Eine Familie in Berlin: Paulas Liebe - Ulrike Renk

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (16. August 2021)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 501 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3746635551
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746635552
    • ASIN ‏ : ‎ B08NXP23JK


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    „Paulas Geschichte musste ich erzählen!“ Ulrike Renk.

    Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Sie nennen ihn „Merlin“, weil er alle verzaubert – der Mann, den ihr Bruder ihr als seinen Freund vorstellt. Paula Oppenheimer, die in einem offen jüdischen Haushalt groß geworden ist, verliebt sich in den jungen Dichter Richard Dehmel. Er verkehrt mit vielen Literaten und will als Künstler leben. Paula wird zu seiner Muse und zur strengen Kritikerin seiner Texte. Als sich ihre Eltern gegen ihre Verbindung stellen, kämpft Paula für ihre Liebe. Doch dann muss sie sich fragen, ob Richards wilde, unkonventionelle Art sie auf Dauer glücklich machen kann … Das Porträt einer Künstlerin in unruhigen Zeiten: Am Anfang war sie die Ehefrau des Dichters Richard Dehmel – dann wurde sie selbst zur Schriftstellerin.

    Von der Autorin der Bestseller „Träume aus Samt“ und „Die Zeit der Kraniche“.

    Die neue Saga der Bestsellerautorin Ulrike Renk.

    Zur Autorin (Verlag):

    Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Familiengeschichten haben sie schon immer fasziniert, und so verwebt sie in ihren erfolgreichen Romanen Realität mit Fiktion.

    Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Australien-Saga, die Ostpreußen-Saga, die Seidenstadt-Saga und zahlreiche historische Romane vor.

    Mehr Informationen zur Autorin unter http://www.ulrikerenk.de.

    Meine Meinung:

    Berlin in den 1880ern. Paula Oppenheimer wächst in einer liebvollen Familie auf, die trotz fehlender finanzieller Mittel alles tut, um ihren Kindern so viel Bildung wie möglich zukommen zu lassen. Als ihre Tante Paula anbietet bei ihr als Gesellschafterin zu leben, erweitert das Paulas Horizont noch einmal mehr. Durch ihre Tante hat sie Möglichkeit weiter Klavierunterricht zu nehmen und an literarischen Salons teilzunehmen. Über ihren Bruder Franz lernt sie Richard Dehmel kennen, einen aufstrebenden jungen Dichter. Gegen den Widerstand ihrer Familie heiraten die beiden und gründen eine Familie.


    Ulrike Renk beginnt mit diesem Buch ihre nächste Familiengeschichte. Diesmal geht es um die Frauen der Familie Dehmel. Paula lebt an sich ein behütetes Leben, allerdings fragt sie sich, wie wohl ihre Zukunft aussehen soll. Als Gesellschafterin ihrer Tante ist sie zwar glücklich, aber ihr fehlt die Liebe. Richard Dehmel scheint der Mann ihres Lebens zu sein und sie setzt sich gegen ihre Familie durch, die Bedenken hat, ob er sie glücklich machen kann. Paulas Standhaftigkeit hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, was sie an Richard denn so in den Bann gezogen hat. Ich denke, er muss als Mann eine unglaubliche Ausstrahlung gehabt haben, der sich wohl kaum jemand entziehen konnte.


    Ulrike Renk schildert Paulas Gefühlsleben gekonnt, man kann gut nachvollziehen, wie es ihr geht. Trotzdem sieht man auch die Schwächen Richards, die Paula gerne beiseiteschiebt. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Zusammenhalt der Familie Oppenheimer und die Liebe, die die Eltern ihren Kindern entgegenbringen. Auch Tante Auguste fand ich ganz wunderbar gezeichnet, sie ermöglich Paula so viel, lässt ihr aber immer genug Luft, um sich selbst entwickeln zu können. Besonders die Sommerfrische an der Ostsee fand ich immer wunderschön beschrieben, da hatte ich das Gefühl dabei zu sein.


    Ich kann für diesen Auftaktband der neuen Reihe nur eine Leseempfehlung aussprechen! Ich bin gespannt, wie es denn im nächsten Band weitergeht und hoffe dann auch auf ein Wiedersehen mit Paula.


