'Die Akte Adenauer' - Seiten 093 - 180

Rosenstolz schrieb:

Bei dieser Szene bin ich eben angelangt.............und ich muss sagen, dass ich es eigentlich nicht verstehe, weshalb die Soldaten in diese Höhle eingestiegen sind.

Ich habe damit gerechnet, dass Jim schon beim Hineingleiten erschossen wird.

Das war auch exakt meine Erwartung - dass Jim bereits am Ende des Einstiegs umgelegt wird. Wobei die Erwartung ja schon erfüllt wurde, nur eben mit viel mehr Action drum herum.

Gewagt war es sicherlich. Aber vermutlich konnten sie nicht anders. Davor rumstehen und warten, bis jemand rauskommt, hätte wohl nicht funktioniert.

SamtpfoteXL schrieb:

Evas politische Einstellung ist ein starker Gegensatz zu Phil, da würde ich eher erwarten, dass die beiden öfter aneinander geraten. Da das (bisher zumindest) nicht so ist, frage ich mich , ob Eva sich nicht bewusst zurückhält, weil sie ein eigenes Ziel verfolgt, bei dem Phil ihr nützlich sein könnte (ohne dass ich jetzt eine genaue Vorstellung habe, wie dieses Ziel aussehen könnte).

Das ist eine interessante Überlegung. Aber ich denke nicht, dass Eva Phil schaden möchte. Letztlich sind die beiden ja aus dem gleichen Antrieb heraus an diesem Fall dran, so scheint mir. Die politische Verschiedenheit ist das eine, aber beide haben ein Interesse daran, dass Buchmanns und Reschkes Mörder dingfest gemacht wird.

SamtpfoteXL schrieb:

Interessant finde ich übrigens auch die Kapitelüberschriften, die einen Countdown bis zur Bundestagswahl enthalten - bis dahin soll also etwas passieren. Ein Anschlag auf Adenauer? Oder auf einen politischen Gegner Adenauers? Es bleibt spannend.

Gut erkannt das mit dem Countdown.

LeseBär schrieb:

Das war auch exakt meine Erwartung - dass Jim bereits am Ende des Einstiegs umgelegt wird. Wobei die Erwartung ja schon erfüllt wurde, nur eben mit viel mehr Action drum herum.

Gewagt war es sicherlich. Aber vermutlich konnten sie nicht anders. Davor rumstehen und warten, bis jemand rauskommt, hätte wohl nicht funktioniert.

Hätten sie lauf gerufen "Hallo, ist jemand da?" und es wäre die Antwort "Nein, niemand" gekommen, wäre es vielleicht auch ganz interessant geworden. (Sorry für den humoristischen Beitrag.)

Jörg schrieb:

Hätten sie lauf gerufen "Hallo, ist jemand da?" und es wäre die Antwort "Nein, niemand" gekommen, wäre es vielleicht auch ganz interessant geworden. (Sorry für den humoristischen Beitrag.)

die richtige Antwort wäre aber auch " Nein ich habe schon gegessen" gewesen

(Ich hab zuviel Die Zwei als Jugendliche gekuckt )

streifi schrieb:

die richtige Antwort wäre aber auch " Nein ich habe schon gegessen" gewesen

Und ich dachte immer, die richtige Antwort auf alles wäre "42".

Johanna schrieb:

Die Szene am Hafen hatte auch etwas - der "Boxkampf".

Das war eine wirklich interessante und überraschende Szene.

Gerber hätte ich tatsächlich fast zugetraut, dass er das Feuerzeug in den Rhein wirft.

streifi schrieb:

die richtige Antwort wäre aber auch " Nein ich habe schon gegessen" gewesen

(Ich hab zuviel Die Zwei als Jugendliche gekuckt )

Ich finde, man kann gar nicht zu viel Die Zwei schauen, egal in welchem Alter. So herrlich blöd und immer wieder schön. Sleep well in your Bettgestell!

LeseBär schrieb:

Und ich dachte immer, die richtige Antwort auf alles wäre "42".

Das ist Science Fiction.

Rosenstolz schrieb:

Das war eine wirklich interessante und überraschende Szene.

Gerber hätte ich tatsächlich fast zugetraut, dass er das Feuerzeug in den Rhein wirft.

Das ist gut, so sollte es auch rüberkommen. Ist halt, wenn es drauf ankommt, ein harter Hund.

Zwergin schrieb:

Die Art, wie Eva und Phil miteinander umgehen finde ich auch toll. Überhaupt gefällt mir Eva sehr, sie steht zu ihrer Überzeugung, ist aber nicht verbohrt und kann auch andere Meeinungen gelten lassen. Außerdem scheint sie ein ganz schön helles Köpfchen zu sein, ich bin gespannt, ob sie mit dem Zeitungsartikel über den Tierarzt recht behält.

