'Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg' - Seiten 089 - 158

  • Sie sind nicht per se gegen Fortschritt. Sie haben eigentlich alles ausprobiert und dann wurde geprüft, ob es sich mit ihrem Glauben vereinbaren lässt. Als Anfang des 20.Jahrhunderts Traktoren auf den Markt kamen, hatte die Amisch als erste welche. Ich vermute, sie haben sie dann abgeschafft, weil sie mit ihnen nicht autark waren. Sie waren abhängig vom Diesel und den konnten sie nicht selbst herstellen. Also sind sie zu den Arbeitspferden zurückgekehrt ( wie gesagt, nur meine Vermutung) Mit Autos was es ähnlich. Interessant ist, dass die heutigen Old Order Autos benutzen. Sie lassen sich von "Englischen" zum Einkaufen fahren. Sie besitzen nur selbst keine und fahren nicht selber. In einem amerikanischen Amisch_Histo habe ich gelesen, dass sie auch Flugzeuge nicht sofort abgelehnt haben. Dafür finde ich aber leider keine Quelle.

    Ach das ist ja interessant. Dann schätze ich sie tatsächlich falsch ein.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • interessanter Abschnitt, dass Daniel sich so in die Gemeinschaft einfügt und ohne grössere Probleme als Amischer durchkommt liest sich schön. Die Mühle könnte sein grosser Traum werden, aber ich zweifle, ob er sich für immer in diese Gemeinschaft einfügen könnte. Es bleibt spannend, auch bei Susanne und Gideon scheint es nicht einfach zu werden.

  • Zitat

    Mädchen werden nicht Zwangsverheiratet. Hochinteressant.

    Weil mir das gerade auffällt: Da ist auch der Hintergrund, dass es bei den Amisch keine Ehe aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen gab. Und auch interessant: Bei einer Eheschließung mussten beide Elternteile zustimmen, nicht nur der Vater. So ein bisschen von der anfänglichen Gleichberechtigung aus den Gründerjahren ist geblieben.

  • Mir gefällt das Prinzip der Gemeinschaft der Amannschen sehr gut. Das Leben für Bauern war damals ja generell nicht so einfach und durch den Zusammenhalt wird es einfacher. Ich habe auch den Eindruck, dass sich das Leben der Ammanschen nicht so vom normalen Landvolk unterschieden hat. Im religiösen sicher, aber auch Katholiken und Protestanten konnten ja nicht miteinander. Im Prinzip haben die Amannschen ja einfach nur eine etwas andere Art der Religionsausübung praktiziert.

    Gut sie sondern sich auch ab, aber ich denke, wenn man als Grupper immerwieder verfolgt wurde, ist das tatsächlich nicht so ungewöhnlich.


    Das ist es, was ich auch so schön finde, den Zusammenhalt - das gemeinschaftliche in der Gruppe. Nur warum muß es immer mit so stregen Regeln dann gleich verbunden sein.

    Ok, bei schweren Verfehlungen (ähnlich dem Strafrecht) find ich das ja ok, aber bei Kleinigkeiten...


    Das Prinzip, leben und leben lassen ist ja teilweise vorhanden, aber eben nicht so, daß es für die Mitglieder so etwas wie Individualität geben könnte.

    Aber die Menschen sind nun einmal verschieden, was ja auch den Reiz ausmacht.


    Schwer - einerseits finde ich diese Gemeinschaft wunderbar, auf der anderen Seite beengeng.




    Mir gefällt auch, wie sich Andreas/Daniel so langsam integriert. Er gewöhnt sich an das Leben, es tut ihm sogar gut. Es hilft gegen seine Posttraumatische Belastungsstörung, die ich ihm jetzt einfach mal diagnostiziere nach dem Krieg. Das Leben dort, wirkt auf ihn, wie eine Therapie.

    (Heute gibt es ja auch Menschen, die bsp. einen Klosteraufenthalt suchen, um sich zu entschleunigen)


    Sehr gern mag ich Susanna, bei ihr hoffe ich, daß sie glücklich wird - ob das mit Gideon geht? Keine Ahnung,


    Josua empfinde ich als langweilig, ich kann da Rebekka schon verstehen :grin

    Hoffenltich findet sich ein Weg, das Verlöbnis lösen zu können, bzw. daß sie noch rechtzeitig den Mut findet, sich selbst die Wahrheit zu gestehen.

