Titel: Was ist eigentlich los? Augewählte Essays aus vier Jahrzehnten
Autorin: Monika Maron
Verlag: Hoffmann und Campe
Erschienen: Mai 2021
Seitenzahl: 192
ISBN-10: 3455011632
Preis: 22.00 EUR
Monika Maron wurde am 3. Juni dieses Jahres 80 Jahre alt. Sie gehört ohne Frage zu den beeindruckendsten Autorinnen unserer Zeit.
Sie hat sich nie von irgendjemand vereinnahmen lassen, sie ist immer authentisch und glaubwürdig. Diese in diesem Buch versammelten Essays sind brillant geschrieben und absolut lesenswert. Die Autorin vertritt klar ihre Meinung, ist dabei unerschrocken und schreibt keine Gefälligkeitsprosa. Sie meint was sie sagt und sie steht auch dazu. Da wird sich nicht angebiedert oder gar geheuchelt.
Als Leser erfährt man sehr viel Wissenswertes über den DDR-Alltag. Monika Maron geht auch durchaus kritisch mit den Menschen in der DDR um, kritisiert in erster Linie deren Empfinden, sich immer nur als Opfer zu sehen und deren „Wir sind doch immer zu kurz gekommen Mentalität“.
Sie schreibt:
„Nie hätte ich es für möglich gehalten, das ich eines Tages rechts sein könnte. In meiner Jugend war ich links. Links bin ich schon lange nicht mehr. Ich dachte immer, ich sei liberal, aber im Fernsehen und in der Zeitung sagen sie, ich sei rechts.“
Sie wendet sich auch gegen den herrschenden Zeitgeist, der alles nach rechts verortet was nicht links oder grün ist. Und sie sieht auch die Gefahren dieser Entwicklung.
Zur Person:
Monika Maron ist 1941 in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, darunter ›Flugasche‹, ›Animal triste‹, ›Endmoränen‹, ›Ach Glück‹ und ›Zwischenspiel‹, außerdem mehrere Essaybände und die Reportage ›Bitterfelder Bogen‹. Zuletzt erschien der Essay ›Krähengekrächz‹. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis (1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003), dem Deutschen Nationalpreis (2009), dem Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011) und dem Ida-Dehmel-Preis (2017).
ASIN/ISBN: 3455011632 |