'Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg' - Seiten 333 - 406

  • Ich bin begeistert - das war so ziemlich der beste Amisch-Roman, den ich je gelesen habe. :anbet Gerade weil es keine „typische Amish-Romance oder "christliche" Geschichte“ war, sondern die Religion als das behandelt wurde, was sie im Leben von gläubigen Menschen wie Amisch ist: selbstverständlich. Ohne zu missionieren, ohne darauf „herumzureiten“, ohne zu verherrlichen. Ich muß, man verzeihe es mir, einen „meiner“ Western-Autoren zitieren, weil seine Aussage genau auch auf dieses Buch zutrifft. Über seine „Spanish-Bit-Saga“* hat Don Coldsmith sinngemäß geschrieben, daß er bewußt in keinem der Bände den Begriff „Indianer“ verwendet hat. Er hat sie als ganz normale Menschen darstellen wollen, ohne einen Unterschied zu anderen Menschen zu machen.


    Exakt so habe ich es hier im Roman mit den Amisch empfunden, und das hebt ihn von allen anderen solchen, die ich kenne, sehr positiv ab. Hier wird nicht verherrlicht, verniedlicht oder Probleme unter den Tisch gekehrt. Sondern das Leben so geschildert, wie es vermutlich wirklich gewesen ist (soweit man das von heute aus beurteilen kann).

    Herzlichen Dank :love: , ich bin gerade sprachlos. Das war meine Intention beim Schreiben, die Amisch nicht als "Kulisse" zu benutzen oder irgendwelche religiösen Botschaften zu transportieren, sondern die Leute „mitzunehmen“ n die Welt der Amisch, die ja auch für mich völlig neu war. Ich bin kein besonders religiöser Mensch und manches , was ich während der Recherche gelesen habe, fand ich doch befremdlich. Ich habe aber versucht, mich darin einzufühlen bzw. dem Ungewohnten mit Respekt zu begegnen

  • Ich gestehe, ich bin immer noch ganz hin und weg, nachdem ich bereits am Freitag das Buch durchgelesen hatte.

    In Gedanken bin ich noch immer bei den "Freunden in Amerika".

    Was es genau ist, kann ich gar nicht beschreiben - der Schreibstil, die Figuren, das Flair?

    Alles zusammen denke ich mal.


    Ein Buch, das mich richtig in sich aufgenommen hat und mich mit in das Geschehen gespült hat. ( Auch wenn ich ja gar nicht offiziell dazugehören darf, als nicht Amische)


    Daß es herauskommt, daß Daniel eigentlich Andreas ist, dachte ich mir - das mußte einfach passieren. Auch dachte ich zuerst, daß es durch Magdalena herauskommt, war dann doch erleichtert, daß es nicht so war und dann - dann kommt einfach Hans daher...


    Aber so wird es rund. Auch für Daniel ist es letztlich so einfach ehrlicher. Ich würde es so beschreiben, daß er erst so zum echten Amisch wird.

    Die Ehe hat eine harte Prüfung bekommen - aber auch glaube ich, daß sie dadurch stabil bleibt.

    So, wie Rebekka Daniel kennengelernt hat, so ist er ja im Handeln.

    Daß er vorher Lutheraner? war, war ja vorher und er hat sich wirklich bewiesen, ein Amischer zu sein. Meiner Meinung nach sogar mehr, als ein Jakob oder ähnlicher - indem er so richtig in der Gemeinschaft aufging und sie so unterstützt hat.


    Den Film - der einzige Zeuge habe ich mir auch im Fernsehen angesehen, mir gestern noch bei you tube zwei Berichte über die Amische gegönnt.


    Nun warte ich auf Band zwei, der weider sehr verlockend klingt.

  • Die Überfahrt war sicher eher unangenehm bis übel; aber im Vergleich, was ich bisher so über diese Auswandererschiffe bzw. wie deren Passagiere behandelt wurden gelesen habe, sind sie noch glimpflich davongekommen. Auf diesen Schiffen müssen schlimme Zustände geherrscht haben, was mich insofern wundert, als daß die Auswanderer die Überfahrt ja bezahlt haben. Wie dem auch sei, die Gruppe hat es weitgehend geschafft.