  • Sehr gern mag ich Susanna, bei ihr hoffe ich, daß sie glücklich wird - ob das mit Gideon geht? Keine Ahnung,

    Mir gefällt auch das Verhältnis der Schwestern untereinander. Sie helfen sich gegenseitig mit ihren Freunden, nehmen aber auch Rücksicht auf die Gefühle der anderen. Petzen gilt auch nicht. Sehr harmonisch, deshalb wünsche ich allen beiden einen Mann, der diese Eigenschaften, aber auch ihren eigenen Kopf den sie haben, zu schätzen weiß.

  • Passend zur Welt der Ammannleit entwickelt sich die Handlung in eher gemächlichem Tempo - das ist mir ohnehin lieber als so rasant, daß man auch als Leser kaum zum Durchatmen kommt.


    Gleich auf S. 89 habe ich etwas gestutzt, nämlich über die Seitenverteilung beim Gottesdienst. Ich kenne es von meiner Kindheit her genau anders herum: die Frauen links, die Männer rechts. Außer Familien, da gab es schon etliche, die gemeinsam in der Bank waren. Selbst heute noch, da sich diese Dinge verwischt haben, gehe ich, wenn ich in eine Kirche komme, automatisch auf die rechte Seite. Alte Gewohnheit eben.


    Daß Daniel „der Hintern weh tat“ ob des langen Gottesdienstes, kann ich mir vorstellen. Ich kenne einen Amisch-Gottesdienst auch nur aus Büchern oder wenn in einem Film eine entsprechende Szene vorkam, aber wenn ich das recht im Kopf behalten habe, dauert der so um die zwei Stunden. (Das ist, wenn ich es richtig erinnere, bei den Orthodoxen nicht viel anders.)


    Daniel wird auch ansonsten ins mehr oder weniger kalte Wasser geworfen. Melken - doch er lernt ja schnell. Damals war das noch Handarbeit, Melkmaschinen gab es noch lange nicht. In meiner frühen Kindheit hatte mein Onkel noch Kühe, ich habe dumpfe Erinnerungen, daß dort so gemolken wurde wie hier im Buch beschrieben.


    Interessant die Hinweise auf die Probleme, die die Ammannleit so haben: der Untermüller weigert sich gar, deren Mehl zu mahlen (vgl. S. 100). Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wie es im Verhältnis mit den „Weltlichen“ so ging, denn die Ammannleit sind ja ausgewandert, weil sie hier in Europa verfolgt wurden.


    Was mich den ganzen Abschnitt lang gewundert hat ist, daß weder Rebekka noch Daniel sich an die erste Begegnung erinnern konnten. Anscheinend haben sie da noch keinen großen Eindruck aufeinander gemacht.


    Bezüglich der Mühle: die steht doch auf dem Grund der Familie Lehmann. Ist der dann nicht der Pachtherr, weshalb muß noch jemand anders gefragt werden ? Vgl. S. 137, zumindest habe ich das so verstanden.


    Als ich die Besichtigung Daniels der Mühle gelesen habe, kamen so manche Erinnerungen. Vor etlichen Jahren habe ich (infolge des Besuches in einem Freilichtmuseum) ein kleineres Büchlein über den Betrieb einer Mühle gelesen. Da muß ich glatt mal meine Bibliothek befragen, das müßte noch da sein. (Verlorengegangen beim Umzug ist, soweit ich das bisher feststellen konnte, nur ein Buch über eine Bauernsäge im Schwarzwald, alles andere hat den Weg hierher gefunden.)


    Bei den Ammannleit gibt es in der Tat Dinge und Entwicklungen, wie man sie überall findet: nicht alles gab es schon immer (vgl. S. 134f). Manche Regeln sind „von Menschen gemacht“. Etwas, was nicht nur dort in Vergessenheit geraten ist, sondern sich auch heute immer wieder feststellen läßt. Doch wenn dann noch Macht und Einfluß oder gar Geld hinzukommen ... dann sind Regeln schon mal in Granit gemeißelt.


    Als Daniel erstmals zum Singen geht, ist Rebekka nicht da. Erst jetzt erfährt er, daß sie eigentlich so gut wie verlobt ist, und auch unter den Ammannleuten gibt es „ganz normale“ Regungen und Reibereien, Lukas etwa scheint Daniel nicht zu mögen und die Schwester von Gideon kann auch gut Gift verspritzen.


    Am Ende dann fühlen sich Daniel und Rebekka zueinander hingezogen, und Rebekka beginnt sich innerlich von Josua zu lösen. Aber leicht wird es sicher nicht, wenn beide zusammenkommen sollen.


    Die vorherigen Posts lese ich morgen. Für jetzt Gute Nacht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Schwer - einerseits finde ich diese Gemeinschaft wunderbar, auf der anderen Seite beengeng.

