Die Akte Adenauer - Ralf Langroth

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  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 2. Edition (18. Mai 2021)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 400 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3499004755
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499004759
    • ASIN ‏ : ‎ B08NH6SS8X

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Die dunklen Geheimnisse einer jungen Demokratie. Die Entstehung des BKA. Das biedere Rheinland als Hitzekessel der Mächte, auf das der Schatten des Kalten Krieges fällt.

    Mitten im Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner. Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Um ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen, wollen sie einen der führenden linken Politiker töten. Bundeskanzler Adenauer persönlich betraut Gerber mit der Aufgabe, seinen Kontrahenten zu beschützen …

    Zum Autor (Verlag):

    Ralf Langroth ist das Pseudonym eines Autors mit Übersetzungen in fünfzehn Sprachen. Vier Bücher des Autors sind derzeit von einer hochkarätigen Produktionsfirma der ersten Reihe für eine Verfilmung optioniert. In den Romanen um den BKA-Mann Philipp Gerber und die Journalistin Eva Herden verbindet Ralf Langroth seine beiden Stärken, die genaue Recherche und das Erzeugen hoher Spannung. Mit dem Auserzählen historischer Leerstellen präsentiert der Autor atmosphärische und packende zeitgeschichtliche Spionagethriller aus den jungen Jahren der BRD.

    Meine Meinung:

    Deutschland 1953. Die zweite Bundestagswahl steht an und die Amerikaner haben ein starkes Interesse daran, dass Adenauer die Wahl gewinnt. Schließlich steht er für eine starke Westintegration und ist ein wichtiger Verbündeter im kalten Krieg.

    Als ein Beamter des BKA ums Leben kommt, schleust der amerikanische Geheimdienst CIC Philip Gerber ins BKA ein, um zu ermitteln, wer hinter dem Tod des Kollegen steckt. Gerber ist Deutscher, der vor dem Krieg mit der Familie ausgewandert ist und im Krieg gegen Deutschland gekämpft hat. Für ihn stellt sich dieser Fall als echte Zerreißprobe heraus. Ist er mehr Deutscher oder mehr Amerikaner?


    Ralf Langroth entführt uns mit Die Akte Adenauer in die Tiefen der Politik der jungen Bundesrepublik. Adenauers Westintegration war damals bei weitem nicht so selbstverständlich wie sie es für uns heute ist. Es gab sowohl linke als auch rechte Kräfte, die genau das torpedieren wollten. Die einen politisch, die anderen auch mit Gewalt. Die Angst vor dem Kommunismus und den Russen ist groß und so manch einer hat das Gedankengut der Nationalsozialisten auch nicht abgelegt und versucht nun unter dem Deckmäntelchen der Ehrbarkeit zurück zu diesen Idealen zu kommen.


    Das Buch ist durchgängig spannend geschrieben. Gerber gerät immer wieder in brenzlige Situationen, in denen er seine militärische Ausbildung gut gebrauchen kann. Gleichzeitig ist er aber durchaus ein Mann, der andere Meinungen gelten lassen kann und seinem Gegenüber zuhören kann. Das zeigt sich auch Eva Herden gegenüber, die für ein kommunistisches Blatt in Bonn schreibt. Trotz ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten arbeiten die beiden hervorragend zusammen und manche Entdeckung wäre ohne Evas Recherche nicht zustande gekommen. Mir hat dieses Gespann und ihre Diskussionen ausgesprochen gut gefallen.


    Von daher freue ich mich, dass es ein weiteres Buch rund um Philip Gerber und Eva Herden geben wird. Das werde ich sicher lesen und freue mich schon darauf wieder mehr über die deutsche Politik in den fünfziger Jahren zu erfahren. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, besonders für alle, die sich für diese Zeit interessieren.


    9 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3499004755

  • Meine Meinung:

    Mich hat dieser historische Thriller sehr gut unterhalten. Gerne bin ich in das Jahr 1953 eingetaucht, in die Tage unmittelbar vor der Bundestagswahl. Ralf Langroth gelingt es ein überzeugendes Bild des beschaulich wirkenden, aber politisch äußert angespannten Bonn zu zeichnen. Die Nachkriegszeit ist geprägt vom Kalten Krieg, die Angst vor dem Ausbrechen eines weiteren ist greifbar.

    Besonders gelungen fand ich die beiden Protagonisten Philipp Gerber und Eva Herden. Gerade die Gegensätzlichkeit der beiden Hauptfiguren fand ich spannend und reizvoll zu lesen.