    9 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: ‎ 3746635551

  • Schwere und unruhige Zeiten

    Eine Familie in Berlin

    Paulas Liebe

    Inhaltsangabe: Quelle Aufbauverlag


    „Paulas Geschichte musste ich erzählen!“ Ulrike Renk.


    Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Sie nennen ihn "Merlin", weil er alle verzaubert – der Mann, den ihr Bruder ihr als seinen Freund vorstellt. Paula Oppenheimer, die in einem offen jüdischen Haushalt groß geworden ist, verliebt sich in den jungen Dichter Richard Dehmel. Er verkehrt mit vielen Literaten und will als Künstler leben. Paula wird zu seiner Muse und zur strengen Kritikerin seiner Texte. Als sich ihre Eltern gegen ihre Verbindung stellen, kämpft Paula für ihre Liebe. Doch dann muss sie sich fragen, ob Richards wilde, unkonventionelle Art sie auf Dauer glücklich machen kann … Das Porträt einer Künstlerin in unruhigen Zeiten: Am Anfang war sie die Ehefrau des Dichters Richard Dehmel – dann wurde sie selbst zur Schriftstellerin.


    Von der Autorin der Bestseller „Träume aus Samt“ und „Die Zeit der Kraniche“.


    Die neue Saga der Bestsellerautorin Ulrike Renk.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Ulrike Renk ist es mit diesem Autobiographischen Roman über Paula Dehmel geb. Oppenheimer, gelungen Paula Dehmel ein Denkmal zu setzen. Der Name Oppenheimer hatte ich schon einmal gehört, und auch das Lied : Leise, Peterle, leise, hat mir immer meine Oma als Kind vorgesungen. Es ist durch diesen Roman aus der Versenkung wieder aufgetaucht, und endlich erfuhr ich das es von der Dichterin und Märchen Erzählerin , Paula Dehmel stammt. Zu verdanken haben wir es Regina Polensky, einer Urenkelin von Paula, die Ulrike Renk bat die Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen und ihr ihre Familiengeschichte nieder zu schreiben. Fast alle Figuren sind real, bis auf einige Fiktive Figuren, sie hat alles wunderbar miteinander verwoben. Sie hat sich sehr intensiv beim Schreiben in ihre Figuren und die damalige Zeit hinversetzt. Besonders Paula war mir sehr nah, ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Es war spannend, emotional und sehr mitreißend, ich fiebere schon Teil 2 entgegen.


    Paula wächst in einer sehr liebevollen Familie auf, sie alles für ihre Kinder tun, auch wenn sie nicht sehr reich sind. Ich fand Paulas Familie sehr aufgeschlossen, modern, aufgeschlossen, ihr Vater Julius ist Rabbiner der neuen jüdischen Gemeinde. Paula tat mir schon sehr leid durch ihr Asthma, an ihr ist wirklich eine begnadete Pianistin verloren gegangen. Aber sie konnte wunderbar reimen und Rätselfragen stellen.Was mir so besonders gut gefiel wie alle so liebevoll mit einander umgingen, besonders zu ihrem Bruder Franz, hat sie ein sehr inniges Verhältnis, sie sind Seelenverwandte. Sie spüren wenn es dem anderen nicht so gut geht. Tante Auguste, erinnerte mich an meine geliebte Patentante, sie ist es die Dank ihres Wohlstands, Paula fördert,sie als Ihre Gesellschafterin zu sich holt, um ihr Talent zu fördern und ihr die Tür in eine andere Welt zu öffnen. Sie fährt mit ihr an die Ostsee in das gemietete Kapitänshaus Ahrenahopp, es sind wunderschöne Wochen dort, Paula erholt sich zusehends, ich wäre auch gerne dort gewesen es war so kuschelig dort.