    S. 348: weshalb Musik so verpönt ist, werde ich wohl nie so ganz verstehen. Ich meine mich zu entsinnen, daß es im AT mehrere Stellen gibt, an denen Musik gemacht wird. Und Jesus hat des Öfteren gefeiert - da wird es gewißlich auch Musik gegeben haben.


    S. 357 - Lancaster County ist das Ziel, wo sonst sollten sie hin wollen?


    So ein ganz kleines bißchen habe ich gestutzt, als es auf S. 359 hieß, sie hätten zwei Pferde vor dem Wagen. Allerdings wollten sie ja nicht allzuweit reisen. Denn wenn sie in den (Wilden) Westen gewollt hätten, würden sie sicherlich Ochsen vor den Wagen spannen. Pferde sind zu schwach für die Trecks nach Westen.


    S. 367 der Hinweis, daß ein Jakob Schmucker selbst den „Indian Summer“ mißbilligen würden. Dabei gibt es eine Stelle im NT, in dem Jesus selbst die Pracht der Schöpfung preist und nicht etwa verurteilt.


    Daniel hat mich erstaunt, daß er zuerst eine Sägemühle baut und dann erst eine Getreidemühle. Das ist sicherlich sinnvoll, denn eine Säge braucht man, bevor man Getreide anbauen kann. Doch eine Sägemühle und eine Getreidemühle sind zwei verschiedene paar Schuhe - nicht, was den Antrieb betrifft, aber in Bezug auf das, was hinten dann am Antrieb dran hängt. Andererseits kam es öfters vor, daß Säge- und Getreidemühle den selben Eigentümer hatten und nebeneinander betrieben wurden (zumindest in Deutschland). Und ich gehe davon aus, daß Daniel so geschickt ist, daß er beides bauen und betreiben kann. Damals mußten die Menschen sowieso ein viel größeres bzw. umfassenderes Wissen haben als heute (über die Definition "größer" könnte man streiten). Aber wenn ich über die seinerzeitigen technischen Möglichkeiten lese, komme ich zu dem Ergebnis, sonst hätten unsere "Altvorderen" nicht solche Leistungen vollbringen können.


    Und dann der erste „Schlag“: die Schwester des richtigen Daniel taucht auf - sie macht einen genau so guten Eindruck wie ihr Bruder. Ob es wohl später nochmals Kontakte zwischen den Familien geben wird? Bald folgt jedenfalls der zweite Schlag“: ein ehemaliger Kamerad von Daniel (Andreas) taucht auf, und seine Identität wird bekannt. Ein Glück, daß dieser Jakob Schmucker nicht mitgekommen ist - wer weiß, wie das sonst ausgegangen wäre.


    Über die letzten Seiten empfand ich die Darstellung etwas, hm, gerafft, inhaltlich aber schlüssig und nachvollziehbar.


    S. 405: „Wenn man Menschen nach ihre Taten und nicht nach ihren Worten richtet, dann ist Daniel ein besserer Christ als so manch anderer.“ Ein wahres Wort, das Caleb da gesprochen hat - und eine Sichtweise, die nicht nur an dieser Stelle, sondern auch in vielen anderen Situationen zutreffend ist. Und leider oft vergessen oder nicht beachtet wird.


    Auf der letzten Seite hat die Geschichte dann ihr gutes Ende gefunden. :-)


    Insgesamt gesehen hat mir das Buch außerordentlich gut gefallen. Dieser für mich erste Amisch-Roman aus einem säkularen Verlag hat mich ungemein positiv überrascht. Ich las eine Geschichte, die weder missionieren oder eine Lebensform verherrlichen wollte, sondern „ganz einfach“ von Menschen, ihrer Welt und ihrer Sicht der Dinge berichtete, so daß ich fast das Gefühl hatte, einen Tatsachenbericht zu lesen (ich weiß, daß die Handlung fiktiv ist; und ich würde das auch schreiben, wenn es eine private Leserunde ohne Autorin wäre).


