'Leo Berlin' - Seiten 001 - 070

  • Ich hab vorhin begonnen - ich bin doch schon so neugierig auf die Reihe :grin


    Den ersten Abschnitt hab ich ruck zuck durchgelesen, dank Urlaub gerade auch machbar.


    So sehr viel inhaltlich kann ich auch noch gar nicht sagen, außer, daß ich Leo langsam kennenlerne.

    Bisher mag ich ihn - vor allem auch finde ich interessant, daß er sich um seine beiden Kinder kümmert.

    Dieser Zwiespalt - an den Kindern zu hängen, aber eben zu wenig Zeit zu haben - seine Schester, bei der er befürchtet, daß sie ihr eigenes Leben so nicht richtig leben kann, wurde am Ende des Abschnitts ja sehr deutlich, als er mit seinem Kollegen Walther in der Kneipe sprach.


    Der unsympathische andere Kollege - Malchow - der ja echt ein Idiot zu sein scheint.


    Was ich witzig finde, ich stelle mir die Wohnungen in den Hinterhöfen in Berlin immer so vor, wie in der Serie - ein Mann will nach oben. Ich liebe die Serie. Sie spielt ja auch im Berlin der 20 ger Jahre.

    Die obligatorische Küche, in der alles statt findet.

    (Auch wenn ich es so verstanden habe, daß Leo selber im Vorderhaus lebt und dort wohl mehr Zimmer vorhanden sind.)

    Jedenfalls scheint die Mattusek Wohnung so eine ind er Art zu sein, wie ich sie mir vorstelle oder auch die, der Haushälterin des "Heilers".


    So, ein paar Seiten gönn ich mir jetzt aber doch noch.

  • Ich habe gestern Abend auch das erste Kapitel gelesen und war gleich richtig drin in der Geschichte - das gefällt mir sehr gut am Stil von Susanne Goga. Ich fürchte, dieses Buch wird einen ähnlichen Sog haben wir die anderen Bücher, die ich schon von ihr gelesen habe.


    Leo ist mir sehr sympathisch. Als verwitweter Vater hat er es nicht ganz so leicht. Immerhin unterstützt ihn seine Schwester, aber ich habe so meine Bedenken, ob das auf Dauer gut geht, die Beziehung der beiden scheint nicht ganz harmonisch zu sein.

  • Ich fürchte, dieses Buch wird einen ähnlichen Sog haben wir die anderen Bücher, die ich schon von ihr gelesen habe.


    Ich glaube, das geht mir ähnlich.

    So gesehen haben wir es gut, daß wir die Reihe noch nicht kennen und en Genuß noch vor uns haben.


    Wie ich mich kenne, würde ich dann doch schnell den nächsten Band lesen wollen :grin

  • Wie ihr sagtet, das Buch saugt einen auf. Der Mörder ist sicher der Mann, der am Anfang die Szene mit der Prostituierten beschreibt. Ob er die nun auch noch umbringt, nachdem das mit dem Heiler so gut lief? Er muss ja quasi zeugen beseitigen. Da böte sich dann auch Violas Mutter an, die ihn vermutlich vor dem Haus gesehen hat. Aber ich verliere mich schon wieder in Spekulationen.

    Wechsler selbst ist sympathisch, Gennat kennt man ja aus den Kutscherromanen. Ich sehe da gewisse Parallelen zu Kommissar Gereon Rath.

  • Wechsler selbst ist sympathisch, Gennat kennt man ja aus den Kutscherromanen. Ich sehe da gewisse Parallelen zu Kommissar Gereon Rath.

    Gereon Rath und Leo ermitteln zur selben Zeit in der selben Stadt, damit hat es sich für mich auch schon mit den Parallelen.

    Ich finde die beiden Krimireihen sind so unterschiedlich wie sie bei den identischen Rahmenbedingungen nur sein können.

  • Gereon Rath und Leo ermitteln zur selben Zeit in der selben Stadt, damit hat es sich für mich auch schon mit den Parallelen.

    Das reicht doch schon ;) gerade deshalb finde ich es interessant, ein Buch über die Zeit im selben Milieu zu lesen. Man merkt doch auch, wie unterschiedlich oder auch nicht, die Autoren die damaligen Vorkommnisse sehen und darstellen.

  • Gennat kennt man ja aus den Kutscherromanen. Ich sehe da gewisse Parallelen zu Kommissar Gereon Rath.