    Die Mischung aus historischem Roman und klassischem Thriller war für meinen Geschmack genau richtig.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Meine Meinung :

    Sommer 1953, Philipp Gerber ein US-Soldat mit deutschen Wurzeln soll kurzfristig als amerikanischer Agent beim BKA eingeschleust werden. Der tödliche Unfalltod seines Vorgängers beim BKA, ebenfalls amerikanischer Spion, wollen die Amerikaner nutzen, um wieder einen Agenten auf diese Stelle zu positionieren. Gerber bekommt den Auftrag den Unfalltod des verstobenen BKA-Kommissars aufzuklären. Obwohl Gerber eigentlich zurück in die USA will, um dort einen Job in Harvard anzunehmen, stimmt er auf Drängen seines vermeintlich zukünftigen Schwiegervaters, einem US-General, zu den Fall beim BKA zu lösen. Schnell stößt Gerber mit seinen neuen Kollegen aneinander, denn für sie kommt Gerber aus dem nichts. Dieser stößt bei seinen Ermittlungen ausgerechnet auf Eva Heller, Reporterin einer Zeitung welche als Kommunismus freundlich gilt. Zusammen mit ihr versucht er hinter die Geheimnisse alter Nazi Stränge, übrig gebliebenen Splittergruppen und politische Machenschaften zu kommen.


    Das Setting des Romans spielt in der noch jungen Demokratie Deutschlands, kurz vor der zweiten Bundestagswahl. Überall im Land gibt es immer noch alte Nazi-Seilschaften, und die USA sind am Anfang ihres Kalten Kriegs mit Russland. Diese versuchen sich bestens zu positionieren, um weiterhin die Fäden in der Hand halten zu können und einen Verbündeten gegen Russland zu haben. Der Roman ist eine gute Mischung aus historischen Fakten und einem spannenden Kriminalfall, die geschickt ineinander zusammenlaufen. Die Schilderungen der Anfänge der Bundesrepublik mit den Sorgen und Nöten der Protagonisten hat Ralf Langroth gekonnt eingefangen und zeichnet detailliert die Atmosphäre dieser Zeit. Gut ausgearbeitete Haupt- und Nebencharaktere werden gut beschrieben, und gerade Gerber Gewissensfragen, wem er überhaupt noch trauen kann, zeigen dem Leser das für und wider. Gleichzeitig muss er sich auch der Frage seiner nationalen Zugehörigkeit stellen. Der flüssige aber doch spannende Schreibstil mit seinen überraschenden Wendungen fesselt gekonnt den Leser bis zum letztendlichen Showdown der Geschichte mit einer für mich passenden Auflösung. Das Einflechten von historischen, realen Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer und Herbert Wehner geben dem Roman genau den Flair der ihn spannend macht.

    Die Akte Adenauer ist ein gelungener Serienauftakt für kommende Fälle mit Philipp Gerber.


    Fazit : Eine gelungene Mischung aus Fiktion und historischen Tatsachen, verpackt in einem spannenden Thriller

  • Das Buch beginnt mit einem kurzen Abschnitt kurz vor Ende des Krieges im März 1945. Der Deutschamerikaner Philipp Gerber arbeitet im Auftrag der Amerikaner und versucht mit seinem Kameraden Jim, Konrad Adenauer aufzufinden, um ihn zu überreden, die Amerikaner beim Wiederaufbau Deutschlands nach dem Krieg zu unterstützen.


    Dann der Schwenk ins Jahr 1953 - Adenauer steht kurz vor seiner Wiederwahl und befindet sich mitten im Wahlkampf.

    Philipp wird gebeten, noch immer für die Amerikaner tätig, dem BKA beizutreten und dort den Mord an seinem Vorgänger vom CIC aufzuklären.


    Anfangs nicht ganz leicht, da ihm gegenüber Mißtrauen herrscht, war er doch bei den Amerikanern.

    Dann findet er sich schnell in seine Rolle und beginnt zu ermitteln.

    Unterstützt von einer Journalistin, die für ihn eine große Hilfe wird.....


    Soviel inhaltlich.


    Mich hat das Buch sehr gefesselt - gerade über diese Zeit des Neuanfangs in Deutschland war mir bisher viel zu wenig bekannt.

    Daß es zwar noch Nazis in bestimmten Positionen gab, wußte ich schon, aber das Ausmaß dessen und wie sie protegiert wurden, hingegen weniger.


    Interessant auch der Einblick in die Gedankenwelt Adenauers und damaliger Politiker.

    Philipp ist ein spannender Charakter, dem man seine Zwiespältigkeit zwischen Amerikanisch und Deutschsein anmerkt, das macht ihn sympathisch.