    Durch ihren Bruder Franz lernt sie seinen Studienkollegen Richard Dehmel kennen, sehr zum Verdruss der Eltern verliebt sie sich in ihn, und sie wollen heiraten. Ich konnte ihre Eltern verstehen das sie gegen die Ehe sind, ich hatte von Anfang an, kein gutes Bauchgefühl,ach Paula warum musstest du diesen Mann heiraten. Ich habe mich sehr hineingesteigert, in diese Beziehung, eine Ehe voller Tiefen und Höhen. Wir lernen den wahren Charakter von Richard kennen, für mich ein Egoistischer Mensch, Künstler hin oder her, ein Mensch der im Rampenlicht stehen will, Bewunderung braucht, auf Kosten von Paula. Ich möchte mich nicht weiter über Richard auslassen, jedenfalls hätte ich ihn zum Teufel gejagt. Leider ist das ganze leider wahr, ich habe Paula für ihren Großmut bewundert. Macht euch selbst ein Bild von Paula und Richard, und der Familie Oppenheimer und Tante Auguste.

    Ich fiebere jetzt schon dem 2. Teil entgegen „ Ursulas Träume „ im Februar 2022. Den ich möchte wissen wie es weiter geht….

  • Paula ist in einer sehr liebevollen Familie großgeworden. Obwohl ihr Vater Julius als Rabbiner einer Gemeinde vorsteht, ist es bei ihnen finanziell recht eng. Dass Paulas Herzensbruder Franz studieren wird, ist klar. Ihre Tante Auguste macht der Familie einen Vorschlag; Sie will Paula als Gesellschafterin zu sich holen und ihr damit neue Möglichkeiten eröffnen. Aber Paulas Mutter Toni will ihre Tochter bei sich behalten. Doch nach reiflicher Überlegung entschließt sich Paula das Angebot ihrer Tante anzunehmen. Franz lernt im Studium Richard Dehmel kennen und stellt ihn seiner Schwester vor. Der Dichter verzaubert mit seinen Vorträgen die Zuhörer. Zunehmend gerät auch Paula in seinen Bann, doch der junge Mann ist sehr unstet. Ihre Eltern sind daher gegen eine Verbindung und auch Auguste hat Bedenken. Richard versucht alles, um seine zukünftigen Schwiegereltern zu überzeugen und Paula ein sicheres leben zu bieten. Doch er ist und bleibt unstet und sucht überall seine Inspiration. Wird Paula auf Dauer damit glücklich?

    Ulrike Renk ist es wieder einmal gelungen, mich mit ihren Geschichten zu packen. Dieser Roman beruht auf einer wahren Familiengeschichte, die von der Urenkelin Paulas, Regina Polensky, an die Autorin herangetragen wurde. Der Schreibstil gefällt mir, die poetischen Ergüsse von Richard und Paula eher weniger, aber sie entsprechen der damaligen Zeit.

    Im Hause Oppenheimer wird Wert auf Bildung, auch kulturelle, gelegt. Paula ist ein kluges Mädchen. Es fällt ihr nicht leicht, die Familie zu verlassen und zu ihrer Tante zu ziehen, obwohl sie Guste von Herzen liebt. Zum Glück kann sie immer wieder zu ihrer Familie, denn es ist nicht sehr weit. Bei ihrer Tante lernt sie erst einmal sich selbst kennenzulernen und ihre Möglichkeiten zu nutzen. Aber immer wieder hat sie auch gesundheitliche Probleme, daher fährt sie mit ihrer Tante immer wieder an die Ostsee. Auguste ist eine erstaunliche Frau, die Paula liebevoll durch ihr Leben begleitet. Toni möchten ihren Kindern auch alles ermöglichen, doch sie müssen sich nach der Decke strecken. Daher ist sie oft eifersüchtig auf Guste. Einerseits konnte ich sie verstehen, aber ihre spitzen Bemerkungen tun Paula auch manchmal weh.

