'Die Akte Adenauer' - Seiten 093 - 180

  • Das war nicht nur damals umstritten. Ich erinnere mich an Äußerungen in den 1970er und 1980er Jahren, in denen nicht wenige vor einer zunehmenden Amerikanisierung gewarnt und eher von Besatzern als von Verbündeten geredet haben. Vorher gab es auch schon die Proteste gegen den Vietnamkrieg und die öffentlichen Zweifel an der moralischen Rechtfertigung der Kriegsgreuel dort. Später gab es die Demonstrationen gegen den NATO-Doppelbeschluss und die Angst vor einem Atomkrieg, ausgelöst durch amerikanische Hochrüstung bzw. das Wettrüsten.

    Wer in einer Stadt mit amerikanischen Barracks aufgewachsen ist, hat die Warnungen der Eltern oder Großeltern noch im Ohr, nicht allein in den Wald zu gehen, weil dort Amis lauern könnten.

    Ich empfehle zu diesem Thema den Film "Stadt ohne Mitleid" mit Kirk Douglas, Barbara Rütting und Christine Kaufmann.

  • Jedenfalls hätte sie keinen Boxkampf enthalten ;)

    Im Roman könnte ich mir zum Beispiel eine Szene vorstellen, in der sich zwei Kontrahentinnen eine Viertelstunde auf der Damentoilette anschreien, offen und ehrlich. :grin

    Das Ende der Szene passt dann wieder.

    Für die Variante Frau / Mann fällt mir auf Anhieb keine überzeugende Szene ein.

    Aber ich lese ja auch nur und muss nicht schreiben. :lache

    Wenn Frau und Mann sich auf der Damentoilette anschreien, wird es mit den wartenden Leuten davor interessant, wenn sie wieder herauskommen. :rofl

  • Etwas schade finde ich, dass Konrad Adenauer bisher nicht noch einmal als Protagonist aufgetreten ist. Ich dachte, diese Schutztruppe ist auch im Personenschutz tätig und gerade in der letzten Phase des Wahlkampfs muss der Kanzler doch viel unterwegs gewesen sein. Davon hört man gar nichts in der Villa Selve.

    Die Sicherungsgruppe wurde im April 1952 aufgeteilt in die Unterabteilung I "Schutz- und Begleitdienst" und die Unterabteilung II "Ermittlungsdienst". Gerber gehört dem Ermittlungsdienst an. Aber keine Sorge, Adenauer kommt noch und der Personenschutz auch.

  • Philipp Gerber gefällt mir immer mehr, muss ich sagen. Mir scheint, er nimmt sich in manchen Situationen selbst nicht zu ernst, verfolgt seine Ziele (und seinen Auftrag) dennoch mit einem solchen. Wobei ich mir bei seinem Auftrag noch nicht ganz sicher bin.


    Sein zwiegespaltenes Verhältnis oder vielmehr seine Überlegungen zu seiner Staatsbürgerschaft gefallen mir übrigens sehr. Ein schwieriger Konflikt, in dem er da steckt. Ich schätze ihn aber so ein, dass er doch mehr zu dem Deutschen in ihm tendiert. (Und auch ich spekuliere da ein wenig auf die Fortführung der Geschichte im bereits angekündigten Folgeband. :grin)


    Und er überzeugt mit Scharfsinn, hat seine Kollegen doch gleich entlarvt. Und bereits alles "auf seine Art" mit Sattler geklärt. Mal sehen, ob die beiden nun besser zusammen arbeiten...

    Mal so mir nichts, dir nichts durch den Rhein zu schwimmen war aber auch ein gewagtes Unterfangen. :yikes In einem Buch geht es zum Glück meist gut aus (mindestens für die Hauptfigur).


    Gerbers Verhältnis zu Eva hat mich anfangs doch etwas irritiert. Ich hatte nicht so wirklich auf dem Schirm, dass June tatsächlich Schluss gemacht hat. Dass er sich in eine gleich so vertraute und innige Liebelei mit Eva stürzt, fand ich daher überraschend. Aber insgesamt passt es dann doch wieder.

    Lustig fand ich die Szene, als er erfährt, wem der Schlafanzug ursprünglich gehört hat. :D


    Nach dem Rückblick wird nach und nach klar, dass der Jäger wohl doch noch eine persönliche Rechnung mit Gerber offenhat und alles eng mit den Vorfällen in der Höhle zu tun haben muss. Ich bin gespannt, wie das da weitergeht.