Ich finde Eva ist schon sehr modern für ihre Zeit. Liegt ja vielleicht ein wenig an ihrem Beruf. Weil sie da einfach auch viel sieht und mutig sein muss, wenn sie etwas erreichen will. Also sie muss sozusagen raus. Kein Schreibtischjob. Das bewundere ich ja auch heute noch.

Johanna schrieb:

Wie es der zufall will, habe ich gerade vor ein paar Tagen ein Buch über diese furchtbaren Werwölfe gelesen.

Ich lese dieses Jahr irgendwie lauter Bücher dieser Zeit. Bei der Veronika-Rusch-Reihe waren die Werwölfe im ersten Band auch Thema. Eine fürchterliche "Organisation".

streifi schrieb:

Was mich ja ein wenig umtreibt ist tatsächlich die Sache, dass das, was uns heute so selbstverständlich ist, nämlich die Westintegration, damals so umstritten war. Da hab ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht. Das hätte auch tatsächlich gehörig schief gehen können. Am Ende ha die GEschichte Adenauer recht gegeben, was für ein Glück.

Das war ja damals alles sehr fragil in Europa. Ich frage mich ja, ob es heutztage tatsächlich "besser" und sicherer ist. Wenn man so sieht, was z.B. in Moskau und in Belarus abgeht. Und in Frankreich rotten sich die rechten gegen Macron zusammen. Einzig Amerika ist gerade mal wieder unser "Freund". Wobei die ja noch heute versuchen, bei uns mitzumischen. Ich denke, wir wissen vieles nur nicht.

LeseBär schrieb:

Das ist eine interessante Überlegung. Aber ich denke nicht, dass Eva Phil schaden möchte. Letztlich sind die beiden ja aus dem gleichen Antrieb heraus an diesem Fall dran, so scheint mir. Die politische Verschiedenheit ist das eine, aber beide haben ein Interesse daran, dass Buchmanns und Reschkes Mörder dingfest gemacht wird.

Ich denke, Eva hat ihre "Gesinnung" wegen ihrer Erlebnisse gewählt. Aber sie ist aufgeschlossen genug, um auch Phil und seine Intentionen zu respektieren. Die Frage stellt sich aber, was würde sie tun, wenn sie in eine brenzlige Situation käme und sich entscheiden müsste zwischen ihrern Grundsätzen und Phil.

Rosenstolz schrieb:

Gerber hätte ich tatsächlich fast zugetraut, dass er das Feuerzeug in den Rhein wirft.

Ja, absolut. Ich war überrascht, dass er es dann doch nicht getan hat.

SamtpfoteXL schrieb:

Ja, absolut. Ich war überrascht, dass er es dann doch nicht getan hat.

Das war schon raffiniert gemacht von ihm. So hat er demonstriert, dass er zwar die Möglichkeit hat sich zu rächen, aber klug genug ist, es sich nicht völlig mit den Leuten zu verderben, mit denen er noch auf Vertrauensbasis zusammenarbeiten will.

Tante Li schrieb:

Das war schon raffiniert gemacht von ihm. So hat er demonstriert, dass er zwar die Möglichkeit hat sich zu rächen, aber klug genug ist, es sich nicht völlig mit den Leuten zu verderben, mit denen er noch auf Vertrauensbasis zusammenarbeiten will.

Möglicherweise hat Gerber auch ein wenig aus Mitgefühl gehandelt. Auch er hat liebe Menschen (Jim Anderson, seinen Bruder) im Krieg verloren.

Johanna schrieb:

Ich finde das so tragisch, diese "Gehirnwäsche" der Menschen, sich nicht der Realität zu stellen und immer noch diesem falschen Ideal der Hitlerverehrung hinterherzu laufen.

Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Und die Gehirnwäsche war ja über Jahrzehnte ein schleichender Prozess. Das liegt in der menschlichen Natur, dass viele da nicht gleich umschalten können. Und es gab ja nicht wie heute neutrale Medien, wo man sich informieren konnte. Da funktionierte die Gehirnwäsche noch viel besser als heutzutage. Und wenn man schaut, was manche Menschen heute glauben, nur, weil es im Internet steht, dann wundert mich gar nichts mehr.

Dazu ķommt, dass viele Menschen zutiefst überzeugt waren, dass Hitler der Heilsbringer für das deutsche Volk sei. Das hatte viel mit dem seit Generationen anerzogenen Glauben zu tun, dass alles Gute von oben komme und es dem braven Bürger gut gehe, wenn er seine Loyalität zum Herrscher stolz darstellt.

Selber nachdenken war verpönt und persönliche Freiheit etwas für Egoisten und Revoluzer.