    Bei Paula und Richard ist es keine Liebe auf den ersten Blick, doch immer mehr fühlt sich Paula zu diesem „Merlin“ hingezogen. Sie sieht sein Fehler, schiebt es aber darauf, dass ein Künstler nun einmal anders tickt. Sie hadert damit, dass ihre Eltern nicht gleich in Richards Antrag einwilligen. Richard muss Paula erst ein sicheres Leben bieten können und das dauert. Doch Paula wartet schweren Herzens, denn sie liebt Richard abgöttisch. Sie heiraten und sind sehr glücklich, doch schon bald meldet sich Nachwuchs an und verändert das Leben. Richard hat eine charismatische Persönlichkeit, die Menschen schnell einnimmt, aber mir war er nicht sympathisch. Ich habe mich lange gefragt, ob das daran lag, dass ich wusste, wie es mit Paula und ihm weitergeht. Er nimmt sich Freiheiten, während Paula sich um die Familie kümmert und ihre Gesundheit aufs Spiel setzt. Sie entschuldigt ihn immer wieder und sieht über vieles hinweg, doch irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem es zu viel wird. Ich habe so mit ihr gelitten und hätte sie manchmal schütteln mögen, auch wenn mir mein Verstand sagte, dass eine Trennung zur damaligen Zeit eigentlich unmöglich war.

    Nun bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung, denn diese Familiengeschichte hat mir wieder sehr gut gefallen.

  • Im Auftakt der neuen Familiensaga geht es um das Leben der jüdischen Familie Oppenheimer aus Berlin. Sie lebte dort im Jahr 1878 mit ihren Kindern, die geliebt werden, aber vor allem aus Geldgründen, zieht die 16jährige Paula als Gesellschafterin zu Tante Auguste, einer damals schon toughen Frau. Dort erlebt sie eine ganz andere Welt - ein eigenes Zimmer, neue Kleider, Opernbesuche, sie muß mehrere Zeitungen lesen, darf alles überdenken und muß bei den anschließenden Gesprächen unterschiedliche Perspektiven einnehmen und diskutieren. Auguste appelliert immer an ihren Verstand. Außerdem spielt sie hingebungsvoll Klavier. Einziger negativer Punkt - Paulas Mutter und Tante Auguste stehen in ständiger Konkurrenz zueinander. Paula bekommt Probleme mit ihrer Lunge und deshalb verbringt sie mit Auguste und auch ihrer Familie einige Wochen in einem Ferienhaus an der Ostsee. Paula gewinnt eine Freundin in Phine. Diese Zeit bleibt für Paula unvergessen und sie kehrt in der Folge immer wieder an diesen Ort zurück.


    Mittlerweile studiert ihr Seelenbruder Franz und bringt zu einem kulturellen Abend im Hause Oppenheimer einen Studienkollegen mit – Richard Dehmel. Wenn er rezidiert, dann wird er zu Merlin dem Zauberer und Paula verliebt sich in ihn. Aber, wenn man Richard richtig versteht, dann sucht er eine reiche Frau und das ist Paula nun wahrlich nicht. Paulas Eltern sind skeptisch, sie haben Vorbehalte gegen Richard, denn auf sein Einkommen als Dichter ist kein Verlaß, um unter solchen Voraussetzungen eine Familie zu gründen . Auch Tante Auguste sieht diese Liebe kritisch. Erst nachdem Richard einen sicheren Beruf als Versicherungsangestellter hat, setzt Paula sich durch und heiratet ihn. Richard fühlt sich zum Schreiben berufen, liebt Auftritte und sonnt sich in der Bewunderung, vor allem der Damen. Er will ständig gelobt und bestätigt werden. Andererseits fühlt sich Richard mit den Jahren geknechtet mit dem ungeliebten Job und den Kindern. So schreibt er z. B. auch Gedichte, die für Paula eine echte Beleidigung sind. Im Laufe der Zeit stellt sich leider heraus, daß die Eheleute unterschiedliche Ansichten bzw. Vorstellungen über die zu führende Ehe haben und es kommt zum Eklat. Paula liebte es als Kind bereits, sich für ihre Geschwister Rätsel auszudenken, jetzt schreibt sie Kinderbücher.