    An dieser Stelle dann auch von mir herzlichen Dank an KarinS für die engagierte Begleitung der Leserunde - das war eine wirklich schöne Leserunde. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Amischen waren auch für mich von den Figuren her völliges Neuland,

    Vielleicht gerade deshalb war das (zumindest für mich) eigentlich nicht zu bemerken. Die Figuren haben (für mich) in sich schlüssig gedacht und gehandelt - vielleicht sogar nachvollziehbarer und näher an der Wirklichkeit als in so manchem Amisch-Roman, in dem alles durch eine "rosarote Brille" gesehen wird.



    ICh kann Rebekka verstehen, dass sie sich hintergangen fühlt und ich fand es auch ok, dass sie Zeit gebraucht hat um über ihre Situation nachzudenken.

    :write


    . Das war meine Intention beim Schreiben, die Amisch nicht als "Kulisse" zu benutzen oder irgendwelche religiösen Botschaften zu transportieren, sondern die Leute „mitzunehmen“ n die Welt der Amisch, die ja auch für mich völlig neu war.

    Genau so kam das auch bei mir an. :-)



    Ich gestehe, ich bin immer noch ganz hin und weg, nachdem ich bereits am Freitag das Buch durchgelesen hatte.

    In Gedanken bin ich noch immer bei den "Freunden in Amerika".

    Was es genau ist, kann ich gar nicht beschreiben - der Schreibstil, die Figuren, das Flair?

    Alles zusammen denke ich mal.

    :write Geht mir ähnlich. Eigentlich wußte ich genau, welches Buch ich als nächstes lesen will. Doch ich konnte es noch nicht anfangen, weil ich in Gedanken noch zu sehr bei diesem bin.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • zu 1. Es gibt viele HInweise, dass die Kirche Jesus offene Einstellung und seine Freude am Leben und den Menschen, anders dargestellt hat. Sonst hätte sie wohl nicht so viel Druck ausüben können.


    Zu 2. viel Kirchgänger sind oft schlechtere Christen in ihren Handlungen als jene, die der Institution Kirche den Rücken gekehrt haben. Ist heute auch noch so.

  • So ein ganz kleines bißchen habe ich gestutzt, als es auf S. 359 hieß, sie hätten zwei Pferde vor dem Wagen. Allerdings wollten sie ja nicht allzuweit reisen. Denn wenn sie in den (Wilden) Westen gewollt hätten, würden sie sicherlich Ochsen vor den Wagen spannen. Pferde sind zu schwach für die Trecks nach Westen.

    Die Beschreibung von Philadelphia und den Straßenverhältnissen habe ich im Bericht eines englischen Auswanderers 1818 gefunden. Er schreibt, dass er zwei Pferde für 165$ und einen Planwagen für 150 $ kauft und nach Pitsburg fährt. Die Preise finde ich recht hoch für diese Zeit.

    Zitat

    Daniel hat mich erstaunt, daß er zuerst eine Sägemühle baut und dann erst eine Getreidemühle. Das ist sicherlich sinnvoll, denn eine Säge braucht man, bevor man Getreide anbauen kann. Doch eine Sägemühle und eine Getreidemühle sind zwei verschiedene paar Schuhe - nicht, was den Antrieb betrifft, aber in Bezug auf das, was hinten dann am Antrieb dran hängt.

    Die Tuttinger Mühle, die mein Vorbild war, ist Säge- und Getreidemühle. Das Sägewerk im "Untergschoss" auf der Höhe des Wasserrads, das Mahlwerk für Getreide im 1. Stock.

    Zitat

    An dieser Stelle dann auch von mir herzlichen Dank an KarinS für die engagierte Begleitung der Leserunde - das war eine wirklich schöne Leserunde. :-)

    Vielen Dank, dass du dabei warst :)

  • Die Beschreibung von Philadelphia und den Straßenverhältnissen habe ich im Bericht eines englischen Auswanderers 1818 gefunden. Er schreibt, dass er zwei Pferde für 165$ und einen Planwagen für 150 $ kauft und nach Pitsburg fährt. Die Preise finde ich recht hoch für diese Zeit.

    Drum habe ich ja auch nur "ein ganz kleines bißchen" gestutzt. Die Schönthaler sind ja nicht allzuweit gereist, da ging das sicher mit Pferdewagen. Die Trecks in den Westen begannen meist erst "richtig" am MIssissippi bzw. Missouri - und da war dann mit ganz anderen Schwierigkeiten in der Geographie fertigzuwerden als in Philadelphia. Dort wurden dann von denen, die sich besser auskannten, die Pferde gegen Ochsen getauscht.