    Wusste ich's doch! Ich habe von den Kutscher-Romanen erst den ersten gelesen, und das ist auch schon ein Weilchen her (es gibt einfach zu viele interessante Bücher!), aber mir war so, als sei da eine Figur mit diesem Namen und einer Schwäche für Kuchen vorgekommen. Dann ist das vermutlich eine reale Person (Wiki kennt ihn auch).


    Der eigentliche Fall ist noch sehr mysteriös - ich denke, die kursiv gedruckten Absätze sind aus der Perspektive des Mörders geschrieben, aber wer er ist und was sein Motiv sein könnte, ist mir noch nicht klar.


    Die junge Frau in der Psychiatrie tat mir leid, das Kokain hat sie ja völlig ruiniert - darin könnte natürlich ein Motiv für den Mord liegen.


    Dann tötet auch noch Leos Nachbar seine Frau. Aber da wird wohl kein Zusammenhang zu dem Mord an dem Heiler bestehen - oder doch? Da hilft nur Weiterlesen. Wie gut, dass ich Urlaub habe ;-)

  • Dann tötet auch noch Leos Nachbar seine Frau. Aber da wird wohl kein Zusammenhang zu dem Mord an dem Heiler bestehen - oder doch? Da hilft nur Weiterlesen. Wie gut, dass ich Urlaub habe ;-)

    Nein, das hat mit dem Mordfall nichts zu tun. Das gehört zur Milieustudie.


  • Ich glaube, das geht mir ähnlich.

    So gesehen haben wir es gut, daß wir die Reihe noch nicht kennen und en Genuß noch vor uns haben.


    Wie ich mich kenne, würde ich dann doch schnell den nächsten Band lesen wollen :grin

    Das geht mir auch so. Ich kenne ja schon Band 3, der hat mir gut gefallen, deshalb wollte ich ja auch gerne mit euch lesen.


    Krass finde ich, dass diese Drogenkneipe quasi geduldet wird. Das Problem und die Diskussion um saubere Orte, an denen Abhängige gefahrlos konsumieren dürfen, ist bis heute geblieben und nicht gelöst.

    Eine Gänsehaut habe ich an der Stelle bekommen, als Leo an den Tod seiner Frau denkt, die an der Spanischen Grippe verstorben ist. Das Thema ist uns ja auch sehr präsent.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Leo ist mir sehr sympathisch. Als verwitweter Vater hat er es nicht ganz so leicht. Immerhin unterstützt ihn seine Schwester, aber ich habe so meine Bedenken, ob das auf Dauer gut geht, die Beziehung der beiden scheint nicht ganz harmonisch zu sein.

    Das empfinde ich auch so. Vielleicht würde es ja auch helfen, wenn Bruder und Schwester einmal offen über die Situation sprechen würden. So eiern die beiden nur um das unangenehme Thema herum. Vielleicht käme ja auch eine Tagesmutter in Betracht, die froh wäre, sich ein paar Kröten nebenbei zu verdienen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die junge Frau in der Psychiatrie tat mir leid, das Kokain hat sie ja völlig ruiniert - darin könnte natürlich ein Motiv für den Mord liegen.

    Das könnte sein. Vermutlich ist das aber nur eine falsche Fährte, die die Autorin legt.


    :learnJetzt weiß ich endlich, was ein "nasser Fisch" ist.


    Mir gefällt das Buch auch gut.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Das empfinde ich auch so. Vielleicht würde es ja auch helfen, wenn Bruder und Schwester einmal offen über die Situation sprechen würden. So eiern die beiden nur um das unangenehme Thema herum. Vielleicht käme ja auch eine Tagesmutter in Betracht, die froh wäre, sich ein paar Kröten nebenbei zu verdienen.

    Das finde ich auch. Gerade als er die Haushälterin des Ermordeten befragte, dachte ich, sie würde sicher gerne bei ihm arbeiten. Besser wenig verdient als gar nichts. Aber soweit gedeihen seine Gedanken nicht, er ist zu sehr auf seine Arbeit fixiert und das Thema Schwester ist ihm lästig. Klar, er hat ein schlechtes Gewissen, das er aber gekonnt zum schweigen bringt durch seine Arbeit.

  • Das finde ich auch. Gerade als er die Haushälterin des Ermordeten befragte, dachte ich, sie würde sicher gerne bei ihm arbeiten. Besser wenig verdient als gar nichts. Aber soweit gedeihen seine Gedanken nicht, er ist zu sehr auf seine Arbeit fixiert und das Thema Schwester ist ihm lästig. Klar, er hat ein schlechtes Gewissen, das er aber gekonnt zum schweigen bringt durch seine Arbeit.