  • Was mich ja ein wenig umtreibt ist tatsächlich die Sache, dass das, was uns heute so selbstverständlich ist, nämlich die Westintegration, damals so umstritten war. Da hab ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht. Das hätte auch tatsächlich gehörig schief gehen können. Am Ende ha die GEschichte Adenauer recht gegeben, was für ein Glück.

    Glück gehört auch oder vielleicht gerade in der Weltpolitik wohl unbedingt dazu.


    Diese noch junge Nachkriegszeit ist politisch immer noch unheimlich aufgeheizt, so kommt es mir jedenfalls vor, und jeder Schritt in eine vielleicht falsche Richtung kann ein Erdbeben auslösen.

    Ich finde hier übrigens Evas Haltung extrem interessant. Die von ihr befeuerte Sichtweise ist mir so völlig fremd, aber ich finde ihre Überlegungen auch irgendwie nachvollziehbar. Gerade in dieser Zeit, in der niemand weiß / wissen kann, wem man wie am besten vertraut.

  • Ich finde hier übrigens Evas Haltung extrem interessant. Die von ihr befeuerte Sichtweise ist mir so völlig fremd, aber ich finde ihre Überlegungen auch irgendwie nachvollziehbar. Gerade in dieser Zeit, in der niemand weiß / wissen kann, wem man wie am besten vertraut.

    Schön, dass es so angekommen ist. Die Sichtweisen mögen sich gegenüberstehen, aber das heißt ja nicht, dass eine Seite etwas Böses will. Obwohl das in einem Thriller natürlich immer mal vorkommen kann. 8)

  • Mir gefällt die Gerber ebenfalls immer besser. Gerade die Brüche in seiner Persönlichkeit, in seiner Vita, finde ich spannend, seine offene Art und sein Humor geradezu entwaffnend. :grin

    Sonst kann ich mich euren Ausführungen in allen Punkten nur anschließen. Besonders der Meinung, dass mit Philipp und Eva beide Seiten der politischen Haltungen vertreten sind, ist sehr gelungen.


    Eva ist mir etwas zu brav. Ich hätte mehr Gegenwehr erwartet, sowohl was den Medikamentenentzug betrifft als auch die Vereinnahmung ihres Autos. Ich stelle mir vor, dass sie ihren Wagen doch auch zur Recherche braucht. Vielleicht ist sie aber auch durch den Entzug zu sehr mit sich beschäftigt, um Gegenwehr zu leisten. Oder Gerber gefällt ihr einfach zu gut. :gruebel Auf jeden Fall freue ich mich auf die weitere Entwicklung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Eva ist mir etwas zu brav. Ich hätte mehr Gegenwehr erwartet, sowohl was den Medikamentenentzug betrifft als auch die Vereinnahmung ihres Autos. Ich stelle mir vor, dass sie ihren Wagen doch auch zur Recherche braucht. Vielleicht ist sie aber auch durch den Entzug zu sehr mit sich beschäftigt, um Gegenwehr zu leisten. Oder Gerber gefällt ihr einfach zu gut. :gruebel Auf jeden Fall freue ich mich auf die weitere Entwicklung.

    Wie du schon schreibst, Eva hat viel um die Ohren und dann noch diesen Gerber, der da dauernd ... naja. Sie macht ihm im weiteren Verlauf der Handlung aber noch Stress, keine Sorge! :boxer

  • Mir gefällt die Gerber ebenfalls immer besser. Gerade die Brüche in seiner Persönlichkeit, in seiner Vita, finde ich spannend, seine offene Art und sein Humor geradezu entwaffnend. :grin

    Das hast du wunderbar zusammengefasst. So sehe ich das auch. :-]


    Eva ist mir etwas zu brav. Ich hätte mehr Gegenwehr erwartet, sowohl was den Medikamentenentzug betrifft als auch die Vereinnahmung ihres Autos. Ich stelle mir vor, dass sie ihren Wagen doch auch zur Recherche braucht. Vielleicht ist sie aber auch durch den Entzug zu sehr mit sich beschäftigt, um Gegenwehr zu leisten. Oder Gerber gefällt ihr einfach zu gut. :gruebel Auf jeden Fall freue ich mich auf die weitere Entwicklung.

    Ich finde es auch eher seltsam, dass sie ihm so viele Dinge einfach durchgehen lässt (dass er ihr Auto dermaßen in Beschlag nimmt z.B.). Aber offensichtlich gibt es zwischen den beiden eine derart große Anziehung, dass solche "Kleinigkeiten" zur Nebensache werden...

