlecht fände, aber wirklich richtig gut fand ich es auch nicht. Es hat mir so mittelmäßig gefallen, auf jeden Fall nachdem ich endlich erfuhr, wer der Verbrecher war, fand ich das vorher gelesene nicht ganz schlecht aber eben auch nicht sehr gut. Für mich kein Buch das man mit Unterbrechungen lesen sollte, denn dann kapiert man gar nichts mehr. Es ist mir auch unklar , welchen Genre man dieses Buch zuordnen sollte: Fantasy, Krimi/Thriller? Eine Empfehlung gebe ich hier nicht ab, aber immerhin noch drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.


    ASIN/ISBN: 3608984755

  • Intelligente und fantastische Geschichte aus dem viktorianischen London


    Inhalt:


    In dem Buch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ von Natasha Pulley geht es um den Ministeriumsangestellten Thaniel, der im viktorianischen London helfen soll einen Bombenanschlag aufzuklären. Dabei freundet er sich mit dem japanischen und sonderbaren Uhrmacher Mori an. Auch die Wissenschaftlerin Grace, die mit den damaligen Problemen einer Frau zu kämpfen hat, spielt eine Rolle. Es gibt eine Fortsetzung, die bisher noch nicht auf Deutsch erschienen ist: „The Lost Future of Pepperharrow“.


    Meine Meinung:


    Das Cover gefällt mir gut, es ist eher schlicht, wirkt dabei aber klassisch und schick und hat einige schöne Details.


    Der Schreibstil ist schön, es gibt einige tolle Dialoge und Metaphern und die Geschichte lässt sich insgesamt flüssig lesen. Besonders gefallen haben mir auch das Setting im viktorianischen London sowie in Japan (das gerne einen noch größeren Teil hätte einnehmen dürfen, das scheint dann aber in der Fortsetzung zu passieren) und die ganze Atmosphäre, welche die Autorin erschaffen hat.


    Es gibt viele interessante Ideen und Wendungen im Verlauf der Geschichte, aus denen teilweise noch etwas mehr hätte gemacht werden können. Magie spielt keine direkte Rolle, die Geschichte fußt aber auf fantastischen Elementen, dennoch sollte man kein typisches Fantasy-Buch erwarten. Es gibt sowohl sympathische als auch unsympathische Charaktere, die durchaus interessant geschrieben sind – der Uhrmacher selbst sticht hierbei für mich heraus. An einigen Stellen hätte ich mir aber noch etwas mehr Tiefe gewünscht.


    Die meisten losen Fäden werden am Ende gut zusammen geführt, so dass dieses Buch auch für sich stehen kann. Es ist insgesamt eine intelligente Geschichte, bei der man etwas mitdenken darf. Jedoch gibt es einige wenige Wendungen und Auflösungen, die mir dann doch zu lieblos oder zu konstruiert erschienen.


    Fazit:


    Es handelt sich hierbei um eine intelligente und fantastische Geschichte, die hauptsächlich im viktorianischen London spielt und mit einem tollen Schreibstil, viel Atmosphäre und interessanten Ideen überzeugen kann. Dennoch gibt es ein paar Schwächen, an einigen Stellen hätten die Charaktere etwas mehr Tiefe haben können, auch wirkten einige Wendungen konstruiert oder lieblos.


    4/5 Sterne oder 8/10 Punkte

  • oberflächlich und wirr

    Im ausgehenden 19. Jahrhundert arbeitet der junge Thaniel im Innenministerium. Weil er jeden Monat seiner verwitweten Schwester mit ihren Söhnen einen Großteil seines Gehaltes zukommen lässt, kann er sich lediglich ein winziges Zimmer zur Miete leisten. Seit einiger Zeit wird die Stadt in regelmäßigen Abständen von Bombenanschlägen erschüttert. In einen solchen gerät er, als er ein Lokal aufsucht. Doch plötzlich erwacht die Taschenuhr, die eines Tages plötzlich in seinem Zimmer lag zum Leben und macht einen furchtbaren Lärm. Gerade noch rechtzeitig kann er vor der Explosion, das Lokal verlassen und überlebt. Nun beginnt er intensiv nach dem Ursprung seiner Uhr zu forschen und landet bei dem japanischstämmigen Uhrmacher Mori. Weil sein Vorgesetzter es so möchte zieht er bei Mori ein, um ihn zu überwachen. Die die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um den Bobenleger zu finden. Nach und nach freundet sich Thaniel mit Mori an. Auf einer Party läuft er Grace über den Weg und sind quasi nicht nur Hals über Kopf verlobt sondern auch verheiratet, doch damit fangen die Probleme erst an und eine weitere Katastrophe bahnt sich an.


    Die Autorin schafft es eine interessante Geschichte zu erzählen, die verschiedene Genres miteinander verbindet. So kommen Fantasieelemente ebenso zum Zuge wie Krimi und Romanze als auch historischer Roman.


