Hausratversicherung für Bücher???

Hallo, Caren.

Nein, heutzutage wird der Wert des Hausrats grob (meistens zu hoch) geschätzt, als Versicherungssumme festgesetzt und in die jährliche Prämie umgerechnet. Im Schadensfall wird dann - ggf. gutachterlich - festgestellt, wie hoch der Wert des Hausrats (insgesamt, auch wenn er nicht komplett vom Schaden betroffen war!) ist/war. Daraus ergibt sich dann, ob man ausreichend oder unterversichert war. Ist der Wert des gesamten Hausstands z.B. 60.000 Euro und die Versicherungssumme war auf 30.000 Euro festgesetzt, bekommt man als Geschädigter auch nur die Hälfte des Wertes der beschädigten Güter. Verbrennen also 1.000 Bücher im Gesamtwert von 20.000 Euro, bekäme man in diesem Fall nur 10.000 Euro, Fensterkreuz mal Pi.

Berechnungsverfahren wie Quadratmeterzahl mal x gibt es zwar immer noch, und die Versicherungsvertreter verlassen sich meistens auf die Angaben der Versicherten, aber wenn man schon eine Hausratversicherung abschließt, sollte man m.E. auch dafür Sorge tragen, daß man nicht unterversichert ist. Das kann nämlich sehr ärgerlich werden.

Es könnte durchaus ratsam sein mal beim Versicherungsvertreter nachzufragen und die Bücher separat als Sammlung anzugeben. Das mußte ich zumindest bei meinen CDs so machen. Kostet nix extra, aber man bekommt im Schadensfall kompletten Schadenersatz !

Gut, dass ich die alte Allianz behalten habe, da sind solche Extras bereits alle schon mit drin.

Mich hat der Beitrag von Caren jetzt richtiggehend nervös gemacht.
Das muss ich doch tatsächlich mal abklären, wie das bei uns mit der Hausratversicherung ist.
Dass meine Bücher mittlerweile - außer dem ideellen Wert - auch einen finanziellen darstellen, war mir gar nicht wirklich bewußt (oder hab's verdrängt ).

Vielen Dank für den Anstoß.

Grüße
Shirat

Zitat

Original von Caren
Wir sind gerade dabei unsere Versicherungsverträge neu zu sondieren. Nach 10 Jahren ist das mal fällig.

Nun ergibt sich folgendes Problem:
Um bei einem Feuer, Wasserschaden oder Sturmschaden auch wirklich alles ersetzt zu bekommen, mußten wir einige Sachen extra benennen. z.B. Bilder. - Nun habe ich mittlerweile so um die 1000 Bücher und auch dafür soll extra bezahlt werden.

Früher gab es doch mal eine Formel:
pro qm Wohnfläche 1000 DM - oder nicht?

Hat vielleicht jemand Ahnung davon?

LG
Caren

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Meines Wissen berät auch die Verbraucherzentrale für wenig Geld bei Versicherungsfragen. Ich würde da einmal nachfragen. Bezüglich der Auskunft von Versicherungsvertretern bin ich immer sehr skeptisch.

Hallo Caren,

da auch bei meiner Bank Hausratsversicherungen angeboten werden, kenne ich mich damit ganz gut aus. Allerdings kann mein Wissen sich nur auf unsere Versicherung beziehen, doch ich glaube, dass dies auch für andere Versicherungen gilt.

Du hast die Möglichkeit, deinen Hausrat selbst zu schätzen (z.B. T€ 50) und dann bezahltst du den entsprechenden Beitrag. Hierbei besteht die Gefahr, dass du im Laufe der Zeit vergißt die Summe anzupassen. Dadurch kann eine Unterversicherung entstehen und du bekommst dann im Schadensfall evtl. eine niedrigere Summe bzw. nur den Verkehrswert für deine Sachen. Das heißt, dass ein Buch das einmal 22 € gekostet hat nach 5 Jahren eben keine € 22 mehr wert ist, sondern vielleicht nur noch die Hälfte.

Wenn du dich bei Vertragsabschluss für die Variante entscheidest, dass Pro qm €1.000 angesetzt sind, so bezahltst du den Beitrag nach der Größe deiner Wohnung. In aller Regel ist diese Versicherungsvariante dynamisch, das heißt, dass sie jährlich etwas teurer wird. Das ist aber in Ordnung, weil du im Schadensfall den Betrag bekommst, der dafür notwendig ist, um alles wieder neu kaufen zu können. Da auch jedes Jahr die Waren (Computer, Möbel. KLeidung usw.) teuerer werden, wird die Versicherung auch gemessen an der Inflation um diesen Prozentsatz teurer. Ich würde jedem empfehlen diese Variante zu wählen, denn sollte es zu einem Brand kommen und alles ist futsch, kannst du dir dann mit dem Geld alles neu wieder kaufen.
Bei dieser Variante wird eine Unterversicherung ausgeschlossen. Ausnahmen sind allerdings Bargeld, teure Teppiche, Schmuck usw.. Wertvolle Dinge, die die Versicherungssumme überschreiten sollten daher extra angegeben werden und müssen dann meist auch zusätzlich bezahlt werden. Doch das ist nicht der Normalfall.

Also wenn du einen echten Monet zu Hause hast, gib ihn bitte zusätzlich an.
So das ist mein Wissenstand, aber erkundige dich vorsichtshalber nochmals bei deinem Versicherungsagenten. In aller Regel sind die Versicherungsbedingungen bei den meisten Anbietern gleich, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Viele Grüße
reza

Zitat

Original von Caren

Da kannst Du Dich wirklich glücklich schätzen. So weit ich weiß, ist dort auch noch die Wäsche auf der Leine versichert, und Wertgegenstände im Auto. Heute gibt es das nicht mehr. Hätte ich so einen Vertrag würde ich ihn auch nicht tauschen.

Ebenso die Fahrräder im Keller, das Aquarium gegen Glasbruch, Hochwasser und sonstige Katastrophen.
Man hat schon oft versucht mir was neues aufzuschwatzen, aber nix is.