Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
In einem der heißesten Sommer, den die Scilly-Inseln vor Cornwall je gesehen haben, trainiert Detective Inspector Ben Kitto für den jährlichen Insel-Schwimmwettkampf. Dabei macht er eines Morgens einen grauenhaften Fund: Am Pulpit Rock vor der Westküste der Insel St. Mary’s hängt eine Tote in einem Brautkleid und Blumen im Haar.
Zu seinem Entsetzen stellt Ben fest, dass es sich um eine junge Frau aus seiner Trainingsgruppe handelt. Was zunächst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich schnell als kaltblütiger Mord. Und der Täter hat bereits ein zweites Opfer in seiner Gewalt, das er wieder an einem der beliebtesten Orte für Hochzeitsfotos auf der Insel drapieren will.
Ben Kitto läuft die Zeit davon, und noch ahnt er nicht, wie persönlich dieser Fall für ihn werden wird.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Allgemeines
Vierter Band der Reihe um Ben(esek) Kitto
Titel der Originalausgabe: „Pulpit Rock“, ins Deutsche übersetzt von Birgit Schmitz
Erschienen im Fischer Verlag am 26.05.2021 als broschiertes TB mit 432 Seiten
Gliederung: Roman in drei Teilen – Prolog – 67 Kapitel – Anmerkungen der Autorin – Danksagung
Größtenteils Ich-Erzählung von Ben Kitto, eingeschobene Kapitel in der dritten Person aus der Perspektive von Lily Jago
Handlungsort und -zeit: Scilly-Insel St.Mary´s, eine Woche im August 2019
Inhalt
In seinem vierten Fall bekommt es Ben Kitto mit einem Mörder zu tun, der junge Frauen umbringt und die Leichen anschließend, in Brautkleider gewandet und mit kornischem Schmuck versehen, an bei Hochzeitspaaren beliebten Orten geradezu ausstellt. Vor ihrem Tod werden die Frauen gezwungen, sich auf eine bestimmte Art zu schminken und auf die Rückseite eines Fotos, das der Entführer von ihnen gemacht hat, Verse aus einem alten Hochzeitslied zu schreiben. Der Täter ist zu clever, um am Tatort Spuren zu hinterlassen und das bisher einzig überlebende Opfer liegt im Koma, deshalb muss Kitto unzählige potenziell Verdächtige vernehmen und möglichst alle alleinstehenden Frauen auf der Insel im Hotel in Sicherheit bringen lassen.
Beurteilung
Beim vorliegenden Roman handelt es sich um den vierten Band einer Reihe, deren Bücher sich jeweils mit einer anderen der Scilly-Inseln beschäftigen, hier spielt sich die Handlung auf der größten Insel, St. Mary´s, ab.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen, deshalb kann man „Tiefrot tanzen die Schatten“ auch ohne Kenntnis der vorherigen drei Bände lesen.
Die Autorin schildert die Insellandschaft und das Leben einer größeren Anzahl an Bewohnern anschaulich, dabei wird die Bedeutung von Booten und Kleinflugzeugen für den Kontakt zum Festland deutlich. Kriminaltechniker und Anwälte müssen erst anreisen, was bei manchen Wetterbedingungen zum Problem werden kann.
Ben Kitto wirkt trotz seiner inzwischen 38 Jahre immer noch als „netter Junge“, er ist nach wie vor bei seiner Arbeit sehr engagiert, macht allerdings auch einen sprunghaften und etwas naiven Eindruck. Er verdächtigt einen Bekannten nach dem Anderen, neigt bei Verhaftungen zu Schnellschüssen und verdirbt es sich dabei auch mit bislang guten Freunden. Sein unprofessionelles Verhalten scheint gelegentlich etwas realitätsfern.
Neben Ben Kitto, der als Ich-Erzähler auftritt, liegt der Fokus in eingeschobenen Kapiteln, die als Erzählung in der dritten Person gehalten sind, auch noch auf der jungen Lily Jago, die im Hotel arbeitet und somit Kollegin und auch beste Freundin des ersten Mordopfers war. Ihr mehrfach vorbestrafter Bruder hatte mit der Ermordeten eine kurze Affäre; in ihrem Bemühen, den Bruder zu schützen, belügt sie die Ermittler und begibt sich durch ihr ziemlich dummes Verhalten selbst in Gefahr. Anhand des Handlungsstrangs um Lily gewinnt der größtenteils eher ruhig präsentierte Krimi deutlich an Spannung.
Als Zusatzmaterial enthält die vordere Umschlagklappe eine Karte der Scilly-Inseln, die dem Leser die Orientierung erleichtert, leider gibt es kein Personenverzeichnis, das bei der großen Zahl an auftretenden Inselbewohnern den Überblick erleichtert hätte.
Fazit
Ein unterhaltsamer Krimi ohne Blutvergießen und mit schönen Landschaftsschilderungen – lesenswert!
8 Punkte