Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
Edinburgh. This city will bleed you dry.
Dr Will Raven is a man seldom shocked by human remains, but even he is disturbed by the contents of a package washed up at the Port of Leith. Stranger still, a man Raven has long detested is pleading for his help to escape the hangman.
Back at 52 Queen Street, Sarah Fisher has set her sights on learning to practise medicine. Almost everyone seems intent on dissuading her from this ambition, but when word reaches her that a woman has recently obtained a medical degree despite her gender, Sarah decides to seek her out.
Raven's efforts to prove his erstwhile adversary's innocence are failing and he desperately needs Sarah's help. Putting their feelings for one another aside, their investigations will take them to both extremes of Edinburgh's social divide, where they discover that wealth and status cannot alter a fate written in the blood.
Autoren (Quelle: Amazon)
Ambrose Parry is the penname for two very different authors - the internationally bestselling and multi-award-winning Chris Brookmyre and consultant anaesthetist of twenty years' experience, Dr Marisa Haetzman. Inspired by the gory details Haetzman uncovered during her History of Medicine degree, the couple teamed up to write a series of historical crime thrillers, featuring the darkest of Victorian Edinburgh's secrets. They are married and live in Scotland.
Allgemeines
Dritter Band der Reihe um Will Raven und Sarah Fisher
Erschienen am 19. August 2021 bei Canongate Books Ltd als TB mit 406 Seiten
Gliederung: Roman in 61 Kapiteln – historisches Nachwort – Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Edinburgh, 1850
Inhalt
Sarah Fisher ist auf den Kontinent gereist, um Dr. Elizabeth Blackwell (1821 – 1910) zu treffen, da auch sie an einem Studium der Medizin interessiert ist. Das Treffen ist jedoch für Sarah eher ernüchternd und bei ihrer Heimkehr nach Edinburgh wartet ein weiterer Schock auf sie.
Will Raven ist nach wie vor bei Dr. James Young Simpson (1811 – 1870) beschäftigt. Als Sir Ainsley Douglas, ein Bürger der „besseren“ Gesellschaft und Vater eines ehemaligen Kommilitonen, unter verdächtigen Umständen stirbt, bittet Gideon, der Sohn des Verstorbenen, der als Tatverdächtiger verhaftet wurde, Will um Hilfe. Dieser mochte den arroganten Gideon noch nie, nimmt den Auftrag jedoch dennoch an. Ein weiterer Fall, an dem er Interesse nimmt, ist der Fund eines ermordeten Babys, die kleine Leiche wurde im Hafen von Leith angespült.
Auch Sarah geht ihren eigenen Ermittlungen nach. Sie möchte einem befreundeten Hausmädchen helfen, das sein uneheliches Kind einer Frau zur Pflege überlassen hat – die Frau ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Bei ihren Recherchen kommt Sarah ungeheuerlichen Machenschaften auf die Spur…
Beurteilung
Der abschließende Band der Trilogie legt gegenüber den beiden vorherigen Bänden eine etwas geringere Gewichtung auf die Medizinhistorie und zeichnet sich dafür durch mehr Krimi-Elemente aus; nach einem eher beschaulichen Einstieg steigt die Spannungskurve deutlich an. Die Handlung ist komplex konstruiert und wendungsreich. Wie in den ersten beiden Bänden werden auch hier die entgegengesetzten Pole der Gesellschaft Edinburghs um die Mitte des 19. Jahrhunderts beleuchtet – im Hinblick auf den gesellschaftlichen Status einerseits und im Hinblick auf das Geschlecht andererseits: Wohlhabende Bildungsbürger haben, bzw. nehmen sich mehr Rechte und Privilegien heraus als die Dienstboten- und Arbeiterklasse und Frauen sind Männern gegenüber nicht nur gesellschaftlich, sondern auch gesetzlich benachteiligt. Die Folgen dieser grundsätzlichen Missstände machen sich in diesem Roman konkret im Umfeld der Protagonisten bemerkbar.
Der gut recherchierte historische Krimi spart die Schilderung der Schattenseiten der Viktorianischen Gesellschaft nicht aus, sehr sensible Leser könnten von einem der Handlungsstränge verstört werden.
Die Charaktere der Hauptfiguren sind detailliert ausgestaltet und für den Leser nicht einfach einzuordnen, ihn erwarten Überraschungen. Da es sich in Bezug auf Will Raven und Sarah Fisher im Verlauf der Trilogie um eine Fortsetzung ihrer persönlichen Lebensgeschichten handelt, ist es empfehlenswert, bei der Lektüre die korrekte Reihenfolge einzuhalten.
Fazit
Ein weiterer fesselnder Ausflug ins Edinburgh des 19. Jahrhunderts, diesmal etwas „krimilastiger“ als medizinhistorisch ausgerichtet.
10 Punkte