Titel: Machtverfall. Merkels Ende und das Drama der deutschen Politik
Autor: Robin Alexander
Verlag: Siedler
Erschienen: Mai 2021
Seitenzahl: 384
ISBN-10: 3827501415
Preis: 22.00 EUR
Der Autor:
Robin Alexander, geboren 1975, hat sich als politischer Reporter und Kolumnist im politischen Berlin einen Namen gemacht. Er war Redakteur bei der „taz“ und Reporter bei „Vanity Fair“, bevor er 2008 zur „Welt“-Gruppe wechselte. 2013 wurde er mit dem renommierten Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Seit 2019 ist er stellvertretender Chefredakteur Politik der „Welt“. Sein Buch „Die Getriebenen. Merkel und die Flüchtlingspolitik“ (Siedler 2017) stand wochenlang an der Spitze der Bestsellerliste und bildet die Grundlage für das gleichnamige ARD-Dokudrama, das 2020 ein Millionenpublikum erreichte. Robin Alexander lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin.
Meine Leseeindrücke:
Robin Alexander schreibt faktenorientiert, er mimt nicht „den Relotius“ - sondern benennt die Dinge klar beim Namen.
Wie schon seinem Buch „Die Getriebenen“ Robin Alexander - Die Getriebenen. Merkel und die Flüchtlingspolitik - Rep. aus dem Innern der Macht nimmt der Autor kein Rücksicht auf Namen und Posten. Einer der wenigen Journalisten denen es um die Sache geht und nicht um politische Parteilichkeit.
Und auch in diesem Buch wird klar:
Merkel kann kein Krisenmanagement. Wie schon 2008 (Bankenkrise) oder auch 2011 (Atomausstieg) und 2015 (Flüchtlingskrise) versagt sie auf ganzer Linie. Und mit ihr die ganze Truppe unserer Spitzenpolitiker.
Eines wird mehr als deutlich: Merkel und den anderen Spitzenpolitikern ist Europa, Deutschland und auch die eigene Partei ziemlich wurscht ; es geht ihnen nur um eines: Um sich selbst.
Während sich Merkel nur mit Leuten umgibt die ihr nach dem Mund reden und ihr sagen was sie gern hört, sie lässt sich von den Leuten beraten, die ihr unkritisch gegenüber stehen. Kritische Wissenschaftler hört sie nicht.
Aber es ging in diesem Land auch schon mal ganz anders.
Ich denke an den Deutschen Herbst 1977 als Helmut Schmidt Bundeskanzler war. Er bildet sehr schnell einen Krisenstab und lud dazu die verschiedensten Persönlichkeiten ein. Auch die Opposition war vertreten. Schmidt mochte keine Ja-Sager, ihm ging es allein um die Sache. Ihm ging es wirklich um dieses Land, um die Interessen diese Landes – im Gegensatz zu Merkel. Schmidt hörte sich jede Meinung an und war auch bereit eigene Irrtümer einzugestehen.
Robin Alexander macht in diesem Buch auch deutlich, wie völlig konzeptlos die politisch Verantwortlichen in der Merkel-Zeit in den Krisen handelten. Und die Bürger ließen sich das widerstandslos gefallen. Das macht für die Zukunft wenig optimistisch.
Ein wirklich großartiges Buch, welches ich in „einem Rutsch“ durchgelesen habe. Traurig nur, das es notwendig war dieses Buch zu schreiben – denn es ist ein Buch über ein gigantisches Politikversagen und über schlimme Egomanen die uns regieren.
Eine absolute Leseempfehlung von mir.
ASIN/ISBN: 3827501415 |