    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurden die Einwanderer damals ziemlich ausgenutzt. An solchen Orten, da die sich eindecken mußten, schossen die Preise gerne in die Höhe.


    Vergleichbares gibt es ja heute auch noch. Wenn in Frankfurt/M. Messe ist, dann erhöhen auch die Hotels meiner Heimatstadt Aschaffenburg die Preise ganz gewaltig - eben weil Messe ist.


    Die Tuttinger Mühle, die mein Vorbild war, ist Säge- und Getreidemühle. Das Sägewerk im "Untergschoss" auf der Höhe des Wasserrads, das Mahlwerk für Getreide im 1. Stock.

    Gerade am Wochenende habe ich ein Heft über eine kombinierte Holz- und Getreidemühle (aus dem Landkreis Rosenheim) gelesen. Das war sicher oft zusammen. Was ich eigentlich meinte ist, daß Daniel ein Getreidemüller war. Er wußte alles, was man über das Mahlen von Getreide wissen muß. Die Technik eines Sägewerkes ist jedoch ab dem Wellbaum eine andere mit völlig anderen Anforderungen. Er mußte sich also auch mit dem Sägen von Holz und dessen Technik auskennen. Was allerdings damals sicher wahrscheinlicher war als heute. Da nicht immer ein Fachmann greifbar war, mußten die Menschen vieles selbst machen - und demgemäß auch können. Oder sich aneignen - ohne Letzteres hätten die Schönthaler (und viele andere) wohl nicht überleben können.


    Ich bin vermutlich nur gestolpert, weil ich direkt zuvor ein Buch über die Funktionsweise von Sägewerken gelesen habe.


    ASIN/ISBN: 3924842183

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Überfahrt war ja wirklich kein Zuckerschlecken.

    Und seekrank zu werden hört sich echt schlimm an, das möchte ich nie erleben.

    Mir fehlt noch ein kleines Stück - aber die ersten 3 Jahre sind vergangen und die Familie hat sich gut eingelebt, sie sind sogar wohlhabend.

    Aber wie es mit Besiedelungen so ist - des einen Freud ist des anderen Leid, auf die Ureinwohner bezogen.


    Ich hoffe, dass ich das Buch heute beenden kann. :-)

  • Das war wohl oft so, aber ich denke, dass es hier von den Amish, die schon da sind, gut organisiert wurde. So fiel man den Abzockern wohl nicht so leicht in die Finger.

    Schon; ich habe mich mit meiner Bemerkung vor allem auch auf die von KarinS zuvor genannten Preise für Pferde und Planwagen, die sie als hoch eingeschätzt hat, bezogen. Allerdings weiß ich nicht, wie damals die Preisverhältnisse waren.


    Aber wie es mit Besiedelungen so ist - des einen Freud ist des anderen Leid, auf die Ureinwohner bezogen.

    Ja, zu dem Thema ließe sich so einiges sagen. Die Folgen reichen ja bis in die Gegenwart, wie die kürzlichen Funde von Kindergräbern in Kanada zeigen. Daß es auch anders ging, zeigt der einzige (!) Vertrag, der je zwischen Indianern und "Weißen" geschlossen wurde - und bis heute eingehalten wird. ALLE Verträge, die die USA bzw. weiße Siedler mit den Indianern geschlossen hatten wurden gebrochen. Bis auf eben einen einzigen. Und der wurde auf "weißer" Seite ... von Deutschen unterschrieben: der Vertrag von Fredericksburg von 1847. Es ging also auch anders, wenn man denn wollte. Das wird übrigens in dem (deutschen) Western "In einem wilden Land" thematisiert bzw. (mit etlichen Freiheiten) nacherzählt.


    Allerdings würde ich vermuten, wären die Schönthaler (oder andere Amisch) auf Indianer gestoßen, wäre es nicht zu den, um es so auszudrücken, üblen Dingen gekommen, die geschehen sind. Ich schätze, die hätten eine andere Lösung gefunden. Außer sie wären auf einen extrem kriegerischen Stamm gestoßen. Allerdings bin ich mit der Situation an der Ostküste nicht ganz so bewandert.