    Wer Ulrike-Renk-Romane kennt, der weiß, daß man sie nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat. Es entsteht sofort in Lesesog, er beginnt bei der ersten Seite und hört erst mit der letzten wieder auf. Wie bei ihren anderen Familiengeschichten bekam sie auch hier von Angehörigen Unterlagen zur Verfügung gestellt, um die sie den Roman entwickelt hat und sie beschreibt das Schicksal von Paula Oppenheimer. Der Schreibstil ist bekannt und wie immer flüssig zu lesen. Positiv fand ich die authentische Sprache. Paula wird sehr gut charakterisiert und als Leser kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen. Ihre Liebe und ihre Haltung zu Richard waren mir als Außenstehender manchmal unverständlich großmütig, denn sie läßt sich wirklich sehr viel von ihm bieten, für mein Verständnis zu viel. Auch die Beschreibung des Klavierspiels fand ich toll beschrieben, man hatte es beim Lesen förmlich im Ohr. Tante Auguste hatte ich besonders ins Herz geschlossen, denn sie hat die großartige Entfaltung und Entwicklung von Paula erst möglich gemacht. Auch der Seelenbruder Franz gefiel mir sehr gut. Die Animositäten zwischen der Mutter und Auguste fand ich sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben, ebenso den Zusammenhalt der Familie Oppenheimer.


    Ich kann diesen Roman nur empfehlen und warte gespannt auf Band 2!

  • Über die Autorin (Amazon)

    Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei ordinären Hauskatzen und zwei indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin.

    2005 erschien ihr erster Krimi "Seidenstadt Leichen" bei einem kleinen lokalen Verlag und hatte einen überraschenden Erfolg. Fünf weitere Krimis um Hauptkommissar Jürgen Fischer aus Krefeld folgten. Die ersten Bände werden 2017 erneut als Printausgabe im Gmeiner Verlag erscheinen.

    2008 erschien ihr Thriller "Echo des Todes" im Aufbau Verlag, 2009 die Fortsetzung "Lohn des Todes".2010 erschien ihr erster historischer Roman "Die Frau des Seidenwebers" und läutet die Reihe historischer Roman beim Aufbau Verlag ein - es folgten: "Die Heilerin" (2011), "Die Seidenmagd" (2012) und die Bestseller "Die Australierin" (2013), "Die australischen Schwestern" (2015), "Das Versprechen der australischen Schwestern") (2016) und 2017 der Auftakt der Gutsfrauenreihe "Das Lied der Störche". Im Oktober 2017 wird der zweite Band "Die Jahre der Schwalben" erscheinen.

    Als Sonderausgabe im Ebook gibt es das Bundle "Die Heilerin und die Seidenmagd".

    https://www.amazon.de/Die-Seidenmagd-Heilerin-historische-Romane-ebook/dp/B01G8WCX9Y (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

    Zudem schreibt Ulrike Renk Sachbücher, Memoirs und Biographien.

    Sie kocht leidenschaftlich gerne, stricken kann sie nicht.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B08NXP23JK

    Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Digital; 1. Edition (16. August 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 910 KB

    Text-to-Speech (Vorlesemodus) ‏ : ‎ Aktiviert

    Screenreader ‏ : ‎ Unterstützt

    Verbesserter Schriftsatz ‏ : ‎ Aktiviert

    X-Ray ‏ : ‎ Aktiviert

    Word Wise ‏ : ‎ Nicht aktiviert

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 373 Seiten


    Ist es wirklich der Richtige?

    Im 19. Jahrhundert in Berlin. In Richard, den Mann, den ihr Bruder ihr vorstellt, verliebt sich Paula Oppenheimer, Tochter eines Rabbiners der neuen jüdischen Gemeinde. Sie Nennen ihn Mer5lin, den er kann alle verzaubern mit seinen Gedichten. Paula unterstützt ihn als Muse und als Kritikerin seiner Texte. Doch ihren Eltern ist diese Verbindung nicht recht und Paula muss kämpfen. Aber später muss sie sich auch fragen, ob Richards Art sie wirklich auf Dauer glücklich machen kann. Dies ist das Porträt einer Künstlerin in unruhigen Zeiten. Zuerst war sie Richard Dehmel Ehefrau, dann wurde sie selbst eine Schriftstellerin.


