Henri Faber - Ausweglos

  • Elias Blom wird zu einem Tatort gerufen. Der Ringfinger-Mörder dürfte nach 3 Jahren wieder zugeschlagen haben. Elias wurde damals nach einem Zeitungsartikel ins Einbruchsdezernat versetzt, sein Partner Mats wurde gekündigt. Bei dem aktuellem Fall scheint der Täter Noah gezwungen haben ihn zu seiner Frau zu führen, stattdessen schickte er ihn aber zu seiner Nachbarin. Elias will den Täter endlich fassen.

    Das Cover ist in seiner Einfachheit einfach ein echter Hingucker; auch die Haptik wurde sehr gut gewählt.

    Der Schreibstil des Autors ist bei seinem Thriller-Debüt ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

    Die einzelnen Kapitel sind aus der Sicht von Elias, Noah, Linda und dem Täter jeweils in der Ich-Form geschrieben, was zu diesem Thriller perfekt passte.

    Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau, was durch die Lügen bzw. Geheimnisse der Charaktere und den vielen überraschenden Wendungen bedingt ist. An manchen Stellen bekommt man aber Hinweise auf den wahren Täter, sodass man sich ein wenig zusammenreimen konnte, allerdings war dies nur ein Bruchteil der Geschichte.

    Der Plot wurde natürlich sehr gut gewählt und erzählt.

    Weniger gefiel mir, dass im Buch immer wieder von "DNA" die Rede ist. Warum kann ein österreichischer Autor, der in Deutschland lebt, nicht den deutschen Ausdruck "DNS" verwenden? Zudem viel mir auch mehrmals "Katheder" statt "Katheter" auf. Beide Wörter haben eine klar andere Bedeutung, denn den einen findet man in der Schule, den anderen im Krankenhaus. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Buch vorablesen durfte und hier noch nicht alle Fehler ausgemerzt wurden, wie man auch an ein paar anderen wenigen Stellen merkte. Daher fließt dieser Umstand genauso wenig in meine Bewertung ein, wie dass ich das Leseexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe.

    Was mich auch noch störte, war, dass der Täter immer wieder seinen inkaorangen BMW erwähnt, allerdings wurde dies mit voller Absicht gemacht, wie man aber erst am Ende des Buches erfährt.

    Ich hoffe sehr, dass man noch viel von diesem Autor zu lesen bekommt, besonders, wenn es in der Qualität dieses Thrillers geschieht, der in seinem Schreibstil an die frühen Werke von Sebastian Fitzek erinnerte.

    Fazit: Perfektes Thriller-Debüt; klare Leseempfehlung. 5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: B092JJDWBZ

  • Ausweglos, von Henri Faber


    Cover:

    Schwarz/weiß, minimal aber mit großer Wirkung.


    Inhalt:

    Noah wird bewusstlos und schwer verletzt bei der Leiche seiner Nachbarin, Emma, gefunden.

    Er erzählt von einem Mann der ihn mit einem Messer bedroht hat.

    Schnell wir klar: der Ringfingermörder ist wieder aktiv.

    Der ehemalige Mordermittler Elias Blom, zwischenzeitlich strafversetzt, wird wieder reaktiviert. Er hat auch schon vor Jahren erfolglos mit seinem Partner an diesem Fall gearbeitet. Wird es ihm diesmal gelingen den Serienmörder zu entlarven?


    Meine Meinung:

    Ein total spannender und gut durchdachter Thriller.

    Es gibt Überraschungen und Wendungen am laufenden Band, nichts ist so wie es den Anschein hat, ein Verwirrspiel ohne Gleichen, einfach genial.

    Durch den tollen Schreibstil bin ich nur so durch die Geschichte geflogen. Es ist immer was los, es geht rasant von einem Kapitel zum nächsten, es gab für mich keine langatmigen Stellen.


    Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass wir aus sehr vielen Seiten auf das Geschehen schauen können.

    Es gibt auch ganz viele unterschiedliche Charaktere, von sympathisch bis zum kotzen.


