Aus dem Klappentext:
„Im Frühling wohnen in Tripasa die Götter“, so leitet der junge Albert Camus, lange bevor er 1957 den Nobelpreis für Literatur erhielt, seine berühmten Impressionen am Rande der Wüste ein, jenen Hymnen auf die Sonne, die Wärme, dem Himmel, den Wind seiner Heimat Algerien.
Die beiden Texte „Hochzeit des Lichts“ und „Heimkehr nach Tripasa“, die in einem sehr schön aufgemachten Band erschienen sind, spiegeln Camus´ kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Landschaft und den Städten seiner Jugend wider, mit Oran und Algier, mit der Ruinenstadt Tripasa und immer wieder mit dem Meer und dem glühenden Licht über Algerien.
Warum mir diese Texte so gut gefallen:
Von Camus habe ich in der 12. Klasse „Die Pest“ gelesen. Während wir diese Lektüre im Unterricht behandelt haben, hatte ich einen schrecklichen Traum: Heerscharen von Ratten liefen über meine Bettdecke.
Obwohl ich „Die Pest“ gut fand, habe ich von Camus lange nichts mehr angerührt.
Nun ist mir dieser vorliegende Band wegen seines schönen Umschlagbildes aufgefallen. Ich habe darin geblättert, in die Texte hineingelesen und war sofort fasziniert von der bilderreichen, eindringlichen und träumerischen Sprache dieses Dichters.
Ja – als Dichter beweist er sich in diesen poetischen Sätzen, die alles andere als einen Nihilisten zeigen, sondern sie sind lebensbejahend trotz und angesichts des 2. Weltkrieges.
Seine Impressionen zeugen von einer tiefen Liebe zum Leben, vom Einverstandensein mit dieser Welt trotz dieser Welt. Und sie enthalten wunderschön formulierte, philosophische Gedanken.
„Das unermüdliche Aufschäumen der Wellen am Strande kam jetzt von weither zu mir durch die von goldenem Blütenstaub erfüllte Luft, Meer, Land, Stille und die Gerüche dieser Erde – ich trank ihren Duft und ihren Atem und biss in die goldene Frucht der Welt und fühlte erschauernd ihren starken süßen Saft mir über die Lippen laufen.“ (S.15)
„Um eine eigene Idee zu haben, über die man reden kann, dazu braucht´s wenigstens zehn Jahre.“ (S.19)
„Fern von Paris haben wir gelernt, dass ein Licht hinter uns leuchtet, dass wir uns umdrehen, und alle Bindungen wegwerfend, ihm gerade ins Auge blicken müssen, und dass es unsere Aufgabe ist, dieses Licht, durch das ganze Gewirr der Worte hindurch, zu benennen.“ (S.94)