    Meine Meinung

    Ich habe von dieser Autorin die Serie über Ruth Meyer und ihre Familie gelesen und war davon begeistert. Was lag näher, als es auch mit dieser Serie zu versuchen. Zunächst möchte ich dazu sagen, dass sich das Buch, bedingt durch den unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ, leicht und flüssig lesen konnte. Nichts störte meinen Lesefluss. In der Geschichte war ich auch schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Es geht in der Hauptsache um Paula, wie sich unschwer aus dem Titel erkennen lässt. Und um den Mann, den sie abgöttisch liebt. Ich habe mich lange gefragt, wann sie ihm endlich einen Tritt gibt, nach seinem Benehmen. Von mir hätte er längst einen bekommen. Und ich konnte ihre Eltern sehr gut verstehen, denn damals konnte man mit Kunst, egal welcher, keine Familie ernähren. (Oft kann man das sogar heute noch nicht, man braucht einen Brotberuf.) Und der Mann war Künstler, durch und durch. Auch wenn mir seine Werke manchmal etwas wirr erschienen. Mein Fall ist das nicht. Aber das hat nur bedingt etwas mit diesem Buch zu tun. Dieses Buch basiert, zumindest teilweise, auf Tatsachen um die Ulrike Renk dann eine Fiktion gesponnen hat. Es ist ein schönes Buch, auch wenn es mir am Anfang erschien, als plätscherten die Ereignisse so vor sich hin. Aber ich habe schon des Öfteren festgestellt, dass man nicht so schnell aufgeben soll, und es wurde dann – zwar erst spät aber doch noch rechtzeitig – doch noch spannend. Ich bereue nicht, es gelesen zu haben. Bis es aber spannend wurde, fragte ich mich, ob ich mir hiervon wirklich den zweiten Band antun wollte, denn leider war es eben bis dahin nur mäßig schöne Unterhaltung. Aber nun sage ich mir, dass der zweite Band es wohl wert ist, ihm eine Chance zu geben. Auf die Ehe der Dehmels möchte ich nicht näher eingehen, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Ich kann diesem Buch, eben wegen der sanft plätschernden Ereignisse, nur gerade so vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten geben.

    ASIN/ISBN: B08NXP23JK

  • Ich habe das Buch, begleitend in der LR durch die Autorin, gelesen. Der erste Abschnitt hat mich in seinen Bann gezogen und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Paula weitergeht. Doch ab dem zweiten Abschnitt habe ich die Entwicklung von Paula nicht mehr als positiv aufgefasst und ich habe den Draht zu ihr verloren. Ich hatte nicht mehr das Gefühl dabei zu sein, sondern als Nebendarsteller am Rande zu stehen. Sie fühlte sich nicht mehr greifbar an. Als ob sie mich einfach hat stehen lassen. :(


    Die zeitlichen Abfolgen waren mir ebenfalls zu schnell abgehandelt und ich hatte hin und wieder das Gefühl, dass hier schnell viel erzählt werden musste. Erst im letzten Abschnitt bin ich Paula wieder begegnet und konnte mit ihr auf Augenhöhe ihren Weg gehen.


    Dennoch hat mich das Buch bis zum Ende durchhalten lassen, obwohl durchhalten das falsche Wort ist. Die Autorin hat mit ihrem Schreibstil meine Aufmerksamkeit stets aufrecht gehalten und ich wollte weiterlesen. Dass Paula und ich uns verloren haben, lag wahrscheinlich auch an Paula als Person. Oftmals hat sie sich, geschuldet der damaligen Zeit, zu sehr täuschen lassen, naiv gegenüber Richard gehandelt und war mir in mancher Hinsicht einfach zu weich. Trotzdem ist sie ihren Weg gegangen und ist sich selbst näher gekommen.


    Ich vergebe für das Buch 6 von 10 Punkten. Und ich gebe dem 2. Band definitiv eine Chance.

  • Es ist schade, dass du keinen Zugang mehr zu Paula gefunden hast.

    Es ist ja nun mal eine wahre Geschichte und Paula gab es wirklich. Ich hätte aus ihr keine toughe Frau machen können, wie es nun mal oft in rein fiktiven Romane passiert.