    So geht es mir auch...........


    Ich finde es auch wirklich beeindruckend zu sehen, wie hilfsbereit und freundlich diese Gemeinschaft gegenüber Daniel ist. Ja, er ist vermeintlich ein Glaubensgenosse........aber trotzdem finde ich dies schon bemerkenswert, wie hier die Worte der Bibel gelebt werden.

    Das ist ja auch ein Pluspunkt: als Mitglied ist man nie allein, es wird einem immer geholfen werden etc.


    Natürlich entstehen auf der anderen Seite daraus auch Verpflichtungen und Grenzen.


    Mich erinnert das wirklich teilweise an die Zeugen Jehovas, ich habe vor Jahren ein Ehepaar näher kennen gelernt und einiges über diese Religionsgemeinschaft erfahren.

    Selten habe ich so freundliche und hilfsbereite Menschen erlebt, das muss ich ganz ehrlich sagen.

    Natürlich gibt es bei ihnen immer auch die religiöse Seite - aber ich fühlte mich nie bedrängt oder genötigt ihrem Glauben beizutreten. Für mich eine beeindruckende Erfahrung. Die Freundschaft, ich kann es wirklich so nennen, zu der Frau besteht weiterhin, ihr Mann ist zwischenzeitlich leider recht jung verstorben.


    Ich bin noch am Anfang dieses Abschnitts - Daniel bekommt also die Chance, eine Mühle zu übernehmen.

    Und er trifft Rebekka wieder.

    Sie singt ein "weltliches" Lied.........und Daniel fühlt sich sofort zu ihr hingezogen.


    Interessant fand ich auch die Stelle, als beschrieben wurde, dass Verlobte sich schon auch mal gemeinsam ins Bett legen dürfen..............und es danach auch sein kann, dass es mit der Heirat "pressiert".:lache

    Überhaupt hat mich manches an dem gesprochenen Dialekt an das Schwäbische erinnert.........

  • Gleich auf S. 89 habe ich etwas gestutzt, nämlich über die Seitenverteilung beim Gottesdienst. Ich kenne es von meiner Kindheit her genau anders herum: die Frauen links, die Männer rechts. Außer Familien, da gab es schon etliche, die gemeinsam in der Bank waren. Selbst heute noch, da sich diese Dinge verwischt haben, gehe ich, wenn ich in eine Kirche komme, automatisch auf die rechte Seite. Alte Gewohnheit eben.


    Daß Daniel „der Hintern weh tat“ ob des langen Gottesdienstes, kann ich mir vorstellen. Ich kenne einen Amisch-Gottesdienst auch nur aus Büchern oder wenn in einem Film eine entsprechende Szene vorkam, aber wenn ich das recht im Kopf behalten habe, dauert der so um die zwei Stunden. (Das ist, wenn ich es richtig erinnere, bei den Orthodoxen nicht viel anders.)

    Ich kenne die sitzordnung auch so ( Männer rechts, Frauen links) , bin aber bei Bernd Längins Buch auf die andere sitzordnung gestoßen und auf einer Web-Site über Amisch in USA auch (Quelle: https://amishamerica.com/atten…sh-church-as-an-outsider/)


    Zitat

    The wooden-bench seating was arranged in three sections. The men sat (by age) on the left side, and the women (also by age) on the right – both groups facing each other. The two center rows where these sections met were the seats of honor, using folding or other portable chairs. This is where local and visiting ministers were seated.

    Der Amisch Gottesdienst dauer 3-4 Stunden. Da braucht man richtig Sitzfleisch.


    Zitat

    Was mich den ganzen Abschnitt lang gewundert hat ist, daß weder Rebekka noch Daniel sich an die erste Begegnung erinnern konnten. Anscheinend haben sie da noch keinen großen Eindruck aufeinander gemacht.


    Welche erste Begegnung? Rebekka sieht ihn das erste Mal bei der Gemeeh. Sie treffen sich erst später.

    Zitat

    Bezüglich der Mühle: die steht doch auf dem Grund der Familie Lehmann. Ist der dann nicht der Pachtherr, weshalb muß noch jemand anders gefragt werden ? Vgl. S. 137, zumindest
    habe ich das so verstanden.

    Die Lehmanns habe das Land auch gepachtet, es ghört ihnen nicht.

  • S

    Interessant fand ich auch die Stelle, als beschrieben wurde, dass Verlobte sich schon auch mal gemeinsam ins Bett legen dürfen..............und es danach auch sein kann, dass es mit der Heirat "pressiert".:lache

    Überhaupt hat mich manches an dem gesprochenen Dialekt an das Schwäbische erinnert.........

