Sonntag – Georges Simenon

  • Diogenes, 176 Seiten

    OT: Dimanche

    Aus dem Französischen von Hansjürgen Wille und Barbara Klau


    Kurzbeschreibung:

    Der Roman einer amour Fou, die einen Mann in einem Moment ergreift, als er sich bereits mit seinem Leben abgefunden hat.


    Über den Autor:

    Simenon ist der Erfinder von Maigret, aber er hat auch eine ganze Reihe Romane mit psychologischem Feingefühl geschrieben, die ohne diesen Serienhelden auskommen.


    Mein Eindruck:

    Sonntag ist ein Simenon ohne Maigret, der früher schon einmal unter dem Titel Es geschah an einem Sonntag erschienen war. Simenon hat den Roman 1959 geschrieben.

    Simenon erzeugt schnell Atmosphäre, da die Handlung an der Cote d’azur angelegt ist und die schwierige Beziehung zwischen einem Ehepaar beleuchtet. Der gutaussehende, junge Koch Emile ist ein lockerer Typ, der die zurückhaltende, herbe Berthe hauptsächlich heiratet, weil sie ihm gelegen kommt. Liebe ist dabei weniger im Spiel. Berthe ist Erbin eines Hotels. Als Personal kommt die zwanzigjährige Ada hinzu, mit der Emile eine Affäre beginnt. Immer mehr stört ihn die Ehe mit Berthe.


    Simenons Prosa besticht durch detaillierte Beschreibungen des Alltags und mit psychologischen Momenten in der Beziehung des Paares. Viel Action gibt es nicht, dennoch wird es nie langweilig.


    Ich frage mich, ob man den geschickt gemachten Roman als Krimi durchgehen lassen kann, denn die Mordabsichten spielen sich mehr im Kopf ab. Daher ist es für mich mehr ein psychologischer Spannungsroman.


    ASIN/ISBN: 3257203756