    Aber ich danke dir, dass du durchgehalten hast und bin gespannt, wie du den Folgeband findest.

  • Ulrike Renk: Eine Familie in Berlin – Paulas Liebe. Roman (Bd. 1), Berlin 2021, Aufbau-Verlag, ISBN 978-3-7466-3555-2, Softcover, 501 Seiten, Format: 13 x 4,3 x 20,2 cm, Buch: EUR 12,99 (D), EUR 13,40 (A), Kindle: EUR 9,99, auch als Hörbuch lieferbar.


    Berlin 1879: Paula Oppenheimer, 16, hat noch drei jüngere Geschwister. Die Eltern müssen ganz schön rechnen, um die Familie über die Runden zu bringen. Als Rabbiner einer kleinen Reformgemeinde wird Vater Julius nicht besonders üppig bezahlt. Dennoch hält Mutter Antonie zunächst gar nichts von dem Vorschlag ihrer begüterten aber kinderlosen Schwester Auguste, die kluge und musisch begabte Paula bei sich aufzunehmen und sie als Gesellschafterin auszubilden. Man gibt doch seine Kinder nicht weg!


    Paula, 16, zieht zur Tante

    Doch mit dem, was Auguste Arnheim ihrer Nichte an Bildung, materiellem Komfort und nützlichen Kontakten bis in die höchsten Kreise hinein bieten kann, können Oppenheimers nicht mithalten, und so stimmen sie dem Arrangement schließlich zu. Im Wege stehen möchten sie ihrer Tochter nicht. Also zieht Paula schweren Herzens zur Tante. Auch wenn das neue Zuhause nur einen Katzensprung vom Elternhaus entfernt ist, fehlen ihr Mutter, Vater und Geschwister, vor allem ihr um drei Jahre jüngerer „Seelenbruder“ Franz.


    Falls sich jemand fragt, warum die intelligente Paula nicht studiert, wo sie doch jetzt über die finanziellen Möglichkeiten verfügt: Das ist Frauen zu jener Zeit in Deutschland nicht erlaubt. Sie müsste ins Ausland gehen, und davor scheut sie sich. Von daher hat sie nur die Möglichkeit, zu heiraten oder Gesellschafterin zu werden.


    Ein paar Jahre später: Paulas Bruder Franz studiert jetzt Medizin und bringt eines Tages seinen besten Freund aus der Studentenverbindung mit nach Hause: den ungestümen und rebellischen Richard Dehmel, der ein wenig ziellos Naturwissenschaften, Nationalökonomie und Philosophie studiert und sich als Poet versteht.


    Verliebt in den Freund des Bruders

    Weil Richard Ärger mit seinen Eltern hat, wird er von den großzügigen Oppenheimers durchgefüttert und fast wie ein Familienmitglied behandelt. Als Franzens Kumpel ist er der Familie lieb und wert. Doch dann beginnt er, sich für Paula zu interessieren. Auch sie ist angetan von dem wilden Kerl, der viel auf ihre Meinung gibt und sie regelmäßig seine Texte beurteilen lässt. Wahrscheinlich hat sie sich noch nie so verstanden und ernst genommen gefühlt.


    Als die beiden jedoch vom Heiraten sprechen, schrillen bei ihrer Familie sämtliche Alarmglocken. Richard ist ja ganz unterhaltsam aber mittellos und egoistisch und hat eine Menge Flausen im Kopf. Wovon wollen Paula und er leben? Sie sehen es kommen: Er wird dichten, sich von aller Welt bewundern lassen und sich nicht darum scheren, ob Frau und Kinder daheim was zu beißen haben. So einen Kerl muss man sich leisten können, und Paula hat nun mal kein Geld. Erschwerend kommt hinzu, dass sie gesundheitlich angeschlagen ist – sie hat Asthma – und immer mal wieder zur Kur an die See oder in die Berge muss. Ein Leben mit permanenten Existenzsorgen wäre Gift für sie.