  • Schön, dass es so angekommen ist. Die Sichtweisen mögen sich gegenüberstehen, aber das heißt ja nicht, dass eine Seite etwas Böses will. Obwohl das in einem Thriller natürlich immer mal vorkommen kann. 8)

    Sonst wäre es ja auch langweilig, oder? ;)

  • ach ja, die Geschichte mit Jim wird aufgeklärt.

    Bei dieser Szene bin ich eben angelangt.............und ich muss sagen, dass ich es eigentlich nicht verstehe, weshalb die Soldaten in diese Höhle eingestiegen sind.:/

    Ich habe damit gerechnet, dass Jim schon beim Hineingleiten erschossen wird.

    Irgendwie fand ich das nicht besonders klug oder nachvollziehbar..........


    Auf jeden Fall eine tragische Geschichte.........als einziger Überlebender heraus zu kommen und seinen besten Freund zu verlieren.


    Die Beziehung zwischen Eva und Gerber gefällt mir gut, auch die rasante Entwicklung.:lache

    Aber es war ja eigentlich von der ersten Begegnung klar, dass hier der Funke übergesprungen ist..........und alles weitere nur eine Frage der Zeit war.;)

  • Leider bin ich die Woche über nicht zum Schreiben gekommen (und - noch schlimmer! - leider auch nicht wirklich viel zum Lesen), das will ich jetzt mal nachholen.


    Jim ist tot - die Geschichte ist schrecklich und plagt Phil noch Jahre später in seinen Albträumen. Und ich kann mir vorstellen, dass es für Phil so ist, dass er sich verpflichtet fühlt, den bzw. die Täter zu finden und Jim zu rächen. Vielleicht fühlt er sich da auch unter Druck, denn sein Vorgesetzter war Jims Vater. Und noch dazu der Vater seiner Ex-Verlobten June, ganz schön viele "Verpflichtungen" (ich weiß gerade nicht, wie ich das treffender bezeichnen soll)

    Eva ist mir etwas zu brav. Ich hätte mehr Gegenwehr erwartet, sowohl was den Medikamentenentzug betrifft als auch die Vereinnahmung ihres Autos. Ich stelle mir vor, dass sie ihren Wagen doch auch zur Recherche braucht. Vielleicht ist sie aber auch durch den Entzug zu sehr mit sich beschäftigt, um Gegenwehr zu leisten. Oder Gerber gefällt ihr einfach zu gut. :gruebel Auf jeden Fall freue ich mich auf die weitere Entwicklung.

    Ich finde die Beziehung der beiden interessant - einerseits geht es sehr schnell, es scheint fast Liebe auf den ersten Blick zu sein, und die beiden scheinen von ihrer Art her gut zusammen zu passen, andererseits kommt es mir auch so vor, als ob Eva sich sehr zurücknimmt, während ich Phils Verhalten schon eher übergriffig finde, z.B. dass er einfach ihren Wagen übernimmt. Evas politische Einstellung ist ein starker Gegensatz zu Phil, da würde ich eher erwarten, dass die beiden öfter aneinander geraten. Da das (bisher zumindest) nicht so ist, frage ich mich , ob Eva sich nicht bewusst zurückhält, weil sie ein eigenes Ziel verfolgt, bei dem Phil ihr nützlich sein könnte (ohne dass ich jetzt eine genaue Vorstellung habe, wie dieses Ziel aussehen könnte).:/


    Der "Jäger" scheint jemand zu sein, der damals bei dem Vorfall dabei war, bei dem Jim getötet wurde. Ob es ein Zufall ist, dass er Phil nun wieder begegnet? Vermutlich schon, wenn er gezielt hinter ihm her wäre, würde der Mordanschlag auf Buchmann nicht ins Bild passen. :/


    Interessant finde ich übrigens auch die Kapitelüberschriften, die einen Countdown bis zur Bundestagswahl enthalten - bis dahin soll also etwas passieren. Ein Anschlag auf Adenauer? Oder auf einen politischen Gegner Adenauers? Es bleibt spannend.

  • Mal so mir nichts, dir nichts durch den Rhein zu schwimmen war aber auch ein gewagtes Unterfangen. :yikes In einem Buch geht es zum Glück meist gut aus (mindestens für die Hauptfigur).

    Bei dieser Szene hat es mich auch etwas gegruselt - aktuell hört man ja leider öfter darüber, wie tückisch Strömung sein kann, und dann schwimmt der mal eben durch den Rhein:yikes - auch wenn schon geschrieben wurde, dass er ein guter Schwimmer war ("Weissmüller junior") hat mich das in dem Moment nicht beruhigt.