    Die Handlung wird von verschiedenen Handlungssträngen getragen. Zum einen kommt es zu Rückblenden aus der Vergangenheit. Zum anderen wechseln sich die Erzählstränge um Mori, Grace und Thaniel ab. Auch wenn der Roman wirklich stark anfängt mich schnell in seinen Band zog, wurde die Handlung im späteren Verlauf immer oberflächlicher und wirr. Es erfolgte eine Verschiebung des Fokusses von Fantasie zu einer reinen Romanze und diese war dann auch noch so oberflächlich, dass ich mich nur noch so durch die Seiten gequält habe. Die eigentliche Hauptfigur, die im Buchtitel steht, wird geradezu zur Randfigur.


    Meine Lieblingsfigur war wirklich Mori. Ein zwar einsamer Mensch, der aber auf seine ganz eigene Art versucht die Geschicke zu leiten. Thaniel ein herzensguter Mensch, der sein Herz der vollkommenfalschen Person schenkt. Grace ist die Figur, die mir nicht nur am unsympathischsten war, am Ende hat sich mich einfach nur noch abgestoßen. Eine vollkommen unsoziale Person. Beziehungsunfähig, nur auf die eigenen Vorteile bedacht. Und dann treibt sie auch noch ein ganz übles Spiel. Sie ist einfach eine Person die man ganz sich nicht mögen kann.


    Fazit: Anfangs fand ich es eine ganz nette Geschichte. Als sich jedoch der Fokus der Geschichte komplett auf eine Liebesgeschichte verlagert, die im Prinzip gar keine war, war ich wirklich enttäuscht. Die Geschichte wurde immer oberflächlicher, auch wenn man sich einen wagen Blick in diese Zeit werfen konnte. Die Fantasie kam hier einfach zu kurz. Die Autorin hätte so viel mehr daraus machen können. Zudem wurde die Handlung und auch die Figuren immer oberflächlicher, was der Geschichte alles andere als gut getan hat.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

  • Thaniel ist Beamter. Sein Leben wäre wohl ereignislos verlaufen, wenn er nicht eines Abends eine Taschenuhr gefunden hätte. Und wenn er nicht wegen dieser gerade so einem Bombenanschlag entkommen wäre. Die Uhr führt ihn zu Mister Mori, und ab da verändert sich sein Leben. Neuer Job, neue Wohnung, neuer Freund, vielleicht sogar eine Frau? Aber wie hängt das alles zusammen? Und warum?


    Der Anfang des Buches war spannend und mysteriös. Leider bleibt der Spannungsbogen nach ungefähr einem Drittel auf dem gleichen Niveau, und das magische lässt nach. Dadurch wird das Buch gegen Ende zäh. Und die Figuren bleiben leider blass. Die Idee ist gut, aber die Autorin versteht es nicht wirklich mitreißend zu erzählen. Schade.


    Ich hatte das Buch eigentlich unter Fantasy gesucht, weil es für mich dort hingehört. Von mir 6 von 10 Eulenpunkten.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Darum geht‘s

    Thaniel Steepleton lebt im viktorianischen London und arbeitet als Telegrafist im Innenministerium. Sein Alltag verläuft in geordneten und eher langweiligen Bahnen. Umso erstaunter ist er, als er eines Tages eine goldene Taschenuhr auf seinem Kopfkissen vorfindet. Es bleibt ihm ein Rätsel, wer ihm diese Uhr hat zukommen lassen. Dennoch wird die Uhr zu seinem ständigen Begleiter. Zum Glück! Denn als sechs Monate nach dem mysteriösen Auftauchen der Uhr eine Bombe explodiert, wird Thaniel kurz davor durch ein Alarmsignal, das von der Uhr kommt, gewarnt und bleibt somit unverletzt. Um mehr über die Umstände rund um das Bombenattentat rauszufinden, macht er sich auf die Suche nach Keita Mori, dessen Name im Inneren der Uhr eingraviert ist. Auf den ersten Blick erscheint Mori auch recht harmlos. Aber schon bald merkt Thaniel, dass der betagte Japaner so einiges zu verbergen hat.


    So fand ich‘s

    Das Buch beginnt sehr vielversprechend und vor allem auch die starke weibliche Protagonistin Grace hatte es mir angetan. Mit der Zeit wurde ich immer verwirrter und hatte tatsächlich keine Ahnung, wo die Geschichte hinführen würde. Aber gerade dieses Undurchsichtige hatte für mich einen besonderen Reiz und fachte meine Neugierde weiter an.


    Die Autorin konnte mich zunächst mit ihrer Originalität und dem recht außergewöhnlichen Plot überzeugen. Leider blieb für meinen Geschmack die Erzählstimme zu eindimensional und mir fehlte es an Atmosphäre und Emotionalität. Die Neugierde hat mich dann doch weiter bei der Stange gehalten und mich davon abgehalten, das Buch abzubrechen. Die Auflösung und das Ende vermochten mich dann wieder zu überraschen, was mich ein wenig mit dem Buch versöhnt hat.


    Im Großen und Ganzen blieb die Autorin meiner Meinung nach unter ihren Möglichkeiten. Ein etwas weniger verwirrender Aufbau und vor allem ein Hauch mehr Emotionalität hätten der Geschichte sehr gutgetan. So blieb das Buch leider unter meinen Erwartungen und schaffte es nicht, mich vollends zu überzeugen. Schade, denn die Autorin hat zwischendurch immer wieder gezeigt, dass sie durchaus Talent hat, fantasievolle Geschichten zu erzählen.


    Auf Englisch gibt es bereits eine Fortsetzung zu diesem Buch. Ich bin mir gerade unschlüssig, ob ich es lesen würde. Aber da jeder eine zweite Chance verdient hat und ich eine richtige Neugiernase bin, kann ich wahrscheinlich dann doch nicht einfach an diesem Buch vorbeigehen… 😉

  • Thaniels Leben ist an sich relativ eintönig und besteht nur aus Arbeit und Schlafen. Eines Abends findet er in seinem Zimmer eine Taschenuhr, die jemand dort deponiert hat. Zeitgleich wird mit Bomben auf öffentliche Einrichtungen gedroht. Ein halbes Jahr später schrillt die gefundene Uhr plötzlich laut und dieser Alarm rettet Thaniel das Leben. Im Zuge der Ermittlungen trifft er auf Keito Mori, der die Uhr hergestellt hat. Er zieht bei ihm ein, um ihn zu beobachten. Dabei stellt sich heraus, dass Mori viel mehr als nur ein japanischer Uhrmacher ist.


    Mir hat an sich die Geschichte gut gefallen. Das Setting ist ungewöhnlich und mit Steampunk Elementen angereichert. Moris Spielzeuge, die er außer den Uhren herstellt, sind sehr ungewöhnlich und gerade der mechanische Oktopus Katsu hat es mir sehr angetan. Die Autorin schafft es auch ihren Charakteren Leben einzuhauchen und sie interessant zu schildern. Grace mit ihrem Wissensdurst, Mori mit seiner Gabe und Thaniel mit seiner Treue zu den Menschen, an denen ihm etwas liegt. Auch die Nebencharaktere sind toll gezeichnet.


    Allerdings muss ich sagen, dass sich die Geschichte irgendwie seltsam entwickelt hat. Anfangs geht es vor allem um die Bombenanschläge, aber ab der Hälfte des Buches verliert sich dieser Handlungsstrang und es geht im Prinzip nur noch um die die Dreiecksbeziehung von Grace, Thaniel und Mori. Das ende gibt dann zwar eine Auflösung preis, allerdings eher so nebenbei. Irgendwie hat mir da der rote Faden gefehlt und ich habe mich zwischendrin gefragt, wo die Geschichte denn hingeht.


    An sich habe ich das Buch gerne gelesen, der Schreibstil hat mich gefangengenommen und auch das Kopfkino lief. Trotzdem war das Ganze etwas unrund. Es wird eine Fortsetzung des Buches geben, allerdings ist sie auf Deutsch noch nicht angekündigt. Ob ich sie lesen würde? Ganz ehrlich, im Moment kann ich das nicht sagen. Das würde ich dann eher spontan entscheiden.


    8 von 10 Punkte

  • Ein ganz einzigartiges und eigenes Fantasy-Buch, das mir wegen seiner Besonderheit gut gefallen hat. Es ist überhaupt nicht vorhersehbar, so dass ich immer wieder (im positiven Sinn) vom Fortgang der Handlung überrascht wurde. Ich mochte es gerne, denn das Buch hat einen ganz eigenen, besonderen Ton.


    Auch wenn es ein paar actionreiche Szenen gibt, ist es eher ein ruhiges Buch. Bei mir hat aber gerade das die Leselust entfacht und ich habe es schneller gelesen als die meisten meiner Bücher. Wir begleiten Thaniel, einem Telegrafisten bei der Regierung, im London des Jahres 1883. Die Atmosphäre und das Alltagsleben des viktorianischen Zeitalters fand ich dabei sehr gut eingefangen und dem Nachwort konnte ich entnehmen, dass es den Großteil der beschriebenen Ereignisse tatsächlich gab. Von daher viel historischer Roman mit einem kleinen Anteil Fantasy, da es zumindest anfangs um die Aufklärung eines Verbrechens geht auch Krimi und natürlich ein Anteil Liebe – für mich ein gelungener Genremix!


    Ungewöhnlich empfand ich auch die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Es wird konsequent nichts erklärt, so dass ich mir als Leserin den tieferen Sinn der Handlungen und Dialoge selbst erschließen musste – aber auch durfte! Oft wird ja alles vorgekaut, das war hier überhaupt nicht so und von daher erfrischend anders. Vielfach waren es Kleinigkeiten, ein Blick oder eine Handbewegung, die wichtig waren und so erforderte das Buch konzentriertes Lesen. Ich gebe gerne zu, dass ich nicht alles zuordnen konnte, weiter gestört hat das aber nicht.


    Fortsetzung? Ja gerne, :) wobei das Buch abgeschlossen ist und perfekt alleine stehen bleiben kann.


    Fazit: Eine sehr ungewöhnliche, unvorhersehbare Geschichte im viktorianischen London, auf die man sich aber einlassen muss. Mir hat sie gut gefallen und so gibt es 8 von 10 Eulenpunkten.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021