    Das wird von manchen sehr konservativen Amisch auch heute noch praktiziert. Das nennt sich "Bundling". Früher (so im 18. Jahrhundert) war das in den USA wohl ziemlich verbreitet. Da wurden die Verlobten jeder in einen Sack eingenäht, wo nur der Kopf rausguckte, damit nichts passiert. In dem Filn "The Patriot" von Mel Gibson, wird es auch erwähnt.

    Der Dialekt ist pfälzisch und das Pennsylvania Dutch der Amish klingt wohl immer noch so.


    Ich hatte für 2020 drei Wochen Recherche in Pennsylvania geplant, wir hatten auch eine Woche auf einer Amisch Fram gebucht. Leider kam kam Corona dazwischen. :cry

  • Das wird von manchen sehr konservativen Amisch auch heute noch praktiziert. Das nennt sich "Bundling". Früher (so im 18. Jahrhundert) war das in den USA wohl ziemlich verbreitet. Da wurden die Verlobten jeder in einen Sack eingenäht, wo nur der Kopf rausguckte, damit nichts passiert. In dem Filn "The Patriot" von Mel Gibson, wird es auch erwähnt.

    Der Dialekt ist pfälzisch und das Pennsylvania Dutch der Amish klingt wohl immer noch so.


    Ich hatte für 2020 drei Wochen Recherche in Pennsylvania geplant, wir hatten auch eine Woche auf einer Amisch Fram gebucht. Leider kam kam Corona dazwischen. :cry

    Karin, ich bin echt begeistert von deinen Infos. :love: Und jetzt habe ich schon drei Filme, die ich anschauen muss. :grin In einen Sack einnähen, oh Mann, die Menschen sind schon schräg (also so ganz allgemein). Dass die Amish in Pennsylvania tatsächlich alle Deutsch sind, war mir so gar nicht bewusst.


    Ich wünschte wirklich, du hättest auf die Farm gedurft. So eine Vor-Ort-Recherche macht doch sicher noch mehr Spaß und ist NOCH intensiver.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Interessant fand ich auch die Stelle, als beschrieben wurde, dass Verlobte sich schon auch mal gemeinsam ins Bett legen dürfen..............und es danach auch sein kann, dass es mit der Heirat "pressiert".:lache

    Überhaupt hat mich manches an dem gesprochenen Dialekt an das Schwäbische erinnert.........

    Das wird bei Rebekka und Josua sicher nicht passieren. Sie ekelt sich ja direkt vor seinen Berührungen.

    Das mit dem schwäbischen ist mir auch aufgefallen. Wo genau liegt nochmal dieses Waldeck?

  • siehe z. B. WikipediaIch finde es sehr spannend zu sehen, dass auch in dieser Glaubensgemeinschaft mit der Zeit so einiges strenger gehandhabt wird als der Gründer ursprünglich vorgesehen hatte. Ich verstehe nur nicht, warum sich das so entwickelt? Es passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich zur Grund-Philosophie dieses Glaubens.... Was mich aber immer wieder begeistert ist der Zusammenhalt, zum Beispiel bei den Ernten, und dass jeder jedem hilft.

    Ich habe den Versuch, das zu verstehen, schon lange aufgegeben. So eine Entwicklung scheint systemimmanent zu sein, und mit "systemimmanent" meine ich hier nun nicht nur das Christentum, sondern ich verstehe das ganz allgemein für alle Bereiche. Auf staatlicher Ebene z. B. kann man das "schön" an der immer mehr wachsenden Bürokratie feststellen. Es wird zwar von Bürokratieabbau geredet, erreicht wird jedoch stets das Gegenteil.


    Und ob er im Laufe der Zeit vielleicht gefallen findet an dieser Gemeinschaft.

    Dsa könnte ich mir vorstellen - nach den Erfahrungen, die er als Soldat im Krieg gemacht hat.


    Der Amisch Gottesdienst dauer 3-4 Stunden. Da braucht man richtig Sitzfleisch.

    Oh je, das wäre für mich einer der Gründe, kein Amisch zu werden (ich hatte mal irgendwo gelesen, daß ein solcher Gottesdienst um die zwei Stunden dauern würde - das fand ich schon lang).


    Welche erste Begegnung? Rebekka sieht ihn das erste Mal bei der Gemeeh. Sie treffen sich erst später.