    ASIN/ISBN: B00FAAVK3G

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Allerdings würde ich vermuten, wären die Schönthaler (oder andere Amisch) auf Indianer gestoßen, wäre es nicht zu den, um es so auszudrücken, üblen Dingen gekommen, die geschehen sind. Ich schätze, die hätten eine andere Lösung gefunden. Außer sie wären auf einen extrem kriegerischen Stamm gestoßen. Allerdings bin ich mit der Situation an der Ostküste nicht ganz so bewandert.


    ASIN/ISBN: B00FAAVK3G

    Es gab einige Jahrzehnte früher Zusammenstöße zwischen Native Americans und den Siedlern in Pennsylania, wobei die Täufer sich friedlich verhalten haben. Es gab ein Überfall auf eine Amisch-Siedlung: https://at.jejakjabar.com/wiki…ons_with_Native_Americans .

  • So, ich bin durch - ein schönes und versöhnliches Ende.

    Alles andere hätte mich bei dieser hier zusammen lebenden Gruppe auch enttäuscht.;)


    Dass die Vergangenheit jetzt quasi gleich zweimal zuschlägt - ein echter Schock für Daniel. Und Rebekka.

    Aber dann doch auch eine Befreiung.


    Das Buch, das Thema, die ganze Umsetzung und natürlich die tolle Leserunde mit Begleitung :blume war sehr schön. Vielen Dank für die vielen Erläuterungen und die Diskussionen hier.:):wave

  • Ich kann nur immer wiedeholen, wie viel Spaß mir dieses Leserunde macht. Im Moment ist es mit dem Antworten etwas schwierig, wir sind in einer wunderschönen Ferienwohnung in der Lüneburger Heide, aber das Internet hier ist lausig.

  • Gestern habe ich diesen letzten Leserunden-Abschnitt verschlungen und das Buch sehr zufrieden beendet, was für ein stimmiger und schöner Schluss!


    Rotterdam und seinen Hafen haben wir schon mehrfach besucht und ich fand es sehr spannend, dort nun in die Vergangenheit zu reisen. Die Überfahrt war sehr anschaulich beschrieben. Interessant fand ich dabei auch solche Details wie die Überprüfung auf Krankheiten und daraus folgende mögliche Quarantäne. Themen, die ich seit Corona viel stärker wahrnehme. Oder auch die Zeitangabe zwischen 8 und 14 Wochen. Das hat mich bei unserer Fährüberfahrt von Kiel nach Göteborg sehr fasziniert wie exakt das heutzutage ist, da hat Zeitangabe auf die Minute gestimmt bei 14,5 Stunden Fahrt.


    Daniels Vergangenheit wird nun doch aufgedeckt und zum Glück halten letztlich alle zu ihm. Fand ich sehr gelungen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich fand den Austausch in der Leserunden und die vielen Zusatz-Informationen toll! Vielen Dank!

  • Die Tuttinger Mühle, die mein Vorbild war, ist Säge- und Getreidemühle. Das Sägewerk im "Untergschoss" auf der Höhe des Wasserrads, das Mahlwerk für Getreide im 1. Stock.

    Nochmals dazu.


    Im Buch „Alte Bauernsägen im Schwarzwald und in den Alpenländern“ von Herbert Jüttemann (S. 229) habe ich nun eine Zeichnung einer solchen „Doppelmühle“, wie Daniel sie betreibt, gefunden. Also Getreidemühle und Säge im selben Haus vom selben Wasserrad betrieben. (Wegen des Urheberrechts kann ich die nicht einscannen und hier anhängen.) Es gab solches also im 19. Jahrhundert auch in Deutschland, wenngleich die Getreidemühle meist zuerst da war. Im Buch sind Getreidemühle und Säge übrigens im 90-Grad-Winkel angeordnet; da die Kraft durch Transmission übertragen wird, ist das kein Problem. Hier bei Daniel ist es logisch, daß zuerst das Sägewerk in Betrieb geht.


    ASIN/ISBN: 3765090204

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")