    Auch seine Ermittlungsmethoden sind teilweise geprägt von seiner amerikanischen Ausbildung.


    Ebenso Eva, die im Prinzip ganz anders ist, als Philipp, wird als selbstbewußte Frau - gerade in der damaligen Zeit - dargestellt.Ich persönlich mochte sie sehr.


    Der Schreibstil ist so gut, daß man das Buch flüssig in einem Rutsch lesen kann - wenn man die Zeit dazu hat. Die sollte man sich nehmen, es lohnt sich.



    Fazit

    Ein packender Krimi in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg, der die damalige Zeit sehr gut beleuchtet und dazu einen spannenden Kriminalfall bietet.

    Mit interessanten Charakteren, sowohl im Guten, als auch im Schlechten.

    Ich kann das Buch sehr empfehlen und warte gespannt auf den nächsten Teil.

  • Buchrückentext

    Ein Mord wird angekündigt. Und dir läuft die Zeit davon.

    Mitten im turbulenten Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner.

    Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden kommt er dem Treiben der rechtsgerichteten „Wölfe Deutschlands“ auf die Spur. Wer unterstützt die Organisation und damit den Plan, einen führenden linken Politiker zu töten? Gerbers Verdacht scheint ungeheuerlich. Da wird er von Bundeskanzler Adenauer persönlich mit der Aufgabe betraut, dessen Kontrahenten zu beschützen …

    Seine Mission ist amerikanisch, seine Wurzeln sind deutsch – wem gehört sein Gewissen?



    Autor

    Ralf Langroth ist das neue Pseudonym des Autors Jörg Kastner, eines gut etablierten Schriftstellers besonders historischer Romane.

    Jörg Kastner, geboren in Minden/Westfalen, hat Jura studiert und als Volljurist die Befähigung zum Richteramt erworben, dann aber aus der Liebe zum Schreiben einen Beruf gemacht. Genaue Recherche und die Kunst, unwiderstehlich spannend zu erzählen, zeichnen seine Romane aus. Bislang in fünfzehn Sprachen übersetzt, sind seine Bücher auch im Ausland sehr erfolgreich. Zu seinen größten Erfolgen zählen seine fünfbändige Germanensaga um Thorag und Arminius (jüngst auch als zwölfteilige E-Book-Reihe erschienen), die historischen Amsterdam-Krimis „Die Farbe Blau“ und „Die Tulpe des Bösen“ sowie seine mit dem Roman „Engelspapst“ beginnende Reihe von Vatikanthrillern. Jörg Kastner lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Corinna Kastner, in Hannover.



    Inhalt

    Der Thriller handelt von den Verwicklungen und Einflussnahmen der amerikanischen Besatzer in der Adenauer-Ära.

    Der gebürtige Deutsche Philipp Gerber muss seine Loyalität gegenüber Amerika in Frage stellen, das ihm und seiner Familie das Überleben in der Zeit des Dritten Reichs ermöglicht hat und eine gesicherte Zukunft in Aussicht stellt. Mit besonderer Klugheit deckt er nach und nach die Zusammenhänge und mörderischen Absichten der nur oberflächlich Entnazifizierten auf. Als frisch eingesetzter Leiter einer Ermittlungsgruppe beim Bundeskriminalamt soll er zwar den Mord an seinem Vorgänger aufklären aber besser nicht zu tief in die Hintergründe eintauchen.

    Eva Herden ist Journalistin und arbeitet aus Überzeugung für ein kommunistisches Wochenblatt in Bonn. Ihre traumatischen Erlebnisse während des Krieges lässt sie die Machenschaften der USA in kritischem Blick sehen und eher den Idealen des Sozialismus‘ zustreben.

    Die beiden kommen von verschiedenen Seiten, steuern aber das gleiche Ziel an. Schnell erkennen sie, dass sie das Rätsel am besten gemeinsam lösen können. Spontane Sympathie befeuert die Zusammenarbeit birgt aber auch leidenschaftliche Skepsis.



    Meine Meinung

    Ralf Langroth schafft in seinem sauber recherchierten und fein ausgearbeiteten Roman die fiktiven wie auch die historisch belegten Figuren glaubhaft zu gestalten und die Zustände in der jungen Bundesrepublik deutlich zu benennen. Seine Helden stattet er mit Klugheit, Tatkraft und Humor aus. Die Gegner haben die nötige Skrupellosigkeit und größtenteils die erwartete Dummheit. Dass es da einen Kopf geben muss, der mit seiner Raffinesse die Terroreinheiten steuert, wird bald klar.