    Wirklich ein cleverer Pageturner, mit viel Nervenkitzel, von der ersten bis zur letzten Seite.


    Autor:

    Henri Faber, Jahrgang 1986, geboren und aufgewachsen in Niederösterreich, Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, lebt als Autor und Texter in Hamburg. ›Ausweglos‹ ist sein Debüt als Thrillerautor.


    Mein Fazit:

    Ein tolles Debüt für das ich meine uneingeschränkte Lese- und Kaufempfehlung abgebe und volle 5 Sterne.


    Ausweglos – atemberaubend

  • Eine Frage des Gewissens

    Wie schwer kann Schuld wiegen? Wie schwer das Gewissen belasten? Wie kann eine solche Schuld eine Beziehung belasten. All dies muss Noah am eigenen Leib erfahren, als er vor einer ausweglosen Entscheidung steht. Denn nun einige Stunden später muss er sich nicht nur den bohrenden Fragen der Polizei stellen sondern auch den ungestellten Fragen seiner Frau. Seine Ehe verliert an Substanz, seine Frau entzieht sich ihm. Und die Kripo bohrt immer weiter nach. Alte Fälle werden wieder aufgerollt und er Noah, ein unbeschriebenes Blatt gerät in das Visier der Kripo und ihren cholerischen Beamten. Er wird unter Druck gesetzt, durchleuchtet und verhört. Seine Frau trennt sich nicht nur von ihm, sondern wird auch immer seltsamer. Und dann überschlagen sich die Ereignisse.


    Der Autor präsentiert hier einen unglaublich guten und spannenden Thriller. Auch wenn man sich anfangs an seinen Schreibstil gewöhnen muss, braucht es gar nicht lange bis der Autor den Leser in die Geschichte hineingezogen hat und deren Sog verfallen ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und das will was heißen.


    Der Autor schafft es mit verschiedenen Handlungssträngen, die Spannung immer noch einen Level zu erhöhen. Besonders die Konstellation: Ein Mann steht vor der Entscheidung zwischen zwei Leben wenn schützen wenn opfern und dann mit den Folgen zu leben. Alles auf Spiel zu setzen für die große Liebe, alles hinten an stellen um sie zu beschützen. Auch wenn man als Leser glaubt das Rätsel gelöst zu haben, schafft es der Autor ein ums andere mal zu überraschen. Und genau das macht das Buch aus. Immer wieder überrascht zu werden, wo man glaubt man hat die Lösung und wird am Ende dennoch überrumpelt. Soviel kann ich verraten, ihr könnt euch auf ein wirklich unglaubliches Finale gefasst machen.


    Noah und Linda, dass scheinbar harmonische Ehepaar, mit ihren internen Konflikten werden ebenso realistisch und nachvollziehbar in ihren Interaktionen beschrieben, wie Elias ein Kripobeamter, der alles andere als einen leichten Stand hat in seiner Abteilung. Besonders spannend ist dabei wenn die verschiedenen Figuren mit einer in Kontakt treten und ihre Spielchen spielen, um ja nicht die ganze Wahrheit preisgeben zu müssen. Die Ermittlungsarbeit und die Schlussfolgerungen, die Elias aufgrund von Aktenstudium und Befragungen leistet sind einfach phänomenal. Auch wenn man als Leser immer mal wieder Fragezeichen im Kopf hat ergibt es am Ende alles einen Sinn.


    Auch wenn das Cover aus der Masse herausstrich hätte bspw. Profilbild, das sich aus zwei Profilbildern zusammensetzt vielleicht mit einem 3D Effekt oder Reflektion auch gut gepasst.


    Fazit: Ein packender Thriller der einen nicht mehr loslässt und derart packend und fesselnd geschrieben ist, dass man ihn kaum aus der Hand legen kann und es dann auch noch schafft den Leser derart zu überraschen. Kann diesen Thriller jeden Thrillerfan nur wärmsten ans Herz legen. Macht euch auf ein phantastisches Finale gefasst. Das rätseln macht echt Spaß und man wird dennoch überrascht. Unbedingt lesen. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:


  • Henri Faber, Jahrgang 1986, geboren und aufgewachsen in Niederösterreich, Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, lebt als Autor und Texter in Hamburg. ›Ausweglos‹ ist sein Debüt als Thrillerautor.