    Ich frage mich aber auch, ob es womöglich auch ein finanzielles Problem ist, dass ihn davon abhält, jemanden als Haushälterin einzustellen - es wird ja mehrfach gesagt, dass die Gehälter bei der Polizei nicht so toll sind. Wobei ich keine Ahnung habe, was das genau heißt.

    Lästig ist ihm das Thema aber in jedem Fall, und er geht seiner Schwester lieber aus dem Weg und stürzt sich in die Arbeit anstatt nach einer Lösung zu suchen. :rolleyes:

  • Ich glaube auf den Gedanken eine Haushälterin einzustellen und sei es nur für ein oder zwei Tage in Woche, damit seine Schwester unabhängig von ihm, freie Tage hat und mal was planen kann, kommt Leo gar nicht. Er ist Polizist, immer im Dienst und seine Familie muss da eben bedingungslos mitziehen. :rolleyes

  • Damals blieb den Männern nur eine Heirat, um an eine kostenlose Haushälterin zu kommen. Oder eben eine unverheiratete Schwester. Ilse hat vielleicht auch nicht bedacht, dass die Betreuung so lange dauern würde, oder dass sie in ihrem Alter noch jemand findet. Ich bin gespannt, wie die Autorin das Dilemma löst.

  • Ich habe nun auch endlich den ersten Abschnitt gelesen.


    Leo ist mir bisher sympathisch. Als Witwer mit zwei kleinen Kindern hat er es nicht einfach, und seine Schwester scheint auch nicht so recht glücklich, vermisst vielleicht ein eigenes Leben. Sieht aber so aus, als würde sie sich gut um die beiden Kinder kümmern.


    Ich finde es immer wieder interessant, wie Wunderheiler, Magnetiseure usw. zu jener Zeit hocharbeiten konnten. Gut, Mundpropaganda in entsprechenden Kreisen ist viel wert und wenn man glaubt, das es hilft, hilft es meist auch, zumindest in gewissen Grenzen. Aber dass die Leute scharenweise auf solche Scharlatane (und manche waren das ganz eindeutig) hereingefallen sind, ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Nun, dieser hier hat sich offenbar einen Feind gemacht, mal sehen, wer das sein könnte. Offenbar hatte Sartorius vertrauliche Dinge weitererzählt ... Auch, dass er Patienten Kokain gab, und mindestens ein Leben zerstörte, ist interessant ...


    Gespannt bin ich auch, wer der Junge aus dem Prolog ist. Der Täter? Aber vielleicht auch Leos unangenehmer aristokratischer Kollege? Der Täter scheint ja der zukünfte Schwiegersohn Ellen Cramers zu sein (Tochter Viola ...)


    Der zweite Mord an der Nachbarin scheint aufgeklärt, mal sehen, inwieweit der noch wichtig werden wird.


    Das Blausäureattentat an Philipp Scheidemann war 1922, in diesem Jahr spielt also der Roman.


    Mich wundert, dass hier immer von der Fabrik gesprochen wird, ich kenne das Polizeipräsidium am Alexanderplatz bisher als (Rote) Burg.

  • Ich frage mich aber auch, ob es womöglich auch ein finanzielles Problem ist, dass ihn davon abhält, jemanden als Haushälterin einzustellen - es wird ja mehrfach gesagt, dass die Gehälter bei der Polizei nicht so toll sind. Wobei ich keine Ahnung habe, was das genau heißt.

    Lästig ist ihm das Thema aber in jedem Fall, und er geht seiner Schwester lieber aus dem Weg und stürzt sich in die Arbeit anstatt nach einer Lösung zu suchen. :rolleyes:

    Das finanzielle Problem könnte aber auch bei der Schwester liegen. Geld wird ja immer knapper und ob die Schwester finanziell abgesichert ist, ist ja auch unklar. Bei Leo kann sie wahrscheinlich kostenlos wohnen und essen ...

  • Mich wundert, dass hier immer von der Fabrik gesprochen wird, ich kenne das Polizeipräsidium am Alexanderplatz bisher als (Rote) Burg.

    Stimmt, mir ist das auch aufgefallen nur war mir der eigentliche Name nicht mehr präsent. Vielleicht wurde sie ja umbenannt?