'Die Spur der Grausamkeit' - Seiten 001 - 099

  • Aber anscheinend war es wohl nie der Mann fürs Leben, wenn sie so oft verheiratet war . Das ist schon irgendwie traurig :(

    Vielleicht war sie eine Vertreterin der These, dass es nicht nur einen Deckel für jeden Topf gibt. Wenn es nur einen gibt und man findet den nicht (oder verliert ihn) das wäre ja schon tragisch.


    Auf jeden Fall hat sich jetzt mein Eindruck von ihr revidiert. Erst dachte ich ja, sie hätte geheiratet, weil sie nicht allein sein möchte. Aber jetzt denke ich, es hat ihr auch gefallen und sie wollte das einfach.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe nun auch den ersten Abschnitt geschafft, nachdem die Woche so ganz anders gelaufen ist, als ich sie geplant hatte.... that's life....


    Die Atmosphäre in dem Roman ist wieder sehr gelungen, gerade die Szenen mit Tristan und Josephine mag ich sehr. Aber wie von euch schon angesprochen sind es auch die liebenswerten Nebenfiguren, ob Tristans Hotelwirtin oder die Mädchen in Berlin. Aber auch die Begegnung mit der Frau des Gastgebers auf dessen Geburtstagsfeier, machen die Person so sehr greifbar.


    Josephine hat anscheinend eine Vorliebe für Tiere. Ich hoffe sehr diese Tiere ihr Halt geben können in ihrer Ehe, denn ihr Ehemann scheint sie nicht gut zu behandeln.


    Am Ende des Abschnitts haben wir wieder einen Toten. Ob Herrmann Gille etwas damit zu tun hat, sein Auftauchen in Wien bedeutet definitiv nichts gutes.

  • Am Ende des Abschnitts haben wir wieder einen Toten. Ob Herrmann Gille etwas damit zu tun hat, sein Auftauchen in Wien bedeutet definitiv nichts gutes.

    Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Möglich wäre es. Aber es stellt sich natürlich auch die Frage, wer der Tote war und wie er ins Bild passt.

  • Puh, was für eine Woche! Insofern bin ich leider erst gestern früh mit dem ersten Abschnitt fertig geworden. Und hab mich geärgert, dass ich dann zur Arbeit musste und nicht weiterlesen konnte. :lache Und ich freu mich riesig auf diesen meinen freien Sonntag, denn heute wird ganz viel weitergelesen!


    Das Buch gefällt mir nämlich schon wieder ausgesprochen gut! Mir macht es unheimlich Spaß, die ganzen altbekannten Figuren wiederzutreffen (naja, Gille hätte ich jetzt nicht wiedertreffen mögen rein aus Unsympathiegründen, aber ohne Gegenspieler wäre es ja auch irgendwie langweilig) und vor allem Wien Ende der 1920er zu entdecken. Die Atmosphäre ist ja doch schon deutlich anders als im tosenden Berlin.


    In Wien war ich vor drei Jahren, es macht das Lesen gleich noch mal lebendiger, wenn man manche Orte beim Lesen wieder erkennt, z.B. den Platz vor dem Sacher mit der Oper daneben.


    Gut gefällt mir auch Frau Salminger. Das scheint eine sehr feine Dame zu sein, die sicher viel erzählen könnte. Ich denke mir, dass sie vermutlich keine größere Rolle im Verlauf der Geschichte spielen wird, aber so eine Geschichte lebt ja auch durch ihre interessanten Nebenfiguren.


    Worüber ich anfangs erstaunt war, war, dass Gille doch so schnell wieder aus der Haft entlassen wurde - und dann sogar noch verfrüht. Aber es wird ja später noch erklärt.

    Gille ist absolut gefährlich. Eigentlich ist er ein kleines Licht, möchte aber bei den Großen mitspielen und stellt sich selbst immer in den Mittelpunkt. Sein aufkeimender Hass auf die Dame im Café mit dem engen Pullover ist bezeichnend. Und ich fand seine inneren Ansichten absolut nachvollziehbar beschrieben. Dieses sich selbst bis zur Raserei Hochschaukeln - ihm fehlt eine persönliche Gelassenheit und das macht ihn unberechenbar und gefährlich. Nicht nur für seine potentiellen Opfer, sondern irgendwo auch für seine Auftraggeber. Sehr spannend! "Die Spur der Grausamkeit" wird Gille wohl ganz allein legen...


    Josephines Ankunft in Wien ist wirklich furchtbar. Ich bin beeindruckt, dass sie es schafft, dieser buhenden Menschenmenge so anmutig entgegenzutreten. Tristan beschreibt ja diesen Tunnel, durch den sie blickt; anders ließe sich diese Situation wohl auch nicht aushalten. Ich glaube, sie umgibt sich nicht umsonst mit so vielen Tieren, die sind im Allgemeinen besser auszuhalten als so manche Menschen.


