'Ich bin Circe' - Seiten 357 - 448

  • Da ich mich ja fachgerecht selbst gespoilert hatte, kam in diesem Abschnitt nichts überraschendes für mich vor.

    Sehr gut beschrieben fand ich, wie bei näherer Betrachtung die Heldentaten Odysseus allen Glanz verlieren und der strahlende Held zum egoistischen Ar*** wird.

  • Danke!


    Ich kann verstehen, dass Telegonos die Insel verlassen will. Aber Circe hat das wohl nicht kommen sehen. Sie hat eben keine Ahnung von sterblichen Jugendlichen.

    Ich war überzeugt, er würde ums Leben kommen.


    Habe ich das richtig in Erinnerung, dass Athene nach dem Leben des Telegonos trachtete, weil eine Prophezeihung sagt, dass durch ihn Odysseus ums Leben kommen werde? Kann eine Göttin das vorherbestimmte Schicksal eines Menschen ändern?


    Die Begegnung mit Trigon hat mir gut gefallen. Ich weiß gar nicht warum. Es hatte eben so etwas Zauberhaftes, im wahrsten Sinn des Wortes.


    Was die Autorin Telemachos über seinen Vater nach dessen Rückkehr aus Troja erzählen lässt, finde ich etwas übertrieben. Ich weiß nicht, ob es darüber schriftliche Vorlagen gibt. Auch Homer schildert Odysseus keineswegs als edlen Helden.
    Es ist auf jeden Fall verständlich, dass Telegonos sehr enttäuscht ist, als er die Wahrheit über seinen Vater erfährt.


    Ich bin etwas misstrauisch darüber, dass Penelope sich so sehr für Circes Arbeit mit den Kräutern interessiert.

  • Ich fand es richtig gut, dass Trigon ihr Stachel gab, alleine dafür, dass sie bereit war.


    Dass deswegen Odysseus gestorben ist, ist tragisch. Tragisch auch, was aus ihm geworden ist. Nun sind also Telemachos und Penelope auf Aiaia, und Athene verlangt nach Telemachos. Der gefällt mir gut, anpackend und mitdenkend.


    Nach und nach erfährt man auch, was mit denen passiert ist, die wir zwischendurch getroffen haben, hier z. B. Medea - es wird keiner vergessen


    Ich bin gespannt darauf, wie der Roman endet.

  • Sehr gut beschrieben fand ich, wie bei näherer Betrachtung die Heldentaten Odysseus allen Glanz verlieren und der strahlende Held zum egoistischen Ar*** wird.

    Das hat mir auch gut gefallen.


    Die Szene mit Trigon fand ich sehr faszinierend und gut geschrieben.

    Insgesamt kam mir dieser Abschnitt etwas langatmig vor, da es in weiten Teilen darum ging, wie sich die vier in ihrer unfreiwilligen WG zusammenraufen (um es mal salopp zu umschreiben).

  • Sehr gut beschrieben fand ich, wie bei näherer Betrachtung die Heldentaten Odysseus allen Glanz verlieren und der strahlende Held zum egoistischen Ar*** wird.

    :writeDas habe ich mir auch gedacht. :lache Odysseus kommt da ja gar nicht mehr gut weg. Ich finde aber sehr gut, dass nicht nur die Heldentaten angesprochen werden, sondern auch mögliche dunkle Seiten genannt werden. Und die sind ja in diesem Zusammenhang durchaus nachvollziehbar. Überrascht hat mich der Fortgang der Geschichte auf alle Fälle, Odysseus Ende hatte ich überhaupt nicht mehr in Erinnerung.


    Die Szene mit Trigon fand ich auch sehr gut, wenn ich auch erschrocken darüber bin, wie weit Circe in ihrem Wunsch, ihren Sohn zu beschützen, zu gehen bereit ist. Das geht weit über gesunde Mutterliebe hinaus. Zum Glück muss sie doch keine ewige Pein ertragen.


    Insgesamt kam mir dieser Abschnitt etwas langatmig vor, da es in weiten Teilen darum ging, wie sich die vier in ihrer unfreiwilligen WG zusammenraufen (um es mal salopp zu umschreiben).

    Das fand ich jetzt gar nicht, mir haben diese ruhigeren Momente sehr gut gefallen. Vor allem fand ich diese behutsame Abtasten: wer hat jetzt das warum vor? toll beschrieben. Es ist alles anders, als es Circe zunächst erscheint. Hat auch noch jemand das Gefühl, als fänden Telemachos und Circe Gefallen aneinander?:love: Ich finde das sehr schön, die beiden sind sich sehr ähnlich und sehr verbunden mit ihrer Umwelt. Aber sie war die Geliebte seines Vaters und auch wenn sie nicht altert, finde ich das eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung.


    Übrigens beunruhigt mich auch wie made das große Interesse Penelopes an den Kräutern. Hoffentlich kommt sie nicht auf falsche Gedanken.

    Das Buch hat mir schon von Anfang an gefallen, mich jetzt aber richtig gepackt :thumbup:. Mal sehen, ob ich es heute noch schaffe. :lesend

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021