    Besonders hat mich die leicht anmutende Verwebung von historischen Geschehnissen und spannender Krimihandlung begeistert. Ich habe nebenher viel über die damalige Zeit erfahren und war motiviert mir zusätzliche Informationen über die Politiker und Nazi-Gruppen aus dem Internet zu holen.



    Dieses Buch in der Leserunde mit den Eulen und dem Autor zu besprechen hat mir großen Spaß gemacht. Ich kann es gut weiterempfehlen und werde es gern als besonders lesenswert verschenken.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Deutschland, 1953. Die Republik ist noch jung, in Kürze stehen die Wahlen zum zweiten Bundestag an. Konrad Adenauer möchte wiederholt Bundeskanzler werden und die Position der Bundesrepublik in der Welt stärken. Doch nicht alle sind ihm und dem neuen Deutschland wohlgesonnen…


    Philipp Gerber, seines Zeichens deutscher Auswanderer, der in Amerika mittlerweile Fuß gefasst hat, ist als Agent der amerikanischen Truppen Teil der Sicherungsgruppe rund um Bundeskanzler Adenauer. Und kommt in dieser Position mit längst vergessen geglaubten Konflikten in Berührung…


    Eva Herden, die taffe Journalistin, die dem kapitalistischen Weltgeschehen mit großer Skepsis gegenübersteht, hilft Gerber dabei, eine Verschwörung aufzudecken. Aber kann er ihr auch trauen?


    Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, so sehr, dass ich es am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen mochte. Die Mischung aus spannender Spionagegeschichte und historischem Background ist gut gelungen. Und mit Philipp Gerber hat der Autor eine sympathische Hauptfigur erschaffen, die, mit dem Herz am rechten Fleck, ihre ganz eigenen Konsequenzen aus den angestellten Ermittlungen zieht.


    Doch nicht nur Gerbers Ermittlung ist spannend, mit dem Jahr 1953 hat sich Ralf Langroth auch ein interessantes Stück Zeitgeschichte herausgesucht. Deutschland befindet sich im Aufbruch; die Nachkriegswirren sind noch spürbar, aber zugleich fängt eine neue Ära an, welche geprägt wird vom Wirken Adenauers. Das Buch transportiert viel von diesen eher unsicheren Zeiten, in denen die damalige Gesellschaft lebte – wer ist Feind, wer Freund? – und vor diesem Hintergrund entwickelt sich eine ganz eigene Atmosphäre. Hier wird Geschichte lebendig und es hat Spaß gemacht, ganz darin einzutauchen.


    Von mit gibt es daher 9 Eulenpunkte.

  • Mit diesem Buch habe ich eigentlich genau bekommen, was ich mir vorher davon erwartet hatte. Das Cover passt gut zur Einstimmung und der Titel „Die Akte Adenauer“ suggeriert bereits, dass es eine politische Komponente geben wird. Beim Lesen wird dann schnell klar, dass es eine interessante Mischung aus Polit-Thriller, Spionagegeschichte und Krimihandlung ist.


    Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Deutschamerikaner Philipp Gerber, den der amerikanische Geheimdienst beim BKA einschleust um den Tod eines Mitarbeiters zu klären. Dabei lernt er die ehrgeizige Journalistin Eva kennen, die durch eine Recherche seinen Ermittlungen in die Quere kommt. Die junge Frau fasziniert ihn und bald sind die beiden gemeinsam auf der Jagd nach der Wahrheit. Dabei geraten sie mehr als einmal in tödliche Gefahr, denn es gibt eine Gruppe übrig gebliebener Nazis, die der noch jungen BRD durch Attentate schaden möchte.


    Das Buch liest sich leicht und hat ein hohes Tempo. Der Autor hält gut die Balance zwischen Action und ruhigeren Phasen. Es fliegen aber schon mal die Kugeln und Gerber selber ist ein sehr taffer Charakter, der alle Lagen zu meistern weiß. Toll fand ich auch, dass reale Personen des politischen Lebens den ein oder anderen Auftritt hatten. Ich habe auch einiges Neues über die Nachkriegsjahre erfahren. Schön, dass es einen zweiten Band geben wird.


    Von mir zufriedene 8 Eulenpunkte

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • "Die Akte Adenauer" spielt im Jahr 1953 kurz vor der Bundestagswahl.

    Die Ereignisse an sich reichen aber zurück bis in die Zeit des 2. Weltkriegs.

    Philipp Gerber, neuer Hauptkommissar beim BKA und Agent der Amerikaner, soll den Mord an seinem Vorgänger aufklären.