    Und für Tristan freue ich mich, dass er mittlweile so gut mit seinem Onkel zurecht kommt. Das war zu Beginn des ersten Bandes ja noch ganz anders.

  • Der erste Abschnitt hatte es schon wieder in sich. Tristan ist also jetzt in Wien - mysteriös, wie es ihn dort hin verschlagen hat. Wer ihm wohl diese Eintrittskarte geschickt hat? Und wer ist dieser Typ, der ihn da beim Hotel zu beschatten scheint? Der müsste ihm ja fast vom Bahnhof gefolgt sein, oder aber er steckt mit diesem Anton Lowatschek unter einer Decke und hat von ihm einen Hinweis bekommen.

    Bei der anonym zugestellten Eintrittskarte bin ich auch stutzig geworden. Sein Onkel war es nicht, Josephine vermutlich auch nicht. Ich tippe eher darauf, dass ihn seine Widersacher dorthin locken wollten. Würde ja auch zu dem mysteriösen Typen im dunklen Hauseingang passen.


    Aber dass Lowatschek mit diesem unter einer Decke steckt, denke ich eher nicht. Er wird höchstens für eine Entlohnung einen besonderen Auftrag verrichtet haben, wo er doch seine Konzession verloren hat, ist er für jedes kleine Zubrot sicher dankbar.


    Das ist nun mal Realität. Pepito heiratete sie 1927.

    Was ein Happy End zwischen ihr und Tristan auch ausschließt. Manchmal ist es doch doof, dass reale Personen einen realen Lebenslauf haben. :lache


    Mir scheint nicht Gille derjenige zu sein, der geschossen hat. Ob es stimmt, dass der Anschlag nicht Josephine sondern dem SA-Anführer galt?

    Ich denke auch, dass die Aussage, dass der Anschlag dem SA-Anführer galt, nur eine Ausrede ist. Ein scheinheiliger Versuch, die Situation herunterzuspielen. Schließlich ist man Josephine im Ganzen nicht wohlgesonnen, das zeigt ja auch die Absage der Revue am eigentlichen Veranstaltungsort.

  • Am Ende des Abschnitts haben wir wieder einen Toten. Ob Herrmann Gille etwas damit zu tun hat, sein Auftauchen in Wien bedeutet definitiv nichts gutes.

    Ich traue Gille zwar alles zu, aber ich denke nicht, dass er mit diesem Toten etwas zu tun hat.

    Aber dass Lowatschek mit diesem unter einer Decke steckt, denke ich eher nicht. Er wird höchstens für eine Entlohnung einen besonderen Auftrag verrichtet haben, wo er doch seine Konzession verloren hat, ist er für jedes kleine Zubrot sicher dankbar.

    Lowatschek ist wohl dankbar für jeden Auftrag und den damit verbundenen Lohn. Doch ich glaube, er würde nicht alles tun.

  • Puh, was für eine Woche! Insofern bin ich leider erst gestern früh mit dem ersten Abschnitt fertig geworden. Und hab mich geärgert, dass ich dann zur Arbeit musste und nicht weiterlesen konnte.

    Mir geht es leider im Moment auch so, dass ich unter der Woche fast gar nicht zum Lesen komme:knuddel1

    Das ist so schade, vor allem, weil das Buch hier mal wieder mega spannend ist und ich es kaum aus der Hand legen kann. Zum Glück konnte ich dann zumindest auch heute endlich mal ein paar Seiten am Stück lesen.



    Und für Tristan freue ich mich, dass er mittlweile so gut mit seinem Onkel zurecht kommt. Das war zu Beginn des ersten Bandes ja noch ganz anders.

    Da hast Du recht und ich finde es auch sehr schön, dass die beiden sich nun doch so angenähert haben. Am Anfang wollte Tristan ja überhaupt nichts mit seinem Onkel zu tun haben. Aber inzwischen hat er wohl auch eingesehen, dass sein Onkel ein ganz netter Kerl ist, der nur das Beste für ihn will.

  • Das ist so schade, vor allem, weil das Buch hier mal wieder mega spannend ist und ich es kaum aus der Hand legen kann. Zum Glück konnte ich dann zumindest auch heute endlich mal ein paar Seiten am Stück lesen.

    Eindeutig! Und ich hab mich eben auch festgeschmökert und wollte gar nicht mehr aufhören. So gehört sich das für eine fesselnde Lektüre. :-]

    Am Anfang wollte Tristan ja überhaupt nichts mit seinem Onkel zu tun haben. Aber inzwischen hat er wohl auch eingesehen, dass sein Onkel ein ganz netter Kerl ist, der nur das Beste für ihn will.

    Manchmal braucht man dafür etwas länger, um das zu erkennen.


    Aber Tristan ist schon ein feiner Kerl, auch wenn er aufgrund seiner Vergangenheit doch häufig aufbrausend ist und sich selbst dann nur schwer unter Kontrolle hat. Er hat das das Herz auf dem rechten Fleck.