    Die Eltern sind gegen die Heirat


    Sie lieben einander stürmisch und leidenschaftlich, bekommen drei Kinder und arbeiten zusammen an ihren jeweiligen Texten.


    Rücksichtslos und egozentrisch

    „(...) Warum tut er mir das an? Warum?“, fragt sie einmal verzweifelt. Und ihre Freundin Hedwig antwortet: „Weil er Richard ist.“ (Seite 475). Ich würde sagen: Weil er ein rücksichtsloses, ichbezogenes A***l*ch ist und genau weiß, dass er damit durchkommt. So einfach kann frau ihren Gatten zu der Zeit nicht in den Wind schießen. Wie sollte sie sich und ihre Kinder durchbringen? Aber Paula ist intelligent und nicht unbegrenzt leidenswillig ...


    Spätestens bei den unfassbar gemeinen und geschmacklosen Gedichten, die Richard an Paulas 32. Geburtstags vorträgt, habe ich mich gefragt, warum sie ihn nicht einfach umbringt. ;-) Mit Richard ist es Ulrike Renk wieder einmal gelungen, eine Figur zu schaffen, die ich gleichzeitig verstehen und von Herzen verabscheuen kann. In Romanen ist mir das eine Freude.


    Richard Dehmel ist zweifellos ein Mann seiner Zeit – und von einer so grandiosen Egozentrik, dass er nicht mal merkt, was er seinen Mitmenschen antut. Und wenn es ihm bewusst würde, wäre es ihm wahrscheinlich egal. Doch wäre Paula damit gedient gewesen, wenn ihre Eltern diese Ehe verhindert und sie in gesicherte aber langweilige Verhältnisse verheiratet hätten? Wahrscheinlich nicht. In einer emotional flacheren Beziehung wäre sie nie so unglücklich aber auch nie so glücklich gewesen wie mit Richard. So gesehen ist alles gut.



    Der Roman beruht auf Tatsachen

    Die Reihe EINE FAMILIE IN BERLIN beruht auf Tatsachen. Die Familien Dehmel und Oppenheimer kann man googeln – es gab sie wirklich. Doch wie die Autorin ausdrücklich betont: „Dies ist keine wissenschaftliche Biographie. Dies ist ein Roman.“ (Seite 494) Was wahr ist und was Ulrike Renk aus dramaturgischen und anderen Gründen erfunden hat, erfahren wir im Nachwort.


    Ich liebe die bildhafte Sprache, die gefühlvollen Briefe und vor allem die Stimmung im Kapitänshaus an der Ostsee, wo die Familie über viele Jahre ihre Sommerfrische verbringt und Paula sich immer wieder von den Strapazen ihrer Krankheit erholt. Und ich hasse mit großem Vergnügen den Egomanen Richard.


    „Action“ gibt’s in der Geschichte wenig. Man schlüpft in das Leben und die Gedankenwelt anderer Menschen aus anderen Zeiten. Mich fasziniert das. Die Abwägungen für oder gegen eine Ehe zwischen Paula und Richard hätten meinetwegen etwas kürzer abgehandelt werden können. Das liegt vermutlich daran, dass meine Meinung sowieso schon feststand. Ich brauchte nicht so viele Argumente. Meine aufrichtige Bewunderung gilt Tante Auguste, die mit sehr einfühlsamen Worten ihrer Nichte die Bedenken der Eltern erklärt hat. Ich wär’ da deutlich radikaler vorgegangen. ;-)


    Gespannt auf die Fortsetzung

    Aus dem Nachwort schließe ich, dass es im zweiten Band URSULAS TRÄUME um Paulas Schwiegertochter gehen wird. Auch sie hat in einem interessanten künstlerischen Umfeld gelebt es und mit schwierigen Männern zu tun gehabt. Aber sie dürfte schon deutlich mehr Entscheidungsfreiheit und Gestaltungsmöglichkeiten gehabt haben als ihre Schwiegermutter Paula Dehmel. Auf diese Fortsetzung bin ich gespannt.


    Die Autorin

    Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann und dem jüngsten Sohn in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin.


    ASIN/ISBN: 3746635551

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner