Die Hüter der Rose - Rebecca Gable

  • Auch Band 2 habe ich in Rekordzeit verschlungen. Ich werde noch Fan von dicken Büchern, auch wenn sie sich mit der Zeit schwer machen...


    Einfach nur toll, ich bin völlig begeistert von der Fortsetzung des Lächelns der Fortuna, zumal sie hier auch immer mal wieder erwähnt wird.


    John ist mir sehr ans Herz gewachsen, nachdem ich in Band 1 sehr an Robin gehangen habe und mir sein Tod so nahe ging, dass ich den Abschnitt nochmal lesen musste. So kurz abgehandelt, schnüff...


    Was mich an diesem Roman so fasziniert hat, war, dass über die vielen Seiten keine Langeweile aufkam, ich meist wusste, von wem die Rede ist auch wenn es unzählige Lords, Dukes, und Earls waren. Die kurzen Überschriften mit Ort und Zeit haben mir auch geholfen, den Überblick zu behalten. Eine runde Sache.


    Die diversen Figuren waren mir während des Lesens sehr nah, hier ging es mir wieder mal so, dass ich gefesselt war und oft mitgelitten habe. Die Beschreibung des Rituals der Teufelsverehrung fand ich hart und es hätte ruhig defensiver geschildert sein können, aber na gut, zeichnet halt ein Bild der beteiligten Personen.


    Robert, die Ratte, das passt. So ein kleiner Fiesling... :rolleyes
    Owen Tudor war einer meiner Lieblinge und auch Juliana gefiel mir gut.


    Von mir gibt es 10 Punkte, wie gut, dass ich bald weiterlesen kann, wie es den Waringhams, den Lancasters und allen anderen ergeht.

  • Habe es nun endlich beendet, hat ja lange genug gedauert. Hatte eine Pause von 9 Monaten zwischen, weil ich wieder mal den Fehler beging gleich anschließend oder zumindest in kürzester Zeit den 2. Band anfing zu lesen.


    Ich kann nur sagen TOLL TOLL TOLL.


    Zum Inhalt ist ja schon alles gesagt. Mir hats ausgesprochen gut gefallen. Ich freu mich schon aufs nächste Buch allerdings werde ich es wahrscheinlich erst nächstes Jahr anfangen.


    [Sp]Eins hat mich arg gestört, das John in die Falle ging als er Owen befreit hat. Wie kann man so dämlich sein mit diesen Hanlunken in das unterste Kellergewölbe zu gehen......
    Einer hätte vollkommen genügt und selbst das wäre gefährlich gewesen[/Sp]


    Aber gut es hat ja alles geklappt.

  • Oh, süßer Jesus... :-]


    Hach, ein Buch nach meinem Geschmack! Ein bisschen betrübt bin ich nur aufgrund meiner Defizite, so das ich eine Ewigkeit benötigte, bis das Buch durch war. Doch so hatte ich länger etwas von der Geschichte. Vielleicht sollte ich es von der Seite betrachten :grin


    Es ist schon beachtlich, das eine "Heirat" quasi ein Schachzug oder ein Mittel zum Zweck in der damaligen Politik war. "Geschockt" bin ich auch immer über das junge Alter der heiratsfähigen Mädchen und ihre alten Ehemänner... andere Zeiten, andere Lebenserwartung und, und, und.


    Raymonds Sohn... unfassbar - ich vermute im 3. Teil wird man wieder von ihm lesen. Und ich bin so gespannt wie es mit Johns ältester Tochter und den Zwillingen weitergeht...

  • In der Bibliothek, in der ich arbeite sind die Bücher seit ihrem Erscheinen ein Dauerbrenner. Manche unserer Leser bekommen schon leichte Anzeichen von Suchtverhalten, was ja nicht nur dort so zu sein scheint :rofl

    "Reading is food for thought, and anything to do with food must be good." Snoopy


    :lesend : Vladimir Vertlib: Spiegel im fremden Wort
    :lesend : Ingeborg Bachmann: Malina
    :lesend : Michael Stavaric: Königreich der Schatten

  • Auch die Fortsetzung von "Das Lächeln der Fortuna" hat mir wieder sehr gut gefallen. Fast noch ein bisschen besser, was eindeutig an der Hauptfigur John of Waringham lag. Über 1000 Seiten und keine davon langweilig, das ist schon hohe Erzählkunst. :-)