    Der Ringfingermörder schlägt wieder zu


    "Mancher Schritt, der uns als Ausweg erscheint, führt in Wahrheit nur tiefer in die Ausweglosigkeit!" (Tina Seidler)

    Bei seiner Wäsche abhängen wird Noah von einem unbekannten Mann mit einem Messer attackiert. Der Angreifer zwingt ihn, zu seiner Frau in die Wohnung zu gehen. Da er den Schlüssel hat, lotst ihn Noah nichts ahnend, dass seine Nachbarn doch nicht im Urlaub sind, in dessen Wohnung. Verhängnisvoll für die junge Frau, die nun mit mehreren Messerstichen brutal getötet wird. Zusätzlich entfernt der Täter ihr den Ringfinger. Kommissar Blom ist dieses Zeichen natürlich bekannt, der Ringfinger-Mörder hat wieder zugeschlagen. Fest entschlossen setzt er alles daran, diesen Serienmörder zu finden. Den dieses Mal haben sie in Noah einen wichtigen Zeugen, der allerdings ebenso wegen seiner Aktion unter Verdacht gerät.


    Meine Meinung:
    Die Doppel-CD umfasst einen Hörgenuss von 12 Stunden 44 Minuten und wurde brillianterweise von 4 stimmgewaltigen Sprechern eingelesen. Durch die interessanten und angenehmen Stimmen von Vera Teltz, Simon Jäger, Philipp Schepmann und Uve Teschner wird dieses Hörbuch zu einem förmlichen Erlebnis. Im Plot selbst wird Hamburg schon länger von einer Mordserie heimgesucht. Der sogenannte Ringfinger-Mörder wird so betitelt, weil er seinen Toten als Zeichen den Ringfinger entfernt. Doch nicht nur das, er tötet äußerst brutal mit mehreren Messerstichen. Allerdings hat er dieses Mal einen Fehler begangen, als der mit Noah einen Zeugen lebend zurückgelassen hat. Doch ist Noah wirklich ein hilfreicher Zeuge oder ist er ebenso verdächtig? Henri Faber hat mit seinem Debüt einen überaus spannenden Thriller verfasst, der gerade mit seinen schlauen Ermittlungen und den genialen Wendungen brilliert. Diese lassen selbst mich mitunter stutzig werden an dieser Geschichte und ich wusste bis zum Ende nicht, was mich erwartet. Besonders durch das Eintauchen in das Private von Noah/Linda und ihren Nachbarn Emma/Paul wird die Geschichte immer undurchsichtiger. Selbst am Schluss überrascht er mich noch mit einer ganz anderen Auflösung. Doch nicht nur die Hörbuchstimmen sind gut gewählt, sondern vor allem auch die Charaktere. Besonders mit dem sensiblen, einfühlsamen und charmanten Noah leide ich mit. Seine Aktionen sind ab und zu unüberlegt, allerdings auch mutig. Seine Ehefrau Linda dagegen empfinde ich recht schnell als labil, ungeduldig und mitunter hysterisch, was sicherlich mit ihrer allgemeinen psychischen Verfassung zusammenhängt. Mit Elias Blom als Kommissar taucht ein engagierter, selbstbewusster Kommissar auf, der allerdings durch die Ermittlungen um den Ringfinger-Mörder gezeichnet ist. Sein Partner Mats hat diese schlussendlich zum Alkoholiker werden lassen. Ich fühle ein wenig mit Elias, wenn er von Kollegen und Vorgesetzten attackiert wird oder man ihn nicht für kompetent empfindet. Mitreißend wird es dann, wenn der Serienmörder zu Wort kommt und mich mit in seine Gedankenwelt nimmt und ich trotzdem kein bisschen weiterkommen mit meiner Lösung. Was sicher gerade an den verschiedenen Ereignissen und Blickwinkeln liegt. Allerdings hat das Buch mitunter ein paar unnötige Längen, die man durchaus hätte Kürzen können. Deshalb von mir 9 Eulen.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3742420844

