Für mich ist Richard jemand, der einfach noch nicht herausgefunden hat, welchen Weg er im Leben einschlagen soll. Und es vielleicht auch nie herausfinden wird. Von daher stehe ich ihm sehr skeptisch gegenüber: ich denke, er kreist einfach zu sehr um sich selbst, um Verantwortung für eine Familie übernehmen zu können.
Um Paula mache ich mir daher Sorgen, dass sie das nicht erkennt - vielleicht auch gar nicht erkennen kann, denn sie ist noch ziemlich jung und unerfahren. Und natürlich will sie nicht auf ihre Eltern und ihre Tante hören. Damit unterscheidet sie sich, glaube ich, nicht sehr von anderen jungen Menschen, auch in der heutigen Zeit Mit dem Unterschied, dass sie zu ihrer Zeit nicht die Möglichkeit hatte, Erfahrungen zu sammeln.
Auguste macht mir auch Sorgen - sie spielt die Äußerung über künftige Sommeraufenthalte zwar damit herunter, dass sich die Lebenssituation von Phine und Paula demnächst ändern werde, aber für mich liest sich das wie eine Art böse Vorahnung. Das wäre wirklich sehr schade, denn ich mag sie sehr.
Ich finde es großartig wie sie denkt, vor allem in der damaligen Zeit. Und sie ist bei all dem Reichtum kein bisschen arrogant ihren Angestellten gegenüber.
Das gefällt mir auch sehr an ihr. Sie ist in der glücklichen Lage, dass sie sehr unabhängig ist und kann es sich leisten, ihre eigene Meinung zu vertreten. Schön finde ich, dass sie versucht, auch Paula diese Möglichkeit zu bieten. Ich denke, Paula hat davon sehr profitiert. Aber mit dem ersten Verliebtheit befindet sie sich wohl in einer Situation, auf die Auguste sie nicht wirklich vorbereiten konnte.
Übrigens dachte ich bei dem Gespräch, in dem Paula Phine eröffnet, dass Richard Phine nur vorgespielt habe, dass er eine reiche Erbin suche, "Ach wirklich?" Ich fand es nämlich nicht abwegig, dass er eine Frau sucht, die sein Künstlerdasein finanziert. Und ich fürchte, selbst wenn er nun einen Abschluss hat und eine Anstellung, dass das nicht von Dauer sein wird.