Klappentext
Zwei Schwestern kämpfen im Hungerwinter 1946/47 gemeinsam ums Überleben
Die eisige Kälte hat ganz Deutschland im Griff, und Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie untergebracht waren. Die beiden jungen Frauen schlagen sich bis nach Hamburg durch, in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Aber die Stadt liegt in Trümmern, und die Briten haben einen Zuzugsstopp verhängt - an eine Unterkunft und Essensmarken kommen sie nur noch über den Schwarzmarkt. Schnell begreifen sie - auch hier ist das Leben rau, jeder sich selbst der Nächste. Sie schaffen es kaum, genug Lebensmittel aufzutreiben, um nicht zu verhungern. Bis die Schwestern zunehmend Erfolg im Schwarzmarkthandel haben, und Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnet. Der fragile Erfolg droht jedoch zu kippen, als die Schwestern auf Händler treffen, denen die Frauen in ihrem Geschäft ein Dorn im Auge sind …
Über die Autorin
Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren. Die Geschichten von Diktatur und Verfolgung und Krieg, von Zwangsarbeitern, Bomben und Städten in Ruinen, die sie als Kind erzählt bekam, prägten sie fürs Leben. Mit 20 verließ sie Deutschland, um im Ausland zu studieren und zu leben, überzeugt, der beste Schutz vor Nationalismus sei das tiefe Verständnis anderer Länder und Kulturen. Inzwischen lebt sie wieder in Deutschland und engagiert sich für Gleichberechtigung und Diversität, wenn sie nicht gerade an einem Roman arbeitet. Sie lebt mir ihrer Familie in München.
Mein persönliches Fazit
Das Buch hat mich sehr begeistert. Die Autorin hat ihre Figuren und die ganze Geschichte unheimlich eindrucksvoll und auch authentisch erzählt. Die Umstände, unter denen Silke und Rosemarie durch die Lande ziehen und die ihnen begegnen, sind so bildlich geschildert, dass mir beim Lesen selbst ganz anders zumute wurde. Die Schilderungen des ausgebombten Hamburgs und das Elend der Menschen sind mir sehr nahe gegangen und ich musste das Buch hin und wieder aus der Hand legen. Und mir bewusst machen, wie gut ich es als Nachkriegsgeborene habe und Krieg, Vertreibung, Hunger und Elend lediglich aus Erzählungen kenne.
Die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Mit Silke und Rosemarie sind der Autorin zwei tolle Hauptfiguren gelungen. Auch ihre Auseinandersetzung mit ihrem bisherigen Leben, dem Krieg und der NS-Zeit finde ich sehr authentisch geschildert. Dazu passen Hans und Gustav als Figuren ganz wunderbar. Beide gewitzt und mit ihrer eigenen traumatischen Geschichte versehen, haben sich diese beiden Männer in mein Herz geschlichen.
Das Buch ist eines der wenigen Bücher aus dem Unterhaltungsbereich, bei dem sich die Figuren über ihre eigenen Beweggründe in der Kriegszeit Gedanken machen und ihr Handeln reflektieren. Und es sind einfache Menschen, in denen sich jeder von uns wiederfinden kann, die dort diese Überlegungen anstellen.
Als ich das Buch beendet und zur Seite gelegt hatte, war ich tief bewegt und einige Aspekte des Buches gingen mir heute, am Tag danach, noch immer durch den Kopf.
ASIN/ISBN: 3749901546 |
ISBN: 978-3749901548
Herausgeber: HarperCollins
Format: Harcover