Stadt der Feen und Wünsche – Leander Steinkopf

  • Hanser Berlin

    112 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Ein Sommermorgen, die Stadt leuchtet. Die Menschen sind unterwegs, und einer läuft ihnen entgegen und hat nichts vor. Er läuft von der Mitte, wo jeder ein Ziel hat und junge Eltern auf deprimierende Weise alles richtig machen, an die Ränder, wo es zwischen Spielkasinos und Backshops auch nicht besser ist, nur anders. Wer ist er? Kein Rebell, eher ein zärtlicher Menschenfeind, ein romantisch veranlagter Pessimist, der Verfall sieht, wo andere Pläne schmieden. Ein absichtsloser Flaneur, der die verhasste Stadt mit dem Blick eines Verliebten betrachtet. Man folgt ihm, und hinterher möchte man selbst rausgehen, Zeit haben, Gegenwart erleben.


    Über den Autor:

    Leander Steinkopf, 1985 geboren, studierte in Mannheim, Berlin und Sarajevo, promovierte schließlich über den Placeboeffekt. Er arbeitet als freier Journalist für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", veröffentlicht literarische Essays im "Merkur" und schreibt Komödien für das Theater. Er lebt in München.


    Mein Eindruck:

    Ein junger Mann flaniert durch Berlin. Erinnert leicht an Wilhelm Genazinos Flaneure. Kruz habe ich überlegt, darf jemand anders als Genazino so schreiben. Aber das Wilhelm Genazino tot ist, denke ich, dass es okay ist.

    Der Icherzähler in diesem Roman hat auch einen ganz anderen Blick als Genazinos Helden, weniger quer und versponnen, aber doch auch ungewöhnlich. Er sieht auch das hässliche, z.B. die Drogenspritzen im Sandkasten des Spielplatzes, Trinker, Bettler, benutze Kondome auf dem Bürgersteig etc.


    Er trifft auch Leute, eine Freundin, zu der seine Gefühle erkaltet sind, seinen Kumpel Alex und Hanna, seine aktuelle Freundin.


    Der Roman dürfte für Berlin-Fans interessant sein, denn er begibt sich auch in weniger offensichtliche Orte Berlins. Und ich glaube, dass es möglich wäre, seinen Weg durch Berlin exakt zu folgen.



    ASIN/ISBN: 3446258604