    Vergiß es, mein Fehler. Ich habe nochmals nachgelesen. Aus Gründen, die ich nicht mehr nachvollziehen kann, war ich der Meinung, der junge Soldat im ersten Kapitel wäre Daniel gewesen. Keine Ahnung, wie ich darauf kam. Ich bin vermutlich "automatisch" davon ausgegangen, so daß ich seinen Namen "Georg" glatt überlesen habe.


    Wo genau liegt nochmal dieses Waldeck?

    In Nordhessen, siehe z. B. Wikipedia. Das ist eine schöne Gegend, vor zwei Jahren war ich in der Nähe in Bad Wildungen einer Reha-Klinik. Die bekam ihre Wurst sicherlich von Wilke, die Firma wurde kurz darauf wegen Listerien in der Wurst geschlossen - da ist mir dann im Nachhinein noch ganz anders geworden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Findus Na ja, die haben dort schon ziemlichen Wert auf richtige Ernährung gelegt; da Wilke-Wurst im gleichen Landkreis war (praktisch "nebenan"), nahm ich an, daß die von dort beliefert wurden (wissen tue ich das nicht). Manchmal so viel Wert, daß ich mir die Frage: Lebensqualität oder Lebensquantität gestellt habe. :rolleyes


    Bei der Gelegenheit, Stichwort Reinlichkeit. Das war mir beim Lesen auch aufgefallen. Dabei mußte ich, man mag es mir verzeihen, wieder an meine "Indianer-Bücher" denken, sowohl Romane wie Sachbücher. Die (Indianer, nicht die Bücher ;-) ) waren nämlich (die allermeisten jedenfalls) ebenfalls sehr auf Reinlichkeit und Sauberkeit bedacht, im Gegensatz (wie hier auch) zu den (dort) weißen Siedlern und (hier) den anderen Landesbewohnern. Drum wurden (dort) die Indianer von den Weißen auch mit so ehrenvollen Titeln wie "dreckige Wilde" belegt - sollte wohl vom eigenen Verhalten ablenken. Es wäre interessant zu erfahren (oder habe ich da wieder etwas überlesen?), ob die Ammannleute hierzulande auch ähnlichen "Schmähungen" ausgesetzt waren. Vielleicht kommt solches ja noch.


    Ach ja, Nachtrag zur "Reinlichkeit" in Europa.

    In einem der Vorträge damals in Bad Wildungen ging es um die Geschichte des Ortes, der eine jahrundertelange Tradition als Badeort hat. Das "Bad" war früher wörtlich zu nehmen - man badete in dem Heilwasser (das heute noch fließt und unter Arzneimittelrecht steht - also nur auf Rezept erhältlich ist).

    Einer nach dem anderen.

    Natürlich ohne das Wasser zu wechseln.

    Seltsam, daß es viele Krankheiten gab.

    Ich glaube, damals wäre ich nicht baden gegangen...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nein danke, ich auch nicht.


    Die Reinlichkeit der Amisch war ebenfalls religiös begründet. Man geht sorgsam mit Gottes Gaben um, dazu gehört auch der eigene Körper, den man gut behandelt. Daher rührt auch der Anspruch, den Boden, den man besitzt, so gut zu bearbeiten, dass er reiche Ernte trägt. Essen wird nicht weggeworfen, nichts wird verschwendet. Das, was man heute unter "Achtsamkeit" versteht, leben die Amisch schon lange.

  • Daniel fällt zwar hin und wieder auf, weil er sich nicht so ganz richtig verhält, aber er schlägt sich eigentlich gut. Eigentlich wollte er nur für eine Weile von der Bildfläche verschwinden, doch so nach und nach gefällt ihm das Leben immer besser. Sogar seine eigene Mühle könnte er betreiben, eine Chance, die ihm sonst wohl nicht zuteilgeworden wäre. Aber er ist noch unsicher. Doch ein Traum zeigt ihm, was sein könnte.


    Rebekka werden von ihrem Vater nicht gezwungen, sich an jemand bestimmtes zu binden, aber der Zwang ist ja doch da, da sie versprochen ist und man zwar theoretisch dieses Versprechen rückgängig machen kann, aber es einfach nicht tut. Eine verzwickte Sache! Rebekka merkt, dass sie Joshua zwar mag, aber eben nicht mehr und dass sie bei Daniel ganz anders fühlt. Aber auch Susanna ist unglücklich, denn Gion mag sie zwar, aber auch für ihn wird eine Hochzeit arrangiert.


    Mir gefällt es gut, wie alle zusammenarbeiten und sich helfen. Auch Daniel wird Hilfe bekommen, wenn er wirklich die Mühle instand setzt, wovon ich aber ausgehe.