    Dabei trifft er auf die Journalistin Eva - die beiden arbeiten schon bald zusammen und fühlen sich auch schnell zueinander hingezogen.

    Außer der sehr gelungen Aufmachung des Buches, dem wirklich tollen Schreibstil und dem Aufbau der Story hat mir sehr gut gefallen, dass der politische Anteil nicht zu trocken und theoretisch mit eingebaut war.

    Das Lesen hat durchweg sehr viel Spaß bereitet und war immer unterhaltsam.

    Für mich ein gelungener Polit-Thriller oder auch Krimi und ich freue mich auf Band 2.

  • Zum Inhalt wurde hier schon viel geschrieben, da möchte ich nichts wiederholen.


    Das Buch spielt in einer Zeit, über die ich praktisch nichts weiß, weil ich zu der Generation gehöre, deren Schulbildung sich dermaßen mit der Weimarer Republik und dem Zweiten Weltkrieg beschäftigten, dass für alles danach keine Unterrichtszeit mehr blieb.

    Tatsächlich war dies einer der Gründe, mich für diese Leserunde anzumelden. Gleichzeitig war ich skeptisch, weil historische Romane mir meist überhaupt nicht gefallen. Am Ende war dieses Buch eine positive Überraschung für mich und gehört definitiv zu meinen Lesehighlights 2021.

    Das Buch hat mein Interesse an diesem Zeitabschnitt der noch jungen Demokratie geweckt und ich möchte nun auch unbedingt einmal eine Adenauer-Biografie lesen.

  • Ralf Langroth führt uns in seinem Politthriller in eine für Deutschland sehr spannende Zeit: Die Bundesrepublik ist noch jung, die Nachwirkungen des Krieges sind noch überall zu spüren und der Einfluss der Alliierten, insbesondere der Amerikaner, auf das politische Geschehen im Land ist sehr hoch. Auch auf die bevorstehende zweite Bundestagswahl möchten die Amerikaner gern Einfluss nehmen.


    Als ein ranghoher Beamter des BKA tödlich verunglückt, wird Phil Gerber, ein junger Amerikaner mit deutschen Wurzeln als Kriminalhauptkommissar dort eingeschleust und soll herausfinden, ob es sich beim Tod seines Vorgängers tatsächlich um einen Unfall handelt. Seine Nachforschungen konfrontieren ihn mit seiner eigenen Vergangenheit und legen offen, dass es politische Bewegungen gibt, die darauf aus sind, die junge Demokratie zu sabotieren.

    Phil muss sich letztlich entscheiden, ob er Amerikaner oder Deutscher ist.


    Fazit:

    Das Buch hat mir interessante Einblicke in die Anfänge der Bundesrepublik geliefert – eine Zeit, mit der ich mich bisher eher wenig beschäftigt habe. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, vor diesem historischen Hintergrund einen spannenden Thriller zu inszenieren, der mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Die gut gezeichneten Figuren haben sehr dazu beigetragen, die Geschichte lebendig und packend zu machen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 9 Eulenpunkte.

  • Eigentlich sind Bücher, die in dieser Zeit spielen, nicht mein klassisches "Beuteschema". Doch als Vorbereitung für eine geplante Leserunde habe ich es dann doch gelesen und nicht bereut.

    Zum Inhalt wurde bereits alles gesagt, daher beschränke ich mich auf meine persönliche Meinung und meine Eindrücke.

    Das Buch las sich sehr flüssig und die Geschichte packte mich schnell. Auch die Protagonisten fand ich gut gezeichnet und sehr authentisch. Auch wenn ich persönlich mit der Figur Eva nicht ganz warm wurde, aber das ich ja eine persönliche Geschmackssache. Dafür fand ich Gerber umso gelungener.

    Auch fand ich die Thematik zugebebenermaßen sehr spannend, war sie doch sonst eher ein Thema, welches ich umging. So habe nun Lust auf Band 2 bekommen ( den ich auch schon angefangen habe ).

  • Gerade in der HAZ gelesen:

    Zitat

    ...erstmal kommt Gerber, der einen stets ein wenig an einen deutschen James Bond denken lässt, auf die Leinwand oder ins Fernsehen – Kastner hat die Filmrechte am ersten Band verkauft. „Zwei Drehbuchautoren, die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet sind, sitzen dran.“ Er ist gespannt, was aus seinen Figuren wird. Ihm ist aber klar: „Film ist ein eigenes Medium und gehorcht eigenen Gesetzen.“

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)