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Mit Elias Blom als Kommissar taucht ein engagierter, selbstbewusster Kommissar auf, der allerdings durch die Ermittlungen um den Ringfinger-Mörder gezeichnet ist. Sein Partner Mats hat diese schlussendlich zum Alkoholiker werden lassen. Ich fühle ein wenig mit Elias, wenn er von Kollegen und Vorgesetzten attackiert wird oder man ihn nicht für kompetent empfindet.

    :write


    Das ging mir genauso, ich habe allerdings zu keiner der Hauptfiguren, die durch die Kapitel ja auch stetig in den Erzählfokus wechseln, wirklich Sympathien aufbauen können. Das brauchte es aber auch nicht, die Geschichte sprach am Anfang klar für sich, das Ende war mir im letzten großen "Teil" des Buchs dann zu rasant, der Aufbau davor gefiel mir viel besser. Die Geschichte selbst war dennoch spannend und ich gebe offen zu, dass sie einen bei der Suche nach dem Ringfinger-Mörder auch sehr in die Irre führt. Auf den wahren Täter bin ich jedenfalls nicht gekommen, die Andeutungen gaben aber einen deutlichen Hinweis auf den Beruf des Mörders, so dass ich immerhin dahingehend am Ende richtig lag.


    Schön war es, dass am Ende auch Figuren auftauchten, die am Anfang nur genannt werden, mehr kann ich ohne Spoiler jetzt nicht dazu schreiben, um hier keine potentielle Spur zu verraten. ;)


    Insgesamt waren es interessante Lesestunden, die Spannung hat mich durchaus gepackt und ich bin weder enttäuscht noch übermäßig begeistert vom Ende.


    8 Punkte.

  • Ausweglos ist das Thriller-Debüt von Henri Faber. Ein Thriller, der mich auf 496 Seiten sehr gut unterhalten und zum miträtseln und mitermitteln ermuntert hat.



    Die Geschichte wird mittels Perspektivwechsel in knapp gehaltenen Kapiteln erzählt. Mit Noah und Linda Kaufmann erlebe ich zwei Charaktere, deren Beziehung unter dem Mord an ihrer Nachbarin sprichwörtlich zugrunde geht, mit Elias Blom, dem Ermittler, begebe ich mich auf die Suche nach dem Täter und schlussendlich führt mir der Täter immer mal wieder vor Augen, wie unzulänglich die Ermittlungen laufen und wie schlau er ist. Wer allerdings der Täter ist, bleibt mir als Leserin genauso verborgen wie dem Ermittlerteam.


    "Und warum fällt es mir so schwer, mich zu erinnern? Ich möchte einfach in meinen Kopf hineingreifen, die Erinnerung herausreißen und vor mir ausbreiten wie eine Karte." - Seite 179


    Alle vier Perspektiven bieten genügend Stoff die eigene Empathie gehörig auszustrecken und zu überlegen, welche Beweggründe und welche Ziele die einzelnen Personen haben könnten. Immer wieder werde ich beim Lesen mit Informationen angefüttert - nur um nach einem Perspektivwechsel einem der anderen Charaktere meine Aufmerksam widmen zu müssen.

    Der bildhafte und humorvolle Schreibstil lockert das Geschehen stellenweise auf und ich bin dankbar für diese kurzen Entspannungsmomente, bevor mich der nächste Cliffhanger wieder ungeduldig einen geräuschvollen Luftstoß ausatmen lässt.


    "Schnack lacht viel, Steigers Laune sinkt rapide. Zwei Stockwerke tiefer passt sich die Umgebung seiner Laune an." - Seite 237


    Fazit

    Ausweglos ist für alle, die temporeiche Thriller mit Szenenwechsel und Überraschungsmomenten lieben.