  • War es im ersten Teil Robin of Waringham, der im Mittelpunkt der Geschichte stand, so ist es nun sein Sohn John. Als Jüngster in einer ganzen Reihe von Geschwistern und Halbgeschwistern hat er es nicht leicht im Gestüt und auf der Burg. Er wünscht sich nichts sehnlicher als an den Hof des Königs zu kommen und Ritter zu werden.
    Aber Robin findet, er ist mit zwölf Jahren dazu noch zu jung und will ihn lieber in den Dienst des Bischofs Henry Beaufort schicken, einem Bruder des verstorbenen Königs Henry und somit Angehöriger der mächtigen Familie Lancaster. John ist entsetzt und reißt von zuhause aus. Ganz alleine schlägt er sich nach London durch und will sein Glück in Westminster versuchen.
    Im Dienst des jungen Königs Harry wird John schon früh zum Ritter und zieht für sein Land in den immer noch andauernden Krieg nach Frankreich, in dem schon sein Vater und seine Brüder gekämpft haben. Er lernt die dunklen Seiten des Krieges kennen, schließt aber auch Freundschaften, die ein Leben lang halten.
    Abseits des Schlachtfelds wird er ein wertvoller Berater des Königs. Und als Harry viel zu früh stirbt, versucht John sein Bestes, Harrys gerade mal acht Monate alten Sohn zu beschützen und auf seine Rolle als zukünftiger König vorzubereiten. Keine leichte Aufgabe, denn die Feinde sind nicht nur in Frankreich, auch in der eigenen Familie gibt es Intrigen und nicht wenige lauern auf den Thron. Aber zum Glück hat John in dem einflussreichen Bischof Beaufort einen Fürsprecher und Freund. Und einen Lancaster zum Freund zu haben, kann nie schaden...


    Rund 1200 Seiten habe ich nun wieder die Familie Waringham im mittelalterlichen England begleitet. Und es war keine Sekunde langweilig.
    Das Wiedersehen mit Robin of Waringham hat mich sehr gefreut, auch wenn im Laufe der Geschichte eher die nächste Generation in den Fokus rückte. Auch John mochte ich, denn er hat mich sehr an Robin erinnert. Ebenso wie Bischof Henry Beaufort mich an den Duke of Lancaster aus "Das Lächeln der Fortuna" erinnerte. Ähnlich entwickelte sich auch dann die Beziehung der beiden.
    Einige der Charaktere aus Teil 1, von denen ich mir gewünscht hätte, sie wären wieder dabei, waren es leider nicht mehr. Aber gut, wahrscheinlich wäre das Buch sonst 4000 Seiten stark geworden. *g*
    Und es gibt auch interessante neue Figuren wie z. B. Juliana, Johns Freunde Somerset und natürlich Owen Tudor. Kenner der englischen Geschichte horchen sicher auf, wenn der Name zum ersten Mal im Buch fällt. Ich musste jedenfalls schmunzeln.
    Wie immer gelingt es Rebecca Gablé die fiktive Familie der Waringhams mit den damaligen Ereignissen und historischen Figuren gekonnt zu verweben, so dass man denkt: Warum soll es nicht so gewesen sein? Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, man hat immer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, sei es nun im Stall bei den Pferden in Waringham, im Krieg in Frankreich oder im Gemach des Königs in Westminster. Rebecca Gablé lässt das Mittelalter in England zur Ritterzeit wieder aufleben.
    Auch die Abwechslung zwischen Kriegsgeschehen, dem Leben am königlichen Hofe und dem bürgerlichen Leben in Waringham mit der Pferdezucht passt wieder. Ich mag keine historischen Romane, die kapitelweise nur auf dem Schlachtfeld spielen und wo die Körperteile nur so fliegen und das Blut aus den Seiten trieft.
    Interessant fand ich auch, wie die Autorin Jeanne von Domremy in die Geschichte eingebaut hat. In der Erklärung am Ende schreibt sie selbst, dass das nicht so ganz einfach für sie war. Aber ich finde, es ist ihr gut gelungen.


    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für alle Fans der Waringhams und solche, die es werden wollen. Und es wird sicher nicht sehr lange dauern, bis ich in "Das Spiel der Könige" nach Waringham zurückkehren werde....